Feiertagsextra

So ein kleiner Feiertag mit dem Brückentag vorneweg ist immer ein guter Zeitpunkt, selber ein wenig zu köcheln. Und eventuell gibt der Feiertag ein wenig das Thema vor. Okay, beim Essen nicht wirklich, drumherum schon.

Mir fiel in der letzten Zeit mal auf, ein wenig austrophil zu sein (oder zu werden). Das könnte am österreichischen Blut in der Familie liegen … Nein, tut es nicht, ich muss mit solchen Bemerkungen vorsichtig sein. Familie liest mit. 😉 Aber im angeheirateten Familienzweig gibt es wirklich österreichische Wurzeln. So gab es heute mal keinen Milchschaumkaffee zum Wachwerden, sondern einen “Kaffee verkehrt”, wenn mich die Liste österreichischer Kaffeespezialitäten bei Wikipedia nicht täuscht. Wobei ich bei den Bezeichnungen ein wenig fremdel, Mokka und Espresso gleich zu setzen, ist nicht so mein Ding. Es könnte also auch ein “großer Brauner” gewesen sein. Zum späten Mittag entkorkte ich noch einen Grünen Veltliner und so wurde ich auch innerlich immer österreichischer.

Ansonsten beziehe ich meine Austrophilität auch noch auf das Verfolgen österreichischen Fernsehens. Die landestypischen Versionen einer Late-Night-Show (“Willkommen Österreich”) verfolge ich schon länger, seit einiger Zeit sind auch immer mal “Das Millionenspiel” (“Wer wird Millionär” in D) und “Was gibt es Neues?” (Panelshow ähnlich “Genial daneben”) hinzugekommen. Die “Pratersterne” und der “Kabarettgipfel” gehören auch noch mit in die Liste und sicher noch das eine oder andere. Auch eine ZIB2 verschmähe ich manchmal nicht, während ich im deutschen Fernsehen Nachrichtensendungen aus dem Wege gehe. Die Wien-Folge von Antony Bourdaines “No Reservation” hat auch eine gewisse Legendärität, könnte aber auch am Protagonisten liegen.

Feiertagsmittag

Das heutige Mittag hat so direkt nichts mit Österreich zu tun, wobei man das dort sicher auch gut kochen könnte. Auslöser war eine Dose brauner Linsen und einer bunten Mischung an Gemüsen, die so rumlagen.

Speck in Butter anschwitzen und auslassenUnd genau deswegen fängt das Rezept mit Butter und Speck an. Letzterer wird in ersterer ein wenig ausgelassen, einfach mal aus Geschmacksgründen.

Weitere Zutaten: Lauch, Kartoffeln, ZwiebelnEine Stange Lauch, zwei Kartoffeln (mehligkochend) und zwei bis drei Schalotten bilden die nächsten Zutaten.

Kartoffeln, Zwiebeln und Lauch mit anschwitzenDas wird alles gut durchgeschwenkt und bei mittlerer Hitze bedeckelt gegart. Weitere Bräunung ist durchaus angenehm.

Kleingeschnittene Spitzpaprika dazu gebenNach einiger Zeit kamen zwei klein geschnittene Spitzpaprika dazu. Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel begleiteten den Pfanneninhalt auch noch. Umrühren und wieder bedeckeln.

Linsen dazugebenDas ist eine Dose brauner Linsen ohne die Flüssigkeit aus der Dose. Die hatte ich vorher abgelassen. Die sind eigentlich gar, also sollte man sie erst dazugeben, wenn auch die Kartoffeln gar sind.

Tomatenachtel dazugebenDrei Biotomaten fanden geachtelt auch noch den Weg in die Pfanne. Durchrühren, aufkochen, bedeckeln, leise vor sich hin köcheln lassen.

Deckel drauf und durchköcheln lassenImmer mal wieder gut und kräftig durchrühren sowie abschmecken. Kräuter, Schärfe, Salz, … Alles eine Idee. Die Kartoffeln und die Linsen dürfen sich ruhig ein wenig auflösen und Bindung ergeben.

Alles gut durchrührenFast fertig. Das zog bis zu diesem Punkt ca. 15 Minuten unterm Deckel bei leichter Hitzezufuhr. Dann kam nochmal exzessiv der Rührlöffel zum Einsatz und dann konnte auch schon serviert werden.

Linsen-Gemüse-PfanneSo ein wenig TK-Petersilie bringt schon noch etwas grün hinein. Alles ergab ein schön schlotziges Essen, dem ein wenig Brot als Beilage sicher ganz gut getan hätte (aber die Brotchips hatte ich vorher schon weggeknabbert).

Ihr werdet bemerken, dass dies mal wieder ein Gericht ist, dass ohne die Zugabe von Wasser (oder einer Brühe) auskommt. Finde ich besser. Deswegen: Öfter mal den Deckel drauf als unnötig Wasser drauf geben.

P.S.: Dieser Text entstand unter dem Einfluss von Grünem Veltliner. Ich vermute mal einige Tippfehler. Aber bei diesem austrophilen Feiertag kann man mal was landestypisches trinken. Deswegen Euch auch noch ein schönes “Hallo Wien!”

Stampfkartoffeln, frisch aus der Pfanne – und andere Selbstversuche

Die letzten Tage sind einige Bilder von selbst Erkochtem aufgelaufen, die ich hier mal außer der Reihe abarbeiten möchte. Vorläufiger Höhepunkt war das heutige Mittag, das ich bereits begeistert versocialmediarte.

Eigentlich war es gar nicht zum Verbloggen gedacht, aber letztendlich war es dann doch so lecker … und vor allem so einfach. Und ich kann mir vorstellen, dass einige Fav’s in SM glaubten, das Wortspiel, das ich auch hier in der Überschrift verwendete, sei nicht ernst gemeint. Leider fehlen aber nun die Anfangsbilder des Kochvorgangs. Aber Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden, kann sich sicher noch jeder vorstellen. Auch das mäßige Erwärmen einer Pfanne und die Zugabe von Butter und Salz hat vielleicht jeder schon mal gemacht. Als die Butter dann schmolz und das Salz gut verteilte, kamen die Kartoffelstückchen hinzu und wurden sanft angebraten. Das muss jetzt nicht unbedingt zu Röstaromen führen, kann aber. Nach einigen Durchschwenkaktionen habe ich die Hitzequelle auf Minimum runtergeregelt und die Pfanne bedeckelt. Alle 5 Minuten wurde mal ordentlich umgerührt und wiederbedeckelt. Nach 20 oder 25 Minuten waren die Stücke weich, so dass ich alles ohne Deckel bei wieder mittlerer Hitze noch etwas briet und anschließend mit einem ordentlichen Schuss Milch ablöschte. Als die dann auch erwärmt war, kam eine Gabel quetschend und rührend zum Einsatz; das Ergebnis seht ihr hier:
Stampfkartoffeln, direkt aus der Pfanne
Als Beilage gab es sauer eingelegten Brathering. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich den letzten hausgemachten gegessen haben, ich glaube, da hatte ich im Alter noch eine 1 vorne …

Stampfkartoffeln, direkt aus der Pfanne, mit BratheringIst ja auch immer etwas aufwendig. Die hier waren gekauft. Aber das habt ihr sicher selbst erkannt.

Stampfkartoffeln, direkt aus der Pfanne, mit BratheringAber die Stampfkartoffeln waren echt lecker. Kein Wunder. Durch das Salz gleich am Anfang in der Butter kam die nötige Grundwürze daher und sie wurden nicht während eines vorherigen Kochvorgangs ausgelaugt. Sehr kartoffelig das Ganze. Da brauchte es nicht mal Muskat, um ein volles Aroma zu bekommen.

Weiteres mit Kartoffeln

Die vorherigen Tage habe ich mal versucht, zu einem gegebenen Stück Fleisch eine schöne, portionsgroße Beilage zuzubereiten. Der erste Versuch scheiterte kläglich, aber man muss sich dann mal was einfallen lassen. Sicher: Man hätte Übermengen eindosen und für einen späteren Verzehr aufheben können, aber wer will das schon. Das Ziel war ein Ein-Personen-Essen in vernünftiger Portionsgröße.

Wenn man aber nach dem Schnibbeln der Zutaten feststellt, dass das wohl im geplanten Umfeld zu viel wird, muss man eben umdenken und alternativen finden. Die boten sich in Form eines Stückes doppelt geräucherten Bauchs meines Lieblingsfleischers, der nicht nur schön trocken und rauchig ist, sondern auch noch eine schöne Kräuterigkeit aufweist. Eine tolle Basis für allerlei Gerichte oder auch mal einfach nur als Snack zwischendurch.
Speck und Schalotte dazugeben
So kam der Speck zusammen mit etwas Schalotte in eine Pfanne mit sanft erhitzter Butter und durfte sich leicht auslassen.

Speck auslassenAls der Speck ausgelassen war, kam noch Pfeffer dazu. Mit Salz war ich vorsichtig, des Speckes wegen.

Speck, Kartoffeln, KohlrabiAls sich der Duft des Pfanneninhalts im Raum verbreitet hatte, kamen dann die klein geschnittenen Kartoffeln und der entsprechend behandelte Kohlrabi dazu.

Kümmel und Majoran auf den PfanneninhaltFür die besondere Würzung kamen Kümmelkörner und Majoran dazu.

Speck, Kartoffeln, Kohlrabi, GewürzeUnd für Farbe und Wirkung auch noch Kurkuma.

Kartoffeln, Kohlrabi, Speck, Schalotte, GewürzeAlles wurde gut durchmischt und dann bedeckelt, damit die Gemüse garen konnten.

Deckel drauf, ziehen lassenNach 20-30 Minuten sah es dann so aus:

Kartoffeln, Kohlrabi, Speck, GewürzeKönnte man schon so servieren. Aber ich dachte mir, dass man das ruhig noch etwas “aufwerten” kann.

Sahne aufgießenSo kam dann noch ein halber Becher Sahne in die Pfanne und …

Pfanneninhalt etwas stampfen… der Stampfer zum Einsatz. Nur ein wenig. Aber danach fing dann auch das Kurkuma richtig an zu wirken.

Kartoffel-KohlrabipfanneSieht ein wenig aus wie Einheitspamps. War aber auch irgendwie erst nur als Beilage gedacht (dann aber ohne den Speck). So kann man es aber auch mal als schlotzige Kartoffel-Kohlrabi-Pfanne bezeichnen.

Kartoffel-Kohlrabipfanne mit BergkäseUnd weil ich noch etwas da hatte, kam auch noch etwas Bergkäse oben rüber und etwas Petersilie.

Kartoffel-Kohlrabipfanne mit BergkäseUnd es war lecker. Aber bei den Zutaten auch kein Wunder. 😉

Zweiter Versuch

Halb so viele Kartoffeln wie beim ersten Mal (‘Das reicht aber nicht.’ Reichte doch.) und statt Kohlrabi eine Lauchstange. Der Weg war ähnlich.

Iberico-Kotelett mit KartoffellauchKartoffeln und Porree in die Pfanne, leicht anbraten, dann bedeckeln und garen. Vorher das Kotelett in die Pfanne, scharf anbraten, dann im Ofen bei niedriger Temperatur gar ziehen lassen.

Iberico-Kotelett mit KartoffellauchUnd wenn es irgendwann mal Steckrüben in der Größe von Kartoffeln gibt, dann mach ich aus einer Kartoffel und einer Steckrübe ein schönes Mus als Beilage zu irgendwas. Nun sind bekannterweise die Steckrüben etwas größer … Neulich sah ich schon welche, aber die sahen noch nicht gut aus. Mein Suppenkochtopf klapperte schon ein wenig im Schrank.

Clown zum Frühstück, Steinbeißer zum Mittag

Ihr kennt doch diese Kaffeemilchgetränke, die es trinkfertig in den Kühlregalen der Supermärkte und Discounter gibt. Latte Espresso, Latte Macchiatto (mit weniger oder mehr Zucker, Vanille oder Karamell), Cappuccino u.a. Geschmacksrichtungen sind da verfügbar. Es sind kleine Zuckerbomben und auch der Umweltaspekt ist eher suboptimal, aber es ist meine kleine Frühsünde und ich stehe dazu. Allerdings rate ich dringend von den hochpreisigeren “Marken”-Drinks ab, die Namen nach bekannten Marken aus dem Kaffeeumfeld haben. Diese sind meist überaromatisiert und es wird Kaffeeextrakt verwendet. Die Handelsmarken kommen meiner Erfahrung nach alle aus der gleichen Molkerei, haben überschaubare Zutatenlisten und schmecken auch viel besser. Aber das Trinken wird schwieriger.

Früher hatten die Becher immer noch einen Plastedeckel mit einer Trinköffnung (was ich damals schon überflüssig fand, den Deckel habe ich nie benutzt). Die mag vielleicht unterwegs ein wenig Schüttelschutz bieten, aber ich trinke das Zeuch zu Hause, da geht das wunderbar auch ohne kleine Trinköffnung. Im Rahmen der Umweltschutzmaßnahmen wurde der Deckel wegrationalisiert. Er wurde ersetzt durch ein Stück Pergamentfolie. Diese befindet sich unter der abdeckelnden Alufolie und hat eine Öffnung, durch die man das Getränk in sich hineinschütten soll, ohne viel zu kleckern, wenn man die Alufolie runtergezutzelt hat.

Jetzt geht der Hersteller noch einen Schritt weiter und löst gleichzeitig das Kalorien- und das Kleckerproblem. Mit dem neuen Becherverschluss wird die Energiezufuhr zum Körper praktisch auf 0 gesenkt und Spritzen tut das auch nur, wenn der ganze Becher in selbstzerstörerischer Absicht runterfällt. Wie das der Hersteller geschafft hat? Ganz einfach:

Deckel eines Latte Espresso (Milchmischgetränk)Ohne Öffnung bleibt der Becher verschlossen, es kann nichts tropfen und man kann nichts trinken. Warum man das Produkt dann kaufen sollte, verschließt sich mir, aber vielleicht erhellt mich ja ein Mitlesende/r. 😉

Sonntagmittag

Die moderne Technik greift immer weiter um sich und die Digitalisierung setzt sich immer mehr durch. Das dürfen auch Gäste in der Region erleben, wenn sie statt einer Speisekarte nur noch einen QR-Code erhalten, der aber bereits auf dem Tisch liegt. Händy drüber halten, angebotene URL aufrufen und schon hat man die Speisekarte des Restaurants auf dem Display des Smartphones. Spart natürlich Papier und Änderungen der Karte sind schneller mal eingegeben, ohne die ganze Menükarte neu ausdrucken zu müssen. Wer seine aktuelle(!!!) Speisekarte sowieso im Netz hat, für den ist das doch eine schicke Idee. 😉 Solange das Essen dann doch noch analog auf den Tisch kommt. Und die Bestellung in den Papierblock des Service diktiert werden kann. Bestellen kann man nämlich über die Onlinekarte (noch) nicht.

gebratenes Steinbeisserfilet, Lauch, Kräuterhollandaise, SüßkartoffelstampfDas frische Salatbouquet begleitete diesmal ein wenig Steinbeißer, der auf Lauchgemüse lag. Dazu gab es eine Kräuterhollandaise und Süßkartoffelpüree und alles war wirklich sehr lecker (wobei: ein kleines Stück vom Fisch hatte wohl etwas mehr Salz abbekommen – passiert, nicht schlimm). Die Portion hatte auch eine angenehme Größe, da kann man ruhig ab und zu mal hingehen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Und da die Online-Speisekarte immer aktuell ist … Kann man auf interessante Veränderungen gut reagieren.

gebratenes Steinbeisserfilet, Lauch, Kräuterhollandaise, SüßkartoffelstampfAllerdings gilt es hier wie in vielen anderen Restaurants: Ohne Reservierung geht offenbar nichts mehr. Auf fast jedem Tisch stand ein entsprechendes Schild und die Tische füllte sich auch nach und nach.

Grünes Herz und anderes aus der Pfanne

Auch wenn es einige Indizien gibt, dass es nicht so ist, habe ich doch ein grünes Herz. So habe ich einen Stromliefervertrag, der beinhaltet, dass eine Umweltorganisation einen bestimmten Teil meines Umsatzes bekommt. Je mehr Strom ich also verbrauche, desto besser ist es für die Umwelt. Klingt komisch, ist aber so. Und ich habe auch Herz mit Grün. Neulich zum Abendbrot.

Grünes Herz mit Paprika und LauchGrüne Paprikaschote und Lauchstange sind die Gemüseanteile in dem, was der Garnierring hier noch mühsam zusammenhält. Bio-Vollkorn-Dinkelmehl (mehr Klischee geht nicht) spielte auch noch eine Rolle, um die sich in der Pfanne bildende Flüssigkeit zu binden. Angebraten wurde anfangs aber noch was anderes.

Grünes Herz mit Paprika und LauchNach einem Schuss Rapsöl kamen noch ein paar Hähnchenherzen in die Pfanne, die gesalzen und gepfeffert wurden. Anschließend der in Röllchen geschnittene Lauch und die zerkleinerte grüne Paprika. Alles schmorte ein wenig vor sich hin, wobei sich Flüssigkeit bildete, die ich mit etwas Mehl abband und alles nochmal gut durchkochen ließ. Das schöne an den Herzen ist, dass man die 10 Minuten kochen kann oder 40 Minuten, sie übergaren nicht so einfach, bleiben zart, ein bisschen bissig und sind einfach nur lecker.

Grünes Herz. Manchmal bin ich doch voller Widersprüche. Ich mag weder Filterkaffee noch Espresso, habe aber eine Siebträgermaschine im Hause, die ich regelmäßig nutze. Ich mag keinen Sport im Fernsehen, habe aber (früher) ein Eurosportplayer-Abo, dass ich mittlerweile in eine Discovery+ Abo gewandelt habe, weil es doch eine Sportart gibt, die ich da dann sehr gern gucke. Und, um auch das aufzulösen, mit dem Kaffee verhält es sich bei mir wie mit Mais: Ich mag eigentlich alles/vieles, was aus Kaffee oder Mais hergestellt wird, nur eben nicht die einfachsten Sachen. Cappuccino, Milchkaffee, Kaffeepudding, Polenta, Tortilla, Nachos usw. Alles lecker.

Sonntagsessen

Langsam wird es Zeit, doch auch wieder etwas mehr dem Fisch zu huldigen. Also gab es frisch von der Mecklenburger Nordseeküste den “Mecklenburger Pannfisch”:

Mecklenburger Pannfisch, gebratenes Nordseedorschfilet an Senfsoße und Bratkartoffeln, RucolabekröntIn der Pfanne gebratene Nordseedorschfilets liegen auf einer sehr leckeren Senfsoße und werden begleitet von knusprigen Bratkartoffeln – es geht also doch! Da störte selbst der Rucola nicht … langsam gewöhen ich mich offensichtlich an das Kraut. Vor allem in Verbindung mit der Senfsoße. Knusprig, aber fettig: BratkartoffelnUnd das schöne: obwohl sie doch recht blass aussehen, waren die Bratkartoffeln recht knusprig. Aber wenn es nichts zu nörgeln gäbe … Ein wesentlicher Teil des Fetts hätte ruhig in der Pfanne bleiben können. Der Essende fängt komisch an auf dem Teller rumzustochern, wenn man davon nicht zu viel mitessen möchte. Aber sonst waren sie recht gut geraten. Das ist ja auch nicht jedem gegeben. Ebenfalls positiv zu vermerken war die angenehme Portionsgröße, auch hier ein Plus für’s Küchenteam. Langsam wird dann doch verstanden, warum Ernährungswissenschaftler vor dem zu häufigen Besuch von Gaststätten warnen.

Nebenbei bemerkt: Auf der Karte stand auch noch ein Schnitzel mit Paprikagemüse. Okay, das stand nicht drauf, aber es war noch unter dem alten Namen zu finden. Offensichtlich hat man auch hier in der Küche mitgedacht. Ich sah nämlich ein solches Exemplar mit einer schönen knusprigen Hülle. Die Soße verteilte sich auf dem Teller, aber nicht auf dem Schnitzel! Gelobet sei der Herr Lukullus!

 

Zwischen den Jahren (2/2)

Zwischen den Jahren ist auch mal Zeit, etwas selber zu kochen. Und dabei ist man meist recht frei in den Entscheidungen, was es denn sein soll. Außer, man hat vor den Feiertagen so viel eingekauft, dass man in die Gemüseverwertung einsteigen muss, bevor es nicht mehr für die direkte Ernährung geeignet erscheint. Ich krieg das erstaunlicherweise immer wieder mit Tomaten und/oder Paprika hin, dass ich davon mehr kaufe, als ich nachher im guten versnacke. Also, ran an die Pfanne! Und wie alles Gute fangen wir auch hier mit dem Anschwitzen von Zwiebeln an.

Zwiebeln anschwitzenDas ist eine Mischung aus mehreren Schalotten und einer roten Zwiebel. Diesmal wählte ich als Idee meinen “Gulaschansatz”, was bedeutet, dass die Zwiebeln schön angeschmurgelt werden und dann kommt allerlei rotes Zeug dazu.

Zwiebeln, Tomatenmark, 2x PaprikaWir sehen Tomatenmark sowieso edelsüßes und scharfes Paprikapulver. Das Mischungsverhältnis ist individuell randomisiert. Man weiß ja manchmal nicht, wieviel da auf einmal aus der Packung kommt … 😉 Das wird dann alles untergearbeitet und mit angeröstet.

Zwiebeln, Tomatenmark, 2x Paprika angeröstetDabei sollte es nicht mehr zu viel Hitze geben, sonst brennt etwas an und die ganze Angelegenheit wird bitter, was nicht gewollt ist. Nun könnte man das auch ablöschen … oder einfach grob zerkleinierte Tomaten dazugeben.

Tomatenstücke dazugebenDie werden gut untergerührt, gesalzen und geben auch die nötige Flüssigkeit, dass nix anbrennt. Ich hatte auch noch zwei schwarze Tomaten da, die habe ich auch hineingeschnibbelt.

Dunkle Tomaten dazugebenAuch das wird untergerührt. Ein paar bunte Spitzpaprika kamen dann auch noch unters Messer und in den Topf.

Paprikaschnippel dazugebenDie Tomaten schmelzen nebenher, der Paprika gart dann auch langsam. Also einmal Aufkochen, dann Deckel drauf und ziehen lassen.

Köcheln lassen mit DeckelDann überlegte ich noch dran rum, in welche Richtung die entstehende Tomatensoße gehen sollte. Einfach in ihrer groben Konsistenz zu lassen, wäre die erste Idee, noch mit einem Pürierstab durchzugehen die zweite. Ich entschied mich für die 3. Option.

Klein gewürfelte Kartoffel dazugebenIn relativ kleinen Würfeln gab ich noch eine mehligkochende Kartoffel dazu und garte sie mit. Das würde der Soße am Ende noch eine gewisse Bindung geben.

Sämiger TomatengulaschSelbst unpüriert und noch mit einigen sichtbaren Kartoffelstückcken kam allein durch das gelegentliche kräftige Umrühen etwas Bindung auf. Zwischen den beiden letzten Bildern liegt etwa eine halbe Stunde. Könnte auch mehr gewesen sein. Bis zum nächsten Bild waren es dann nur wenige Minuten und ein Pürierstab.

Pürierter TomatengulaschSo kann man das dann abschmecken, ggf. in Behälter abfüllen, auskühlen lassen und dann einfrieren. Ein paar Tage gehts auch nur im Kühlschrank.

Und so erlebte mich der nächste Tage wieder am Herd mit einer Pfanne.

Selleriewürfel anschwitzenBevor ihr grübelt, was ich da wohl anschwitze: klein gewürfelte Staudensellerie. Also keine ganze, aber ein Stück davon. Etwas Salz und Pfeffer sowie etwas Bratfett sind auch dabei.

Lauch dazugebenSpäter kam auch noch ein kleiner Rest einer Lauchstange dazu. Auch mit anschwitzen. Nebenher habe ich dann noch ein paar Nudeln gekocht.

Nudeln dazugebenDie kamen dann auch mit in die Pfanne. Alles wird durchgeschwenkt und dann mit zwei kleinen Kellen Tomatensoße ergänzt.

Tomatensoße dazugebenDas sieht zwar wenig aus, aber spätestens nach dem Umrühren sieht man: es reicht völlig.

Nudeln mit Sellerie, Lauch und TomatensoßeAb auf den Teller und genießen. Die Selleriewürfel geben dem ganzen ein interessantes Aroma. Etwas Parmesan oben drauf hätte vermutlich auch nicht geschadet. Allerdings hatte ich keinen mehr im Haus.

An Neujahr gab es dann eine andere Variante, allerdings undokumentiert. Aber wenn man statt der Gemüse eine gewürftelte Knackwurst in die Pfanne gibt und dann genauso weiter verfährt wie hier, braucht es nicht viel Phantasie, um sich das Ergebnis vorzustellen. Allerdings hatte ich hier noch von der Silvesterparty etwas vorgeriebenen Mozzarella über … Die Idee, den auch noch mit in die Pfanne zu werfen, war optisch eher suboptimal. Geschmeckt hats aber trotzdem, wenn auch der Käse einiges an Fäden zog … 😉

Herbstliches aus Pfanne und Dose

In den letzten Tagen kam ich öfter mal zum selber Kochen. Bzw. ich war gezwungen, dies zu tun. Oder irgendwas dazwischen. Irgendso ein Husten-Schnupfen-usw.-Dingens hatte mich in die eigenen 4 Wände verbannt und nun mach mal. 😉 So konnte ich mich an die Verfeinerung der One-Pfann-Gerichte machen, eine Zubereitungsart, die – zugegeben im Zusammenspiel mit einem anderen Küchengerät – recht schnell recht schmackhafte Speisen verspricht und das bei verhältnismäßig geringem Aufwand. Allerdings gilt hier wie auch bei chinesisch inspirierten Wok-Gerichten: die meiste Arbeit steckt in der Vorbereitung.

Sächsische Flecken auf SalzkartoffelnWobei ich mal mit was anderem anfange. Auf diesem tiefen Teller hat sich eine Menge Flüssigkeit angesammelt, was bei Beginn der Zubereitung erstmal so nicht absehbar war. Die Kartoffeln habe ich der Einfachheit halber gedämpft, wobei das einfache daran ist, dass ich den Dämpfer noch vom Vortag “draußen” hatte und demzufolge nach einer schnellen Reinigung gleich nochmal einsetzte.

Das Dämpfen der Kartoffeln hat den großen Vorteil, dass sie nicht so ausgelaugt werden wie beim Kochen. Man bekommt hinterher einen etwas intensiveren Kartoffelgeschmack. Das hatte ich übrigens am Vortag auch beim Rosenkohl bemerkt, den ich damit gegart hatte. Sollte man also öfter mal machen. Außerdem spart es Energie, da man nur einen Bruchteil des Wassers erhitzen muss, was man ansonsten verwendet hätte.

Sächsische Flecken auf SalzkartoffelnDas Drumrum bildet übrigens der erwärmte Inhalt einer Dose “Sächsische Flecken”, die ich bereits vor einiger Zeit aus Neugier erworben und nun endlich zubereitet hatte. Wobei “zubereitet” sehr euphemistisch ist. Die Flecken haben übrigens nichts mit dem zu tun, was man manchmal unter dem Namen “Krautfleckern” kennt, dieser Kohl-Pasta-Mischung. Im aktuellen Fall sprechen die Synonyme Kutteln, Piepen, Flauzen u.ä. eher von gegartem und in kleine Stücke geschnittenen Pansen und damit ein Innereien-Gericht. Ob das schmeckt, war zu testen.

Die etwas plörrige Soße erinnerte ein wenig an den Begleiter von Königsberger Klopsen, dort allerdings meist cremiger in der Ausführung. Außerdem stammt die säuerliche Note dort von den eingelegten Kapern, während bei den Flecken Gewürzgurken dafür zuständig sind. Die Flecken selber waren zart im Biss und lebten im wesentlichen von der Würze der Soße, die gern etwas weniger plörrig hätte sein können. Aber die Kartoffeln quetschten sie dankbar auf und so kann man das als gegessen abhaken. Die Vorliebe mancher weltreisenden TV-Köche für Kutteln wird zwar nicht unbedingt verständlicher, die Vorurteile sind aber auch vom Tisch.

Schinken-Kartoffel-Rosenkohl-PfanneBei dieser farbenfrohen Pfanne erübrigt sich eine Rezeptangabe fast vollständig. Gewürfelter Speck wurde mit etwas Hilfsfett in der Pfanne angebraten und mit geputzten Rosenköhlern und Kartoffelstückchen ergänzt. Nach einem ersten Anbraten kam für eine Weile zum Garen der Deckel auf die nur schwach erhitzte Pfanne, um am Ende mit viel Schwenk und höherer Hitze noch ein paar Röstaromen zu produzieren. Das löffelt sich auch direkt aus der Pfanne, man kann es natürlich auch vorher auf einen Teller verbringen.

Etwas aufwändiger dann etwas an sich vergleichbares mit Lauch und Rindswurst.

Rindswurst anbratenIn etwas Hilfsfett habe ich die in Scheiben geschnittene Rindswurst (nach Art eines Pfefferbeißers) leicht angebräunt.

Lauchrollen dazugebenDazu kamen dann zwei in Rollen geschnittene Lauchstangen, die auch gern ein wenig Farbe annehmen dürfen.

Kartoffeln dazugebenDiese Kartoffeln waren bereits gar. Ob Reste vom Vortag oder schnell in der Mikrowelle gegart, ist dabei zweitrangig.

Alles gut durchgeschwenktAlles wird schön durchgeschwenkt und angebraten.

Ein Becher saure Sahne dazu gebenDer Becher saurer Sahne kam noch mit in die Pfanne, wurde vorher aber heftigst durchgeschüttelt und auch noch verrührt.

Alles gut durchgerührt und verschmolzenAlles wird schön vermengt, abgeschmeckt und ist nach ein wenig Durchzug essbereit.

Lauch-Kartoffel-Rindswurst-TellerEine Portion hatte ich gleich noch abgetrennt und für den Folgetag bereit gehalten.

Lauch-Kartoffel-Rindswurst-TellerDer untertellerte Rest mundete recht angenehm und die Schnibbelarbeit vorweg macht den Verzehr mittels Löffel einfach.

Harmonie der Zusammenstellung

Wenn man ein Gericht kochen möchte, das bspw. aus verschiedenen Gemüsesorten besteht, dann kann man sich den Überlegungen hingeben, was wie am besten miteinander harmoniert, sich aromatisch gegenseitig ergänzt, wessen Texturen am besten zueinander passen. Um ein möglichste breites Spektrum abzudecken, kann man natürlich auch versuchen, Gegensätze zu kombinieren, Kontrapunkte zu setzen, so dass man beim Essen hin- und hergerissen wird, auf dem Weg zum vollendeten Genusserlebnis. Oder: Man nimmt einfach das, was weg muss. 😉

Dabei sollte man sich aber gut über die unterschiedlichen Garzeiten Gedanken machen. Nichts ist schlimmer, als wenn das eine schon langsam verkocht, während das andere noch sehr al dente ist. Hinterher ist man schließlich immer schlauer. Und satt. Eine schöne Kombination.

Leer, aber gut erwärmt: die PfanneEntgegehn einer These, die ich kürzlich erst aufwarf, beginnt offensichtlich nicht jedes herzhafte Gericht mit Zwiebeln schneiden. Das hat in diesem Fall den Grund, dass noch einiges zwiebeliges dazukommt. Aber wir fangen diesmal mit einer gut, aber nur sanft erhitzten Pfanne an.

Speck in der PfanneIn diese kommt etwas gewürfelter Bacon. Leider ist der hier etwas fettarm geraten. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch wegen des Geschmacks, wird das alles mit etwas Butter aufgepeppt.

Etwas Butter dazuSie ist übrigens auch der Grund für die dezente Hitze unter der Pfanne. Schmelzen soll sie schon, aber nicht verbrennen. Und es kommt ja jetzt nur noch Gemüse dazu, da kann man sanft was garen.

Kohlrabistücke dazugebenDas ist eine gewürfelte Kohlrabiknolle. Die kann man ruhig etwas länger angaren lassen, bevor die zweite Hauptzutat dazu kommt. Ansonsten … al dente und so.

Lauch dazugebenDer Lauch bringt neben seinen typischen Eigenheiten auch das zwiebelige mit. Kommt er doch botanisch auch aus der gleichen Familie. Hoffe ich mal. Das alles, was jetzt in der Pfanne ist, wird schön langsam geröstet und immer mal wieder (aber nicht zu oft!) durchgeschwenkt.

Alles gut durchschwenkenIrgendwann, wenn man wenig geschwenkt hat, zeigen sich erste Röstspuren.

Pfanneninhalt angebratenDas kann auch gern noch etwas verbreiteter der Fall sein. Ihr wisst ja: Maillard und Geschmack und so. Da gleich auch noch der große Geschmacksgleichmacher und -dämpfer dazu kommt, ist etwas zu viel Geschmack durchaus wünschenswert. Deswegen kam auch noch vor dem ganzen Schwenken Pfeffer und Knoblauch dazu. Salz erübrigt sich wegen des Bacons meistens.

Sahne ein wenig einköcheln lassenSo ein wenig Sahne (=1 Becher) schadet ja auch nie. Und da das ganze doch etwas flüssig (und der Kohlrabi noch recht bissfest) ist, lässt man das bei kleiner Hitze sanft vor sich hin köcheln, um die Sahne zu reduzieren und nebenbei die Kartoffeln für die Beilage zu garen.

Fast fertig, sahniges Kohlrabi-Lauch-GemüseIrgendwann hat der Pfanneninhalt die gewünschte Schlotzigkeit und wir können zur Finalisierung übergehen. Das heißt: abschmecken und …

Kräuter drüber, nicht nur für's Auge… Grünzeug drüber. Die Kartoffeln sind auch gar, werden mit Milch und Butter zerquetscht und sollten ein Kartoffelstampf ergeben.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfEs wurde allerdings etwas stückig. Offensichtlich hatte sich eine festkochende unter den mehligkochenden Kartoffeln versteckt.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfUnd so ein Klecks Kartoffelstampf ist doch immer wieder gern was feines, sonst wäre das ganze auch noch Lowcarb gewesen. Schmackhaft war es sowieso. Morgen gibts dann nochmal das gleiche. Und irgendwann zeige ich euch mal meine schnelle Variante, kleine Portionen Kartoffelbrei aus vieleicht nur einer oder zwei Kartoffeln in wenigen Minuten zuzubereiten. Am längsten dauert das Schälen …

 

KW 43 – Selbst ist der Mann

Kann man es eigentlich als Kritik nehmen, wenn Vattern eher was beim Essenbringdienst bestellt als selbst erkochtes (seins oder meins) zu essen? Bequemer ist es auf jeden Fall. Zumindest für ihn; da er natürlich nur eine Portion für den morgigen Sonntag bestellt hat. Ob ich die Wirsing-Roulade überhaupt möchte, weiß ich natürlich auch erst, wenn ich sie sehe und ggf. probiere. Also habe ich heute für mich vorgekocht, und weil ich nach wie vor nicht nur eine Portion kochen kann, wenn ich nicht schon beim Einkaufen entsprechend plane, gabs heute warmes Abendbrot, das dem morgigen Mittag doch sehr ähnelt, bis auf das drumrum. 😉
Eigentlich sollte es was gaaanz anderes geben. Wobei der Unterschied nicht gar so groß ist. Ich hatte mir das folgende Gericht ursprünglich mit Rosenkohl vorgestellt, aber meine genutzte Einkaufsquelle bot keinen feil, so dass ich auf Porree/Lauch umgestiegen bin. Die andere Grundidee wird Euch vom letzten Wochenende bekannt vorkommen, aber es galt, etwas zusammenzurühren, das eine Übernachtung und eine Mikrowellenaufwärmung aushielt, ohne sich arg zu verschlechtern.
Zur Würze und für den Geschmack habe ich erstmal Zwiebeln und Knoblauch zerkleinert.
Knoblauch und ZwiebelDas ergibt immer eine gute Basis. Das sieht ggf. etwas gröber aus, als es ist, da ich mit der Kamera fast in den Haufen drin gewesen bin … 😉 Andererseits ist es eh wurscht, das verkocht.
Topf wird heißApropos kochen. Ohne einen Topf, der heiß wird, geht das natürlich nicht.
Öl wird heißUnd zum Anschwitzen kommt etwas Öl in den heißen Topf.
Zwiebeln anschwitzenDie Zwiebeln haben ganz schön gedampft. Am liebsten hätte ich diese Flüssigkeit zwar aufgefangen, aber sie sollen ja nicht nur kochen, sondern wirklich ein wenig anbraten … Also ging es nicht anders.
Knoblauch dazuKnoblauch darf eigentlich nicht fehlen, ist aber bei Unwillen, ihn zu nutzen, auch entbehrlich. Wenn beides schön angeschmurgelt ist, kommt dann das Fleisch dazu, auch heute wieder in Form von Biorinderhack.
400 g BiorinderhackAuch das wird bröselig angebraten. Was tut man nicht alles für den Geschmack. Etwas Tomatenmark hätte ich vermutlich ranmachen können, aber irgendwie fielen mir nur Gründe ein, die dagegen sprachen. Der Soße hätte es ggf. gut getan, aber sie wurde auch ohne gut.
Lauchröllchen dazuDas sind jetzt 3 schöne Stangen Porree, die da auf die 400 g Rinderhack treffen. Dazu kommen noch …
Gewürze… Salz und Pfeffer und Kurkuma. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie mag ich das Zeug gerade im Essen. Etwas gerebelter Majoran und ein paar Kümmelkörner fanden auch noch den Weg in den Topf.
Deckel drauf, köcheln lassenNochmal gut durchgerührt und Deckel drauf. Allerdings war ich etwas skeptisch. Wirklich viel Feuchtigkeit war nicht im Topf und wo sollte die noch herkommen? Ok, die Frage ist zu beantworten: aus dem Wasserhahn. Einen guten Kaffeepott von Dihydrogenmonoxid fand zwischendurch noch den Weg ins Kochgeschirr.
Lauch-Hack fertigNach einiger Zeit war der Lauch gar und die Soße zwar lecker, aber etwas dünn. Und wenn ich zwischendurch weniger gerührt hätte, wären auch die Porreeringe noch intakter. 😉
"Vogelfutter" dazuEtwas “Vogelfutter” hilft, um die Soße etwas sämiger zu bekommen. Ich hatte zwar überlegt, eine Kartoffel reinzureiben, aber das Krümelzeug (“Klassische Mehlschwitze” eines großen Herstellers) muss ja auch mal weg.
Ein wenig BindungDas wird eingerührt, noch etwas nach gegeben, einmal aufgekocht und nun ist der Lauch-Hack-Topf auch schon fertig. Fehlt nur noch die 3. Komponente.
Spätzle dazuDas sind frische Fertigspätzle, etwa eine halbe Tüte. Laut Beschreibung brauchen die in Wasser nur wenige Minuten, da dachte ich mir, kann ich sie gleich so mit reinschmeißen, nachdem ich die morgige Mittagsportion schon abgezweigt und noch eine dritte für irgendwann mal abgefüllt habe. Kurz dachte ich noch an eine sich anbietende Variante: Spätzle anbraten und dann die Soße drauf, aber irgendwie … neee. Zu viel Arbeit. 😉
Lauch-Hack-Spätzle-TopfGut durchziehen lassen und vorher gut einrühren. Und schon ist es fertig. Was will man mehr? Achja: gut Anrichten.
Hack-Lauch-SpätzleAber das habt ihr jetzt hier nicht erwartet? Immerhin hatte ich an das Grünzeug, was man noch drüber hätte streuen können, wenigstens gedacht. Aber auch nur gedacht.
Wie hieß es doch am Ende einer Tütenaufwärmerwerbung seinerzeit immer so schön: “Das kochen wir mal wieder.” Aber dann in schön. Ideen dafür hatte ich bereits erwähnt. Und nun bin ich mal gespannt, wer morgen das bessere Mittag hat. 😉
Und das wichtigste: Ich vermute mal, dass es nächsten Sonntag endlich mal wieder ein Bild von durch Profis gekochtem Essen gibt.

Außengastro und Huhn im Wok

Obwohl wir beide eigentlich immer was recht wohlschmeckendes auf den Tisch zaubern können, haben Vattern und ich uns schon sehr über die Öffnung der Außengastronomie gefreut, Zum Start unser sonntäglichen Rundreisen gab’s Fisch, im konkreten einen schön gebratenen Bachsaibling an Bratkartoffeln mit sehr angenehmem Drumrum.
Bachsaibling leckerWunderbar. Auch oder wegen der Knoblauchzehe, die im Bauch des Fisches schlummerte. Hm. Es war zwar sehr schön und sonnig rund um die Terrasse, aber das Essen kühlte doch recht schnell aus. Da half nur schnelles Essen. zumindest der erwärmten Teile. Die Zitronenspalte kam übrigens wie immer ins begleitende Getränk. Ich will mir doch den schönen Fischgeschmack nicht verderben.
Heute Abend bin ich dann endlich dazu gekommen, mit meinen Wokvariationen zu starten. Das Grundprinzip ist ja recht einfach: Gemüse klein schneiden (Julienne), Fleisch “schnetzeln”, Pasta nebenher kochen. Fleisch schnell und heiß anbraten, an den Rand schieben, Gemüse dazu, bissfest gare, alles gut durchmischen, Gewürze dazu geben, Nudeln unterrühren und mit Sojasoße (oder anderen geeigneten Flüssigkeiten) abschmecken. Und da ich selbst auch erst wieder etwas Gefühl für diese Art der Zubereitung aufbauen muss, lief beim ersten Mal heute noch nicht alles rund.
Wenn das Nudelwasser kocht und der Wok heiß ist, gehts los.
Spaghetti kochenNudeln ins Salzwasser.
heißes Öl im WokÖl in den Wok. Idealerweise Erdnussöl, wegen der hohen Erhitzbarkeit. Aber ich hatte dann doch keins mehr im Haus. Sonnenblumenöl geht auch. Gutes, ggf. trübes Olivenöl bietet sich nicht an, weil es schneller verbrennt. Hat man raffiniertes Olivenöl zur Hand, kann man auch damit arbeiten.
Fleisch heiß und schnell anbratenIns heiße Öl kommt dann das Fleisch zum Anrösten. Wenn es mit etwas Stärke bepudert wäre, ginge das besser. Aber es geht auch ohne. Im Konkreten hatte ich den Albtraum aller Gender-“Freunde” erworben: Hähncheninnenfilets. Der Vorteil ist, dass es dankbar für jede Würzung ist. Aber man muss wirklich schnell arbeiten. Das Zeuch wird ja schon trocken, wenn man es nur zu heiß anguckt.
Hühnchen angebratenNach dem Anbraten habe ich es erstmal wieder aus dem Wok genommen. Der weiterhin geplante Lauch war dafür und es blieb auch nicht auf dem Wokrand liegen … Nächstes Mal langformatiger schneiden.
Lauch in den WokHierzu sei erwähnt, dass ich die Idee hatte, die Lauchform eher an die Spaghetti anzulehnen als an die klassischen Ringe. Meine Schneidfähigkeiten sind offenbar auch ein wenig den Bach runter gegangen. Das nächste Mal mit Lauch wirds wieder klassischer: die Stange wird in ca. 5 cm lange Abschnitte geteilt und dann in dünne Julienne geschnitten. Hier bin ich mit meiner Lebensmittelschere in den Wok gegangen.
Lauch anbratenDer Lauch zeigt schnell Bratspuren. Dann kann es auch schon weiter gehen. Wobei: der nächste Schritt ist entbehrlich.
Schinkenspeck dazugebenBei dem Schinkenspeck war das MHD gerade drüber und mahnte eine alsbaldige Verarbeitung an. Bis morgen hätte er sicher auch noch gehalten. Es wäre besser gewesen.
Hühnchen wieder zurückDas Hähnchenfleisch kommt auch wieder zurück und wird untergerührt.
Nudeln dazuGenau wie die Nudeln. Ich habe mich an die gängige Portionsregel gehalten, dass nächste mal nehme ich weniger.
Sojasoße zum Würzen und für die FarbeZum Würzen, Färben und für allerlei andere Effekte ein Schuss Sojasoße. Der kann ruhig ordentlich sein, die Nudeln nehmen allerlei auf. Aber nicht übertreiben, vor allem, wenn man den Schinkenspeck nicht weggelassen hat und dieser auch eine gute Salzquelle ist.
gut durchgerührtAlles gut vermischen, bis die Sojasoße aufgesogen oder dickflüssiger geworden ist. Dann servieren.
Bratnudeln mit allereiUnd am Anrichten arbeite ich noch. 😉 Aber im Magen ist es dunkel und man sieht es spätestens dort nicht mehr.
Der obige Fisch und die Bratnudeln haben etwas gemeinsam: Sie förderten beide ein wenig den Getränkeumsatz. Sie waren nicht wirklich versalzen, aber doch intensiv gewürzt. Für mein Gericht war’s wohl der Schinkenspeck.

Kochen mit Herz – Kartoffel-Lauch-Pfanne

Mittlerweile habe ich wohl schon mehr Hühnerherzen gegessen als Hühner. Aber ich mag diese kleinen Fleischbrocken sehr, sind sie doch von Natur aus schon mal in mundgerechter Größe und auch die Konsistenz ist recht angenehm. Dabei ist es egal, ob man sie nur kurz anbrät oder stundenlang mitkocht. Und für feine Speisen kann an sie noch halbieren und vierteln, was sie etwas unkenntlicher macht, aber nicht wirklich unleckerer.
Heute gab es mal wieder ein schnelles Ein-Pfann-Gericht, das zwei gute Mahlzeiten ergab. Und es beginnt natürlich mit einer Pfanne, die erhitzt wird.
Leere Pfanne
In die Pfanne kommt gutes Rapsöl.
Geölte Pfanne
Und wenn auch das Öl heiß ist, werden die Hähnchenherzen angebraten.
Herzen anbraten
Etwas Salz und Pfeffer gibt ein wenig Würze mit. Und ein paar Kartoffeln, klein gewürfelt, Fülle. Die Herzen hatten da aber schon ein wenig Bräune.
Kartoffeln dazu geben
Eine Lauchstange habe ich in Ringe geschnitten, die kommt auch mit in die Pfanne.
Lauch dazugegeben
Dann wird alles einmal gut durchgeschwenkt. Es soll sich ja auch alles miteinander vermischen, vor allem aromatisch.
Lauch untergehoben
Deckel drauf und ca. 20 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hin köcheln lassen. Eben so lange, bis die Kartoffeln gar sind.
Deckel Drauf
Eigentlich wäre die Pfanne jetzt verzehrfertig. Aber ab hier kann man noch etwas abbiegen.
Kartoffel-Lauch-Pfanne mit Herz
Ich habe mich für die Zugage von sauerer Sahne entschieden. Leider hatte ich keine im Hause, so dass ich mich am Skyr-Becher bediente, die abgeschöpfte Menge aber erstmal außerhalb der Pfanne cremig rührte.
Brühe oder Bratensoße oder dergl. wären jetzt auch eine Idee gewesen, wenn man es etwas schlotziger haben wollte.
Skyr statt Saurer Sahne
Der Saure-Sahne-Ersatz verteilte sich beim Rühren schön im Essen, wurde noch etwas abgeschmeckt und fertig war’s.
Skyr untergerührt
Natürlich darf auch etwas grünzeug nicht fehlen.
Kartoffel-Lauch-Pfanne mit Herz
Weitere Anrichtung gab es nicht, es wurde direkt aus der Pfanne gespeist bis diese halb leer war. Der Rest wurde eingedost und kalt gelagert, möge es morgen oder die Tage noch ein Abendbrot oder Mittag ergeben.