Eine Mäh, eine Muh, eine Foeniculumknolle

Irgendein Vorbild gibt es für nachfolgendes Gericht sicher nicht. Es ist eine Mischung aus dem Wunsch, wenig Abwasch zu erzeugen, etwas unaufwendiges zu kochen und der These: Sahne rüber, dann schmeckt’s schon.
Die Grillpfanne stand noch auf dem Herd, da habe ich sie doch einfach genommen und gut aufgeheizt. Von Irgendwo her hatte ich ein paar Koteletts vom spanischen Weideschaf bekommen. Die harrten – leicht vormariniert in Rapsöl und Kräutern – ihrer Verwendung. Die sollte in der heißen Grillpfanne erfolgen. In die Lücken legte ich dann noch nicht zu klein geschnittenen Fenchel. Das zarte Grün hielt ich noch ein wenig zurück. Das machte die Pfanne so voll, dass ihre Grillfunktion nicht wirklich zu erkennen ist.

Man muss nur ein wenig drauf achten, dass die Fenchelstücke nicht unter das Fleisch kommen. Letzteres wird dann nicht braun während erstere verbrennen. Ein bisschen voll in der Pfanne.

Nicht nur, weil das Fleisch zuerst in der Pfanne war, kommt es auch als erstes wieder raus und wartet auf einem angewärmten Teller der weiteren Dinge, die da kommen sollen. Der Fenchel wird jetzt ordentlich fertig gebraten. Ein paar Bratspuren dürfen ruhig sein.

Dann lösche ich alles mit einem halben Becher Sahne ab. Die löst dann auch die Bratenspuren vom Fleisch von der Pfanne. Durch deren große Fläche und gute Hitze reduziert sich die Sahne schnell.

Sicher ist es nicht einfach, die Sahne in einer Grillpfanne zu rühren, aber es geht. Sie ist sämiger geworden und durch die Aufnahme der Bratspuren auch bräunlicher. Abschmecken mit Salz, Pfeffer, dem kleingehackten Grünzeuch vom Fenchel u. a. ist angesagt. Dann kann angerichtet werden.

Die Koteletts habe ich auf den Rand des tiefen Tellers gelegt, in die Mitte kommt der Sahnefenchel.

Fertig. Ein Kanten Brot (für die Soßenreste) oder eine Kartoffel kann man auch noch dazu reichen. Aber ein Löffel für die Reste tut es auch. Einfach und schnell.

Beilage gesucht

Manchmal fällt mir bzgl. Beilagen auch nix neues mehr ein. Da liegen zwei schicke Lammkoteletts auf dem Grill …
Lammkotelett
… und bei der Beilage: Fehlanzeige. Dann braucht man eben einen passenden Hintergrund zum Fotografieren.
Lammkotelett
Wenn das keine mediterrane Stimmung ist …

(R)eingelegt

Manchmal ist es doch erstaunlich, wie unterschiedlich der eigentlich gleiche Vorgang bewertet wird, je nach dem, wer ihn unternimmt. Ein Beispiel ist das “Marinieren” oder auch Einlegen von Fleisch vor der weiteren Zubereitung. Besonders vor dem Grillen, der ursprünglichsten aller Garungsformen, ist es beliebt.
Welchen Sinn hat das Marinieren? Wenn es der ambitionierte Hobbykoch oder der Profi macht, ergänzt er den Eigengeschmack des jeweiligen Fleisches mit den Aromen von passenden Kräutern und Gewürzen. Olivenöl, Bier, asiatische Soßen geben Geschmack, ergänzen die Möglichkeiten und machen das Fleisch zart und saftig. Beim fertig eingelegten Fleisch aus Discounter und Supermarkt dient die Marinade dazu, minderwertiges Fleisch zu kaschieren; preiswerte, aber eigentlich etwas zähere Teile werden mürber und damit grillfähig gemacht und durch eine geeignete Würzauswahl (oder durch Beigabe entsprechender Zusätze, siehe Zutatenliste) hält sich alles auch noch länger.
Eine Marinade aus Öl, Senf, Thymian, Paprika, Cayennepfeffer (alternativ fein gehackter Chili), Salbei, Salz, Pfeffer u.a. umschloss einige Tage lang zwei Lammkoteletts, bevor diese der kulinarischen Erbauung zugeführt wurden. Ein Grill wäre natürlich die bessere Form des Garens, eine gute heiße Pfanne, die nicht gleich auskühlt, wenn man etwas hineinlegt, tut es aber auch:

Die Marinade wird etwas entfernt und das Fleisch dann in die gut durchgewärmte Pfanne gegeben.

Für die Beilage und die Soße werden ein paar Cocktail-Tomaten mit hinzu gegeben und mitgebraten.

Nach ein paar Minuten wird das Fleisch umgedreht, die Tomaten erfahren diese Behandlung öfters. Auch etwas Salbei kann man mit in die Pfanne geben.

Hat die Tastprobe ergeben, dass das Fleisch den richtigen Garpunkt erreicht hat, wird es der Pfanne (oder dem Grill) entnommen und auf einem vorgewärmten Teller zwischengelagert.
Die Tomaten werden leicht angedrückt, damit der Saft austritt und den Bratensatz auflöst.

Etwas Feldsalat mit einem Dressing eigener Wahl ergänzt das Fleischgericht. Ist Balsamico-Essig diesen Basis, kann man davon auch etwas über die Tomaten geben. Die Bratensatz-Tomatensoße kommt über das Fleisch, könnte aber auch zum Dressing verarbeitet werden.

Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen.