KW14 – Saibling, Apfel drunter und drüber, Sushi, u.a.

Vermutlich bin ich gerade etwas übersaibt. Oder müsste es übersaiblingt heißen? Aber so ein Bachsaibling ist auch einfach zu lecker. Man muss ihn natürlich richtig zubereiten! Aber das war er bzw. waren sie. Das darf ich ruhig sagen. Ich habe es schließlich nicht selbst gemacht. Wobei die Frage erlaubt ist: Könnte man Saibling eigentlich auch als Sushi verarbeiten? Vermutlich, da er ja zu den Lachsartigen Fischen gehört und Lachs im Sushi – vor allem außerhalb Japans – doch sehr beliebt ist. Na, ich werde mal lieber nicht weiter rumspekulieren, landet man dabei doch gern mal im Fettnäpfchen. Oder im Sojasoßenschüsselchen. 😉
Sushi für 6,50 €Der Freitagabend war mal wieder sehr sushilastig. Ich muss endlich auch mal die anderen zur Verfügung stehenden Einkaufsquellen nutzen, damit ich nicht wieder an dieser Packung “Sushi” vorbeikomme – bzw. nicht vorbeikomme. Ausgepackt und nett angerichtet sieht das doch gar nicht so schlecht aus. Was mich immer nur wundert, dass da immer zwei Paar Stäbchen in der Packung liegen … Ich verstehe das nicht! 😉
Sushi für 6,50 €Rogen, Nori-Alge, Dill- oder Sesammantel, Gurke, Surimi, Lachs geräuchert, Lachs gegart, Shrimp, Frischkäse(?) und natürlich Klebreis, dazu eingelegter Ingwer, Sojasoße und Wasabi. Ich weiß nicht, aber irgendwie mag ich das Zeug.
Der Samstag verlief “standartisiert”, also schönes Frühstück und Abendbrot, aber nichts weltbewegendes. Da war der Sonntag schon überraschender. Also für mich. Ich wusste nämlich nicht, wo es hingehen sollte. Aber es war eine gute Wahl, was Vattern da ausgesucht hatte.
Bachsaibling, Bratkartoffeln, Beilage, leckerHmmm. Die rustikale Fischgaststätte hat nach ihrer Winterpause wieder geöffnet. Und so gönnte ich mir meinen ersten Saibling 2022. Sehr schön gebraten mit wunderbaren Bratkartoffeln dazu, Krautsalat, Gurkensalat, Meerrettich und Kräuterbutter. NEBEN DEM FISCH!!! Es geht also! Der Fisch hatte eine zarte knusprige Haut, die man wunderbar genießen konnte. Einfach, aber gut.
Und weil’s so schön war, abends dann gleich nochmal. Jetzt aber in der geräucherten Version. Dazwischen aber noch die amSonntaggönneichsiemir Kaffee- und Kuchenpause. Leider ist meine geliebte Himbeer-Buttermilchcreme-Schnitte nicht verfügbar. Und ich habe bisher ja auch kein Bild von ihr gemacht, so dass ich ihrer auch nicht mal angemessen gedenken kann. Dafür gab es heute ein Apfel drunter und drüber.
Apfel drüber und drunter, MilchkaffeeEs geht doch nichts über einen gedeckten Apfelkuchen (“drunter”), schön mit Apfelkompott (also mit Stückchen) zwischen den Teigplatten. Aber auch der Apfel-Rosinen-Kuchen (“drüber”) war nicht zu verachten. Dazu einen selbstgesiebten Milchkaffee mit Schaum. Lecker. So lasse ich mir den Sonntagnachmittag gefallen. Aber auch nur den Sonntagnachmittag.
Apfel drüber und drunter, MilchkaffeeHmmm. Jetzt musste ich doch erstmal gucken, ob sich im Kaffeeglas nicht irgendetwas verräterisches spiegelt. Ich erinnere mich dunkel an einen Edelstahltopfdeckel, der auf einem aaaalten Bild mal verräterisches zeigte, gut, dass ich das Bild gerade nicht wiederfinde, obwohl ich das damals doch nochmal richtig ausgetreten hatte …
Zum Abendbrot wurde es dann nochmal einfach, aber gut. Ein Fisch, ein Brötchen, ein Getränk (leicht sprudelig), fertig. Ein perfekter Abend.
Saibling an der WandDas Bild hing übrigens in der Gaststätte an der Wand, durch Zufall saß ich genau drunter. Und dann kam der Fisch auch noch auf meine Teller.
Saibling, Brötchen, SchorleEin Prachtstück. Schön geräuchert. Das Brötchen ist dafür da, das wertvolle Fischfett von den Fingern zu bekommen – gut, dass man zu Hause auch mehr mit den Fingern essen kann – und sich auch noch einzuverleiben, statt in einer Serviette zu entsorgen.
Herrlich, dieser SaiblingDas schöne beim Saibling ist ja auch, dass er einfach von der Gräte lässt und demzufolge die Gefahr eines Erstickungsanfalls gering ist. Wenn man ihn mit Plötz oder Blei oder den anderen Boulettenfischen (am besten zu Fischbouletten zu verarbeiten, weil Grätenziehen zu aufwendig) vergleicht, ist der Saibling zumindest grätenarm. Dem einzigen, dem meine fischige Lobhudelei offenbar nicht gefällt, ist dem Fisch selber:
Saibling, grimmig guckendIrgendwie guckt er grimmig … 😉 Aber es ändert nichts an der Leckerness.

Von gelben Elefanten und blauen Mäusen

Es soll ja Leute geben, die sich darüber ärgern, wenn es nichts gibt, über das sie sich ärgern können. Ich ärgere mich manchmal über die Deutsche Post, allerdings auf einer sehr nerdigen Ebene. Ich bin mir dabei außerdem noch nicht mal sicher, ob die Post wirklich der richtige Adressat für diesen Ärger ist, aber bei dem vor einigen Jahren erfolgten Abbau von Briefkästen liegt es nahe. Mir ist nämlich vor einiger Zeit aufgefallen, dass, wenn man ins Navigationsgerät nur einen Ortsnamen eingibt (und das Navi lässt dies zu), man mit der Route immer an einem Briefkasten endet. Es kann auch eine Eigenheit meines ersten Navis gewesen sein, aber heute funktioniert das leider nicht mehr. Stand eigentlich mal in der Nähe des marktplatzseitigen Eingangs des Hotels “Vier Tore” ein Briefkasten?
Um zum heutigen “Ausflugslokal” zu kommen, sollte man vielleicht nicht unbedingt den Anweisungen des Navis glauben. Die schöne Strecke ist (zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Beitrages) in einer Ortsdurchfahrt gesperrt, die etwas längere, aber schnellere Strecke ist nur nicht so schön. Ggf. bietet sich das Lokal als Wegstation für eine Rundreise rund um die Müritz an, die allerdings motorisiert sein sollte, der Weg ist doch relativ lang. Allerdings würde mir da sogar eine kulinarisch hochwertige (Fr)Ess-Route einfallen… Vielleicht am Ende etwas mehr dazu.
“Ausflugslokal” schreibe ich bewusst in Anführungsstrichen. Der Begriff ist natürlich irreführend, allein der “…flug…” hat eine gewisse Verbindung zum Restaurant. Überhaupt keine Verbindung – jedenfalls bisher – zum Restaurant hat übrigens der Autor, obwohl es manchmal so scheinen will. Aufmerksam gemacht durch einen Blogfreund aus der Region enterten wir eines schönen Abends die gastliche Stätte. Aber was heißt “entern”? Offene Türen liefen wir ein. Und das ist nicht nur wörtlich zu nehmen. Der Empfang war freundlich, wirklich freundlich, nicht mecklenburgisch freundlich, nicht aufgesetzt freundlich, einfach nur freundlich. Und aufmerksam, aber auch nicht aufdringlich. Man könnte es für die Situation perfekt nennen, wenn man nicht vorsichtig mit solchen Aussagen sein sollte. Aber ich fürchte, derartige Aussagen werden der rote Faden dieser Geschichte werden.
Die beiden Hauptkritikpunkte, die es bezüglich unseres Aufenthalts gab, sind a) der fehlende schöne Sonnenuntergang (es war wettertechnisch etwas grau) und b) die fehlenden sonstigen Kritikpunkte. Ich möchte keine allgemeine Lobhudelei durchführen, aber es war so. Und das lässt sich auch an konkreten Eckpunkten festmachen. Einfaches Beispiel: Im Laufe des Abends kamen drei verschiedene Brotsorten auf den Tisch. Alle waren frisch, vermutlich teilweise selbst oder handwerklich gemacht. Das gleiche gilt analog auch für die vorspeislichen Suppen. Eine trug sogar des Autors Namen. Völlig zusammenhangfrei. Schön war auch, dass ich meiner Lust nach Carpaccio – ich möchte mal sagen: nach Art des Hauses – frönen konnte. Was da auf mich zukam, war eines der besseren seiner Art, obwohl mittig ein kleiner Berg á la Ruccola thronte, ein Kraut, dessen Bedeutung für die menschliche Ernährung ich bisher immer verneinte. Hier war die Rauke (der alte deutsche Name für das Grünzeug) mit einem einfachen, aber guten Dressing wohldosiert und so gut angemacht, dass mir das Modekraut sogar schmeckte und dass das eigentliche Carpaccio, die rohen Wildfiletscheiben, nicht ätschensauer überschwemmt wurde, wie ich es in manchem italienischen Restaurant der Region schon erlebt habe, wo es vielleicht die Aufgaben des Aperitifs mit übernahm.
Zu den Hauptgerichten gibt es eigentlich wenig zu sagen: Der auf der Hautseite gebratene Zander war so, wie ein auf der Hautseite gebratener Zander sein solle. Und es mag wie eine Selbstverständlichkeit klingen, aber die Hautseite war beim Servieren auch oben, was nicht überall der Fall ist, dort aber das vielleicht noch gute Küchenergebnis auf dem Weg bis zum Gast zerstört. Hier im Restaurant war der Fisch aber auf dem Punkt beim Gast, was vielleicht auch ein wenig an den vorgewärmten Tellern lag, ein bei weitem nicht verbreiteter, aber meist doch sinnvoller Service. Auf dem Punkt war übrigens auch die Hähnchenbrust – gegrillt, aber saftig. Und der ebenfalls gegrillte Spargel. Und die Steakhouse-Pommes – natürlich nicht gegrillt. Die gab es übrigens zu einem Wildburger.
Beim Stichwort Wildburger sollte ich eigentlich ein gebranntes Kind sein. Aber diesmal gab es kein Extra-Kännchen mit Bratenfond dazu, was auch wirklich nicht notwendig war. Der erste Eindruck: ENDLICH mal ein Burger, der nicht durch diese labrig-weichen Burger Buns eingerahmt wird, die man sonst so kriegt. Endlich mal richtiges Brot drumrum! Sehr gut. Tomatenscheibe, saure Gurke, Ruccula(!), aber nicht überbordend. Und wenn man es genau nimmt, war es sogar ein Cheeseburger. Aber welchen Käse macht man auf einem Wildburger? Bei der Beantwortung dieser Frage hilft vielleicht der Gedanke daran, welches Obst gern zu Wild gereicht wird. Dieser kleine Umweg über die Preiselbeeren bringt einen dann schnell auf die Idee: Probieren wir es mal mit Camenbert. Beides ergänzte den Patty genussvoll. Zum individuellen Perfektionismus fehlte nun nur noch, den Burger auch direkt aus der Hand zu essen – das muss so. Allein, das Brot hielt der geballten Geschmacksbombe nicht stand, so dass dann doch das bereitliegende Besteck zum Einsatz kam. Immerhin ließ er sich damit sogar essen, nicht wie gewisse andere, teils überdimensionierte Burger Buns, die man bei leichter Durchfeuchtung nicht mal mit einem Löffel sinnvoll essen könnte. Und damit meine ich einige Anbieter von Burgern in Restaurants.
Durch den Service aufs angenehmste umhegt, final mit leckerem Käffchen in selten gesehener Qualität versorgt, endete der Abend aufs angenehmste. Das sowas passieren kann (und wohl auch regelmäßig tut) muss sich in der Gegend des Lokals schon rumgeprochen haben. Es war voll. Zumindest innen. Im Biergarten bot sich noch etwas Platz. Vielleicht sollte der interessierte Anwärter des Gaststatusses vorher seinen Platz reservieren. Die Kontaktdaten finden sich auf der Webseite der “Blauen Maus” in Mirow, die nur einen Nachteil hat: Man kann keine Menükarte nachlesen.

P.S.: Die Müritz-(Fr)Ess-Runde bleibt noch nachzutragen. Wer früh los fährt, macht zum Frühstück schon erste Station am Warener Hafen, wer sich später auf den Weg macht, nutzt den gleichen Ort zum Mittagessen. Dort gibt es das Leddermann, dass sowohl Frühstück wie auch Mittag anbietet (Abendbrot natürlich auch). Anbieten tut sich auch eine vorherige Reservierung. Eine Zwischenstation wäre vielleicht in Sietow (Scheune) anzudenken. Käffchen und Kuchen sind vorhanden. Auch Bollewick könnte man in die Route aufnehmen. Dann gehts in Richtung Abendbrot weiter nach Mirow in die Blaue Maus (Zwischenstationen mit Kulturprogramm sind individuell zu planen). Und von dort dann über Userin und Neustrelitz wieder nach Neubrandenburg, was bei den Gedanken auch der Ausgangspunkt war.
P.S.II: Die im Beitrag genannte TOP3 der besten bisher geprüften Restaurants ist quasi ohne Reihenfolge, wobei zwei davon “auf Wiedervorlage” stehen, da sich durchaus wesentliche Eigenschaften seit dem Besuch dort geändert haben. Nochmal zusammengefasst: Zur TOP3 gehören: berlin (Neubrandenburg)*, Leddermann (Waren)* und Blaue Maus (Mirow). Die mit * sind auf Wiedervorlage, da bei einem Koch und Besitzer gewechselt haben, beim anderen die Örtlichkeit. Daraus könnte man jetzt schließen, dass die Blaue Maus auf Platz 1 ist … … …

Bohlen satt, ohne Dieter

Eigentlich müsste ich diesen Artikel im Blocksatz schreiben; das steht zumindest auf meinem Notizblock. Auf dem Zettelblock, der die Todo-Liste ersetzt, stand der Name und der Ort schon länger, aber man muss seinen Wohnblock schon mal verlassen, um überhaupt da hinzukommen, wo es Speisen zum Essen gibt. Blockt deshalb nicht ab und lest, wie es uns ergangen ist, als wir – leicht durchgefroren – von der Betrachtung eines Fußballspiels mehr Überraschungen im Anschluss erfuhren als beim Match. Wobei Matsch eine kleine, nicht weiter erwähnte Nebenrolle spielte. Aber das nur nebenbei.

Da ich mich mit Fußball nachgewiesenerweise nicht auskenne, fiel mir in dem Zusammenhang kein naheliegendes Wortspiel mit “block” ein, was – und damit hört die Formulierungsfraktur auch auf – zu einem ungewohnt direkten Weg zum Essen führt. Verbunden mit dem sportbetrachtenden Ausflug wurde also mal wieder gegessen und der Weg führte ins naheliegende Umfeld. Dort war mir durch Vorbeifahrt schon einige Male ein interessantes Gebäude aufgefallen, das zur Einkehr einlud. Ein Blick auf die Online-Speisekarte und ein kleines vorauseilendes Image versprachen einen angenehmen Abend, da es hinterher doch einiges zum Lästern geben würde.

Aber der Reihe nach. Die Anreise erfolgt problemlos und auch Orientierungslegastheniker im Straßenverkehr sollten hinfinden, da eine Bundesstraße direkt an vorbei führt. Die kleine Kunst ist der perfekte Ort zum Verlassen der B-Straße, aber auch hier helfen Schilder und leiten auf einen hinreichend großen Parkplatz, der erst zu klein werden würde, wenn jeder einzelne Stuhl im Gastraum durch einen Alleinfahrer besetzt werden würde. Die Speisekarte ist unaufgeregt übersichtlich: klassische Vorspeisen, Hauptspeisen mit Burgern (auch vegetarisch), Mecklenburger Klassikern, Fisch, Schnitzel, Steak, Hähnchenbrust, ein paar Eisbecher, Kuchen, Getränke. Eigentlich – was das Essen betrifft – alles, was man auch anderswo findet, weil es irgendwo einen Convenience-Hersteller gibt, dass das in der Gasthaus-Küche nur noch aufgewärmt und angerichtet werden muss … Ihr kennt solche Läden.

Wusstet Ihr eigentlich, dass man Würzfleisch auch selber herstellen kann und nicht aus Glas, Dose oder Tetrapack nehmen muss? Die “kleine” Vorspeise, die – ergänzt durch einen ordentlichen Salat – durchaus auch eine kleine Hauptspeise hätte sein können, kam gewohnt käseüberbacken, toastbeigelegt und worcestersaucenbegleitet auf den Tisch. Rückblickend würde ich behaupten, dass das Würzfleisch etwas mit dem im weiteren Verlauf verspeisten Brathering (sauer eingelegt) gemeinsam hat: sollten sie nicht selbst hergestellt worden sein, kommen die beiden von einem vermutlich handwerklich arbeitenden Erzeuger und sind gut ausgewählt. Ich habe schon Ragout fin oder Würzfleisch namenloser und namhafter Hersteller gegessen; alle haben gegenüber dem hier besprochenen versagt. Letztendlich stört auch nicht, dass die Worcestersauce die falsche war, aber das sind persönliche Geschmäcker. 😉

Nach geltenden Bestimmungen ist zum Beispiel ein “Wiener Schnitzel” in Form und Zusammensetzung klar definiert: ein dünn geschnittenes ausgeklopftes Kalbsschnitzel, in Mehl, Ei und Brösel paniert und in viel Butterschmalz gebraten. Wird ein Schweineschnitzel paniert, darf man es höchstens “Wiener Art” nennen. Leider gibt es solche Regeln nicht für alle Standards. Zumal es für manche Gerichte auch keine Standards gibt. Soljanka ist da ein gutes Beispiel. Selbst in der Herkunftsregion findet man in jedem Haushalt ein anderes, wirklich einzig wahres Rezept. Aber selbst unter Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes muss man leider sagen, dass das, was da als Soljanka angeboten ist, keine Soljanka ist. Wobei sich die Kritik nicht auf die Qualität der “Suppe” bezieht. Die ist durchaus wohlschmeckend, vollfleischig, tomatig, aromatisch, lecker. Nur eben keine Soljanka. Es war wohl nur etwas viel Raucharoma (BBQ-Soße?) drin. Übrigens: multifunktional ist sie auch. Ihre Qualität findet sich beim Zigeunertoast wieder, einer Kreation aus Toastbrot, mit einer Masse belegt, die gut die Soljanka in streichfähig sein könnte, und mit Käse überbacken. Lecker.

Steak zubereiten ist eine kleine Kunst, ein Können, das nicht jedem gegeben ist. Große Hitze, kurz eingewirkt, für die Kruste und wenig Hitze zum Punktgaren, dann wird es richtig gut. Vor allem, wenn man einen guten Fleischlieferanten hat (was prinzipiell gegeben ist, wobei ich noch nicht aus eigener Erfahrung weiß, ob der Fleischer wirklich gutes Steakfleisch produzieren kann, andere Produkte sind aber sehr gut). Das Fleisch war wie bestellt medium, aber es hätte durchaus noch etwas besser zubereitet sein können. Die Bratkartoffeln waren selbst gemacht und die Küche gab den Kartoffeln die Möglichkeit, ihr eigenes Aroma möglichst ungestört zu entfalten … Natürlich kann man das Würzen mal vergessen; wir unterstellen dies mal als der Hektik geschuldete Ausnahme und nicht als Regel. Dafür war die Hollandaise auf dem TK-Gemüse (es ist Winter, was soll’s?!) sehr dicht an selbst aufgeschlagen, was wir mal unterstellt haben.

Das Servicedrumrum sei auch noch schnell geklärt: Sonderwünsche wurden erfüllt, der Espresso kam mit Wasser, der Cappuccino war lecker, nur einmal wurde ein fehlendes Besteck nicht bemerkt; das war mit dem Vorspeisenteller verschwunden. Die Rechnung wurde sauber und ohne Nachfragen auf die Gäste aufgeteilt. Und dass wir überhaupt einen Platz und was zu Essen bekamen, obwohl alles für diverse Familien- und verspätete Weihnachtsfeiern (ja wirklich) reserviert war, ist auch dem guten Service zu verdanken.

Zusammenfassend kann man sagen, dass im Blockhaus Boldekow eine ehrliche, gute Küche geboten wird, die zwar noch ein bisschen Luft nach oben lässt, aber auf einem guten, unerwarteten Weg ist. Es wird auch jeder satt (positive Formulierung für: für die meisten könnte die Portion zu groß sein). Das Ambiente – das Blockhaus ist wirklich aus Bohlen zusammengesetzt, was man nicht nur außen sieht, sondern auch innen spürt – ist angenehm rustikal und gemütlich. Ein bisschen ist es schade, dass es noch so neu und ordentlich aussieht, aber der Charakter kommt sicher noch. 😉

Ausflug ans Wasser und in die Sonne

*singt* “Wochenend’ und Sonnenschein. Und dann mit Spaß am See allein. Mehr brauch’ ich nicht zum Glücklichsein. Wochenend’ und Sonnenschein.” *Singsangende* Der Schlager sagt es, dass es schön am Wasser ist. Und so bieten sich wassernahe Regionen gern mal als Ausflugsziel. Das wäre doch mal ein schöner Ausflug: Einen Tag am Strand verbringen, danach einer Zugbrücke bei der Arbeit zuschauen und anschließend in ein Restaurant. Dafür kann man sich auch mal etwas ins Auto setzen und durch die mecklenburg-vorpommersche Landschaft cruisen. Auch der Weg ist das Ziel.
Bei dem Ausflug liegt es nahe, auch in maritimer Atmosphäre zu speisen. Und man speist nicht schlecht. Unser Besuch im Restaurant war durchaus einer der besseren, zumindest, wenn man sich auf den eigenen Tisch und das Geschehen darauf konzentriert. Beim Betreten der gastlichen Stätte und dem suchenden Blick nach einem freien Tisch wird einem schnell geholfen. Es hilft, ein paar Schritte hinein zu machen, ansonsten sieht man “nur” in ein großes Aquarium. Dieser Fisch steht nicht auf der Karte, aber anderer.
Am Tisch angekommen wird man mit der Menükarte versorgt. Kulinarische Spezialitäten der Region, aber auch internationale Küche wird geboten, für die frische Zubereitung spricht die übersichtliche Karte und ein entsprechendes Versprechen auf der Webseite. So gibt es als Beilage zum Beispiel keine Kroketten, aber welches Restaurant macht die auch selber? Aufmerksame Höflichkeit begleitet den Service und so stehen die bestellten Getränke schnell auf dem Holztisch und auch die Vorspeisen erreichen ihn in sinnvoller Zeit.
Die Wruke war mal ein Arme-Leute-Essen und selbst heute noch sehen viele sie als Viehfutter, weil sie sie mit einer Futterrübe verwechseln. Aber die Steckrübe ist eine wunderbare Basis, eine schöne Suppe zu kochen. Beispiele gibt es dafür bei EiTV und im Blog. Aber genau so wenig, wie andere Gerichte standartisiert sind, gibt es natürlich auch hier Varianten. So “fehlten” in der Restaurantvariante die Kartoffeln, die ich immer mit dazu gebe. Aber man muss auch keine Kartoffeln ran machen. Man muss auch nicht mit den Kräutern übertreiben. Die Steckrübensuppe war trotzdem einfach nur lecker. Das traf übrigens auch auf die Strauchtomatensuppe zu. Nun mag man sich denken, Tomatensuppe ist Tomatensuppe ist Tomatensuppe. Aber die angebotete hatte einiges, was man oft bei solchen Suppen nicht hat: angenehmen, ausgewogenen Geschmack und sogar Struktur, die sonst meist hoffnungslos verkocht ist. Hier aber sprang förmlich die Frische aus dem Schüsselchen, in dem sie serviert wurde.
Wobei das -chen eine hemmungslose Übertreibung ist. Das ist aber auch beinahe der einzige wesentliche Kritikpunkt. Für eine Vorspeise waren beide Suppen einfach etwas überdimensioniert. Wir hatten schon Angst, dass sich das auch auf das Hauptgericht ausdehnen wird, aber die waren erfreulicherweise in einer sehr vernünftigen Größe. Die Auswahl in der Karte war genauso erfreulich aufgeräumt, es war aber trotzdem für viele Wünsche was dabei: mehrere Fisch- und Fleischgerichte, auch an die Vegetarier war gedacht. Schade, dass die Speisen, die vor dem Restaurant auf Aufstellern zu sehen waren, nicht alle in der Karte Widerhall gefunden hatten. Aber das zieht sich durch, auch die Karte auf der Webseite ist aufgeräumter (wenn auch schon vor einiger Zeit) als das Vor-Ort-Exemplar.
Eine norddeutsche Spezialität, an der sich die Geister scheiden, fand sich auch auf der Karte: Labskaus. Ich konnte nicht widerstehen und wollte das probieren. Meine bisherigen Versuche auf diesem Gebiet waren von abgepackter Dosenware ekligster Art geprägt, so dass ich gespannt war. Es gab zwei wesentliche Unterschiede zu dem, was sich auf dem Teller präsentierte: es schmeckte und es sah völlig anders aus, als das, was ich bisher aß. Beide Punkte hängen vermutlich auch ursächlich zusammen, da hier die Zutaten nicht zu einer großen Matschepampe vermengt waren. Auch fehlte ein in den Dosen immer wieder anzutreffendes Aroma, was zum großen Vorteil geriet. Zwei Spiegeleier, der Rollmops, die Kartoffeln, die Gewürzgurken und die Roten Bete waren deutlich sicht- und unterscheidbar auf dem Teller arrangiert und unter den Eiern fand sich auch das gepökelte Rindfleisch. Das mag nicht jedermanns Sache sein, ist es in der Konsistenz doch gewöhnungsbedürftig. Man stelle sich gekochtes Cornet Beef vor (was es im wesentlichen ja auch ist). Vermischt mit dem Eigelb und in Anwesenheit von Gurkenfragmenten und Betesegmenten auf der Gabel wird alles zu einem Gaumenkitzel.
Fleisch wird im Restaurant gern gegrillt. Und wenn man ein Fleischgericht bestellt, hat es entsprechende Grillspuren. Es war nicht genau festzustellen, ob die Grillaromen vom Fleisch selber oder von einem vorher gegrillten Fleischstück kamen, aber an ein paar Stellen waren sie beim zweiten Hauptgericht doch sehr dominant. Ansonsten war es aber in Ordnung und vor allem das Buttergemüse (anderswo doch manchmal etwas einfallslos und labsch) war hier eine leckere Mischung aus Möhre, Wruke, Kohl, Zucchini und anderen Früchten. Die hohe Kunst der Sättigungsbeilagen sind unter anderem Bratkartoffeln, die im konkreten Fall wunderbar gelungen waren.
Was übrigens alle Gerichte auszeichnete, war die perfekte Esstemperatur, mit der sie auf den Tisch kamen. Man lief nicht Gefahr, sich die Zunge zu verbrennen/verbrühen, konnte sich aber genauso sicher sein, dass nicht die letzten Bissen kalt gegessen werden müssen. Die richtige Temperaturen waren auch zu finden in den Getränken, die aufmerksam und in bester Servicemanier auf den Tisch kamen. Leere Gläser wurden genauso erkannt wie leere Teller. Ersteres wurde natürlich aufgefüllt, letzteres korrekt abgeräumt. Und auch der abschließende Espresso kam so, wie er kommen sollte. Der Cappuccino natürlich auch. Einfach und ehrlich.
Die Insel Usedom ist immer eine Reise wert. Es gibt so viel zu sehen, einen inselumfassenden Ostseestrand in vielen Varianten. Man kann die Insel über Anklam befahren, dort einen schönen Tag verbringen und abends wieder über Wolgast verlassen. Dort, fast gleich neben der Brücke, befindet sich auf der Schlossinsel “Der Speicher” – ein Hotel, eine Pension und das Restaurant, in dem wir waren. Das kann man ruhig weiter empfehlen, um im kleinen Kreis und in angenehmer Atmosphäre zu essen und zu trinken. Ein zeitgleich im größeren Rahmen stattfindendes Familienessen stand, wie die Beobachtung zeigte, nicht unter einem guten Stern. Da ging einiges schief. Mehr dazu in der Audiodatei. Vielleicht wurde der Tisch an einem Montag vorbestellt …

Reifen und Essen

So ein Auto ist ein komplexes Ding. Und damit es alle Erwartungen erfüllt, müssen viele Teile gut zusammenspielen. Damit meine ich nicht nur die Technik. Aber auch. Der Motor liefert die Leistung, der Fahrer bestimmt die Energiezufuhr und mit Gangschaltung und Lenkrad auch die Richtung von Kraft und Fahrzeug. Letztendlich sind es dann die Reifen, die die Kraft auf die Straße bringen und das Auto vorantreiben. Aber sie sind es nicht allein, die das optimale Ergebnis erbringen. Motor vor und Mensch hinter dem Lenkrad gehören auch dazu. Und das Getriebe dazwischen. Und der Sprit im Tank, nicht zu vergessen.
Im Restaurant sieht es nicht anders aus. Küche und Service arbeiten Hand in Hand, hochwertige Produkte werden verarbeitet und der Gast freut sich an dem, was da auf Teller oder Schieferbrett, in Schüssel und Tasse zu ihm kommt. Ganz zum Anfang baut sich aber – das ist beim Autokauf ähnlich wie beim Restaurantessen – eine Erwartung auf. Im Prospekt, im Restaurant gern Speisekarte genannt, liest sich alles sehr schön; aber ob dann die Leistung auf die Straße bzw. auf den Teller kommt, zeigt sich erst nach Abschluss des Kaufvertrages.
Qualität hat ihren Preis – das ist unwidersprochen. Wobei nicht alles, was teuer auch gut ist. Was ein Restaurant betrifft, so bezahlt man am Ende nicht nur, was man auf dem Teller hatte, sondern auch den Ort, das Ambiente, den Ruf und die Lage. Trotzdem muss das Verhältnis zwischen dem eigentlichen Produkt des Hauses und dem Listenpreis noch in einem guten Verhältnis stehen. Sonst kommen wir irgendwann in die von Sebastian Pufpaff (Programm “Auf Anfang”) so schön beschriebene Situation, dass der Koch einem einen leeren Teller hinstellt und meint, er habe dafür eine halbe Stunde an ein hervorragendes Gericht gedacht. Und dafür wird dann noch ordentlich Geld bezahlt.
Doch genug philosophiert. So finde ich den Einstieg offensichtlich nicht. Vermutlich bin ich noch etwas hin und her gerissen vom Besuch des Restaurants. Immerhin, es war das erste Haus am Platze. Zumindest kann man auf den Gedanken kommen, wirft man alle augenscheinlichen Argumente in die Waagschale. Lage, Ambiente, Preisstufe, Gerichte. Schaut man auf der Facebookseite nach (habe eine kleine Stichprobe gemacht), liest man auch nur begeisterte Kommentare. Kollege Volksmund ist da durchaus differenzierterer Meinung. Es muss wohl schon ein paar Enttäuschungen gegeben haben. Wo die genau lagen, ist aber nicht bekannt, aber so ist das nunmal in der Gerüchteecke.
Bleibt also der eigenständige Test. Gegenüber den Mit-Essern war ich diesmal im Vorteil, da ich das Restaurant schon mal besucht hatte; die anderen waren etwas von den Eindrücken anderer geleitet. So ging ich mit den positivsten Erwartungen hinein und wurde nicht enttäuscht. Es ging beinahe zu perfekt zu, nicht einmal ein kleiner Lapsus, der beim ersten Besuch passierte, wiederholte sich, was ich schade fand; ich fand es zu süß, wie seinerzeit die halbe Servicemannschaft auf der Suche nach DEM Fischmesser war. Damals wie jetzt hatte ich Fisch bestellt. Wobei die Frage gestellt werden darf, ob das Fischmesser auch die beste Ausstattung für den Gast ist, wenn für Beilagen zum Fisch ein richtiges Messer angesagt wäre. Aber ich jammere schon wieder auf hohem Niveau.
Das hat übrigens einen guten Grund. Alles in allem haben wir nämlich sehr gut gegessen, in Schulnoten wäre es eine 1. Vorspeisen, Hauptgerichte und Desserts waren lecker, die Karte eher übersichtlich, was aber für eine frische Zubereitung der Speisen spricht. Der Blick in die offene Küche war durchaus aufschlussreich; teilweise konnte man der Zubereitung der eigenen Speisen zuschauen, was der Lust am Essen durchaus förderlich war. Der Service bewältigte alle Aufgaben zur besten Zufriedenheit, man fühlte sich wohl. Nur ein Rätsel blieb ungelöst. Was war wohl in dem blitzblank blitzenden 10-L-Zinkeimer, der mehrfach durch den Gastraum getragen wurde? Da fehlt der Küche wohl eine Hintertür …
Einzelheiten über die Gerichte erspare ich mir. Meine beiden Erfahrungen mit dem Restaurant zeigen, dass hier öfter mal an der Karte geschraubt wird. Lest ihr diesen Text also später, ist das, was wir gegessen haben, vielleicht gar nicht mehr dabei. Als Extrakt bleibt, dass ambitioniert, aber nicht abgehoben gekocht wird. Bei aller Güte ist aber immer noch Luft nach oben. Und ein Fauxpas ist bei dem kleinen Minus an der Eins auch mit dabei. Aber man steckt im Fleisch auch nicht drin und manchmal merkt eben erst der Gast, wenn das Kalbsfilet nicht zart und saftig ist. Worauf das wohl zu lange oder zu warm gewartet hat? Schade nur, wenn das gerade beim teuersten Gericht der Karte passiert. Ich hoffe, ein Einzelfall.
Wer völlig vollgefressen aus einer Gaststätte rollen möchte, der ist hier falsch. Wer in angenehmer Atmosphäre, wohl umsorgt vom Servicepersonal, in vernünftiger Portionsgröße lecker speisen möchte, dem sei das Restaurant “Chamäleon” am Neubrandenburger Marktplatz sehr empfohlen. Es ist noch relativ neu in der Stadt. Wie ein Auto muss auch ein solcher Betrieb erst “eingefahren” werden, damit die Prospektwerte (s.o.) auch immer auf den Teller kommen.

Vom misslungenen Versuch, einen Burger so zu essen, wie ihn sich der Koch gedacht hat

Es gibt viel schöne Orte in und um Neubrandenburg, vor allem, wenn man auf Landschaft und Gegend steht. Unser See gehört mit dazu, und wenn man dort auch noch eine gastliche Städte findet, in die man einkehren und leckeren Labsal zusammen mit der Natur (oder einem Blick darauf) genießen kann, ist das Paradies doch beinahe schon perfekt. So oder so ähnlich muss es in Nonnenhof – als es dort noch die Ausflugsgaststätte gab – gewesen sein, wenn wandernde, radelnde oder schifffahrende Vier-Tore-Städter dorthin kamen und es genossen. Meine Erinnerungen reichen zwar nur für ein warmes Wiener Würstchen, ein Stück Kuchen und ein Glas rote Limo, aber das ist dann die Ungnade der späten Geburt, die mich die echte Hoch-Zeit der Gaststätte am südlichen Tollensesee nicht miterleben ließ.
Drehen wir die Geschichte, die Geografie und die Zeiten ein wenig um, kommt die Frage nach dem “Nonnenhof” der Klein Nemerower, Meiershofer, Alt Rehsener und Prillwitzer in den Sinn. Dabei landet man an oder auch in einem Haus, dass durchaus einen guten Ruf hat in der Region. Ein Bett aus Vorschusslorbeeren ist bereitet und wir können mal gucken, wer drin liegt. Um es gleich vorweg zunehmen: Es ist nicht der Zonk.
Bevor es aber zum Essen, Trinken und Service geht, müssen wir noch einen kleinen Ausflug in die deutsche Sprache unternehmen, um die richtigen Vokabeln richtig verstanden einsetzen zu können. “Durchwachsen” fällt mir als Gesamteindruck ein, ich fürchte aber, dass es als Bewertung zu negativ belastet ist. Nähern wir uns dem Begriff aus der kulinarischen Richtung, wäre die feinere, positiver besetzte Variante “marmoriert”, was aber als Bewertung noch weniger greift. Unter einer “vielfältigen” Leistung stellt sich vermutlich auch jeder etwas anderes vor, kommt aber dem gewollten Sinn schon wieder etwas näher. Vielleicht fällt mir ja noch später ein passsenderer Begriff ein (oder ihr schreibt mir einen).
Es war geradezu saunaesk “himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt”, wenn auch das nicht schon wieder hemmungslos übertrieben ist (saunaesk im Sinne der Gegensätze von heiß und kalt und dem ständigen Wechsel). Sehen wir uns den Service an: Wenn man seine Aufmerksamkeit erstmal erweckt hat, kommt er sehr charmant und herzlich daher, wobei die Skalierung je nach Person von mecklenburgisch zurückhaltend (was kein Negativkriterium ist!) bis scherzhaft (auch noch auf der angenehmen Seite) pendelt. So gab es ein paar Kleinigkeiten, die doch etwas länger gedauert haben als gut war: Erstkontakt, Bemerken leerer Gläser (teils), Bemerken des Zahlungswunsches. Das meiste lief aber sehr gut, so dass man von Serviceseite her von einem gelungenen Abend sprechen kann.
Gelungen waren auch die Hauptgerichte, wenn auch der Zander und das Schweinemedallion doch etwas zu durch waren. Beim Versuch, den nach dem Hause benannten Burger stilvoll zu verspeisen, scheiterte der Esser. Der Versuch, den Burger so zu essen (zumindest in einem Happs), wie ihn sich der Koch gedacht hat, misslang; es wollten einfach nicht alle Schichten gleichzeitig auf die Gabel. Immerhin reichte es zu den Erkenntnissen, dass aufgeblasene Sesambrötchen für Restaurantburger ab einem gewissen Durchmesser ungeeignet sind. Dafür kam der Pattie von allen Patties, die ich in Neubrandenburg gegessen habe, dem am nächsten, was ich unter einem guten Pattie verstehe. Und: Ja, auch den Burgerladen habe ich schon besucht.
Wer übrigens ein Gericht mit Pommes bestellt, wird sich ein wenig wundern. Diese Art der frittierten Kartoffelstäbchen habe ich noch nicht gesehen und ich finde sie gut. Es sind aber eher Pommes für Erwachsene. Neue Kartoffeln (mit ihrer dünnen Schale) kann man gut in Form belgischer Pommes (das sind die breiteren) schneiden und dann frittieren. Lecker. Nur der Ketchup schmeckte wie bei einem Systemhamburgerbrater. Da fehlte dann wieder die eigene Note (oder sollte die süß und glatt sein?). Etwas mehr Struktur täte der roten Ditschencreme gut. Wer aber bewusst Pommes bestellt, weil er den Kartoffelschalen bei den Rosmarin-Kartoffeln, den Wedgets oder den Country-Potatos aus dem Weg gehen will, kommt vom Regen in die Traufe.
Pinienkerne kommen grundsätzlich geschält und meist angeröstet auf den Teller. Über das Maß lässt sich sicher streiten, Wie viele davon auf einem kleinen Carpaccio zu liegen kommen, darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein. Vor allem, wenn man sie nicht so mag, sind auch ein paar schon zu viel. Erfreulich war die nur dezente Rucolabeigabe, da haben wir schon ganz anderes erlebt. So wird bei dieser Vorspeise eher auf hohem Niveau gejammert, aber das kommt nur davon, dass ich der Nussbeigabe zu Essen eher ablehnend gegenüber stehe. Der Rest war lecker, was man von den Vorsuppen der anderen Esser nicht so behaupten kann. Wir lernen: Iss keine Soljanka in einem Haus, das auch ein Frühstücksbüfett veranstaltet. Immerhin schwamm keine Leberwurst mit drin rum. Pfifferlingsschredder in mehliger Suppe zählt auch nicht zu den wohlschmeckenden Gerichten.
Das Kontrastprogramm dazu lieferten dann die Dessert. Eigentlich sollte es ja nur noch ein Caffe sein, der kam auch prompt und war so, wie es sein musste. Ergänzt wurde der Genuss durch den Blick auf einen im Widerschein der bald untergehenden Sonne glitzernden Tollensesee und durch drei Nachtische, für die die Anatomie den “Dessertmagen” erfunden hat: das ist der Magen im menschlichen Körper, der doch leer ist, wenn man eigentlich durch das vorherige Essen satt ist. Das Mangosorbet ist wirklich sehr zu empfehlen, aber auch die geweckte Rote Grütze und die anderen Dessert, teils nur vom Augenschein, sind lecker.
Wenn man – um den Eingangsgedanken nochmals aufzugreifen – die ehemalige Ausflugsgaststätte Nonnenhof als kleines Reiseziel der Neubrandenburger bezeichnet, ist es zugegeben etwas verwegen, als vergleichbare Einrichtung für die Klein Nemerower, Alt Rehsener, Meiershofer und Prillwitzer das “Badehaus” zu bezeichnen. Es ist schon etwas mehr. Im großen und ganzen kann das Restaurant für den Genussfreund empfohlen werden, der auch mal den einen oder anderen kleinen Ausrutscher toleriert.

Wem die Stunde geschlagen hat

Bing! macht die Mikrowelle und für viele Menschen ist das leider auch gleichzeitig der Essensgong. Natürlich kann man diesen strahlenden Küchenhelfer wunderbar benutzen, um eine Tasse Milch zu erwärmen, Zwiebeln glasig anzuschwitzen oder Kartoffeln zu garen, aber um wirklich Essen darin zuzubereiten, braucht es schon etwas Hirnschmalz. Und alles geht natürlich auch nicht. Was geht sind Spiegeleier ohne Bratspuren. Oder Würstchen mit geplatzter Pelle. Oder ganz schnell flüssige Butter.
Aber wir kommen vom Thema ab und das lautet: Gutes Essen. Und das man in der Region durchaus auch gut essen kann, haben wir schon an einigen Beispielen gezeigt. Es sind zwar wenige, aber es gibt sie. Und manchmal findet man eine Perle an einem Ort, wo man sie nicht vermutet.
Der Ortsteil von Neubrandenburg, um den es geht, bringt der Stadt so einiges: die preiswerteste Tankstelle, schöne Anblicke über die ganze Stadt und die Adresse Dorfstraße XY in 17033 Neubrandenburg. Ja, die Vier-Tore-Stadt hat auch eine Dorfstaße im Stadtgebiet. Seit 1961. Da wurde Weitin eingemeindet und dort gibt es eine Dorfstraße. Nach wie vor. Aber das nur nebenbei.
Im Gewerbegebiet Weitin steht ein Hotel und dieses hat ein Restaurant und in diesem hängt nicht nur eine Uhr. Deswegen heißt es auch “Die Uhr”. Und wer dort hingefunden hat, den erwartet eine sehr angenehme Küche und ein freundlicher Service. Näheres dazu gibt es im PodCast.

Wässer fehlen – und das Bild hängt schief

„Ein Ring, sie zu leiten, sie alle zu finden,
ins Labsal zu treiben und lecker zu binden.“

Für diesen Reim scheint es irgendeine Vorlage gegeben zu haben, aber da schweigt des Autors Höflichkeit, den Leser zu bevormunden mit Wissen, dass er sicher selber hat. Aber dafür deuten die zwei Zeilen auf einfach zu erreichende Atzung hin, die wohl auch nicht schlecht gewesen sein kann.
Der gute Ruf eilte dem Restaurant schon ein wenig voraus. Obwohl wir mit solchen Einrichtungen schon einige Male eine Bauchlandung erlebten, versuchten wir es mal wieder im Guten. Vielleicht haben wir ja Glück. Eine Bekannte bestätigte noch den guten Ruf, warnte aber vor der einen bestimmten Servicekraft. Nachdem wir am Tisch Platz genommen hatten, konnte erleichtert deren Ab- und eine alternative Anwesenheit festgestellt werden. Der Abend konnte beginnen.
Die Karte teilt sich in zwei Teile: Der eine weiß und schwarz beschriftet, papieren in der Anmutung. Der andere schwarz mit weißer Schrift, eher an eine alte Schultafel erinnernd. Geduldig das Papier mit Speisen, die länger im Programm sind, die Tafel mit aktuellen Angeboten, wenn auch ohne Preise, worüber man nachdenken sollte. Alles in allem ist die Auswahl übersichtlich: sieben kalte und warme Vorspeisen, neun Hauptgerichte, zwei Desserts und Milchreis. Das verspricht gute Handarbeitsküche und keinen Convenience. Wir waren gespannt.
Nachdem die Getränke bestellt und ausgeliefert waren, ging es an die Bestellung. Und wenn drei Leute sich ein Menü zusammenstellen, dann sind das neun Gerichte. Der Service ließ es drauf ankommen, zumal die Gäste nur acht bestellte, er aber nichts notierte. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Es kamen die richtigen Gerichte, nur bei der personellen Zuordnung haperte es. Jammern auf hohem Niveau. Bis das Essen kam, blieb ein wenig Zeit, die Bilder aus der deutschen Geschichte ein wenig in Augenschein zu nehmen, die die Nägel in den Wänden zierten. Gute Handarbeitsküche kann schon mal ein paar Minuten länger dauern, wenn auch andere Gäste anwesend sind.
Zarte, saftige Hähnchenspieße mit einer Erdnusssoße und Salat kamen auf einem wunderschön ausgestalteten Teller daher, und man möchte das Wort perfekt benutzen, wenn man sich nicht noch ein wenig Bewertungsrahmen nach oben offen halten möchte. Ähnliches gilt für die Rote-Bete-Suppe mit Kokos und Gans, die ebenfalls mit sehr viel Genuss verspeist wurde. Außerdem kam da noch eine “Kalbsleber mit mariniertem Kürbis und Graupen” auf’s Essmöbel. Es ist wirklich sehr schade, dass im Restaurant nicht genug Licht war, um mit dem Smartphone ein schnelles, unauffälligs Bild zu machen! Das Auge schlemmte mit, der in hauchdünne Scheiben geschnittene Kürbis, mit einer Vigniegrette, türmte auf zwei Leberstreifen, die wiederum auf einem kleinen Häufchen Graupen lagerte, umgeben von einem Arrangement kleiner, bunter Salatblätter, Brombeeren und Scheiben der Drachenfrucht. Man wollte dieses Kunstwerk beinahe nicht zerstören. Es wäre aber schade gewesen, es einfach nur so auf dem Teller liegen zu lassen, war der Kürbis in einer Form, der auch Kürbishassern geschmeckt hätte, und die Leber so zart und saftig auf den Punkt gegart, dass nur der Schluss zu ziehen ist, dass in der Küche eine sehr gute Arbeit geleistet wird.
Kleine Pause für die Esser – Auftritt Service. Die Essplätze waren anfangs mit Platzsets, auf denen eine Serviette und einmal Messer und Gabel angeordnet waren, ausgestattet. Zur Suppe kam ein Löffel dazu, der mit dem Geschirr auch wieder abgeräumt wurde. Die Leber wurde mit dem vorhandenen Besteck gegessen und ebenfalls abgeräumt. Und auch zum Hähnchenspieß gab es ein extra Besteckteil, trotzdem wurden Messer und Gabel genutzt, obwohl das sicher ursprünglich mal nicht so geplant war. Aber auch ein Gast macht mal Fehler. Deswegen wurde das Besteck auf der Serviette abgelegt, bevor das Geschirr abgeräumt wurde. Was dann folgte, war einer der Lichtblicke im Service: Nachdem das abgetragene Besteck wieder nachgelegt wurde, wurde ebenfalls noch das benutzte, aber zurückbehaltene Besteck inklusive der drunter liegenden Serviette ebenfalls ausgetauscht. Das muss man erst mal sehen.
Dann kamen die Hauptgerichte. Der Zander war leider aus, wurde aber durch seinen Kollegen Wels würdig vertreten, der sich dann den Teller mit einer risottogefüllten Spitzpaprika und Graupen sowie einiger essbarer Verzier teilten. Der Teller ging nach einer angemessenen Zeit zusammen mit den anderen aber absolut leer in die Küche zurück. Mehr muss man eigentlich nicht sagen. Der Pastateller mit Rinderstreifen, Tomaten, Rucola, Champignons und Soße – vielleicht etwas umfangreich geraten, war ebenso nahe an der Perfektionsgrenze angesiedelt wie die anderen Speisen, die es über den Gaumen in den Magen geschafft hatten. Die zarten Kalbsbäckchen in eigener Soße mit Möhren-Sellerie-Gemüse (Karte: Wintergemüse) und einer Kartoffel-Kräuter-Rolle, die ebenfalls ihren Genießer fanden, waren “Gebt-mir-einen-Löffel-was-soll-ich-mit-dem-Messer”-zart. Ein klassisches Schmorgericht, sehr anmutig interpretiert, dass man seine gute Erziehung und die gesellschaftlichen Konventionen verteufelt hat, weil man den Teller nicht ablecken durfte.
Für die im Dessertgang georderte Crème brûlée hatten wir den Fachmann am Tisch, und auch das Winterdessert, eine Panna Cotta mit einem winterlichen (Zimt u.a.) Eis, wurden bestellt und geliefert. Crème brûlée gab es schon einige Male und wenn man es mit anderen Präsentationen vergleicht, kam es selten aufgeräumt auf den Tisch. Die Creme in einer flachen Schale, die knusprige Karamellschicht oben drauf, dazu eine halbe Feige, eine rote Johannisbeere und eine Brombeere. Was lernen wir daraus? Wenn die Küche eine gute Crème brûlée auf den Tisch bringt, dann braucht es kein Chi Chi wie ein Basilikum-Minz-Sorbet oder ein Ananasragout daneben, dass sich beim Verzehr außerdem noch als Apfelkompott herausstellte. Aber das ist eine andere, ältere Geschichte.
Der Rest ist schnell erzählt. Espresso und Cappuccino waren gut, aber begleiterlos, was den Gedanken in den Raum warf, ob die Geschichte mit dem kleinen Wasserglas zum Espresso wirklich vom Espresso, also aus Italien, kommt oder doch eher eine österreichische Erfindung ist. Der Service an dem Abend war angenehm, höflich, wenngleich trotz oben erwähnter Highlights auch nicht ganz aufmerksam. Während die Leere des einzigen Bierglases bemerkt und der Wunsch nach Nachfüllung konkret abgefragt wurde, ging die Versorgung der alkoholfreien Trinker in einem “Alles in Ordnung?” irgendwie unter. Aber auch hier wird wieder auf hohem Niveau gejammert.
Dieses – also das hohe Niveau – wird hauptsächlich durch die Küche repräsentiert. Auch die nicht probierten Gerichte der Karte versprechen lukullische Genüsse. Die Preise sind angenehm. Und wer ein echtes “Wiener Schnitzel” mit Kartoffelsalat für knapp 17 Euro als zu teuer ansieht, sollte beachten, das man mit einem niedrigeren Preis kein handgemachtes, frisch zubereitetes, selbst paniertes Schnitzel aus der Kalbsoberschale auf den Teller zaubern kann. Deutlich billigeres ist entweder kein “Wiener Schnitzel” oder Industriefraß. Oder beides.
Das gibt es aber im “berlin – Restaurant|Bar|Café” nicht. Da hört man noch den Fleischklopfer aus der Küche. Vielleicht sollte man etwas vom Haloumikäse (ebenfalls auf der Karte) darunter legen, dass dämpft die Schläge etwas. Kleiner Scherz. Seien wir also servicetolerant, fordern unser Recht auf Essen und Trinken ein, und genießen diese leckeren Speisen im Neubrandenburger “berlin”. Es liegt direkt am Ring (kleine Anspielung an das Zitat ganz oben), obwohl es keinen Friedrich Engels in der Adresse trägt, sondern Fritz Reuter. Eine Webseite gibt es auch, zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Artikels ist dort leider keine Speisekarte enthalten, bei den wechselnden Gerichten vielleicht doch noch eine schöne Idee.
Auf der nicht genauer definierten, geschweige denn irgendwo niedergeschriebenen Liste der besten Ess-Orte in der Region, die ich bisher besucht habe, liefert sich das berlin ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen an der Spitze. Ärgster Konkurrent dabei ist das Leddermann in Waren, der bisherige Spitzenreiter. Beim Essen und gaaaaaanz knapp in der Gesamtwertung liegt jetzt das berlin vorn, im Service bleibt das Leddermann ungeschlagen.

Das Auge isst nicht mit, Gaumen, Seele und Zunge trotzdem begeistert

Zur bekannten Floskel “Das Auge isst mit.” gibt es diverse Varianten und Ergänzungen, die meistens aber das Gegenteil des Original-Spruches aussagen. “Die Augen isst man mit.” wird genauso kolportiert wie “Das Auge isst mit; das Auge hat sich schon übergeben.” Beim letzten Testessen war das Auge auf Diät; was aber am Ambiente fehlte, wurde durch Herzlichkeit beim Service wieder gut gemacht.
Einen ausführlichen Text gibt es diesmal nicht. Aber dafür die Audio-Version. Viel Spaß beim Anhören.

Im 7. Himmel

Man kann auf kulinarischem Gebiet immer mal wieder experimentieren, aber dass die Fachleute doch meist recht mit dem haben, was sie sagen, vor allem, wenn es durch andere auch noch bestätigt wird, darauf sollten man sich gelegentlich mal besinnen. Schwarmintelligenz ist wohl das dazugehörige Modewort. Ich sehe diese Eigenschaft größerer Massen eher skeptisch und halte es da eher mit Heiner Müller, der mal gesagt haben soll: “Zehn Deutsche sind natürlich dümmer als fünf Deutsche.” Vermutlich ist dies nicht auf einzelne Länder beschränkt.
Heute mal wieder ein richtiges Stück Rind auf den Teller, genauer: Erstmal in die Pfanne. Diesmal sollte es ganz fachkundig zubereitet werden. Also erstmal die Pfanne richtig heiß machen.
Pfanne erhitzen - aber richtig
Das Öl sollte hoch erhitzbar sein. Auch gegen Butterschmalz wäre nichts einzuwenden, im konkreten Fall war es dann aber doch Erdnussöl. In dieses kommt dann das Fleischstück und wird schnell und heiß angebräunt.
T-Bone in der Pfanne
Wichtig bei dieser Art der Zubereitung sind folgende Punkte:
– sehr heiße Pfanne
– Fettrand eingeschnitten (sonst wölbt sich das Stück)
– nebenbei den Ofen auf 80-100°C vorheizen.
Wenn die Unterseite gut gebräunt ist, darf das Fleischstück umgedreht werden.
Zweite Seite anbraten
Dabei darf es ruhig aus der Pfanne etwas rauchen. Alles ist nämlich so heiß, dass dieses Anbräunen nicht sehr viel mehr als 2-3 Minuten gedauert hat.
Der Ofen ist vorgeheizt, es sollen aber noch weitere Vorbereitungen folgen.
Rosmarin
Ein Zweiglein Rosmarin lege ich auf den Rost. Darauf kommt das Fleischstück.
Fleischstück im Ofen zuende garen
Damit der Zeitpunkt der richtigen Garung nicht verpasst wird, wird das Steak noch mit einem Thermometer gespickt.
Messsonde einführen
Dabei sollte man aufpassen, dass die Spitze wirklich irgendwo mitten im Fleisch steckt und keine Berührungen mit dem Knochen hat.
Nun heißt es warten, bis die richtige Fleischtemperatur erreicht ist.
Messfühler einführen
Die linke Zahl ist die relevante. Nun bleibt Zeit, sich um die Beilagen zu kümmen. In der Pfanne befindet sich neben überflüssigem Bratfett auch noch etwas Bratensatz, den man seiner kulinarischen Bestimmung zuführen könnte. Da es keine Soße geben soll, halbiere ich einige Cocktailtomaten und lege sie mit den Schnittflächen auf den Bratensatz.
Tomaten lösen Bratensatz
Und da ich noch ein wenig von dem Sauerkraut von neulich hatte, nahm auch dieses noch seine Aufgabe wahr.
Sauerkraut auch in die Pfanne
Das ganze schiebt man ein wenig durch die Pfanne, bis die Tomaten schöne Röstspuren an der Schnittfläche haben und das Kraut auch wieder etwas gebräunter aussieht.
Zieltemperatur erreicht
Ist die Zieltemperatur erreicht (es hätten auch ruhig nur 54°C sein können), ist das Steak fast fertig. In der Ruhe des Anrichtens kann es noch etwas ruhen.
Teller anwärmen
Der Teller steht übrigens nicht zufällig auf der zwar ausgeschalteten, aber noch warmen Herdstelle, wo vorher die Pfanne stand. Dadurch wird auch er noch etwas angewärmt. So, wie es sein soll.
Fleisch fertig
Das T-Bone-Steak wird dem Ofen entnommen und von der Messsonde befreit. Es kann während des Anrichtens noch etwas ruhen.
Anrichten
Auf dem Teller werden neben dem Fleisch die Tomatenhälften und das Kraut verteilt.
Salzen und Pfeffern
Fleisch und Tomaten werden noch mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt. Das Kraut kam verzehrfertig aus dem Glas. Man hätte vor dem Anrichten auch das Rinderfett noch abschneiden können, man kann es aber auch dem Esser überlassen.
Rosa
Rosa, saftig und unheimlich gut. Auch die Filetseite sah so schön rosa aus. Herrlich.