KW5 – Eigentlich … und Vorbilder

Sonnabend

Eigentlich sollte das noch etwas anders aussehen, aber die Natur nahm dann doch seinen Lauf und entfernte etwas aus dem Rezept. Aber wenn man Zwiebeln und Äpfel klein gewürfelt schön in einer Pfanne mit etwas Butter anschmoren möchte und dann sind die 3 noch vorhandenen Zwiebeln keine Zwiebeln sondern nur noch Mumien ihrer selbst … Aber es bleibt die Erinnerung. Diese Zwiebel-Apfel-Schmor-Masse hatte ich vor Ewigkeiten schon mal gemacht, damit dann aber ein Leberwurstbrötchen veredelt, jetzt sollte es einem Entenbrustbrötchen die Krone aufsetzen …
Goldige EntenbrüsteDas mit der Entenbrust war sowieso eher sowas spontanes … Ich hatte sie am Freitag beim Wochenendeinkauf entdeckt …
Goldige EntenbrüsteSie erinnerten mich an eine alte EiTV-Folge, wo ich mal zwei Entenbrüste drehbedingt eine dreiviertel Stunden sanft in der Pfanne brutzelte – quasi confierte – und die dadurch wunderbar zart und saftig geriet. Die Soße war ein Fehlgriff. Aber die Entenbrust … Super. Also in dem alten Video.
Die aktuelle Brust sah äußerlich sehr gut aus, aber die inneren Werte zeigten, dass sie vermutlich doch noch ein wenig mehr in der heißen Pfanne hätte ruhen dürfen. Oder hinterher im Ofen. Aber dem Genuss brachte das keine Einbuße, sie war zart und der Fleischsaft durchsuppte das Brötchen auf das köstlichste.
Brust auf BrötchenNeulich hatte ich irgendwo schon einmal darüber philosophiert, dass dieser Fleischsaft gern mal – vor allem bei – Steaks auftritt und welche Aufgabe dann das dazu gereichte Brot habe … Wenn es denn welches gibt. Die Brötchen gestern waren sich ihrer Aufgabe bewusst und ihr auch gewachsen.

Sonntag

Es gibt da einen Kochblog, dessen Autor man als Freund u.a. von Aufläufen bezeichnen darf. Da ich auf dem Gebiet eher Anfänger bin, habe ich mich heute einmal an eine einfache Grundlage gewagt nach einem Prinzip, dass ich mir als Extrakt aus seinen Auflaufrezepten zog: Man kocht ein normales Gericht, gibt das in eine Auflaufform, reibt Käse drüber und backt es auf. Fertig. 😉
Rinderhack anbratenDieses Biohackfleisch suppte beim Anbraten etwas aus, aber das störte mich wenig, da ich ja sowieso auch eine Soße brauchte. Die kam zwar in anderer Form auch noch dazu, aber Hackfleisch anbraten, das geht einfach.
Tomatensoße dazuDiese Tomatensoße stammte aus meinem Tiefkühler. Ich weiß nicht, wann ich sie wie gekocht hatte, vermute aber Zwiebeln, Tomaten und rote Paprika als Basis, durchgekocht und püriert. Sie war würzig abgeschmeckt … Also passte sie für meinen Auflauf.
Nudeln dazuDie Nudeln hatte ich vorgekocht und gab sie mit dazu, nachdem die Tomaten-Rindfleisch-Soße eine Weile bedeckelt vor sich hingeschmurgelt hatte.
Durchrühren und aufkochen lassenDie Nudeln hatte ich sehr al dente vorgekocht. In der Tomatensoße und spätestens beim Aufbacken  würden sie nachgaren, so mein Gedanke. Das bestätigte sich auch.
Käse drüberhobelnEinen Teil des Pfanneninhalts gab ich in eine Auflaufform und hobelte etwas Bergkäse darüber. Dabei lernte ich: Ich brauche noch eine grobe Käsereibe und: Erstaunlich, was man mit einem Sparschäler so alles machen kann, außer sparschälen.
Das kam dann in den Ofen, bis eine schöne Käsekruste entstand.
Auflauf ohne NudelauflaufUps, da hatte ich es auch schon leergegessen … War wirklich lecker.
NudelauflaufSo sah es übrigens vorher aus.
Und so:
Nudelauflauf (Detail)Wobei ich JaBB durchaus noch einen Vorwurf machen muss: Seinem Blog fehlen die Warnhinweise, dass so ein Auflauf auch nach 5 Minuten aus dem Ofen raus noch höllisch heiß sein kann. 😉 Und lecker. Aber das wusste er ja schon selber.
Der andere Teil des Pfanneninhalts wanderte übrigens ungebacken in eine weitere, aber bedeckelte Auflaufform und kommt morgen mit auf Arbeit. In der Teeküche haben wir eine Mikrowelle mit Heißluftfunktion. Damit kriege ich das Ding dann vollendet.

Werbung, Reklame, Blogs und Links

Was haben mich sinnlose Werbungsmarkierungen in (Koch-)Blogs schon aufgeregt, bei einigen habe ich diesbezüglich auch kommentiert, was weiß ich schon… Ich bin ja nur ein keiner Blogger aus dem Nordosten. Aber jetzt gibt’s kompetente Auskunft, was in Blogs, in Sozialen Medien, in Videos oder Podcasts als Werbung zu kennzeichnen ist. Und vor allem auch, was nicht.
Die Medienanstalten der Länder, auch für – ganz allgemein – Internetangebote als Aufsichtsbehörde zuständig, haben eine “Werbematrix” aktualisiert veöffentlicht, wo die Kennzeichnungspflicht abzulesen ist. Für Blogs ist vor allem die letzte Spalte interessant.
Den Leitfaden kann man sich hier downloaden.
Dort herausgezogen mal die Punkte, die keiner Werbung-Kennzeichnung bedürfen:

  • Beiträge über Produkte, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen, Regionen, Events, Reisen, die aus eigener Motivation ohne kommerziellen Anreiz Dritter veröffentlicht werden
  • Beiträge/Darstellungen von eigenen Produkten, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen – wenn die eigene Unternehmerschaft eindeutig ist
  • Links/Tags auf Freunde, Quellenangaben, Ortsangaben, wenn keine Vereinbarung zugrunde liegt
  • Retweets/Reposts von Inhalten mit kommerziellem Hintergrund, sofern keine Kooperation besteht oder kein eigenes kommerzielles Interesse vorliegt
  • Unternehmen/Marke unterstützt (finanziell) Inhalte oder das Gesamtangebot, ist dabei aber selbst nicht Gegenstand der Inhalte (Sponsoring). Die Identifikation als Sponsor muss natürlich sein.

Entspannt Euch also ein wenig. Und kennzeichnet das als Werbung, was wirklich Werbung ist. Das dann aber auch deutlich lesbar!

Pasta mit Käse ohne Fisch

Neues aus meiner Versuchsküche. Wobei ich erstmal gucken musste, wie man das Gericht, dass hier die Vorlage lieferte, richtig schreibt. Ich habe mich mal von allen Varianten für Mac’n’Cheese entschieden. Nudeln in Käsesoße, wenn man es mal profan übersetzt, aber so einfach auch wieder nicht. Bspw. Käsenudeln sind ein anderes Gericht.
Durch meinen Konsum an kulinarischen Sendungen, die ihren Ursprung von übern Teich her haben, ist mir das Mac’n’Cheese schon öfters aufgefallen. In den USA gehört es wohl zu den Grundnahrungsmitteln und es gibt es in unterschiedlichsten Varianten und Formen. Sogar als Paddys für Hamburger habe ich es schon gesehen, aber auch als frittierte Bällchen oder als “Burgerbrötchen”. Heute ging es aber erstmal darum, das Grundrezept nachzuempfinden und zu schauen, ob man es nicht auch noch abwandeln kann bzw. muss.
Spätestens bei der Auswahl der beteiligten Käse ergibt sich eine hohe Variantenzahl des Gerichtes. Ich habe mal einen Edamer, einen ungefärbten Cheddar und eine Art Bergkäse genommen.
3-Käse-WürfelErstaunlich war – am Rande bemerkt -, dass der Biokäse aus dieser Auswahl den meisten Plastikmüll produzierte. Ich würfelte die Käse, wollte ich mir das Reiben ersparen. Und, um es vorweg zu nehmen: Die Würfel können ruhig noch gröber sein, das löst sich alles schnell auf.
Nudeln kochenNebenbei kochte ich auch schon mal die “Maccheroni”, ich muss sie leider in Anführungsstriche setzen: Es sind keine. Aber es fällt fast nicht auf. Sind die Nudeln al dente, werden sie abgegossen und beiseite gestellt.
Die Käsesoße für Mac’n’Cheese fängt an wie eine Mehlschwitze, eigentlich sogar wie eine Bechamel-Soße. Butter wird geschmolzen, dann kommt Mehl hinzu, das angeschwitzt wird und beides wird mit Milch abgelöscht. Da das ganze recht rührintensiv ist, gibts von den Schritten keine Bilder, ich wollte nicht schon wieder einen Topfwechsel mitten in der Zubereitung riskieren.
MehlschwitzeDas Ergebnis war dann eine ebene Soßenbasis, der ich noch etwas Pfeffer und Cayenne-Pfeffer mitgab. Eine Knoblauchzehe kam auch noch klein gehackt hinein. Und rühren, rühren, rühren …
Käse in die MehlschwitzeDann kamen die Käsewürfel dazu und man durfte weiterhin das Rühren nicht vergessen.
Käsesoße gerührtIrgendwann blubberte sie sanft vor sich hin. Jetzt kann man noch etwas abschmecken. Mit dem Salz kann man ruhig vorsichtig sein, der Käse bringt eine Menge mit.
Nudeln in die KäsesoßeDie Nudeln werden ebenfalls untergerührt. Hier schaltete ich die Hitze unterm Topf schon mal aus, damit nix mehr passieren kann.
Nudeln in der KäsesoßeEin μ weniger Soße oder eben etwas mehr Pasta hätten dem Gericht gut getan. Aber für frei Schnauze gekocht, ist das Verhältnis doch recht gut getroffen. Vorsichtig umrühren, etwas ziehen lassen und schon kann serviert werden.
á la Mac'n'cheeseAuch wenn es der flüchtige Blick vielleicht wie ein Mac’n’Cheese aussehen lässt, es ist eigentlich ein Wirbli’n’Cheese. Aber ich denke, diese Nudelart ist recht passend.
á la Mac'N'CheeseResümee: Der Bergkäse war ein wenig intensiv, davon hätte ich weniger nehmen sollen. Geplant war noch etwas Mozzarella, aber irgendwie fand der nicht den Weg in meinen Einkaufswagen. Ein großer Löffel saurer Sahne, der den Mozzarella-Anteil simulieren sollte, ging im doch sehr dominanten Bergkäse unter. Eine Idee ist wohl auch, dieses Mac’n’Cheese im Ofen zu Überbacken (dann natürlich noch mit Parmesan oben drüber). Das wäre dann irgendwann mal eine Idee für die weiteren Versuche.
Nebenbei: Auch diese Mehlschwitze habe ich nicht mit Weißmehl gemacht, diesmal war es Roggenmehl 1050. Weil mir der Vergleich fehlt, kann ich die Unterschiede nicht wirklich einschätzen, würde aber sagen, dass man die nichtstandardgemäße Mehlverwendung doch auch bemerkt. Ich würde es als “Zungengefühl” bezeichnen, dass vermutlich bei Weißmehl etwas anders ist.

Winterzeit ist Fondue-Zeit – ein fehlender Kommentar (oder zwei oder drei …)

Durch einen Kommentar eines (mir) unbekannten bin ich auf einen interessanten Artikel in einem Kochblog gestoßen. Leider fehlt eine Datierung des Artikels, der Kommentar war von heute Nachmittag. In dem Artikel geht es um eine durchaus interessante Variante von Fondue, nämlich dem auf Basis einer Brühe oder eines Fonds. Wer den Artikel liest, dem wird sehr schnell deutlich, dass der Autor die Idee gar nicht so gut findet. Vor allem unterstellt er Beweggründe für ein und Eigenschaften eines Brühe-Fondues, die allein als gedankliche Basis nicht stimmen.
Vermutlich habe ich hier im Blog auch schon einigen Blödsinn geschrieben, aber wie verblendet vom eigenen Weltbild kann an eigentlich sein, um falsch interpretierte kulinarische Varianten eines Klassikers nur an einem zu messen: Röstaromen. Offensichtlich muss in den Augen des Autors ein Stück Fleisch immer mit Röstaromen versehen werden. Zwangsweise. Ohne geht gar nicht. Nur gekochtes Fleisch geht gar nicht. Und er ignoriert dabei völlig solch leckeren Gerichte wie der klassische Tafelspitz (mit Meerrettichsoße), Königsberger Klopse oder ein klassisches Saftgulasch, bei dem das Fleisch auch nicht angebraten wird. Ich hatte darüber neulich erst geblogt.
Dem Kommentator “Lp” (mehr ist mir leider nicht bekannt, aber er kann sich gern mal bei mir melden) gefiel der Artikel offenbar nicht. Leider ist der Kommentar im Original nicht mehr lesbar (gelöscht/gesperrt?), er muss aber mal online gewesen sein. Mein Feedreader hat ihn eingesogen. Ich möchte ihn Euch nicht vorenthalten.

Also so einen Unsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
Röstaromen vielleicht. Aber die entstehen in der Pfanne oder auf dem Grill, aber nicht im Fonduetopf. Fett als Geschmacksträger? Ja, aber bitte im Fleisch und nicht im Fett gebadet.
Noch nie von asiatischer Küche gehört? Shabu-Shabu etc.?
Wenn mann das einmal probiert hat und sich für schwimmendes Fleisch entscheidet, dann ergibt eine richtig angesetzte Brühe auch sehr viel Sinn (Sinn machen, kann sie sowieso nicht).

Irgendwie fühlte ich einen Gleichgesinnten schreiben, zugegeben, manchmal kommentiere ich auch in dem Stil, und wundere mich dann aber nicht, wenn auch meine Kommentare wieder verschwinden oder gar nicht erst freigeschaltet werden. Aber ich kann mich auch zusammenreißen und habe das dieses Mal auch getan und die Autoren sogar gesiezt. Ich kann auch höflich. Da ich davon ausgehe, dass er auch meinen Kommentar sang- und klanglos untergehen lässt, sei auch dier hier dokumentiert.

Also, ich möchte Lp zustimmen, inhaltlich zumindest. Sehr geehrter Herr Seitz, mit diesem Artikel haben Sie sich keinen wirklichen Gefallen getan. Dieses Rumreiten auf “Röstaromen, Röstaromen, Röstaromen, …” Sicher. Fleisch, das so zubereitet wurde, dass es Röstaromen ausgebildet hat, schmeckt. Nach Röstaromen. Ich möchte bei den Gegenbeispielen gar nicht in entfernte Küchen auswandern, fallen mir doch sofort zwei Kochfleischgerichte ein, die lecker sind und die völlig ohne Röstaromen auskommen: Tafelspitz und Königsberger Klopse. Beiden zueigen ist der unverfälschte Fleischgeschmack in Kombination mit einer schmackhaften Soße.
Hier liegt übrigens auch Ihr Irrtum im Bezug auf die Fondue-Brühe. Die ist zwar am Ende des Abends auch sehr schmackhaft, spätestens, wenn das eine oder andere Fleischstück hineingefallen und nicht wieder rausgefischt wurde. Aber sie ist auch konzentrierter als zum Anfang. Und, sie hat auch bereits zu Beginn des Essens sehr viel Geschmack, den sie den zu garenden Fleischstücken mitgeben kann. Und Fleisch – das mag offensichtlich neu für sie sein – schmeckt auch ohne Röstaromen. Es muss natürlich passend sein. Sowas lahmes wie das m.E. völlig überbewertete Filet kann man wirklich nur Braten oder Grillen, weil es sonst wirklich kaum nach was schmeckt. Aber die etwas rustikaleren Teile, schön marmoriert, die eignen sich bestens.
Die “wissenschaftliche” Seite lass ich mal außen vor, die ist uninteressant und kein Argument für ein Fondue auf Brühebasis. Geschnack in der Brühe, Geschmack in den Dips, Geschmack im Fleisch und ggf. Geschmack in der Marinade. Das macht ein Brühe-Fondue aus. Aus und nur aus geschmacklichen Gründen.

Ging doch eigentlich, oder? Ich wollte eigentlich sehr viel ausführlicher Antworten, aber da ich intensiv ahnte, dass da nix von veröffentlicht wird, habe ich es gelassen.
Ein Gedanke sei aber noch gestattet, der versucht, den gedanklichen Fehler des Artikelautors zu ergründen. Leider verschweigt er, mit welcherart Fondue er das Brühe-Fondue vergleicht. Ich vermute aber mal eine Art, die auf siedendem Fett basiert, bei der man quasi sein Fleisch frittiert. Alternativ fettig wäre auch ein Käsefondue, das aber bei den hineingetauchten Sachen auch nicht zu einer Maillard-Reaktion führt. Dazu ist der Wasseranteil im Käse doch zu hoch.
Aber allein der Vergleich der drei genannten Arten unter dem Aspekt, gleiche Endergebnisse zu erwarten, ist schon mal unseriös. Unterschiedliche Garmethoden bedingen unterschiedliche Voraussetzungen, unterschiedliche Zutaten und ergeben unterschiedliche Ergebnisse. Es heißen zwar alle drei “Fondue”, aber es gibt eben doch einige Unterschiede.

Sonntag, 11.10.2020

Lange habe ich den Werbespot für ein Nahrungsergänzungsmittel nicht mehr gesehen, aber als ich die Speisekarte des heutigen Mittagsrestaurants sah, musste ich wieder dran denken und habe dann mal die natürliche Quelle für Vitamin B12 und Eiweiß gewählt.
Kalbsleber mit Apfel-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelnBei flüchtigem Blick sieht es aus, als ob da eine doppelte Portion Bratkartoffeln drauf ist, dem ist aber nicht so. Die wirklich guten Erdäpfel aus der Pfanne liegen nur auf der linken Seite, rechts sind dann die richtigen Äpfel, zusammen mit Zwiebeln, die wunderbar zu den Kalbsleberstreifen in der Mitte passten. Letztere waren auch wunderbar gebraten und damit eine hervorragende Vitamin B12-Quelle ohne alle Chemie aus der Ampulle. Naja, und Eiweiß liefert die Leber sowieso, die Kartoffeln tun ihr übriges.
Wer sich also schlaffi fühlt und mangelndes B12-Vitamin als Ursache hält: Öfter mal was mit Innereien essen, die echten Vitamin-B12-Bomben!

Klassisch Paleo

Manchmal schlägt der Urmensch bei mir durch und dann gibt’s Paleo. Dieses Mal ist es schon eine Weile her, aber ich habe die Bilder gemacht, also muss ich sie auch verarbeiten … 😉 Außerdem dienen sie als Referenz, da sie in der Sendung “RundumGenuss” auf NB-Radiotreff 88,0 vom 11.10./13.10. erwähnt werden. So kann man sich auch selber unter Druck setzen. Aber ich musste ja auch erst wieder aus der Urmenschen-Zeit raus und warten, bis das Internet erfunden wurde.
Manchmal sind die einfachen Sachen doch die besten. Ein schönes Stück Fleisch, zwei frische Köpfe Salat und ein paar Kleinigkeiten, die man so im Hause hat: Essig, Öl, Salz, Pfeffer, Senf und eine Schalotte. Und schon ist ein sehr vollwertiges, sättigendes und nahrhaftes Abendbrot erschaffen.
Rib-Eye-Steck mit SalatDas Steak habe ich unter größtmöglicher Hitze in der Pfanne angebraten und dann im Ofen bei 85°C weiterziehen gelassen. Der Salat ist gewaschen und trocken geschleudert.
Rib-Eye-Steck mit SalatGanz naturell. Beides. Noch. Das Rib-Eye-Steak (schönes Fettauge!) bekam nur noch eine leichte Salzgabe oben drüber, für den Salat versuchte ich mich an einem Dressing.
Rib-Eye-Steck mit Salat und DressingIn einem Gefäß mit dicht schließendem Deckel habe ich Essig, Öl, Salz, Pfeffer, eine klein geschnittene Schalotte und ein Teelöffel Dijon-Senf (es geht auch jeder andere) erst ein wenig verrührt und dann kräftig durchgeschüttelt. Der Senf hatte wohl auch noch ein paar Kräuter mit dabei. Das habe ich dann alles über dem Salat verteilt. Einfach, aber lecker (neben dem Bild stand noch der restliche Salat in der Schüssel. Vermutlich war nicht nur das Salatvolumen größer als das Steak, sondern auch das Salatgewicht (und das will was heißen).
Beim Dressing muss man etwas vorsichtig mit dem Essig sein. Standard ist ja 3 Teile Öl auf 1 Teil Essig. Solche Standards haben durchaus ihren Sinn, vor allem, wenn man zwei verschiedene Essige (Apfel- und Traubenessig), aber nur eine Ölmischung. Sprich: Es war etwas sauer, und dass trotz des Zuckers, den ich auch noch mit ins Dressing gab.

Zusammenfassung Haferdrink

Seit dem letzten Wochenende habe ich mir nach und nach einen bekannten Haferdrink in den Kaffee getan. Oder den Kaffee in den (aufgeschäumten) Haferdrink. Wie man will.
Als ich das erste Mal den Karton aus dem Kühlschrank nahm, erschrank ich ein wenig und ärgerte mich. “Mist, haste ein abgelaufendes MHD erwischt.” Irgendwas mit Ende August … Der zweite Blick brachte dann auch noch die Jahreszahl ins Bewusstsein: 2021. Nicht mehr viel Natur drin in dem Drink, wenn es so lange haltbar ist.
Aber schäumen tat’s gut. Und recht stabil war der Schaum auch. Es gibt Milch, da fällt er eher zusammen (oder bildet sich gar nicht erst so gut). Es gibt aber auch Milch, da ist das Ergebnis vergleichbar, wenn nicht besser.
Und wer Landkaffee oder “Muckefuck” mag, wird auch Milch mit Haferdrink mögen. Es schwingt immer ein kleiner Hauch des Getreidekaffees mit. Edle Kaffeesorten braucht man also nicht, da der Geschmack mehr verfälscht wird als bei Milch. Wer eher Wirkungstrinker ist oder bei wem das Mischungsverhältnis eher zu gunsten des Kaffees liegt, da mag es nicht so intensiv empfinden.
Warum ausgerechnet sortenreine Milchersatzgetränke dem Original nahe kommen sollen, werde ich auch nie begreifen. Liebe Hersteller: Mischt doch mal ein bisschen, vielleicht ist das Ziel dann eher zu erreichen.

Drei Gedanken zum Sonntag

1. Gedanke
Bei den Kochbloggern würde ich mich in gewissem Sinn eher zu den Puristen zählen, und damit meine ich nicht unbedingt die veröffentlichten Rezepte, sondern ganz allgemein das Bloggen als solches. Ich habe etwas leckeres gegessen und möchte meine Leser oder zufällig vorbeischauende daran teilhaben lassen, egal, ob selbst erkocht oder wo anders gegessen. Andere Blogger/innen haben es sich zum Ziel gemacht, zumindest Teile ihres Lebens mit Hilfe des Bloggens zu finanzieren. Aber auch hier gibt es solche und so’ne.
Da gibt es die Möglichkeit, Werbeanzeigen auf seiner Webseite zu platzieren oder Partnerschaften mit werbetreibenden Institutionen einzugehen. Oder beides. Das kann man kenntlich machen, sollte es auch, aber der eine oder andere tut das so unauffällig wie irgend möglich. Man kann übrigens auch ganze Blogbeiträge durch zahlende Auftraggeber schreiben lassen, sollte dabei aber gut aufpassen, dass man trotzdem mit dem Inhalt mitgehen kann und es nicht nur wegen des Geldes macht. Dabei kann die eigene Glaubwürdigkeit doch sehr stark leiden. Neulich hatte ich gerade eine entsprechende Auseinandersetzung mit einem Blogbetreiber, der in einem zugeliefertem und gesponsorten Artikel allerlei Geschwurbel ventilierte. Aber das nur nebenbei.
Diese Woche auffällig war eher ein anderer Blog, der es mit der klassischen Anzeigenvariante probierte, Einnahmen zu generieren. Ich folgte dem Blog schon länger, aber diesmal lockte mich eine Schlagzeile, doch mal direkt auf die Webseite zu schauen und das Rezept nachzulesen und ggf. auch in der Sendung “RundumGenuss” zu erwähnen. Aber der Artikel war so werbeanzeigenverseucht, dass es schwierig bis fast unmöglich war, ihn zu lesen. Zum einen dauerte der Seitenaufbau ewig, so dass man auf ein interessantes Foto in den Textlücken hoffte und doch immer wieder nur durch eine Anzeige enttäuscht wurde. Zum anderen lag das Inhalt-Anzeigen-Verhältnis gefühlt bei 1:2 oder noch schlimmer. 4-5 Zeilen Text und dann eine Anzeige, die mindestens 10 Zeilen hoch war. Und das im steten Wechsel. Da verscheucht man doch wohlmeinende Leser/innen und verärgert sie so weit, dass ich nicht mal mehr weiß, worum es eigentlich ging. Ich glaube, irgendwas mit geräuchertem Käse.
Vermutlich war es nicht ganz so schlimm wie beschrieben, aber auch Werbung will wohl dosiert sein.
2. Gedanke
Manchmal denke ich mir für eigentlich recht profane Gerichte schicke Namen aus. Gestern zum Beispiel die “sautage de pommes de terre an maillardierten und marinierten chevilles” oder das geschabte, einseitig geröstete Flesichhaschee an sortierten Krautsalaten mit einer Sauce aioli in einer tasche gerösteten Brotes, was man gemeinhin auch gern mal als Döner bezeichnen könnte. Aber heute ist mir etwas passiert (s. 3. Gedanke), da habe ich offensichtlich meinen Meister gefunden. Es geht um ein “Schnitzel ‘Seeblick'”. Da könnt ihr Euch mal Gedanken machen, was das wohl war. Vorweg: Es war gut, aber der Name …?
Nun muss man wissen, dass es hier in der Gegend einen ausflugstouristischen Ort namens “Seeblick” gibt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich selbst aber nicht genau weiß, wo das ist. Obwohl ich es mal wusste. Aber der zur Stadt gehörende See bietet ja einige Orte, wo man schön auf ihn raufgucken kann. Insofern hat der Name des Gerichtes offensichtlich einen lokalen oder regionalen Bezug. Soweit gehe ich noch mit. Und, wie gesagt, das Gericht war auch lecker, aber irgendwie passte Name und Gericht nicht zusammen.
Aber vielleicht gibt es – dann natürlich in der Landessprache – Orte namens “Seeblick” auch an anderen Gewässern. Dem Gardasee zum Beispiel, oder dem Lago Maggiore. Oder dem Comer See. Ich denke, der Gedanke dahinter ist klar geworden. Das Schnitzel war nämlich mit gehackten Tomaten á la Bruschetta belegt und mit Käse überbacken worden. Lecker übrigens. Aber “Seeblick”?
Man kann den See beim Verspeisen sehen, immerhin das. Aber ansonsten war die Schere zwischen Name und Produkt selten größer. Oder ich komme nicht auf die Idee, die dahinter steckt.
3. Gedanke
Eigentlich wollte ich heute Mittag die Hälfte der Kartoffelspalten wieder zurück in die Küche gehen lassen. Ich vergesse aber auch immer wieder, darum zu bitten, die “Sättigungsbeilage” etwas kleiner zu dimensionieren. Zumindest da, wo es sich einrichten lässt. Aber die Kartoffelspalten waren so perfekt auf den Punkt zubereitet (außen herrlich knusprig, innen cremig weich kartoffelig), dass ich sie zum Ende des Mahls doch noch alle versnackt habe …
Schnitzel "Seeblick" mit Kartoffelspalten und BohnensalatAber nicht nur die Beilage war gut, auch das Schnitzel mit einer Bruschetta-Auflage war lecker, vor allem auch mit dem Hintergedanken, was ich in hiesigen Restaurants unter dem Namen “Bruschetta” schon alles essen musste. Da spielte vielleicht auch eine Rolle, dass etwas, was mit Käse überbacken ist, sowieso immer gut schmeckt. 😉 Aber auch die gehackten Tomaten darunter waren gut. Letzendlich ein Gericht aus der Reihe “Das essen wir mal wieder”. Wobei ich nach der Bestellung und vor dem Auftischen noch ein Tagesgericht an einer Wandtafel gesehen hatte, das ich zum Zeitpunkt der Kenntnisnahme doch lieber gegessen hätte. Aber ich habe meine Wahl mit dem Bruschetta-Schnitzel nicht bereut und ich hoffe, dass das andere Gericht beim nächsten Besuch auch wieder an der Wand steht (oder vielleicht auch in der Karte).

Alles Käse

Irgendwann werde ich keine anderen Kochblogs mehr lesen und auch die entsprechende Seite hier aus dem Angebot entfernen. Es regt mich immer so auf. Und mein Blutdruck ist sowieso schon zu hoch.
Da gibt es Regelungen im Bereich der Lebensmittelwirtschaft, dass bspw. Feta unbedingt aus Schaf- und/oder Ziegenmilch hergestellt werden muss. Der weit verbreitete “Kuhmilch-Feta” darf auf keinen Fall so heißen, um Verwechslungen zu vermeiden. Er heißt dann “Weißer Käse”, “Balkan Käse”, Hirten-Käse” oder so ähnlich benannt. Da Feta ein feststehender Begriff ist, finde ich die Regelung durchaus richtig.
Aber irgendwelche dahergelaufenen Foodblogger können sich natürlich darüber hinwegsetzen und ein selbstgemachtes Nachbauprodukt “Feta” nennen, in dem nicht nur keine Schafs- oder Ziegenmilch, sondern gleich gar keine Milch enthalten ist. Von einer dem original zwingend vorgeschriebene Salzlakenlagerung mal ganz abgesehen.
Und dann wird das Endprodukt auch noch mit dem völlig sinnfreien Begriff “gesund” gelabelt. Da hatte ich neulich in anderem Zusammenhang schon mal was geschrieben. Laberrhabarber.