Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Büfett und Proteine

Neulich habe ich mir im Laden mal die Zutatenlisten von ein paar “High Protein”-Produkten angesehen. Grob vereinfacht kann man also sagen, dass das eigentlich völlig normale Produkte sind, die über die Zugabe von ein wenig hochverarbeiteten und damit denaturiertem Milchprotein aufgepimpt und damit hochpreisig wurden. Das wäre ja nicht weiter der Rede wert, wenn diese sinnlosen Produkte nicht die wirklich normalen teilweise völlig verdrängt hätten. Die haben auch nur unwesentlich weniger Protein im Becher und sind bei geeigneter Auswahl entsprechend wertvoller.

Rund um den 1. September wird eingeschult. Das war zu meiner Kindheit so und sollte auch dieses Jahr so sein. Ich war am Samstag zu einer entsprechenden Feier eingeladen, und ließ mich dort auch blicken. Abends wurde dann ein warmes Büfett angekarrt.

Warmes Büfett mit Gemüse, Geflügel, Schnitzel, Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten und BratkartoffelnGemüse mit Semmelbröseln drüber, Hähnchenbrustfiletstücke mit Ananas, Schnitzel, Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten, Bratkartoffeln, Geschirr, Obst und Käse. Unterhalb des Gemüses gab es noch Gurken- und Kartoffelsalat und Tomate-Mozzarella-Spieße.

Büfett Teil 2: Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten und Bratkartoffeln, Geschirr, Obst und KäseDer hintere Teil des Büfetts nochmal in dichter dran.

Das Büfett kam von meinem Lieblingsfleischer. Nun hat Büfettkunst wenig mit Metzgerskunst zu tun, aber immerhin war das Kassler auf Sauerkraut wirklich sehr lecker. Allerdings gab es auch wieder Beispiele, was auf Büfetts nicht funktioniert, da es trotz Lagerung in Soße irgendwann furztrocken wird. Vor längerer Zeit wäre ich da mal an einem Stück Fisch beinahe erstickt, hier war das mit dem Geflügel nicht ganz so schlimm, aber auch dicht davor. Schnitzel und Bouletten hatte ich nicht probiert. Der Gurkensalat war klassisch und lecker, die Mozzarella-Tomaten-Sticks mit jungen Basilikum-Blättern gehen ja immer … Auch das Gemüse war sehr angenehm, da habe ich gut zugeschlagen.

Sonntagmittag

Das blieb heute unbebildert, war aber aus Gründen recht proteinreich. Ein paar Eier wurden mit etwas Milch verquirlt und gewürzt, anschließend als Rührei in einer gebutterten Pfanne zart und saftig gegart. Hmmm. Dazu gab es direkt aus der Dose “Weiße Riesenbohnen in Vignaigrette”, die waren auch gut und erfrischten durch ihre leichte Säuerlichkeit. Einfache Mischung. Und lecker. Zwar nicht das ganz große Sonntagsessen, aber nach dem Büfett am Sonnabend …

Soja, Butter, Ausblick

Es ist doch immer wieder verwunderlich, was manchmal so passiert. Da bringt man mal zwei Infos in einem Artikel unter und schon werden die von den Lesenden auch noch miteinander verknüpft. Nur, weil zwei Infos in einem physischen Kontext stehen, müssen sie nix miteinander zu tun haben. Zumal ich auch noch wesentliche Teilaspekte vorenthielt, deren Unkenntnis zu falschen Schlüssen verführte. Deswegen an dieser Stelle mal grundsätzlich zu Protokoll: Nur, weil ich etwas gern esse, heißt das noch lange nicht, dass ich es oft esse. Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: Ständig nur Lieblingsessen stumpfen ab, machen die Ernährung langweilig. Ich “übersättige” mich schnell an “Lieblingsessen”. Wobei: Ich “übersättige” mich schnell an immer wieder dem gleichen Essen. Wer meine Essenberichte aus den Restaurants in den letzten Jahren verfolgt hat, wird das bestätigen können. Es gibt zwar wiederholte Besuche im gleichen Restaurant (die Auswahl hier in der Gegend ist nicht so sehr groß und wird auch immer kleiner), aber die Gerichte sind (meist) immer andere. Ausnahmen bestätigen die Regel und so manches “Tagesgericht” zeigt, dass ich die Karten schon durch und Abwechslung erhoffte. Das heißt nicht, dass die gegessenen Gerichte schlecht waren! Okayyy, manche doch. Aber auch gute oder sehr gute Essen habe ich selten wiederholt.

Unter dem Aspekt habe ich auch mal wieder was – für mich – neues probiert. Eine Süßspeise aus Soja, von der ich nicht genau weiß, ob sie einen Pudding oder einem Joghurt nachempfunden ist. Die Konsistenz erinnert eher an Sahnepudding, der Geschmack (und die Zutatenliste) sprechen eher für die Joghurt-Variante. Was an den veganen Joghurtkulturen liegen könnte. Und an den zugesetzten Säuren. Interessant finde ich nur immer, wenn das – auch in anderen Produkten – auftaucht, die Zutat: gemahlene extrahierte Vanilleschoten. Letztendlich ein Abfallprodukt aus der Vanille-Extrakt-Herstellung, das wirklich nur wegen der Optik, und nur wegen der Optik, in den Produkten enthalten ist. Am Geschmack haben diese ausgelaugten Schoten, die früher vermutlich auf dem Kompost gelandet sind oder verheizt wurden, keinen Anteil. Die Aromastoffe aber auch nicht. Das Produkt, das ich da hatte, und auf dem “Vanille Geschmack” drauf stand, wies keinen künstlich anmutenden Vanillin-Geschmack auf. Nicht, weil es nicht drin war, aber es war so wenig, dass doch ein anderes Aroma überwog.

Meine Erfahrungen mit Sojaprodukten sind dürftig, und mit “fermentierten Sojaprodukten mit Vanillegeschmack” erst recht. Aber der Hülsenfruchtgeschmack kam doch deutlich durch und verflüchtigte sich auch bei zunehmender Leerung des Bechers nicht. Manchmal gewöhnt man sich ja an derartige leichte Fehlaromen und bemerkt sie dann nicht mehr. Es blieb. Insofern stellt man sich bei der Bewertung die immer wieder gern gestellte Frage: Macht man den Vergleich mit einem Original-Produkt (Naturjoghurt mit Vaniellegeschmack) oder sieht man es als eigenständiges Produkt. In letzterem Fall hätte es mehr Chancen als in der Funktion als “Ersatzprodukt”, weil es dann eben nicht auf die Unterschiede ankommt sondern eigene Qualitäten eher eine Rolle spielen. Das Marketing ist aber eher bei ersterer Situation. Schade. Einfacheres Marketing, schlechtere Produktbewertung.

Keks

Im erhaltenen Erbe fand ich noch 2 Packungen Kekse, genauer gesagt Butterspritzgebäck einer Supermarkthausmarke. Sie waren mal sehr geliebt, und wurden einzeln zur Kaffeezeit verziert mit ein paar Früchten (oder Konfitüre) und etwas Sprühsahne. Ich erinnerte mich an Zeiten, wo ich sie gern in Tee oder Kaffee tauchte und dann vollgesogen verzehrte. Lang ist’s her. Man musste immer aufpassen, dass man sie nicht zu lange eintauchte, sonst zerfielen sie bei dem Vorgang. Meist wurde nur ganz kurz geditscht.

Etikett ButterspritzgebäckDie Angabe “mit 35% Butter” scheint ein Qualitätskriterium zu sein. Und ich unterstelle, dass in frühen Jahren auch wirklich diese 35% Butter im Gebäck enthalten sind. Heutzutage wird man aber beschissen. Aber auch aufgeklärt.

Zutatenliste ButterspritzgebäckButterreinfett irgendwie mit Butter zu vergleichen (kulinarisch und auch als Zutat) ist großzügige Augenwischerei. Die oben gemachte “Rechnung” (29% Butterreinfett entspricht 35% Butter) bezieht sich allein und rein auf den Fettgehalt. Butter besteht zu ca. 82% aus reinem Fett, und wer nachrechnet, wird feststellen, dass 29 ziemlich genau 82% von 35 ist. Aber: Die restlichen 18% Butterbestandteile werden uns vorenthalten. Butterreinfett, auch als Ghee, Butterschmalz, Butaris u.a. bekannt, ist von den sonstigen Bestandteilen befreite Butter. Als Produkt ewig haltbar (im Ggs. zu Butter) und es wirkt sich auch negativ aufs Mundgefühl aus. Letzendlich kann man eine Aussage auf der Packung eigentlich nur so beantworten:

REWE Beste WahlNein, definitiv nicht.

Sonntag Mittag

Es gab sich mal wieder die Chance für einen Ausflug. Und wir haben einen schönen Tag erwischt. Wobei das “wir” mittlerweile eine andere personelle Zusammensetzung hat. Essen mit Aussicht.

Blick über den KrüselinseeDabei stand ich am Rand der Terrasse, auf der ich zuvor lecker gespeist hatte. Also etwa dort:

Von der Terrasse zum KrüselinseeDas Wasser nennt sich übrigens Krüselinsee. Die Bäume stehen im brandenburgischen, das Wasser gehört noch zu Mecklenburg-Vorpommern.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Aus Gründen habe ich mich diesmal für das Bauernfrühstück entschieden. Es war eine gute Wahl. Alles recht übersichtlich, innen schöne Bratkartoffeln. Was will man mehr.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Zugegeben, ich hätte es vor dem Fotografieren des 2. Bildes ruhig anschneiden können. Es war übrigens, was auch fast zu erkennen ist, ein eher klassisches Bauernfrühstück. Das Omlette wurde separat gebraten und dann mit Bratkartoffeln “gefüllt”. Die moderne Variante erinnert eher an eine Fritatta, wo über die bratenden Kartoffeln eine Eiermasse gegeben wird, die dann zum Stocken gebracht wird.

Sehnsüchte und Wirklichkeiten

Meiner Krankenkasse liege ich zur Zeit sehr auf der Tasche. Mag es das zunehmende Alter sein, mögen es Folgen von Fehlern früherer Jahre sein, es hängt einiges zusammen und selbst bei der Spontanauslösung von Zusatzkosten ist vermutlich in der Höhe der Allgemeinzustand zumindest mitbeteiligt. Intensive Schulterprellung, tiefgehende Vorsorgeuntersuchung, und die Abnehmspritzen schlagen vermutlich ordentlich zu Buche. Aber die Schulter ist mittlerweile wieder fast so gut wie früher, die Untersuchung war erfreulich negativ und die Abnehmspritze wirkt. Noch nicht ganz so intensiv, wie man es sich vielleicht wünscht, aber wenn ich mich drauf einlasse und nur esse, wenn ich Hunger habe, bzw. die Menge dem Hungergefühl anpasse, dann wird das zum Ziel führen. Es ist doch erstaunlich, wie oft man nur aus Gewohnheit oder aus Langeweile etwas isst. Davon muss man sich aber befreien. Jetzt geht es darum, dass ich noch das wenige, was ich noch esse, auf “wertvoll” und/oder “gesund” umstelle; das ist dann das kompliziertere.

Unlängst hatte ich mal außer der Reihe eine Chance, meinen Lieblingsfleischer zu ereilen und überlegte mir was fürs Wochenende. Es gab einige schöne Sachen und ich entschied mich für die Rippchen. Eine gute Wahl. Diesmal habe ich mich aber vor der Zubereitung kundig gemacht und dann gings recht einfach (aber nicht schnell).

Schweinerippchen vom LieblingsfleischerGewürzt waren sie schon, also habe ich sie bei etwas über 100°C in den Umluftofen gepackt. Nach anderthalb Stunden (ca.) sahen sie so aus und waren gut. Etwas pfefferlastig, aber wenn man sie nicht selbst würzt, kommt das dabei heraus. Zart und saftig. Und pur ein schönes “Grillabendbrot” am Samstagabend.

Sonntagmittag

Irgendwie fehlen mir die regelmäßigen Restaurantbesuche am Sonntag. Vielleicht deklariere ich sie bei Gelegenheit mal als Hobby und schaue mal, ob ich Hobbyfreunde finde, um das wiederzubeleben. Meine Sehnsucht hat sich diesmal ein wenig auf’s Essen ausgewirkt, es ist auf einem Niveau, dass ich auch in der regionalen Gastro-Szene schon erlebt habe.

Mittag im Gastro-Style: Kartoffeltasche, Tomatenspalten, Krautsalat, Erbsen mit Hollandaise, HähnchenkeuleKrautsalat, ein paar Tomatenspalten mit Salz und Pfeffer, Kartoffeltaschen, Erbsten mit Hollandaise und eine Hähnchenkeule. 2 x Tiefkühlkost, 1 x frisch, 1 x aus der Packung und einmal eingeschweißt. Und ein Fake. Oder glaubt ihr wirklich, ich habe gekaufte Hollandaise im Haus? Alles nur ausgepackt und ggf. lt. Packungsbeilage erwärmt. Das zählt nicht als “kochen”, zumindest nicht dort, wo man professionelle Arbeit erwartet.

Hab ich Euch eigentlich mal von meinem letzten McDrive-Besuch erzählt? Ist schon wieder ein paar Wochen her, aber spielt beim Sonntagsessen eine kleine Nebenrolle. Ich hatte mal “Brotchips” gekauft, die in der Geschmacksrichtung Knoblauch gefallen mir recht gut, und damit es wirklich und richtig gesund ist, dippe ich die gern in Majonäse. Leider hatte der Laden mit den Brotchips keine Majo in der Form im Sortiment, wie ich sie gern gehabt hätte, also bin ich erstmal ohne nach Hause gezogen. Bei einer Erledigung ein paar Tage später, die in einen gemütlichen Teil der Fortbewegung mündete (es war recht heiß und die Klimaanlage im Auto ist dann Gold wert), fielen mir zum einen die Brotchips wieder ein und zum anderen hatte ich die Idee, dass ein kühles Getränk beim Fahren auch eine gute Idee wäre. Am McDrive, den ich diesbezüglich ansteuerte, führte das zu einer wohl recht eigentümlichen Bestellung (der Kassierer guckte jedenfalls komisch): Einen Milchshake und 4x Majo. Bekam ich aber und alles war gut. Der Abend fand mich dann später Brotchips dippend und knabbernd vor dem Fernseher. Nur brauchte ich nur 3 Tütchen.

Zurück zum aktuellen Geschehen. Nach der Zwischengeschichte stellt sich natürlich nicht die Frage, was das da für ein Klecks auf den Erbsen ist.

Mittag im Gastro-Style: Kartoffeltasche, Tomatenspalten, Krautsalat, Erbsen mit Hollandaise, HähnchenkeuleGenau: die 4. Tüte Majo von McD. Und es war gar nicht so schlecht, zumal die industriell hergestellte Hollandaise sehr viel mehr mit einer Majonäse gemeinsam hat, als das Prinzip der Zubereitung (ein flüssiges Fett wird mit Eigelb zu einer Emulsion aufgeschlagen).

Plan und Wirklichkeit (Teil 3756)

Eigentlich sollte es was anderes geben. Aber dann kam das eine zum anderen und … Ich habe noch geerbten sauer eingelegten Brathering, zu dem ich einen Kohlrabi-Kartoffelstampf machen wollte. Nachdem sich dann doch der gesamte Becher Sahne über die gedämpften Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel ergossen hatte, plante ich spontan um.

Sonntagmittag

Kurz überlegte ich, ob ich eine schnell gegarte Kartoffel zur Verbesserung der Konsistenz nacharbeite, aber dann dachte ich an die daraus folgende Portionsvergrößerung und schob den Brathering wieder in den Kühlschrank. Diesem entnahm ich dann eine Hähnchenbrust, die ich grob teilte, salzte, pfefferte und gut anbriet. Währenddessen rührte und stampfte ich den recht flüssigen Kartoffelbrei gut durch, in der Hoffnung, er bindet noch ein wenig ab. Immerhin ballte sich alles zur Erkenntnis zusammen: 1 große Kartoffel, 1 kleiner Kohlrabi und 1 Becher Sahne sind keine ausgewogene Mischung. Zumal es auch noch eine festkochende Kartoffelsorte war; und der Kohlrabi noch ein klein wenig al dente. Die beiden hatte ich übrigens über wenig Wasser gedämpft, was ihrer Aromatik durchaus zugute kam. Das Endergebnis kann sich sehen lassen.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustNennen wir es Kartoffel-Kohlrabi-Cremé mit gebratener Hähnchenbrust. Messer und Gabel für die Hähnchenbrust (hätte ich aber auch vorher in mundgerechte Stücke schneiden können), den Löffel für die Cremé, die sich dann aber beim Essen als durchaus gabeltauglich erwies.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustFür einen Kartoffelbrei zu flüssig, für eine Suppe zu fest. Also Cremé. 😉 Man muss sich nur zu helfen wissen. Die Cremé war klassisch gewürzt: Salz, Pfeffer, Muskat. Ein paar TK-Kräuter zum Schluss darüber, mehr für die Optik als für den Geschmack.

Sugo, Pasta und der Senf zu Salaten

Wenn man an promovierte Essenshersteller denkt, fällt vielen zuallererst Dr. Oetker ein, aber es gibt offenbar noch mehr. In Dresden fabriziert eine Fa. Dr. Doerr u.a. Feinkostsalate, die allerdings in der vorliegenden Fassung relativ wenig mit Salat und noch weniger mit Feinkost zu tun haben. Wobei … vielleicht ja doch, teils war der Geschmack sooo fein, dass er kaum durchkam. Aber ich möchte das auch nicht verallgemeinern. Ich erwarb die beiden “Salate” bei einem Discounter, was durchaus Auswirkungen auf die Rezepturen haben kann. Vielleicht sind die Produkte, die einen auf anderen Vertriebswegen erreichen, besser. Aber das, was ich da hatte, war es nicht.

Fruchtiger Eiersalat und Feiner Geflügelsalat - oder umgekehrtDer firmeneigene “Leckermacher” war bei der Produktion wahrscheinlich gerade in Urlaub und die Vertretung entsprechend überlastet. Deswegen kann man vermutlich auch nicht viel erwarten. Wobei ich gar nicht auf die große Diskrepanz zwischen Bild auf der Verpackung und dem Inhalt eingehen möchte. Für den Eiersalat müsste man selbst Eier kochen und versuchen, sie so auf der Gabel zu drappieren, um es hinzubekommen. Die Inhalte des Geflügelsalates sind da schon realistischer. Allerdings stimmt bei beiden die Soßenkonsistenz nicht. Die plörrige Salatcreme hätte nie von allein auf der Gabelbelage gehalten. Selbst ein Rest an Cremigkeit war absolute Fehlanzeige.

Dies war nicht mein erster fruchtiger Geflügelsalat, den ich aß, aber es war einer der schlechteren. Wesentlicher Grund: Wenn man nicht gerade eins der drei Mandarinenstücke mit im Mund hatte, schmeckte er nach nichts. Da kann man noch ein so leichtes Brötchen drunterschieben, es schmeckt auf jeden Fall drüber, der Salat gibt dem aromatisch nichts dazu. Und er bleibt auch nicht auf dem Brötchen. Durch die nichts zusammenhaltende Salatsoße bröselt alles sehr leicht wieder nach unten.

Der Eiersalat hatte dagegen sehr wohl Geschmack. 4 sauere Zutaten (Essig, Weinsäure, Zitronensäure, Zitronensaft) schlugen aromatisch komplett durch, so dass vom Rest nicht mehr viel zu spüren war. Nur sauer. Essigsauer. Und nein: Das Produkt war nicht verdorben, es war genau so gewollt. Offensichtlich.

Sonntagmittag

Das Sonntagsessen bzw. seine Vorbereitung fingen diesmal schon am Sonnabend an. Wer jetzt allerdings irgend ein Slow-cooking-Rezept erwartet, den muss ich ein wenig enttäuschen. Wobei die Vortagsarbeit durchaus ein wenig andauerte, aber eben mit leisen Köchelzeiten, die einen nicht wirklich an die Küche binden.

Schalotten anschwitzenZuerst wird die Soße vorbereitet und wie bei vielen guten Soßen fängt das damit an, dass man eine oder mehrere Zwiebeln fein zerteilt in etwas Fett anschwitzt. In diesem Fall war das Olivenöl und ein paar Schalotten.  Paprika und Tomatenmark auf die ZwiebelnSind die Zwiebeln angeschmurgelt, kommt Paprika (scharf und edelsüß nach gusto gemischt) und etwas Tomatenmark hinzu. Das wird auch alles etwas mit angebraten. Zwiebeln, Paprika, Tomatenmark angeröstetDa kam wohl ein wenig Dampf mit aus dem Topf. 😉 Aber aufpassen. Tomatenmark und Paprika dürfen nicht anbrennen, sonst wirds bitter.  Tomaten im Topf in SoßenansatzFrisch gewaschene Tomaten und ein kleiner Schuss Wasser kamen mit in den Topf. Nach dem Aufkochen Deckel drauf und Hitze reduzieren. Dann eine Weile vor sich hinschmurgeln lassen. Wenn die Tomaten weich geworden sind, den Topfinhalt mit einem Kartoffelstampfer o.ä. durcharbeiten. Dabei auch gleich noch mit Salz und Pfeffer würzen.
Einmal mit dem Kartoffelstampfer durch den TopfionhaltWer’s mag, könnte dieses “Tomatengulasch” jetzt auch final abschmecken und Pasta dazu reichen. Ich geh aber noch einen Schritt weiter.  rohe Kartoffel ganz klein geschnittenDas ist eine so klein wie geht geschnittene rohe Kartoffel. Am besten mehlig kochend. Festkochend geht aber auch. Kartoffelwürfel zugegebenDie kleinen Stückchen versenke ich in der Soße und lasse alles noch eine Weile (ca. 30 min.) vor sich hin köcheln. Dann kommt der große Pürierstab zum Einsatz, der alles so weit es geht zerkleinert. Aber ordentlich und so fein es geht. Danach nochmal aufkochen, aber vorsichtig. Das blubbert gefährlich, durch die Kartoffel hat die Soße ordentlich Bindung.   Tomatensoße fertigSo, fertig zum Abkühlen und Abfüllen. Die größere Menge für Montag, mal sehen, ob die Kollegen auch Lust auf Nudeln mit Tomatensoße haben. Die kleinere Menge für Sonntag.

Jetzt aber wirklich: Sonntagmittag

Schinkenwürfel anbratenIn etwas Fett werden Schinkenspeckwürfel angebraten. Nebenbei steht auch noch ein Topf mit heißem Salzwasser und Spaghetti auf dem Herd, der still vor sich hinkocht. Tomatensoße zu den SpeckwürfelnZu den Speckwürfeln kommt dann ein Schub Soße. Tomatensoße mit SchinkenwürfelnGut durchrühren und etwärmen.  tropfnasse Spaghetti in die PfanneDie al dente Spaghetti kommen tropfnass dazu und werden gut durchgerührt. Und schon ist das Essen fertig. Spaghetti, Tomatensoße mit SchinkenwürfelnDen Parmesan hab ich mal wieder “vergessen”. Aber man muss den auch nicht immer drauf haben. Bei manchen gleicht das ja schon einer Zwangshandlung, auf jedes Pastagericht den Reibekäse zu streuen.  Spaghetti, Tomatensoße mit SchinkenwürfelnAchja, und wo wir gerade von Zwangshandlungen reden. Das Nudelkochwasser habe ich übrigens weggeschüttet. So schönes heißes Wasser hilft, die Fettablagerungen in den Abflüssen zu lösen. Außerdem hält es (zugegeben als kleiner Anteil) das Abwasser schön flüssig, dass es aus eigener Kraft ins Klärwerk kommt und nicht mit sauberem Trinkwasser im Rahmen von großen Wartungs- und Reinigungsarbeiten in die Richtung getrieben werden muss. Das erhöht auch nur unnötig das Wassergeld. Sinnvoll mit der Resource Wasser umzugehen heißt eben auch, nicht nur den eigenen Verbrauch zu drosseln, sondern dabei auch darauf zu achten, dass dadurch nicht anderswo erhöhter Aufwand und erhöhter Wasserverbrauch entsteht.

Genuss in braun (nachgereicht)

Wenn man sich schon etwas plasteummanteltes kauft, will man das auch formvollendet zubereiten. Dazu gibt das Etikett auf der Packung manchmal hilfreiche Hinweise. Wobei das mit der deutschen Sprache immer nicht so einfach ist. Beispiel:

Verzehrhinweis: Für ein optimales Aroma bitte die Packung 5 Minuten vor dem Verzehr öffnen.Also habe ich die Packung vor dem Verzehr geöffnet und 5 Minuten ruhen lassen, aber wirklich geschmeckt hat sie deswegen auch nicht. Wer mag schon gern Plastik? Bis auf ein paar Mikroorganismen, auf die einige Hoffnungen bzgl. der Müllverarbeitung ruhen, wohl kaum jemand.

Die hier im Blog ein wenig Ruhe geschaffenen tragischen Familienereignisse haben ihre Höhepunkte mittlerweile gehabt, jetzt gilt es, sich zu sammeln und hinterher aufzuräumen. Das wird teilweise noch bis ins nächste Jahr reichen, aber im wesentlichen ist alles angestoßen und es gilt nur noch, die Abläufe, die man nicht selbst beeinflussen kann, abzuwarten und dann abzuschließen.

Und es gilt, sonntags vorerst noch für mich selbst zu kochen. Meist ist das dann aber so viel, dass es für die nachfolgenden Tage auch noch reicht. Wenn man etwas gemischtes Hackfleisch und ein paar Speckwürfel in einer Pfanne anbrät, später gewürfelte Kartoffeln und Kohlrabi dazu gibt (Salz und Pfeffer nicht vergessen), und das dann bedeckelt schmurgeln lässt, kann man nach 10 Minuten die kleingeschnittenen weißen Teile von Pak Choi untermischen und kurz vor Ende der Garung auch die grünen. Wer es etwas schlotziger mag, löscht alles mit etwas Sahne ab.

Restemittag aug Arbeit, irgendwas mit Kartoffel, Pak Choi, Hack, Schinken, KohlrabiSchick angerichtet auf dem kleinen Tisch in der Teeküche auf Arbeit sieht es dann so aus.

Restemittag aug Arbeit, irgendwas mit Kartoffel, Pak Choi, Hack, Schinken, KohlrabiUnd ist lecker. Die Flüssigkeit ist sicher auch Sahne, aber auch die Feuchtigkeit aus den Gemüsen und dem Fleisch, die während der bedeckelten Schmurgelei in der Pfanne geblieben sind und für die Aromatik sorgten.

Sonntagmittag

Der letzte Sonntag verführte mich zu einem gegrillten Mittag. Ich hatte ein schönes Bio-Entrecôte erworben, dass ich zu grillen gedachte. Dazu gegrillte Kartoffel und gegrillter Blumenkohl, ein Genuss in braun á la Maillard. Erst wurde das Steak gegrillt.

Rib-Eye-Steak auf GrillplatteMit ordentlich Hitze unter der Grillplatte gelang die Kruste recht zügig. Dann wurde es in Alufolie gewickelt und bei sanfter Umgebungswärme ruhen gelassen. Zeit fürs Gemüse.

Grillplatte, Beilagen (Blumenkohl, Kartoffel)Relativ dünn geschnittene Kartoffeln und ebenso dünne Scheiben vom Blumenkohl kamen auf die nicht mehr ganz so heiße Grillplatte zum Anbräunen und Garziehen. Vermutlich hätte es den Vorgang sehr beschleunigt, wenn beides etwas vorgegart gewesen wäre. Aber mit einer Abdeckung, die die Wärme am Grillgut hielt, ging es auch. Dauerte nur etwas länger.

Grillplatte, Beilagen (Blumenkohl, Kartoffel)Irgendwann sah es dann aber so aus, war auch gesalzen und gepfeffert und dann fertig zum Anrichten.

Grillplatte auf dem Teller (Rib-Eye-Steak, Blumenkohl, Kartoffel)Das Fleisch wurde vor dem Verzehr auch noch gesalzen. Sowas körniges meersalziges. Ein Klecks einer passenden Soße hätte dem Gericht vermutlich auch gut getan, aber es ging auch so.

Grillplatte auf dem Teller (Rib-Eye-Steak, Blumenkohl, Kartoffel)Zur Not etwas Hollandaise, dem WD40 aus der Küche. 😉

Geschmackvoll und … *rülps, hicks, chachacha*

Als Hörer des “Kalk & Welk“-Podcasts mit den beiden Olivers (Kalkhofe und Welke) fühlte ich mich unlängst Herrn Kalkhofe sehr verbunden, vor allem mit dem, was seine ersten “Äußerungen” im Podcast betrifft, quasi noch im Vorspann. Vor einiger Zeit hatte ich mal wieder einen Karton Haferdrink beim Einkaufen mitgenommen und nun auch getrunken. Es war einer der besseren, Bio, Wasser, Hafer, Sonnenblumenöl, Meersalz. Sonst nix. Schön kühlschrankkalt war er als Haferdrink ein Genuss. Wirklich. Als Milchersatz taugt es zwar nach wie vor nix, aber als das habe ich ihn nicht getrunken. Die deutliche Hafernote brachte Euch den ersten Satz dieses Artikels ein, aber das ist bei einem ehrlichen Haferdrink doch völlig normal.

Insofern ist die Frage, ob ein “XYZ Geschmack” auf der Packung auch ehrlich ist und damit das Produkt damit eigentlich gut, wenn es denn sonst auch eine positive Bewertung erfährt. Meist wird der Verbraucher (und seine Partnerin, die Verbraucherin) aber doch getäuscht, da das “XYZ” meist recht groß auf der Packung steht, das “Geschmack” aber sehr klein. Das ist auf dem Weg zur Unehrlichkeit. Aber das ist meist noch nicht das eigentliche Problem. Die Geschmacksrichtung und die Aromatik werfen in ihrer Widersprüchlichkeit meist die größeren Fragen auf.

Manchmal habe ich so eine Phantasie, wie eine Gruppe Lebensmitteltechnologen Aromastoffe synthetisiert. Wahrscheinlich gibt es ein chemisches oder biologisches Verfahren, dass bei vielen Aromastoffen prinzipiell ähnlich ist, aber wenn man ein wenig an den Ausgangsstoffen oder an irgendwelchen anderen Stellschrauben dreht, kommt hinten ein neuer Aromastoff raus, den es dann zu bestimmen und einzuordnen gilt. Frei nach dem Motto: Hurra, es ist ein Aromastoff, aber wonach schmeckt es eigentlich? Das würde viele Fälle der Aromatisierung erklären. Beispielsweise bei Joghurts mit Fruchtzubereitung. Habt ihr den schon mal probiert, ohne zu wissen, was drin ist, und dann versucht, die Geschmacksrichtung heraus zu bekommen? Bei vielen funktioniert der fruchtige Geschmack nur über das Lesen der Deckelaufschrift oder des Etiketts.

Mein momentanes Highlight ist jahreszeitbedingt die Wassermelone. Ein bekannter Gummibärhersteller hat da auch ein Produkt im Sortiment. Ich weiß ja nicht, wann ihr das letzte mal in eine kühle leckere frische Wassermelone gebissen habt (bei mir etwa 1 Woche her), aber das, was unter dem Label “Wassermelonen Geschmack” so alles auf dem Markt ist (und das ist nicht nur die erwähnte Zuckergelantine) ist doch einfach nur räudig. Die namensgebenden Lebensmitteltechnologen hatten wahrscheinlich schon einen langen, stressigen Tag oder vorher was geraucht oder getrunken, aber der künstliche Wassermelonengeschmack (im Sinne von: definitiv ohne Beteiligung einer Wassermelone) hat definitiv den falschen Namen. Es fehlt die Frische, die Leichtigkeit und einfach alles, was eine gute, reife Wassermelone ausmacht. Vor Ewigkeiten hatte ich auch mal einen Barsirup “Wassermelone”, der schmeckte genauso. Und gibt’s nicht auch Getränke mit “Wassermelonen Geschmack”? Irgendwas aus dem Gebiet hatte ich auch schon mal. Schlimm, schlimm, schlimm. Esst mehr frische Melone! Und lasst Euch nicht von den Aromastoffen fehlprägen.

Sonntagmittag

Noch bin ich im Abarbeiten von Vorräten, die durch das Familienereignis über mich gekommen sind. Blecherne und gläserne Reserven gilt es, nach und nach zu verbrauchen. Dazu habe ich mir erstmal einen Überblick verschafft und alles, was ich jetzt schon eingelagert habe, nach MHD sortiert. Ganz oben war ein Glas, gerade abgelaufen, aber nach eingehender Prüfung noch als genussfähig eingeordnet. Im Glas ein Halbzeug (wie es in der Mechanik heißt). Das naheliegendste wären ein paar gekochte Eier, die ich aber leider nicht im Hause hatte (mein Eierlieferant hatte meine Bestellung vergessen). Nungut, ich erinnerte mich an eine leckere Suppe, die ich werktags schon gelegentlich von einer Essensausgabestelle gegessen hatte, und dachte, das kriegste auch hin. Da gehörten zwar auch gekochte Eier zu, die waren aber nur – klein gewürfelt – Aufstreu.

Kartoffel-Senf-SuppeZwei Kartoffeln wurden geschält, klein gewürfelt und gegart. Darüber kam dann die Senfsoße eines bekannten Senfherstellers aus dem Glas. Ein Schuss geeignete Flüssigkeit hätte dem ganzen auch noch gut getan. Da die Kartoffeln mehligkochend waren, zerfielen sie leicht beim kräftigen Umrühren. Etwas Petersilie wertete alles noch ein wenig auf.

Kartoffel-Senf-SuppeSenfsoße mit Kartoffeln als Suppe, nicht unbedingt ein kulinarisches Highlight, aber nicht schlecht. Auch die kräftige Senfnote hätte ein wenig Verdünnung gut vertragen können, für die Suppenkonsistenz fehlte diese auch. Aromatisch war aber nix auszusetzen. Und wer jetzt meint, die Eier würden fehlen, sollte es mal ohne probieren. Geht nämlich auch sehr gut.

Schuster, Leisten, Sommergericht

Erinnert Ihr Euch noch an die McCurrywurst? Damals, 2013 … Zugegeben, das ist schon eine Weile her. Aber es gab sie wirklich. Ich bin mal tief in mein Bildarchiv gestiegen und habe folgendes zutage gefördert:

McCurrywurst (2013)Eine Kaisersemmel und eine halbvolle Langschale, die formtechnisch auch für den McRib gedacht gewesen sein könnte, nur eben anders bedruckt. Das Ding hatte ein sehr kurzes Gastspiel, verführte mich aber, einen richtigen Currywurstburger zu fabrizieren. Inkl. selbst gemachtem Currywurstpaddy und selbst gemachter Currysoße.

Ähnlich misslungen, aber topaktuell, ist das, was im Moment unter den Namen “Pizzatasche” beim Hamburgerbrater zu bekommen ist.

McDonalds PizzatascheEtwas größer als ein Chickennugget wird hier vor allem Luft verkauft. Drin ist nicht wirklich viel, das dann aber dafür stark aromatisiert.

McDonalds Pizzatasche halbiertDas Drumrum erinnert an alles, nur nicht an Pizzateig und was das tomatige Innere sein soll, weiß auch keiner. Vielleicht kann man den Dingern ja etwas abgewinnen, wenn man sie frisch frittiert direkt im Laden verzehrt, aber die knapp 7-minütige Heimfahrt haben sie nicht überstanden. Einfach nur Bäh. Da geht der Ruf nach dem Schuster hinaus, der bei seinen Leisten bleiben soll. Wobei, wenn man es genau nimmt, die Hamburger sind auch nicht wirklich gut. Bei den dünnen Fleischlabern aber auch kein Wunder.

Sonntagmittag

Ähnlich gut war übrigens das Mittag am Sonntag. Wobei der Eigenanteil recht gut war, fürs erste Mal seit langem … 😉 Aber nicht für alle Zutaten konnte ich was, manche kommen einfach über einen und man muss dann etwas damit anfangen.

Haxe, ErbspüreeMeine Anatomiekenntnisse sind nicht so besonders, aber das Ding rechts unten auf dem Teller ist wohl der abgefallene Gelenkknorpel der Haxe. Die war vorher eingeschweißt und selbst ohne Kühlung “ewig” haltbar (2025). Das Produkt zählt für mich zu den Gründen, sowas nicht zu kaufen, aber ich habe es quasi geerbt. Also musste es auch mal irgendwann weg. Reste vom HaxengrillenEs wurde laut Packungsbeilage zubereitet und … naja. Normalerweise reiche ich gern Sauerkraut zur Haxe, dass ich im grillenden Backofen unter die Haxe lege. Das habe ich unterlassen. Beim Anblick des plastikentpuhlten Fleischstücks ahnte ich, was später dann auch passierte. Die Schale, in der alles ruhte, war über 1 cm hoch mit fettigen Säften gefüllt, die dann alle im Sauerkraut gewesen wären und es unnötig verdünnt hätten. Mit frischen Haxen arbeitet es sich da irgendwie einfacher bzw. sinnvoller. Habe ich hier schon mal gezeigt. Also gab es nur Erbspüree, hier mal in der Schnellversion.

Haxe, ErbspüreeEine rohe Kartoffel kam geschält, gewaschen und klein geschnitten in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit dampfdurchlässigem Deckel und wurde in 4 Minuten in der Mikrowelle gegart, dann kam eine gute Handvoll Tk-Erbsen dazu, die auch noch mit 1 Minute in der Mikrowelle erwärmt wurden. Salz, Pfeffer, ein Schuss Milch und ein Pürierstab taten ihr übriges. Am Ende noch gut umrühren und abschmecken.

Die Haxe war butterzart, die Kruste letztendlich auch kross. Aber das Fleisch konnte man auch kauen, wenn man keine Zähne hatte, dafür bin ich kein sehr großer Freund. Gut ein Drittel (geschätzt) des Beutelinhalts schwammen am Ende in der Schale, was man bezogen auf den Fettgehalt, den man dann nicht mitisst, auch gut finden kann. Trotzdem bleibt mir das Produkt suspekt. Ich mag gut gemachte Grillhaxe, nur leider bekommt man sie kaum. Sicher, es ist vielleicht auch gerade nicht die Jahreszeit dafür, aber nach den letzten heißen Tagen war es Sonntag mit knapp unter 20°C doch fast winterlich, dass man sowas auch mal essen darf. 😉

 

Über Symptome, Pausen und Ideen … und ein Klassiker

Ein großes, ganz allgemeines, fast philosophisches Problem unserer Gesellschaft ist, dass wegen des potenziell sehr kurzfristigen Gesichtskreises die großen Probleme nicht angegangen werden. Aber vermutlich kann man das der Gesellschaft nicht vorwerfen, machen es doch ihre Mitglieder (trivial: wir) nicht anders. Das einfachste Beispiel sind Kopfschmerzen. Irgendeine Werbung meinte mal, dass es 36 Gründe für Kopfschmerzen gibt. Welchen Beleg es für die Zahl gibt, weiß ich nicht, aber es sei mal als Synonym für viele genommen. Die große Frage dabei ist, wieviele von den 36 Gründen durch Kopfschmerztabletten wirklich bekämpft werden. Meiner unmaßgeblichen Meinung nach keiner. Die Mittelchen helfen meist gegen die Kopfschmerzen, aber beheben nicht deren Ursachen.

Viele denken gern einfach. Leider ein Vorgang, der recht fehleranfällig ist. Allein die Verknüpfung “Ursache – Wirkung” wird sehr schnell angreifbar. Zwar hat natürlich jede Ursache ihre Wirkung, aber ist das, was wir als Ursache annehmen wirklich eine. In der Elektrodynamik, einem Teilgebiet der Physik, gibt es ein interessantes UVW-Prinzipg, dass man philosophisch hervorragend verallgemeinern kann. UVW steht für Ursache, Vermittlung, Wirkung. In der Elektrodynamik geht das so: Durch einen Leiter fließt ein Strom (Ursache), befindet der sich in einem magnetischen Feld (Vermittlung), führt das zu einer Bewegung des Leiters. Elektromotoren basieren auf dem Prinzip. In der Physik kann man die UVWs auch umordnen. Bewegt man einen elektrischen Leiter durch ein Magnetfeld, wird ein Strom induziert. Hier gilt der Generator oder Dynamo als praktische Anwendung. Bewegt man einen elektrischen Leiter, durch den Strom fließt, entsteht ein Magnetfeld. Selbst das geht.

Um zu den Kopfschmerzen zurückzukommen: Die meisten Kopfschmerzmittel greifen in die Mechanismen der Schmerzübermittlung ein, lassen Botenstoffe nicht dort andocken, wo sie wollen, Desensibilisieren die Schmerzsensoren u.v.a.m. Das sind alles Angriffe auf der Ebene der “Vermittlung”, um die “Wirkung” – sprich: den Kopfschmerz – zu bekämpfen. Eine Ursachenermittlung findet kaum statt, die Tablette hilft ja, warum also? Auf diesem Niveau finden leider viele Problemlösungen bzw. deren Ansätze im Denken statt. Im kleinen wie im großen. Und wer sich bisher gefragt hat, was diese Gedanken in einem Koch- und Ess-Blog zu suchen haben, dem seinen zwei Gedanken zugeworfen: 1. Auch wer isst und kocht, beschäftigt sich auch mal mit anderen Sachen.

2. Auch bei den großen Problemen dieser Welt sehe ich den Fehler in der Herangehensweise an ihre Lösungen, zumindest unter dem Gesichtspunkt, was mir medial verwirbelt unter die Denkblase gekommen ist. Verbunden mit aktuell modernen moralischen Mustern wird Klimaschutz, Tierwohl und einiges andere durch die Idealvorstellung einer veganen Ernährung gelöst. Aus meiner Sicht ist das aber auch wieder nur eine Symptombeeinflussung, ohne wirklich die Ursachen auch nur anzudenken. Die Gedanken sind zwar unmenschlich, im wahrsten Wortsinn, böten aber schon im Ansatz eine Lösung für allerlei Sachen, die heutzutage schief laufen. Leider ist es auch keine Lösung für heute und morgen, man muss da eher in Generationen denken. Oder die Natur einfach machen lassen. Das führt dann zur gleichen Lösung, es wird aber schmerzhafter.

Apropos Natur. Alles, was auf dieser Erde so kreucht und fleucht, sollte dies so natürlich wie möglich machen. Ein Vorgang, der dem (westlichen) Menschen schon seit einiger Zeit nicht mehr gelingt, damit eng verknüpft einigen Bereichen der Flora und Fauna auch nicht. Stichworte: Nutztiere, Nutzpflanzen. Dazu gehört aber auch, dass der Mensch sich von dem ernährt, was in seiner unmittelbaren Umgebung verfügbar ist (und damit meine ich primär nicht das, was der Handel verfügbar macht). Spitzen wir das mal in der Frage zu: Was ist in einer Ernährungsform natürlich, die mit einem Bezug auf Regionalität quasi nicht ohne Sublimierung von bestimmten Nährstoffen möglich ist? Sicher, die pflanzenorientierte Ernährung des Menschen hat selbst für ihn einige Vorteile, aber als “Krone der Schöpfung” und als Allesfresser, was ihn zur dominanten Großspezies gemacht hat, gehört eben auch tierische Kost zur ausgewogenen Ernährung mit dazu. Bestimmte Nährstoffe sind auf dem Weg einfach auch viel einfacher und besser verfügbar.

Einer der Teilaspekte ist aber, dass viel zu viele Lebensmittel “produziert” werden. Ja, ich weiß, es gibt Hunger auf der Welt. Ich bin mir aber sicher, dass bei einer vernünftigen Verteilung der Resourcen dieses Problem recht schnell gelöst werden kann. Leider sind einige aktuelle kapitalistische Grundprinzipien dagegen. Aber wenn man berücksichtigt, dass ca. 1/3 der erzeugten Grundnahrungsmittel den Weg von Feld oder Stall nicht zum Menschen finden, sondern entsorgt werden, gibt es hier schon mal eine Resource, die genutzt werden kann. Dafür erzeugt die Lebensmittelindustrie Nahrungsmittelsimulationen, in denen ein paar denaturierte Grundnährstoffe mit ein paar Hilfsstoffen und anderen Sachen zusammengemischt werden, und dem Menschen als billiger Fraß vorgeworfen wird, einziges Ziel: die Gewinnmaximierung. Es mag in der Nahrungsmittelerzeugung auch ein paar idealistische Träumer geben. Aber die Massen erreichen diese nicht. Die Menschheit als solches verbraucht immer mehr Resourcen für ihren Bestand bzw. ihre weitere Entwicklung, Erzeugung, Transport und Lagerung verbraucht ebenfalls immer mehr. Ein Weg, der vermutlich auch irgendwann in die Irre führt (und vielleicht schon geführt hat).

Machen wir uns deutlich: Wir sind eine Plage, die diesen Planeten befallen hat, breiten uns wie Parasiten in jeden Winkel aus, plündern alle Resourcen und wenn die weg sind, stellt sich die große Entscheidungsfrage: Schaffen wir den Absprung, um woanders neu anzufangen, oder gehen wir noch hier ein? Gegenüber allen anderen bekannten Parasiten haben wir aber einen großen Vorteil: Wir haben ein Bewusstsein und sowas, was wir gern als Intelligenz bezeichnen. Und da gilt es. Lösungen zu finden. Der Resourcenverbrauch muss auf ein Maß gesenkt werden, den diese Erde verträgt, und die einfachste, wenn auch langfristige Lösung ist, unsere Population durch menschliche Lösungen auf eine sinnvolle Zahl zu beschränken. Das wird einige Generationen dauern, wenn man es richtig angehen wollte, aber ich fürchte, dass da einige nicht zielführende Einstellungen die Sache verzögern werden.

Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen, dass das steigende Tierwohl-Bewusstsein quasi seit Mitte des vorigen Jahrhunderts einhergeht mit dem Erfolg sprechender Tiere in Disneyfilmen? Natürlich ist es nur Zufall, dass gerade auch diese Vermenschlichung von Tieren von einer Generation betrieben wird, die mit solchen Filmen aufgewachsen ist. Leider waren die Filme mit sprechenden Feldfrüchten nicht ganz so erfolgreich und haben es nur in die Werbung gebracht (für Dosenmais sangen bspw. ein paar Maiskolben). Aber stellt Euch mal vor, Simba wäre ein Kohlkopf, Sebastian eine Blaualge oder der Gestiefelte Kater eine Kartoffel mit großen traurigen Augen. Okayyy, die letzte Figur stammt aus dem DreamWorks-Universum (zumindest die Version, die ich gerade beim Schreiben vor dem Auge hatte). Bugs Bunny (Warner Brothers) bleibt Hase, aber mehr Bewusstsein in einigen seiner Möhren würden den Plot noch weiter belebt haben. 😉

Und was das Kochen betrifft: Das kommt wieder. Durch ein trauriges, finales Ereignis in der Familie sortiere auch ich mich ein wenig um. Das Kochen ist geblieben, wird es auch, auch das Essen. Aber im Moment steht es eher unter dem Motto: zum Leben reichts, für den Blog nicht. Und die obigen Gedanken weisen in ihrem Weg sicher einige Lücken auf, blogbedingt wollte ich sie nicht in aller Ausführlichkeit darstellen.

Sonntagmittag

Ein Klassiker – ganz einfach – mit einem modernen Dreh. Am besten sind Bratkartoffeln immer noch mit vom am Vortag gekochten Kartoffeln, die über Nacht “gereift” sind. Dann werden sie in Scheiben geschnitten und knusprig herausgebraten, gern unter Zugabe von Speck und/oder Zwiebeln.

Bratkartoffeln mit GabelrollmopsDie Schnellversion beginnt auch mit einer rohen Kartoffel (oder auch zwei), aber am gleichen Tag. Diese werden roh geschält und in Scheiben geschnitten, dann kommen sie in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Deckel. Darin werden sie gewaschen und leicht abtropfen gelassen. Die Scheiben sollten noch leicht feucht sein, aber im Gefäß kein Wasser mehr stehen. Dann den Deckel locker drauf legen und 5 bis 7 Minuten bei voller Leistung in die Mikrowelle (die genaue Zeit hängt von der Leistung der Mikrowelle und der Größe der Portion ab). Danach den Deckel öffnen und die Kartoffeln ausdampfen lassen.

Zeit, um die Zwiebel zu würfeln und den Fisch aus dem Kühlschrank zu nehmen. Auf Speck habe ich diesmal verzichtet, sonst hätte ich dem Gericht auch noch den Hashtag Surf’n’Turf geben müssen. 😉 In einer Pfanne wird etwas Fett erhitzt (persönliche Vorliebe) und darin die Kartoffelscheiben gebraten. Kurz, bevor sie fertig sind, kommen noch etwas Butter (für den Geschmack) und die Zwiebelwürfel dazu. Wenn die gar sind, kann serviert werden.

Bratkartoffeln mit GabelrollmopsEin paar Rollmöpse auf den Teller und die Kartoffeln dazu. Als sie in die Pfanne kamen, kam auch noch gleich etwas Salz dazu, vor dem Servieren wurde auch noch Pfeffer ergänzt. Ein Salatbouquet hätte dem Gericht durchaus gut getan.