Weiß Google doch nicht alles?

Salsicciole klingt so ein bisschen wie Salsiccia, ist aber doch was anderes. Letzteres ist eine pikant gewürzte grobe Bratwurst aus Italien, erstes ist wirkt von der Größe her eher wie eine Nürnberger, ist aber auch grob, ohne Darm und ohne Pikanterie. Laut Packung kommt diese frische Bratwurst auch aus Italien, aber bis auf ein paar Fotodatenbanken schein kaum einer diese Form zu kennen.
Aber egal, aus frischen Bratwürsten, auch wenn sie aus Geflügelfleisch bestehen, kann man sicher einiges machen. Einfach braten war mir dann auch nichts. Also machen wir was anderes.
Wasser auf den Herd
Nun will ich Euch aber nicht zeigen, wie man Wasser kocht. Aber trotzdem fängt das Gericht mal damit an. Es gibt nämlich Pasta und dafür brauchen wir kochendes Wasser. Das muss dann erstmal aus dem kalten Zustand heraus in einem Topf nachdrücklich erhitzt werden. Die Frage, die sich in dem Zusammenhang stellt, ist vermutlich die nach der Menge. Pro Pastaesser rechnet man 1 Liter Wasser, 10 g Salz und 100 g trockene Teigware. All dies kommt nach und nach – also, das Wasser ist ja schon drin – in diesen Topf.
Heiße Pfanne
Da Vorbereitung alles ist, sei auch noch die sich schon erwärmende aber noch leere Pfanne gezeigt. Ganz klassisch werden ja viele Pastasoßen nicht im Topf, sondern eher in der Pfanne zubereitet. Aber das wisst ihr sicher schon.
Salsicciole
Hier haben wir übrigens die Auslöser für diesen Artikel. Vier süße kleine Salsicciole, augenscheinlich ohne Haut, ohne Darm und ohne tiefgreifende Würzung. Da wird uns aber sicher noch was zu einfallen. Zuerst werden die Würstchen vorbereitet.
Würstchenviertel
Zuerst habe ich sie in Viertel zerteilt und dann zu kleinen Kugeln geformt. Soweit dieser schwere Schritt. Danach habe ich die auf der Verpackung vorgeschriebene körperliche Hygiene wieder hergestellt und mich mit dem nächsten Schritt befasst.
Peperoni in Butter
In die heiße Pfanne gab ich etwas Butter mit einem Schuss Öl. Da ich weiß, wie die Tomatensoße und die oben vorbereitete Einlage herkommt, habe ich mal eine Chilischote groß zerteilt und mit ins Bratfett geworfen. Gibt etwas Pep im Essen. Dann kommen die Klößchen dazu.
Klößchen mit dazu
Die werden jetzt unter guter Hitzezugabe angebräunt. Gar werden müssen sie dabei nicht, zieht doch alles nachher noch ein wenig in der Soße. Aber erstmal kümmen wir uns um die Pasta, denn das Wasser kocht.
Wasser kocht
Ins kochende Wasser kommen erst das Salz und dann, nachdem es wieder aufgekocht hat die Pasta. Danach sollte es schön sprudelnd weiter kochen. Ab und an wird etwas umgerührt. Das sprudelnde Kochen dient unter anderem dazu, dass die Nudeln nicht aneinander oder am Topfboden kleben. Weitere Zutaten sind dann absolut nicht notwendig.
Klößchen angebräunt
Mittlerweile sind die Klößchen gut angebräunt. Ich bin extra mal mit in die Pfanne gestiegen und habe mich auf eins der Klößchen gestellt, damit ich das Bild machen konnte. 😉
Soße
Kommen wir jetzt in die Convenience-Abteilung. In der blauen Dose seht ihr vorbereitete Tomaten-Soße. Die entstammt meinem Tiefkühler und wurde irgendwann mal von mir zubereitet. Außerdem birgt sie ein kleines Geheimnis, dazu aber später mehr.
Diese Soße ist natürlich steinhart. Das passiert häufiger mit Sachen, die aus dem Tiefkühlschrank kommen. So zum Beispiel auch mit Fonds oder Brühen. Und nicht immer braucht man so viel, wie in dem Becher oder der Schachtel drin sind. Warum hat die kochlöffelherstellende Industrie eigentlich noch nichts erfunden, um einfach von harten Fonds oder Soßen beliebige Teilmengen abzunehmen, ohne sie vorher auftauen zu müssen? Sowas wie eine Parmesanreibe oder so. Oder ein heizbares Messer? Im komnkreten Fall tat die Mikrowelle ihr bestes und taute den Soßenblock an, was dann für die weitere Verarbeitung ausreichte.
Soße, teils noch gefroren, in der Pfanne
Diese Tomaten-Soße ist übrigens sowas, wie hier oder hier beschrieben, aus Tomate, Zwiebel, Paprika und Tomatenmark. Olivenöl oder ein Schuss Balsamico-Essig können auch dabei sein. Im konkreten Fall hatte die Soße auch noch eine schöne süße Note, der einer Rumfort-Birne (lag rum, musste fort) geschuldet war, die während des Püriervorgangs mit in den Mixbecher fiel. Eine Idee, deren Aufgriff sich lohnt für alle, die fruchtig süße Soßen mögen. Deswegen kam ja auch die Chilischote ran, um hier einen Ausgleich zu schaffen.
Umrühren, ziehen lassen
Die Mischung in der Pfanne köchelte zart vor sich hin, bis mir einfiel, dass eine gewisse frische Note auch nicht so schlecht wäre.
Tomatenhälften mit in die Soße
Ein paar halbierte Tomaten übernahmen dankenswerterweise diese Aufgabe. Damit war eigentlich alles soweit bereitet. Die Pasta ist noch etwas zu al dente, die Soße auf der Zielgeraden. Zeit, beides mit einander zu verbinden.
Pasta in die Pfanne
Die Pasta wird mit in die Pfanne geschüttet. Natürlich wurde vorher das Kochwasser entfernt.
Pasta in der Pfanne
Das kann man nun noch gut durchrühren und einen Moment ziehen lassen. Alles soll sich ja gut miteinander verbinden.
Ziehen lassen
Wer ängstlich ist, fischt jetzt noch die Chilischotenstücke raus. Wer das Risiko mag, lässt sie drin. Dann kann angerichtet werden.
Pasta Salsicciole Pomodori Pear
Guten Appetit.

2 Gedanken zu „Weiß Google doch nicht alles?“

  1. Vielleicht ist dieser Kommentar jetzt der morgendlichen Zeit geschuldet oder einigen Fläschchen Bier, die ich schon konsumiert habe, aber:
    1. Mit dieser Anleitung hast Du ja das Rad neu erfunden. Vom Wasserkochen über Pasta zu einer Sauce. Das ist vermutlich notwendig für Leute wie der Bekannte meines früheren türkischen Lebensmittelhändlers, der Nudeln kochen wollte. Er stellte den Topf auf den Herd, schaltete ihn ein und gab die Nudeln in den Topf. Auf die Frage meines Lebensmittelhändlers, was er da denn mache, sagte er, er bereite Nudeln zu. Das macht man doch so, oder?
    2. Ich bin enttäuscht von Dir, dass Du so eine popelige antihaftbeschichtete Pfanne verwendest und nicht etwas mit mehr Stil und Qualität.
    3. Und diese Salsicciole sind ohne Haut und ohne Darm? Wie halten die denn zusammen? Das ist ja, wie wenn ich aus Schweinemett Würstchen forme und auf’s Brot lege.
    4. Fazit: Pastapampe als Ergebnis. 😀

    1. Da waren es der Biere wohl doch zu viele, wenn Du nicht mehr erkennen konntest, dass “Pampe” der denkbar ungeeignetste Begriff war, den man sich in Bezug auf dieses Essen hat einfallen lassen können. Nunja, die ganz besondere Besonderheit dieser Soße kam dank fehlender bildlicher Dokumentation nicht rüber, aber es lohnt sich wirklich, in solchen Pastasoßen eine vollreife Birne mit zu verarbeiten, wenn man hinterher auch nicht mit dem Chili geizt.
      Außerdem: Die Pfanne hat doch wohl einen Sti(e)l! Zumindest den Ansatz sieht man auf einem der Bilder. 😉 Und es war die einzige Pfanne, die gut zu dieser Zubereitung (auch in der Größe) passte. Die sonst gern genutzte Viereckpfanne ist kleiner und tiefer, und bei der Eisenpfanne war ich mir nicht sicher, wie diese auf die zarten Klößchen und die Soße reagieren wird. Dito bei der Edelstahlpfanne.
      Wenn ich es mir richtig überlege, kannst Du die Würstchen mit Cevapcici vergleichen, wenn auch aus Geflügelfleisch und eher neutral bis gar nicht gewürzt. Fingergroße Hackfleischwürstchen. Leider ist die Verpackung schon entsorgt, sonst könnte ich dir die Zutatenliste geben, aber wenn ich mich richtig erinnere, habe ich nichts von Ei oder Semmelbrösel gelesen. Nur Huhn und Pute usw.

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