Feinfrost mit

Wenn bei einem Fertiggericht für die Pfanne drauf steht, dass man 4 Esslöffel Wasser dazugeben soll, wieviel Wasser gebt ihr dazu? Ich frage für meine Besteckschublade.

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gericht war „ohne künstliche Zusatzstoffe“ und auch ganz lecker. Kann man mal essen. Lief unter „Hähnchen süß-sauer mit Reis“. Es kann an meinem etwas durcheinander geratenen kulinarischen Tagesablauf am Samstag* gelegen haben, aber wirklich satt bin ich davon nicht geworden. Womit ich nicht auf die Menge anspiele, die war in Ordnung. Aber die sogenannten „Sättigungsbeilagen“ (hier: Reis) sind eben nicht für die Sättigung zuständig, sondern sorgen zügig für neuen Appetit (um das Wort „Hunger“, das an dieser Stelle falsch wäre, zu vermeiden).

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gemüse war recht knackig, alles gut abgeschmeckt. Das Geflügel hatte eine etwas eigentümliche, für Fertiggerichte aber nicht unübliche Konsistenz. Vielleicht wäre es eine Idee für die Firma, „Halbzeuge“ herzustellen, in dem Fall stelle ich mir die gleiche Mischung, nur ohne Fleisch vor, dass man dann aber selber frisch anbrät und dann die Reis-Gemüse-Soßen-Mischung darüber gibt. Könnte das Fertiggericht, dass es dann nicht mehr ist, verbessern. Ich erinnere mich, dass andere Hersteller mal solche Produkte hatten, allerdings mit totgegartem Gemüse aus Glas oder Dose.

Nochmal zurück auf die Ausgangsfrage: Wieviel Wasser sind 4 Esslöffel?

LöffelgrößeEine exakte Menge anzugeben, wird schwierig, offenbar hat die Standartisierung bei Esslöffeln noch nicht um sich gegriffen. Oder wir hatten in der DDR einfach die größeren Löffel. Bei der größten DDR, die es je gab, würde es mich nicht wundern.

Sonntagmittag

Wo wir gerade beim Tiefkühlhersteller ohne Zusatzstoffe waren. Die knusprigen Riesenfischstäbchen sind bei denen auch nicht schlecht.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelWährend das Fischstück und die halbierten Kartoffeln im Ofen heißluftumwedelt buken, schwitze ich die Kohlrabiwürfel in etwas Rapsöl an und gab dann einen Becher Schlagsahne, Salz, Thymian und Pfeffer dazu. Dann köchelte das ganze so lange wie der Fisch im Ofen war zur Reduktion und Garung vor sich hin. Fertig.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelZugegeben, bei den Kartoffeln musste ich etwas tricksen, ich hatte die mit 7 Minuten Verspätung mit in den Ofen gelegt, was dann ca. 14 Minuten Garzeit bedeutete und nicht reichte. Aber ein kleiner Schuss Mikrowelle im Anschluss (ohne den Fisch) reichte, um sie fertig zu garen. Das nächste mal gehen sie früher mit hinein und werden auch etwas ölbenetzt. Der Kohlrabi war nach den 20 Minuten in der Sahnereduktion bissfest, aber nicht mehr knackig, also eigentlich genau auf den Punkt.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelUnd er war einfach nur lecker. Ich mag Kohlrabi, zumal es ihn in Portionsgröße zu kaufen gibt. Da die losen Möhren meist etwas reudig aussehen und die Beutel gefühlt 3 kg beinhalten, wovon mir dann 5/6 vergammelt, gibts lieber den Rabi. Wobei die Sahnesoße schon etwas feist ist. Aber Kohlrabi enthält kein Fett, Kartoffel auch nicht, und der Fisch kam aus dem Ofen … 😇

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*) Ich war arbeiten, das geliebte Samstagsfrühstück fiel weg und wurde durch Bäckerimbiss ersetzt. Zum Abend gab es dann „was richtiges“, eben die Tiefkühltüte.

Plan und Wirklichkeit (Teil 3756)

Eigentlich sollte es was anderes geben. Aber dann kam das eine zum anderen und … Ich habe noch geerbten sauer eingelegten Brathering, zu dem ich einen Kohlrabi-Kartoffelstampf machen wollte. Nachdem sich dann doch der gesamte Becher Sahne über die gedämpften Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel ergossen hatte, plante ich spontan um.

Sonntagmittag

Kurz überlegte ich, ob ich eine schnell gegarte Kartoffel zur Verbesserung der Konsistenz nacharbeite, aber dann dachte ich an die daraus folgende Portionsvergrößerung und schob den Brathering wieder in den Kühlschrank. Diesem entnahm ich dann eine Hähnchenbrust, die ich grob teilte, salzte, pfefferte und gut anbriet. Währenddessen rührte und stampfte ich den recht flüssigen Kartoffelbrei gut durch, in der Hoffnung, er bindet noch ein wenig ab. Immerhin ballte sich alles zur Erkenntnis zusammen: 1 große Kartoffel, 1 kleiner Kohlrabi und 1 Becher Sahne sind keine ausgewogene Mischung. Zumal es auch noch eine festkochende Kartoffelsorte war; und der Kohlrabi noch ein klein wenig al dente. Die beiden hatte ich übrigens über wenig Wasser gedämpft, was ihrer Aromatik durchaus zugute kam. Das Endergebnis kann sich sehen lassen.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustNennen wir es Kartoffel-Kohlrabi-Cremé mit gebratener Hähnchenbrust. Messer und Gabel für die Hähnchenbrust (hätte ich aber auch vorher in mundgerechte Stücke schneiden können), den Löffel für die Cremé, die sich dann aber beim Essen als durchaus gabeltauglich erwies.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustFür einen Kartoffelbrei zu flüssig, für eine Suppe zu fest. Also Cremé. 😉 Man muss sich nur zu helfen wissen. Die Cremé war klassisch gewürzt: Salz, Pfeffer, Muskat. Ein paar TK-Kräuter zum Schluss darüber, mehr für die Optik als für den Geschmack.

Harmonie der Zusammenstellung

Wenn man ein Gericht kochen möchte, das bspw. aus verschiedenen Gemüsesorten besteht, dann kann man sich den Überlegungen hingeben, was wie am besten miteinander harmoniert, sich aromatisch gegenseitig ergänzt, wessen Texturen am besten zueinander passen. Um ein möglichste breites Spektrum abzudecken, kann man natürlich auch versuchen, Gegensätze zu kombinieren, Kontrapunkte zu setzen, so dass man beim Essen hin- und hergerissen wird, auf dem Weg zum vollendeten Genusserlebnis. Oder: Man nimmt einfach das, was weg muss. 😉

Dabei sollte man sich aber gut über die unterschiedlichen Garzeiten Gedanken machen. Nichts ist schlimmer, als wenn das eine schon langsam verkocht, während das andere noch sehr al dente ist. Hinterher ist man schließlich immer schlauer. Und satt. Eine schöne Kombination.

Leer, aber gut erwärmt: die PfanneEntgegehn einer These, die ich kürzlich erst aufwarf, beginnt offensichtlich nicht jedes herzhafte Gericht mit Zwiebeln schneiden. Das hat in diesem Fall den Grund, dass noch einiges zwiebeliges dazukommt. Aber wir fangen diesmal mit einer gut, aber nur sanft erhitzten Pfanne an.

Speck in der PfanneIn diese kommt etwas gewürfelter Bacon. Leider ist der hier etwas fettarm geraten. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch wegen des Geschmacks, wird das alles mit etwas Butter aufgepeppt.

Etwas Butter dazuSie ist übrigens auch der Grund für die dezente Hitze unter der Pfanne. Schmelzen soll sie schon, aber nicht verbrennen. Und es kommt ja jetzt nur noch Gemüse dazu, da kann man sanft was garen.

Kohlrabistücke dazugebenDas ist eine gewürfelte Kohlrabiknolle. Die kann man ruhig etwas länger angaren lassen, bevor die zweite Hauptzutat dazu kommt. Ansonsten … al dente und so.

Lauch dazugebenDer Lauch bringt neben seinen typischen Eigenheiten auch das zwiebelige mit. Kommt er doch botanisch auch aus der gleichen Familie. Hoffe ich mal. Das alles, was jetzt in der Pfanne ist, wird schön langsam geröstet und immer mal wieder (aber nicht zu oft!) durchgeschwenkt.

Alles gut durchschwenkenIrgendwann, wenn man wenig geschwenkt hat, zeigen sich erste Röstspuren.

Pfanneninhalt angebratenDas kann auch gern noch etwas verbreiteter der Fall sein. Ihr wisst ja: Maillard und Geschmack und so. Da gleich auch noch der große Geschmacksgleichmacher und -dämpfer dazu kommt, ist etwas zu viel Geschmack durchaus wünschenswert. Deswegen kam auch noch vor dem ganzen Schwenken Pfeffer und Knoblauch dazu. Salz erübrigt sich wegen des Bacons meistens.

Sahne ein wenig einköcheln lassenSo ein wenig Sahne (=1 Becher) schadet ja auch nie. Und da das ganze doch etwas flüssig (und der Kohlrabi noch recht bissfest) ist, lässt man das bei kleiner Hitze sanft vor sich hin köcheln, um die Sahne zu reduzieren und nebenbei die Kartoffeln für die Beilage zu garen.

Fast fertig, sahniges Kohlrabi-Lauch-GemüseIrgendwann hat der Pfanneninhalt die gewünschte Schlotzigkeit und wir können zur Finalisierung übergehen. Das heißt: abschmecken und …

Kräuter drüber, nicht nur für's Auge… Grünzeug drüber. Die Kartoffeln sind auch gar, werden mit Milch und Butter zerquetscht und sollten ein Kartoffelstampf ergeben.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfEs wurde allerdings etwas stückig. Offensichtlich hatte sich eine festkochende unter den mehligkochenden Kartoffeln versteckt.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfUnd so ein Klecks Kartoffelstampf ist doch immer wieder gern was feines, sonst wäre das ganze auch noch Lowcarb gewesen. Schmackhaft war es sowieso. Morgen gibts dann nochmal das gleiche. Und irgendwann zeige ich euch mal meine schnelle Variante, kleine Portionen Kartoffelbrei aus vieleicht nur einer oder zwei Kartoffeln in wenigen Minuten zuzubereiten. Am längsten dauert das Schälen …

 

Etwas Obst ist immer gut

Auf meiner sehr subjektiven Lieblingsrestaurant-Liste aus der Region gehört das hier mit einem Gericht beschriebene nach aktueller Festlegung auf Platz 2. Die Liste berücksichtigt nur die in den letzten Monaten/Jahren mehr oder weniger regelmäßg besuchten Gaststätten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da mir durchaus bewusst ist, dass ich – aus den verschiedensten Gründen – einige potenziell Top5-verdächtige Restaurants noch nicht besucht habe. Aber so ein gepflegtes Wildgericht ist doch immer wieder lecker.

Rehbeinscheibe, Pilz-Gemüse, KartoffelgratinUnter den beiden kalten Grilltomaten verbergen sich eine Rehbeinscheibe und ein Kartoffelgratin, dazwischen sortierten sich einige Pilze, die mittels einiger Gemüsestücke von Paprika, Zucchini und Aubergine aufgepeppt wurden. Etwas Jus begleitete das Fleisch.

Rehbeinscheibe mit PreiselbeerenGut versteckt unter Preiselbeerkonfiture und Petersilienblättern findet sich im Essverlauf der Röhrenknochen, der das Fleischstück als Rehbeinscheibe identifiziert. Kräftig wild im Geschmack, dabei zart im Biss. Einfach nur herrlich. Und in Summe mit den Beilagen trotzdem nicht sehr mächtig.

Und Obst hat ja noch nie geschadet.

Birne Helene mit VanilleeisDas kommt in Form einer Birne Helene mit Vanilleeis und einer Spur schokobesoßter Schlagsahne auf den Tisch.

Birne Helene mit VanilleeisLeider war die Birne relativ geschmacksfrei, aber da steckt man nicht drin. Leicht in einem aromatisierenden Sud angekocht, hätte hier vielleicht geholfen. Aber dabei gilt es, das Maß im Auge zu behalten, um nicht zum – sicher auch lecker möglichen – Birnenkompott abzugleiten.

Nächsten Sonntag geht’s ins Blaue, wobei die Floskel nicht stimmt. Ob am Zielort viel blau ist, wird sich zeigen. Gemeint war eher, dass ich bisher noch nie in der Gaststätte war. Die Karte liest sich auf jeden Fall interessant und die Bilder versprechen urige Gemütlichkeit. Und bis dahin wird auch noch selbst gekocht. Einiges harrt seiner Verarbeitung, aber morgen ist auch ein Feiertag mit Selbstverpflegung. Ich bin genauso gespannt wie ihr … 😉