Mecklenburger Prinzip: Soße ist doch wichtig

“Ich habe einen Spitzkohl. Und ich weiß, wie man ihn verwendet.” Das Original-Zitat lautet m.E. etwas anders. Aber die Formulierungsrichtung stimmt fast. Außerdem ist die Aussage belegbar, zumindest deren erster Teil:
Spitzkohl
Eine heiße Pfanne gehört auch noch mit zum Sortiment.
Heiße Pfanne
Dort hinein kommt etwas Öl sowie eine gewürzte Hackfleischmasse in kleinen Stückchen.
Hackfleisch anbraten
Hier noch ein Pro-Tipp: Das Problem beim Hackfleisch-Anbraten ist immer, dass sich schnell viel Flüssigkeit in der Pfanne bildet und das Hackfleisch eher kocht statt bräunt. Das passiert nicht, wenn man a) die Pfanne gut heiß gemacht hat, bevor Öl und Fleisch hinein kommen und b) mit dem ersten Wenden des Fleisches so lange wie möglich wartet. Also Löffel weg bei Hackfleisch braten!
Hackfleisch angebraten
So bleibt das Bratgut beim Bräunen trocken und alles wird gut.
Der Kohl wird übrigens gehobelt oder auf andere geeignete Art klein geschnitten und in eine feuerfeste Form gegeben.
Form füllen
Hier aber nur ca. 3/4 des Kohls hinein geben. Dann kommt das angebratene Hackfleisch oben auf.
Hackfleisch drauf.
Abschließend kommt der Rest des Kohls und gehobelter, geriebener oder andereswie vorbereiteter geeigneter Käse oben rauf.
Kohl und Käse auflegen
An dieser Stelle sollte vielleicht der passende Mecklenburger Aspekt mit hinein kommen: eine geeignete Soße. Vielleicht ist eine Bechamel- oder Hollandaise-Soße eine schöne Idee, gut abgeschmeckt und mit etwas Kümmel versehen. Dadurch, dass ich nichts von all dem hatte, wurde das Endergebnis etwas trocken. Ein Schuss Eiermilch wie für Aufläufe wäre auch eine Idee.
Mit ein paar Butterflöckchen ging es für 25 Minuten in den auf 170°C vorgeheizten Umluftofen.
Im Ofen
Beim Verlassen verdeutlicht sich der Soßenmangel.
Fast fertig
Aber mit etwas Anrichtekunst lässt sich hier einiges richten.
Angerichtet
Hier noch die Würzung: Das Hackfleisch bekam vor dem Pfannenbesuch Salz, Pfeffer und Paprika untergemischt, der Kohl wurde in der Form gesalzen, gepfeffert und gekümmelt (aus dem Mörser). Auf den Tomaten verteilte sich etwas Crema di Balsamico. Guten Appetit.