Abendbrote zwischendurch

Kelsey Grammer wird vielen als Frasier aus der gleichnahmigen Comedyserie oder deren “Vorgänger”-Serie Cheers bekannt sein, wo er auch bereits als Frasier sein Unwesen trieb. Auch der Film “Mission: Rohr frei!” sei wohlwollend erwähnt, oder auch sein Wiederauftreten bei Becker, wo ähnlich wie bei Cheers Ted Danson die Hauptrolle spielte. Er schauspielert aber nicht nur, er singt auch. Gelegentlich habe ich mal sein “Tossed Salads und Scrambled Eggs” in der Playliste. Aber, wie komme ich drauf?

Dieser Tage hatte ich mal eine Idee. Ich wollte einen Titel der Toten Hosen “scramblen”. Also habe ich ein paar Schinkenstreifchen mit etwas Butter in eine Pfanne gegeben und sie etwas ausgelassen. Dann kamen zwei klein geschnittene Scheiben Brot dazu, die knusprig angeröstet wurden.

Brotwürfel, Speck, Butter

Der musikbegeisterte Esser wird schon ahnen, wohin das ganze führt. Das “belegte Brot mit Schinken” ist ja quasi schon in der Pfanne. Fehlt nur noch das “belegte Brot mit Ei”, und alles schön gescrambled.

Brotwürfel, Speck, Butter und 3 Eier

Etwas Petersilie wertet das ganze noch etwas auf. Und, obwohl es nicht wirklich das Auge anspricht, es ist recht lecker gewesen. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer habe ich zum Schluss auch noch rüber gegeben. Das knusprige Brot (Dinkelvollkornbrot), der Speck, die Eier … Hurz! Und lecker.

Apropos lecker. Es gibt da so einen Ziegencamenbert. 100% Ziegenmilch. Bei dem kann man sich ausssuchen, in welchem Zustand man den Käse verzehren will, ob quarkig oder gut durch. Im Inneren der Pappschachtel findet sich der entsprechende Hinweis:

Reifeuhr

Die Angaben beziehen sich auf das MHD. Wer den Käse also “aromatisch & cremig” haben möchte, muss ein wenig vorplanen und ihn rechtzeitig einkaufen. Ich hatte ihn vor einiger Zeit im Supermarkt entdeckt (es gibt ihn leider nicht immer und nicht überall) und im Kühlschrank eingelagert. Bis zum MHD. Auf den Punkt.

Ziegencamenbert, gut gereift

Wenn ich ihn vor dem Verzehr noch eine halbe Stunde hätte Zimmertemperatur annehmen lassen, wäre er mir wohl weggelaufen. Hm, auch lecker. Sehr aromatisch, sehr cremig. Schön auf Brot. Ich weiß nicht, ob das mit “normalem” Camenbert auch funktioniert. Es würde mich nicht wundern, wenn nicht. Aber: es gibt sie noch, die guten Sachen …

Rückwärtskäse?

Neulich aß ich einen Backcamembert eines bayerisch-oberfränkischen Herstellers, der sein Produkt zwar unter einer Handelsmarke vertreibt, aber mutigerweise seinen Firmennamen trotzdem auf die Verpackung schreibt.
Es bewahrheitete sich mal wieder die alte Weisheit: Qualität hat ihren Preis. Das Produkt war billig. Ich weiß nicht, was sich da in der Panade befand, aber geschmacklich kann es kein Camembert gewesen sein.
Reinste Milchverschwendung. Aber immerhin kam er heiß aus dem Ofen.

Camembär entlaufen*

Von weit her gelaufen ist er auf einer Scheibe frischem Steinofenbrot dann doch hängen geblieben: der Camem-Bär. Der Bruder von Käse-Maik und Schwager von Wurst-Semmel war schon etwas überfällig, aber gut gepflegt.

Der Käse ist übrigens ein 100%iger Ziegencamembert aus dem Thüringischen, was seine weiße Farbe erklärt. Laut Reifeuhr war er praktisch flüssig, hier aber noch frisch aufgeschnitten und aus dem Kühlschrank.

*) Überschrift mit freundlicher Unterstützung durch meinen Arbeitspraktikanten.

So ein Käse

Ob’s stimmt, ist nicht belegt, aber schön ist die Geschichte doch. Der Name “Cambozola” für den gleichnamigen Weichkäse ist ein Kunstwort. Salopp ausgedrückt ist der Käse ein Camembert, der ähnlich wie ein Gorgonzola mit Blauschimmelkulturen geimpft wurde. So könnte der Name eine Zusammensetzung aus diesen anderen beiden Käsesorten sein.
Nach dem gleichen Prinzip zusammengesetzt, aber jeweils die beiden anderen Worthälften genutzt, könnte der Käse auch “Gorgonbert” heißen.  😉