Das selbe in Gelb – oder: Eine Frittata, die kein Bauernfrühstück sein wollte

Stellt sich gleich zum Anfang natürlich die Frage: Was ist eigentlich ein Bauernfrühstück? Und gleich hinterher die Frage: Was ist eine Frittata? Spätestens für die zweite gibt es eine sehr passende Analogie: die Soljanka. Bei der ist es mit dem “Originalrezept” vermutlich sehr ähnlich wie bei der Frittata. Aber so ist das bei den Resteverwertungsspeisen: es gibt ein Grundprinzip und die Zutaten ordnen sich unter. So haben wir bei der Soljanka die säuerliche Gemüsegrundlage, in die die Reste eingearbeitet werden. Bei der Frittata werden die Reste klein geschnitten, in der Pfanne angebraten und mit Ei zu einer Art Omelett mit Einlage finalisiert.
In meinem Leben habe ich aber auch schon verschiedene Varianten des Bauernfrühstücks gesehen. Hauptbestandteile sind Eier und (Brat-)Kartoffeln, Schinken- und Zwiebelwürfel sind angenehme Zutaten. Aber welche Form hat so ein Bauernfrühstück? Zwei Varianten bilden die Eckpunkte des bisher erlebten. In einer Pfanne werden Bratkartoffeln zubereitet und in einer zweiten – wenn die Kartoffeln fast fertig sind – ein großes Omelett. Ist das so gut wie fertig, kommen auf eine Hälfte des Omeletts die Bratkartoffeln und die andere Hälfte wird oben drüber geklappt. Der andere Eckpunkt ist “frittata-like”, die in der Pfanne gebratenen Kartoffeln werden mit einer Eimasse zu einem Omelett verbunden.
Mit Kartoffeln fängt meine Frittata auch an. Ein rohes Exemplar habe ich in relativ kleine Würfel geschnitten und sie werden in der Pfanne in etwas Butter, die ich gesalzen habe, angebraten.
Kartoffeln in Butter anbratenZur weiteren Würzung kommt dann noch ein wenig gehackter Knoblauch dazu.  Knoblauch dazugegebenUnd etwas Zwiebel kann auch nicht schaden.  Zwiebel hinzugefügtDamit es am Ende eben kein Bauernfrühstück wird, ich aber im Farbton bleibe, wird der Pfanneninhalt durch eine ebenfalls klein gewürfelte gelbe Paprika ergänzt (genauer gesagt, einer halben, die andere Hälfte habe ich später nebenbei gesnackt). Würfel gelber paprika hinzugegebenDamit alles auch gar wird bevor es verbrennt, habe ich bei geringer Hitzezufuhr einen Deckel über den Pfanneninhalt gestülpt. Unterm Deckel garenNach 5 Minuten war alles gar, der Paprika noch knackig, dann wird unter etwas mehr Hitze nochmal alles angeknuspert. Alles schön angebratenNebenbei habe ich eine Mischung aus zwei Eiern und einem guten Schuss Sahne verquirlt und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Das kam dann in die Pfanne. Mit Sahne-Ei-Masse aufgegossenDie Hitze wurde wieder runter geregelt, damit die Unterseite nicht verbrennt, aber das doch recht dicke Omelett gleichmäßig durchgart. Auch hier half der Deckel ein wenig.
Als auf der Oberseite fast keine freie Flüssigkeit mehr war, wagte ich die Wende. Der Deckel war wieder maßgeblich beteiligt. UmgewendetJetzt bekam die andere Seite noch etwas direkte Hitze und dann konnte auch schon angerichtet werden.  AngerichtetDer Varianten gibt es viel. Es soll sogar auch mit grünem oder rotem Paprika gehen. Oder ohne Kartoffeln. Oder mit Kohlrabi, Kochschinken, Bratenresten, Rosenkohl, Lauch (oder ganz anders: Porree), Süßkartoffeln, …
Und wer weiß: Vielleicht hat sich auch schon mal jemand an einer Obstfrittata versucht.