Da hatte wohl Kollege Volksmund doch mal wieder recht. Viel hat er über erste Eindrücke und ihre Bedeutung zu sagen. Schön, dass es für jede Situation was passendes gibt. “Der erste Eindruck ist der beste.” oder “Der erste Eindruck lügt.” oder “Der erste Eindruck zählt.” Vor allem, wenn man die ersten beiden miteinander verbindet, was ohne weiteres geht, hat man eine Vorstellung von dem, was an kulinarischen Weihnachtsfeiern so passieren kann.
Der erste Eindruck war gar nicht so schlecht. Zur Verwunderung einzelner Leser dieses Blogs war ich vom Essen und vom Service positiv angetan. Dies führte dazu, dass eine firmeninterne Weihnachtsfeier in die Vierrademühle verlegt wurde. Da die Organisation derselben relativ spontan erfolgte, waren wir recht positiv von dem Service angetan, uns auch außerhalb der Öffnungszeiten zu empfangen. Das Feuer im Kamin loderte, Tische waren zu einer Tafel zusammengestellt, es war einfach, aber schön eingedeckt.
Und dann kamen wir und das Unglück nahm seinen Lauf. Wer macht aber auch Weihnachtsfeiern mit 13 (in Worten: Unglückszahl dreizehn) Teilnehmern? Das konnte nicht gut gehen. Eine Kaltschale ist ein erfrischendes Sommergericht, kaltes Essen und schale Getränke sind aber doch eher suboptimal. Bei allem Engagement, das uns mit der Sonderöffnung entgegengebracht wurde, aber wenn man es dann nicht hinbekommt, soll man es ganz lassen. Ich möchte niemanden mit Details langweilen, aber innen graue “Medium-Steaks”, Lachs in der Konsistenz von Hartkäse, Bratkartoffeln, deren Knusprigkeit schon etwas länger vorbei war, schale Cola, die vom Vortag offen gestanden zu haben schien, kalte Buttererbsen usw. usf., aber wenn selbst die Raumtemperaturen einzelne Gäste in die Mäntel zwang, klingt das alles nach einem ausgewogenen Konzept: Nichts klappt.
Fachleute mögen einschätzen, welchen Zeitrahmen sie benötigen würden. Ich vermute mal, dass es nicht einfach ist, 13 Gerichte á la carte gleichzeitig auf den Tisch zu bekommen. Wenn davon aber die Hälfte sehr ähnlich war (Steak), sich nur in den Beilagen unterschieden, die wiederum aber auch bei den anderen Gerichten auftauchten, dann ist eine Wartezeit von über anderthalb Stunden (ohne amuse gueule oder Vorspeisensalat) doch sehr großzügig bemessen. Und wenn dann noch zwischen dem Auftragen des ersten und des letzten Gerichtes gefühlte 30 Minuten lagen erübrigt sich jeder weitere Kommentar.
Nur ein Satz noch: Die nächste Weihnachtsfeier findet definitiv woanders statt.
Update: Nachgefragt bei einem Experten (@pontestylez), wie lange er gebraucht hätte: “Amen.