Soja, Butter, Ausblick

Es ist doch immer wieder verwunderlich, was manchmal so passiert. Da bringt man mal zwei Infos in einem Artikel unter und schon werden die von den Lesenden auch noch miteinander verknüpft. Nur, weil zwei Infos in einem physischen Kontext stehen, müssen sie nix miteinander zu tun haben. Zumal ich auch noch wesentliche Teilaspekte vorenthielt, deren Unkenntnis zu falschen Schlüssen verführte. Deswegen an dieser Stelle mal grundsätzlich zu Protokoll: Nur, weil ich etwas gern esse, heißt das noch lange nicht, dass ich es oft esse. Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: Ständig nur Lieblingsessen stumpfen ab, machen die Ernährung langweilig. Ich “übersättige” mich schnell an “Lieblingsessen”. Wobei: Ich “übersättige” mich schnell an immer wieder dem gleichen Essen. Wer meine Essenberichte aus den Restaurants in den letzten Jahren verfolgt hat, wird das bestätigen können. Es gibt zwar wiederholte Besuche im gleichen Restaurant (die Auswahl hier in der Gegend ist nicht so sehr groß und wird auch immer kleiner), aber die Gerichte sind (meist) immer andere. Ausnahmen bestätigen die Regel und so manches “Tagesgericht” zeigt, dass ich die Karten schon durch und Abwechslung erhoffte. Das heißt nicht, dass die gegessenen Gerichte schlecht waren! Okayyy, manche doch. Aber auch gute oder sehr gute Essen habe ich selten wiederholt.

Unter dem Aspekt habe ich auch mal wieder was – für mich – neues probiert. Eine Süßspeise aus Soja, von der ich nicht genau weiß, ob sie einen Pudding oder einem Joghurt nachempfunden ist. Die Konsistenz erinnert eher an Sahnepudding, der Geschmack (und die Zutatenliste) sprechen eher für die Joghurt-Variante. Was an den veganen Joghurtkulturen liegen könnte. Und an den zugesetzten Säuren. Interessant finde ich nur immer, wenn das – auch in anderen Produkten – auftaucht, die Zutat: gemahlene extrahierte Vanilleschoten. Letztendlich ein Abfallprodukt aus der Vanille-Extrakt-Herstellung, das wirklich nur wegen der Optik, und nur wegen der Optik, in den Produkten enthalten ist. Am Geschmack haben diese ausgelaugten Schoten, die früher vermutlich auf dem Kompost gelandet sind oder verheizt wurden, keinen Anteil. Die Aromastoffe aber auch nicht. Das Produkt, das ich da hatte, und auf dem “Vanille Geschmack” drauf stand, wies keinen künstlich anmutenden Vanillin-Geschmack auf. Nicht, weil es nicht drin war, aber es war so wenig, dass doch ein anderes Aroma überwog.

Meine Erfahrungen mit Sojaprodukten sind dürftig, und mit “fermentierten Sojaprodukten mit Vanillegeschmack” erst recht. Aber der Hülsenfruchtgeschmack kam doch deutlich durch und verflüchtigte sich auch bei zunehmender Leerung des Bechers nicht. Manchmal gewöhnt man sich ja an derartige leichte Fehlaromen und bemerkt sie dann nicht mehr. Es blieb. Insofern stellt man sich bei der Bewertung die immer wieder gern gestellte Frage: Macht man den Vergleich mit einem Original-Produkt (Naturjoghurt mit Vaniellegeschmack) oder sieht man es als eigenständiges Produkt. In letzterem Fall hätte es mehr Chancen als in der Funktion als “Ersatzprodukt”, weil es dann eben nicht auf die Unterschiede ankommt sondern eigene Qualitäten eher eine Rolle spielen. Das Marketing ist aber eher bei ersterer Situation. Schade. Einfacheres Marketing, schlechtere Produktbewertung.

Keks

Im erhaltenen Erbe fand ich noch 2 Packungen Kekse, genauer gesagt Butterspritzgebäck einer Supermarkthausmarke. Sie waren mal sehr geliebt, und wurden einzeln zur Kaffeezeit verziert mit ein paar Früchten (oder Konfitüre) und etwas Sprühsahne. Ich erinnerte mich an Zeiten, wo ich sie gern in Tee oder Kaffee tauchte und dann vollgesogen verzehrte. Lang ist’s her. Man musste immer aufpassen, dass man sie nicht zu lange eintauchte, sonst zerfielen sie bei dem Vorgang. Meist wurde nur ganz kurz geditscht.

Etikett ButterspritzgebäckDie Angabe “mit 35% Butter” scheint ein Qualitätskriterium zu sein. Und ich unterstelle, dass in frühen Jahren auch wirklich diese 35% Butter im Gebäck enthalten sind. Heutzutage wird man aber beschissen. Aber auch aufgeklärt.

Zutatenliste ButterspritzgebäckButterreinfett irgendwie mit Butter zu vergleichen (kulinarisch und auch als Zutat) ist großzügige Augenwischerei. Die oben gemachte “Rechnung” (29% Butterreinfett entspricht 35% Butter) bezieht sich allein und rein auf den Fettgehalt. Butter besteht zu ca. 82% aus reinem Fett, und wer nachrechnet, wird feststellen, dass 29 ziemlich genau 82% von 35 ist. Aber: Die restlichen 18% Butterbestandteile werden uns vorenthalten. Butterreinfett, auch als Ghee, Butterschmalz, Butaris u.a. bekannt, ist von den sonstigen Bestandteilen befreite Butter. Als Produkt ewig haltbar (im Ggs. zu Butter) und es wirkt sich auch negativ aufs Mundgefühl aus. Letzendlich kann man eine Aussage auf der Packung eigentlich nur so beantworten:

REWE Beste WahlNein, definitiv nicht.

Sonntag Mittag

Es gab sich mal wieder die Chance für einen Ausflug. Und wir haben einen schönen Tag erwischt. Wobei das “wir” mittlerweile eine andere personelle Zusammensetzung hat. Essen mit Aussicht.

Blick über den KrüselinseeDabei stand ich am Rand der Terrasse, auf der ich zuvor lecker gespeist hatte. Also etwa dort:

Von der Terrasse zum KrüselinseeDas Wasser nennt sich übrigens Krüselinsee. Die Bäume stehen im brandenburgischen, das Wasser gehört noch zu Mecklenburg-Vorpommern.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Aus Gründen habe ich mich diesmal für das Bauernfrühstück entschieden. Es war eine gute Wahl. Alles recht übersichtlich, innen schöne Bratkartoffeln. Was will man mehr.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Zugegeben, ich hätte es vor dem Fotografieren des 2. Bildes ruhig anschneiden können. Es war übrigens, was auch fast zu erkennen ist, ein eher klassisches Bauernfrühstück. Das Omlette wurde separat gebraten und dann mit Bratkartoffeln “gefüllt”. Die moderne Variante erinnert eher an eine Fritatta, wo über die bratenden Kartoffeln eine Eiermasse gegeben wird, die dann zum Stocken gebracht wird.

Herbstliche Trilogie – Teil 1

Mal sehen, wie viele Teile meine “Herbstliche Trilogie” wohl bekommen wird. Konrad Beikircher fasste seinerzeit auch mehrere seiner Programme zu einer rheinischen Trilogie zusammen, und waren es am Ende 12 oder 16 Teile? Egal*. So viel wird es bei mir nicht, denn der Winter naht und die Feiertage werfen ihre Schatten voraus.

Intermezzo

Gelegentlich bin ich auch mal für etwas Werbesprech empfänglich. Vielleicht nicht auf die Art und Weise, wie sich die Absender erhoffen. Aber wenn auf einem Produkt “Neue Rezeptur” steht oder etwas vergleichbares, ist meine Neugier geweckt, was sich die Hersteller denn jetzt wieder haben einfallen lassen, um bei noch billigerer Produktion den Kunden noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, was ja ein allgemeines Grundprinzip ist.

Diesmal war etwas “Jetzt noch LECKERER! und sowas lockt natürlich. Zumal ich Produkte aus vergleichbarer Produktion und sehr ähnlichem Anliegen schon mit eher unterdurchschnittlichen Ergebnissen für mich getestet hatte. Dieses Mal fiel mir ein “Veganes Erzeugnis nach Art einer Leberwurst mit Apfel und Zwiebel auf Basis von Erbsen, gegart” in den Warenkorb und ich war neugierig. Die Kombination von Leberwurst mit Äpfel und Zwiebeln ist klassisch, habe ich das hier im Blog auch schon mal gezeigt. Leberwurstbrötchen, belegft mit Apfel- und Zwiebelwürfel, die in der Pfanne angebraten wurdenHier also eine schöne grobe Leberwurst, belegt mit in der Pfanne gebratenen Apfel- und Zwiebelwürfeln auf einem frischen Brötchen. Lecker.
Leberwurstbrötchen, belegft mit Apfel- und Zwiebelwürfel, die in der Pfanne angebraten wurdenDass ich mich von meiner Vorliebe für grobe Leberwürste bei dem noch leckereren Produkt werde verabschieden müssen, war mir schon klar. Aber man soll ja tolerant sein. Allein nur: Dem Produkt ging noch mehr ab. Aber immerhin auch das erbswurstige, was ich noch bei anderen Produkten bemängelt hatte. Und Erbsen bildeten auch hier die Basis. Oder auch nicht.

Es war erstaunlich, wie ein Produkt, dass zu 20% aus Zwiebeln besteht, so wenig nach Zwiebeln schmecken kann als der Brotaufstrich. Und auch die 11% Äpfel ergingen sich in einer leichten fruchtigen Süße, die aber auch vom Zucker herrühren konnte, der selbstverständlich im Produkt vertreten ist. Soweit ein wenig Kaffeesatzleserei, was thesauriert das Lesen der Zutatenliste beschreiben sollte. Immer wieder ein interessantes Verfahren. Eigentlich müsste man alle Produkte in den Supermärkten und Diskountern mit der Zutatenliste nach vorn in die Ladenregale stellen.

Das Öffnen der Packung offenbarte eine leicht rosane Masse, die ihre Farbe von Rettich, Karotten und Paprika hatte. Auch das in der Zutatenliste als letztes aufgeführte Raucharoma war deutlich zu spüren. Abgesetzt hatte sich ein wenig Rapsöl – ich hoffe, dass es das Rapsöl war – und waberte tröpfelnd am Rand durch den Becher. Wäre es kalt gepresst, hätte es den Gesundheitsaspekt des Produktes noch weiter verbessert. Ansonsten war u.a. Inulin enthalten, das präbiotisch gut für unseren Verdauungstrakt ist. Drei Proteine sorgen für ein weiteres Gesundgefühl. Und Ballaststoffe sind auch noch drin, Citrusfasern und Erbsenfasern stehen dafür. Ich vermute mal, dass diese zusammen mit dem Inulin und der Stärke konsistenzbildend beteiligt sind, was aber spätestens im doch sehr schleimigen Mundgefühl versagt. Aber wer’s mag. Das “natürliche Aroma” und die Gewürze brachten außerdem keinen Lebergeschmack zustande, so dass das Produkt als Ersatz für Apfel-Zwiebel-Leberwurst eigentlich auf kompletter Strecke versagt, dabei aber recht gesund zu sein scheint. Wenn man auf in Wasser eingerührten Proteinpulvern steht. Die zugesetzten Proteine von Erbse, Sonnenblume und Ackerbohne sind hochverarbeitete und isolierte Substanzen, die mit ihrer Ursprungspflanze nur noch den Namen gemein haben und mit einer gesunden Nahrung aus Erbsen, Sonnenblumenkernen und Ackerbohnen nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Vielleicht hätte ich doch keine Butter drunter schmieren sollen. Aber der Wasseranteil ist natürlich positiv zu bemerken – wir sollen ja alle viel trinken. Und als Hauptbestandteil dieses Brotaufstrichs sei das natürlich lobend erwähnt.

Die Strategie, fleischliche Genüsse nachzubauen, um die Klimabilanz der Bevölkerung zu verbessern, halte ich nach wie vor für einen Irrweg. Das funktioniert nicht. Es scheint zwar der einfachere Weg, auf bekannten Produktbezeichnungen aufzusatteln und die neuen, meist sehr viel höher verarbeiteten Produkte zu verkaufen. Aber die Hersteller haben offensichtlich nicht das Selbstbewusstsein, die Chance zu ergreifen, mit weitaus geringer verarbeiteten Zutaten wirklich leckere Aufstriche zu produzieren, die auch eine vernünftige Konsistenz haben. Zumal sie nicht ihre eigenen fleischlichen Produkte als Referenz nehmen sollten, sondern gute, handwerkliche Ware. Außerdem müssten die “Ersatzprodukte”, so, wie sie zur Zeit angeboten werden, sehr viel günstiger sein. Die Zutaten rechtfertigen jedenfalls nicht den Preis. Es wird nur Image verkauft.

Sonntagmittag

Manchmal ist es lustig. Das Restaurants ihre Speisekarte ins Internet stellen, ist nach wie vor nicht selbstverständlich. Mein Lieblingsrestaurant macht es zwar, versteckt sie aber recht geschickt. Wenn man auf der Startseite auf “Restaurant-Karte” klickt, landet man auf einer 404-Seite der Unerreichbarkeit. Dort ist allerdings auch ein Link auf die Restaurantkarte drauf, der dann aber stimmt. 😉 Und so wusste ich bei meinem letzten Besuch, dass sie große Teile der Karte umgestellt hatten *freu*. Ein paar bewährte Standards gibt’s ja immer, aber die herbstlichen Gerichte und auch die kleinen Änderungen auf der “normalen” Karte machen neugierig. Ich werde mich vermutlich als Fanboy outen müssen und an dieser Stelle schon mal ankündigen, dass in den nächsten (4?) Wochen hier nur die Gerichte eines Restaurants besprochen werden. So viele interessante Gerichte habe ich gefunden und hoffe, sie alle probieren zu können, bevor sie wieder von der Saisonkarte verschwinden.

Beim Start wurde es wild. Medaillons vom Hirschrücken - rosa gebraten - mit wildem Brokkoli, nussigem Kartoffelpüree und Wild-Preiselbeerjus

Medaillons vom Hirschrücken, saftig und angenehm bissfest, wilder Brokkoli und nussige Stampfkartoffeln, begleitet von einem aromatischen Wild-Preiselbeerjus. Einfach nur lecker. Wobei ich bei der Lektüre der Karte noch überlegte, was wohl das nussige am Kartoffelstampf sein könnte. Nussbutter zum Beispiel, fände ich auch interessant.

Medaillons vom Hirschrücken - rosa gebraten - mit wildem Brokkoli, nussigem Kartoffelpüree und Wild-Preiselbeerjus

Aber nein. Manchmal können fragen auch reicht einfach beantwortet werden. Wer aufs Bild schaut, sieht es: Auf dem sehr angenehmen Kartoffelstampf thronen noch ein paar Nüsse. Auf dem ersten Blick sicher ungewohnt, aber langsam gewöhne ich mich auch an Nüsse im Essen. Und hier passten sie gut dazu.

Und weil alles nicht so mächtig war (wie man es leider bei anderen Gaststätten zu oft findet), war auch noch Platz für ein Dessert. Nach meiner letzten nicht so prickelnden Erfahrung mit dieser Art Süßspeise anderswo, hier mal wieder eine schöne Variante.

Vanille-Crème Brûlée mit Waldbeerenkompott und Joghurteis Das Schöne an dieser zarten Cremé mit Karamellhaube ist, dass sie seit längerer Zeit auf der Karte steht, aber immer wieder anders aussieht. Es ist zwar immer Eis und Frucht dazu, aber das variiert eben ständig. Toll. Vanille-Crème Brûlée mit Waldbeerenkompott und JoghurteisDiesmal war es übrigens ein erfrischendes Joghurteis und ein Waldfruchtkompott.

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*) Der Wikipedia-Artikel spricht von 11.

Sonntag/nach/mittag

Sonntagmittag

Man gönnt sich ja sonst nix. Und so ein Gurkensüppchen ist ja auch fast nix. Also von den Kalorien her. Geschmacklich war’s eher Bombe.

Geeistes Gurkensüppchen mit DillSehr schön gurkig, joghurtig, dillig und geeist. Erfrischend für einen Tag mit viel Sonne und guter Wärme. Und für zum Beißen ein paar Gurkentagliatelle und aromatische Blattkräuter oben drauf und mitten drin. Dafür gab es dann zum Hauptgericht nur was leichtes.

PfifferlingsrisottoWobei man sich da von der Optik nicht narren lassen darf. So leicht war das Hauptgericht dann nun auch wieder nicht. Ein Salat (auch wenn man ihn mit Grano padano aufgehobelt hat) ist ja kein Essen. Drunter kommt aber was zum Vorschein.

PfifferlingsrisottoEin leckeres Pfifferlingsrisotto kam dabei zum Vorschein – ich wusste das aber vorher, immerhin hatte ich das auch so bestellt. Der Teller ist auch durchaus etwas tiefer, als es auf dem Bild ausssieht, es ist also eine angenehme Portion, die mir aber trotzdem ermöglichte, den in der Ferne der oberen rechten Ecke erkennbaren Salat auch noch zu essen. So ein Himbeerdressing ist auch immer mal lecker, solange man es nicht überall und immer bekommt.

Sonntagnachmittag

Manchmal löst sich mein Sonntagnachmittagskuchenproblem auch von allein. Nächste oder übernächste Woche werde ich mich darüber sicher mal ausführlicher auseinandersetzen und vielleicht kann meine geneigte Leserschaft dabei sogar helfen. Dieses Mal lag die Lösung in der Doppelfunktion der gastlichen Stätte als Restaurant und Café. So griff ich hier gleich zu und irgendwann am Nachmittag präsentierte sich das Ergebnis dann so:

Kaffeepausenensemble am Sonntag: Pflaumenkuchen, Johannisbeerkuchen, MilchkaffeeEin Stück Johannisbeerkuchen und ein großes Stück streuseligen Pflaumenkuchen, der scheinbar der berühmten “Kürbiskonfitüre mit ganzen Früchten” nacheiferte, setzten der Kaffeepause am Sonntag ein sehr angenehmes Krönchen auf. Ich jammere auf sehr hohem Niveau, aber das Pflaumenkuchenproblem wurde dann auch auf X und Mastodon erörtert. Der Einstieg war gleich, die Unterschiede liegen in den Reaktionen.

 

KW24 – Sylt, Sansibar, Heilbutt, Steak, Tonic und viel Coolness

Gestern Abend, im Ausklingen des heißen Tages, griff ich in meinen Tiefkühler, der meiner Erinnerung nach ein Eis enthielt. Es war auch noch da – alles andere hätte mich gewundert – und so freute ich mich auf eine kleine leckere Abkühlung. Immerhin stand “leckeres Layer Eis” auf der Verpackung. Und Sylt. Und Sansibar.
Beim Einkauf bin ich dabei auch noch über mein “gutes” Englisch gestolpert, verwechsle ich doch immer “Strawberry” und “Raspberry”. Dabei sollte ich doch langsam begriffen haben, dass es sehr viel mehr Strawberry gibt als Raspberry, wobei ich letzteres in Größenordnungen bevorzuge. So kämpfte ich mich durch eine trotz 10 Minuten Antauzeit (lt. Packung) immer noch steinharte Schicht Erdbeereis, um dann die weiteren Schichten (“Layer”) zu erreichen. Rote Soße, Kekskrümel und ein helles Eis nicht genauer zu definierender Geschmacksrichtung. Leider war es beim Zeitpunkt des Verzehrs schon so schummerig, dass eine Zuordnung lt. Packungsangabe nicht mehr möglich war, ohne erhöhten Aufwand wie Licht einschalten oder ähnliches. Heute entnahm ich dann dem Etikett, dass es ein Eis im “Cheesecake-Style” sein sollte. Muss man aber auch ranschreiben. Genau wie bei den Erdbeeren. Aber das tat man dann ja auch. Entweder, die Sansibar weiß nicht, was da in ihrem Namen verkauft wird, oder ihr Image ist besser als das, was man dann dort vorfindet. Dieses Eis und die Sansibar sind von meiner To-Do-Liste gestrichen.
Etwas Natur. Ein KaktusWas wir hier sehen sind ca. 2/3 meines Balkonkastens. Ein “Experiment” unbekannten Ausgangs. Die etwas trocken wirkende Konifere ist seit Jahren abgestorben, der Kaktus erfreut sich einer erstaunlichen Vitalität. Indiz dafür ist nicht nur das satte grün, sondern auch die beiden Blütenansätze, die wohl in ein paar Tagen in vollster Schönheit (im Rahmen der Möglichkeiten) ausbrechen werden. Was ist daran nun das Experiment? Ich ignoriere den Kasten seit mehreren Jahren (5+xn) komplett. Schauen wir also mal, wann der Kaktus die Koniferenleiche verdrängt hat.
Endlich bin ich auch mal dazu gekommen. Meine “Eiskaffee mit Tonic”-Variante herzustellen. Espresso entstehtGeneigte Mitlesende werden sich an den kleinen Ausflug zu einer dementsprechenden Ausflugsgaststätte erinnern, wo ich unter den Aperitifen einen “Eiskaffee mit Tonic” fand und etwas bekam, was ein Eiskaffee mit Tonic (Dessert Edition) war, aber was das unter den Aperitifen suchte und ob das wirklich mal so gemeint war, wird sich vermutlich nie aufklären lassen. “Meine” Interpretation, die nicht meine ist, weil ich sie von Torsten Sträter abgeschaut habe, beginnt auch mit dem Erzeugen eines Kaffees. In meinem Fall übrigens ein doppelter Espresso, der sich auf dem Bild in die Tasse ergießt/erpresst. Vermutlich wären an dieser Stelle auch andere Zubereitungsarten denkbar, Filterkaffee oder auch die Cold Brew Variante. Vorm direkten Aufbrühen des Kaffeepulvers würde ich abraten, weil einem dann das Filtern trotzdem nicht erspart bleibt.
Der Caffé kam dann in den Kühlschrank zur weiteren Abkühlung. Dort – genauer in der Tiefkühlabteilung – wartete auch schon Eis auf seine spätere Verwendung. Wassereis. EiscafféIch kann aus Gründen nicht Eiswürfel sagen, weil es keine Würfel sind. Aber das spielt keine Rolle. Der kalte Caffé kam ins große Glas, das Eis dazu und schon hat man auch einen Eiskaffee. So allein macht das aber wenig Sinn, deswegen kam darauf noch eine Menge ebenfalls vorgekühltem Tonic Water. Hier empfiehlt sich durchaus ein gutes Markenprodukt, die einfachen Lösungen sind meist recht süß, ohne viel von der typischen Bitterness zu haben. Von einem Hersteller weiß ich, dass es auch ein Dry Tonic Water gibt. Für Freunde des bitteren Geschmacks bei dezenter Süße die Wahl auch hier.
Eiscaffé mit Tonic aufgegossenMan muss beim Eingießen etwas aufpassen. Das Schäumt alles ein wenig. Je kälter die flüssigen Bestandteile, desto einfacher die Mischung. Bei gefiltertem Kaffee ist es auch einfacher, da weniger Schwebstoffe enthalten sind. Und immer das Tonic Wasser in den Kaffee schütten! Umgekehrt kann es doch auch sehr gut überschäumen. Da das Getränk doch eher in den Menschen als in den Wischlappen soll, empfiehlt sich das vorsichtige Aufgießen mit Tonic Water dringends. Tja, und dann Prost.
Mit dem Drink in der Hand bzw. dann auch in mir hatte ich einen angeregten Samstagnachmittag, auch trotz der Hitze. Mir drängte sich die Frage auf, ob “Duracell-Hase” schon als eigenständige Rasse in der Biologie anerkannt ist, was dieses Thema dann auch abschließen soll.
Griechischer Joghurt mit TrinkschokoladenpulverEin kleines Experiement unter der Woche am Morgen. Also das, was ich als solches bezeichne (die Zeit zwischen Aufstehen und Gang zur Arbeit). In einen Becher griechischen Joghurts rührte ich anderthalb Teelöffel gutes Trinkschokoladenpulver. Das war gar nicht so einfach, aber mit ein wenig Ausdauer und nicht allzuviel Schwung gelang das dann auch. Vielleicht war der griechische Joghurt nicht die beste Wahl, oder das gute Trinkschokoladenpulver mangels reichlich Zucker zu gut, die dominante säuerliche Note des Milchprodukts störte den trotzdem sehr schokoladigen Genuss doch etwas. Ich werde es wohl mal mit einem normalen, milden Naturjoghurt probieren, und dem Trinkschokoladenpulver etwas zusätzlichen Zucker beigeben, um näher an den Zuckergehalt der großen Marken zu kommen. Mal sehen, was dann passiert.
Heilbutt, Buttergurken, Pommes, SalatbeilageDas sonntägliche Mittag brachte dann Fisch auf den Tisch – in dem Fall Heilbutt, der begleitet wurde von einem Gurkengemüse, das in Butter geschmort war. Krautsalat, Möhrensalat, ein Tomatenachtel, zwei Gurkenscheiben (davon eine als Schutz, dass die Kräuterbutter nicht schmilzt) und eine gute Handvoll Pommes machten eine runde Sache daraus. Nicht zu vergessen die Zitronenspalte, die mit ihrer Schale auf der leichten Panade des Fisches lag, was ihm an der Stelle seine Knusprigkeit erhielt. Die Idee mit der Gurkenscheibe unter der Kräuterbutter ist ähnlich positiv zu bewerten. Immerhin hat der Koch doch einige Mühe aufgewandt, um den Fisch knusprig herauszubraten. Und für die Gäste, die den Fisch nicht knusprig mögen, lag dann das Gurkengemüse auf der anderen Hälfte des Filets. *grummel*
Entrecôte mediumAusnahmsweise mal ein Bild von mitten vom Abendessen. Wir sehen ein Entrec´`ôte in zartrosa mit schöner Kruste. Oben drauf kam Salz und Pfeffer, aber erst nach der Zubereitung.
Das Entrec´`ôte – andere sagen auch Rib-Eye-Steak dazu – ist mir von den Grillstücken das liebste. Die gute Durchmaserung (im Idealfall) ist ein Garant für saftige, schmackhafte Ergebnisse. Bei der Zubereitung in der eigenen Küche gibt es aber einiges zu beachten.
Heiße PfanneMan braucht eine gute Pfanne. Idealerweise die geschmiedeten Eisenpfannen, aber die Edelstahlvariante geht auch. Beschichtete Pfannen haben beim Steakbraten nichts verloren. Die Pfanne auf dem Bild ist – man sieht es ihr nicht an – sehr heiß. Sie stand schon eine Weile auf dem maximal eingestellten Herd. Hitze ist das, was wir hier brauchen. Mit dem Steak in der einen Hand und der Flasche hocherhitzbarem Öl in der anderen stehe ich außerhalb des Bildes und warte …
Jetzt muss es kurz Heiße Pfanne, Öl, Entrecôteschnell gehen. Man gibt einen kleinen Schuss Öl in die Pfanne und legt sofort das Fleisch darauf. Alternativ könnte man auch das Fleisch mit dem Öl einpinseln. Das Fleisch backt sofort an – aber das muss so. Finger weg von der Pfanne! Nicht rütteln, nix lösen. Nur die Kante zwischen Fleisch und Pfanne beobachten und immer etwas schnubbern. Man riecht eigentlich, wenn sich das Fleisch vom Pfannenboden gelöst hat (es riecht dann gut nach Bratfleisch). Im Idealfall liegen zwischen dem IndiePfannelegen und der Lösung des Fleischs keine 30 Sekunden, kann aber auch etwas länger dauern. Deswegen gucken, dass es nicht verbrennt. Von diesem Arbeitsschritt kommt übrigens auch der Hinweis: Wenn man hinterher die Küche nicht renovieren muss, war die Pfanne zu kalt.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 1. WendungLöst sich das Fleisch, dieses umdrehen. Selbe Richtlinie: Finger weg von der Pfanne und abwarten, bis es anfängt, gut zu riechen. Dann vorsichtig probieren, ob sich das Fleisch schon wieder vom Pfannenboden gelöst hat. Spätestens, wenn es verbrannt riecht, muss man doch etwas nachhelfen. Wenn es lose ist, Hitzezufuhr reduzieren. Da das Stück recht dünn war, wird in der Pfanne fertig gegart. Bei dickeren Stücken hilft der 80°C-Ofen und Zeit.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 2. WendungZum Garziehen noch einmal umdrehen, dann mittels geeigneter Methode Gargrad feststellen und das Fleisch rechtzeitig dazu aus der Pfanne nehmen. Ich taste immer dran rum und versuche, am Druckwiderstand den richtigen Punkt zu erwischen. Dann ab auf den Teller, salzen und pfeffern und kurz ruhen lassen.
Entrecôte mediumSaftig, rosa, lecker. Der Fleischgeschmack kommt wunderbar raus, man hat auch keine verbrannten Gewürzrückstände außen drum sondern pure Fleischkruste. Ab und an sollte man sich sowas gönnen. Spätestens durch die Küchenrenovierung wirds doch immer recht teuer. 😉

Dip, Dip, Hurra! 2021 ist da

  • Warum kauft man eigentlich immer zu viel für die Silvesterparty ein?
  • Warum rührt man dann auch noch zu viel an Silvesterpartyspeisen zusammen?
  • Und warum sind große Teile davon nicht suppenfähig?

Der Silvesternachmittag fand mich in meiner Küche beim kreativen Zusammenrühren von Dips für Gemüsesticks, die Begleiter der Silvesterparty am Abend werden sollten. Wobei: Wenn man das Grundprinzip der Dips erstmal verstanden hat, ist die Ausgestaltung einer Vielfalt an Varianten recht einfach.
Für die Mitnahme hatte ich allerlei kleine Döschen zusammengekramt, die es dann geschmackvoll zu befüllen galt. Eins blieb übrig und ich grübelte, was ich wohl darein machen könnte. Das Trivialste hatte ich nämlich vergessen, obwohl ich alle Zutaten im Haus hatte: Ich hatte eine Packung Tk-Kräuter in der 8ter Mischung gekauft, die nach wie vor uneingerührt im Tiefkühler ruhen … 😉
SilvesterpartyAls Basis hatte ich mir einen großen Becher Skyr und einen ebenso großen Becher Joghurt gekauft, ein kleiner Becher Majonäse war auch noch im Einkaufskorb. Die Mischung würde schon eine Dipkonsistenz ergeben. Und zur Not hatte ich noch Milch und Sahne bzw. Xanthan im Hause.
Und schon ging’s los: Erstmal eine Knoblauchzehe fein hacken und mit groben Salz verreiben. Ab in einen Becher, Skyr drüber und verführen. Mit etwas Sahne die Konsistenz anpassen, fertig. Das gleiche passierte mit Abrieb einer Biozitrone und etwas Honig. Der Dip war auch sehr lecker. Dann schnibbelte ich ein paar Scheiben Schinken sehr sehr fein, hackte ihn auch noch mit scharfem Messer und verteilte ihn dann in zwei Döschen. Über die eine kam Skyr, über die andere Majonäse. Auch nicht uninteressant als Dip. Wenn auch von der Konsistenz eher ein Schinken-(Fleisch-)Salat. Aber die Staudensellerie haben ja eine schöne Vertiefung, in die man das legen kann.
Im Regal fand ich dann noch “Bruscchetta”, eine Trockenmischung aus Tomaten-, Kräuter- und Knoblauchflocken, die ich in etwas Olivenöl einweichte und dann mit Skyr/Joghurt streckte. Als das etwas durchgezogen war, war es auch gar nicht mal so schlecht. Das gleiche kann man von einem Parmesandip sagen. Einfach nur frisch geriebenen Hartkäse mit Skyr/Joghurt verführen, fertig.
Die Krönung war aber ein Dip, für den ich Anregung bei einer Vinaigrette nahm. Dijonsenf wurde mit weißem Balsamico vermischt, gesalzen und gepfeffert, dann kam noch ein Schuss Fruchtsaft dazu und schließlich wurde alles zusammen mit Öl in einem geschlossenen Becher ordentlich geschüttelt. Für ein Dip war das natürlich noch zu flüssig, so habe ich erstmal den Rest der Majonäse mit eingearbeitet. Was aber nicht wirklich reichte. Da erinnerte ich mich an das Xanthan, das ich seit einiger Zeit ungenutzt rumstehen hatte. Davon gab ich etwas ins Dressing, verschüttelte wieder alles und war … nicht begeistert. Wirklich aufgelöst hatte es sich nicht, die Konsistenz war immer noch recht flüssig. Naja, mal sehen, ob sich da noch was entwickelt. Mitgenommen zur Party hatte ich es trotzdem.
Dann wurde noch Gemüse vorbereitet. Paprika, Kohlrabi, Staudensellerie, Möhre, Gurke …
SilvesterpartygemüsesticksAlles wurde mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit es frisch blieb. Und dann ging’s zur Party.
SilvesterpartydipsOben in den blauen Schälchen seht ihr den Zitrone-Honig- und den Parmesan-Dip. Das rötliche ist der Bruscchetta-Dip. Das verschlossene Döschen oberhalb der paprika beinhaltete, wie sich später herausstellte den Knoblauchdip, die beiden anderen mit Deckel sind die Schinkendips.
Die Dose mit dem Löffel vorn ist das Vinaigrette-Majo-Xanthan-Ding. Die Konsistenz hatte sich in den ca. 2 Stunden zwischen Zusammenrühren und Party doch ein wenig geändert. Hätte man den Löffel hineingesteckt, wer er sicher stehen geblieben, auch ohne, dass er sich irgendwo anlehnt. Es hatte nach wie vor das kräftige Aroma der Vinaigrette, leicht durch Majo und Saft abgerundet. Zum Dippen war es eher ungeeignet, es blieb nicht am Gemüse haften, aber draufschmieren ging und die Variante war nicht eine meiner schlechteren Ideen, etwas weniger Xanthan hätte dem vermutlich gut getan. 😉
Man kann sich übrigens auch an Gemüse einen Bauch anfressen, wenn es so vorbereitet wird. Das snackt sich gut weg.

Mit Gurke gegen Vampire

Was hat Gurke mit Vampiren zu tun, oder gar Ostern? Also nicht, was hat Gurke mit Ostern zu tun, sondern was haben Vampire mit Ostern zu tun? Ich wüsste es nicht; deswegen ist die Frage eigentlich auch völlig sinnlos, genau wie der Zeitpunkt der Veröffentlichung.
Für die Salatgurke holte ich diesmal den Gemüsehobel aus dem Schrank. Natürlich könnte ich auch behaupten, ich hätte sie so fein selber von Hand mit dem Messer geschnitten, aber wozu? Die Zeit, die man mit dem Hobel beim Schneiden spart, geht zwar hinterher für die Reinigung desselben und die Versorgung der abgehobelten Fingerkuppen drauf, aber was soll’s?! Schön gleichmäßig ist auch schön.

Wer übrigens von sich behauptet, Gurken nicht zu vertragen, sollte beim Gemüsehobel mal den Stifteschneider probieren. Soll helfen.
Die Gurkenscheiben habe ich mit etwas Salz vermischt und eine Weile ruhen lassen.

Sowas soll ja – zumindest bei der Gurke entwässernd wirken. Bei 97% Wassergehalt sollte man die Dehydrierung aber auch nicht übertreiben.

Nach einiger Zeit bildete sich doch einiges an Flüssigkeit in der Schüssel, die ich durch Ausdrücken der Gurkenscheiben noch vermehrte, aber auch entsorgte. Es war doch recht salzig, da fiel mir ein Verwendungszweck auf die Schnelle ein. Irgendwas mit Kartoffeln wäre eine Idee, die brauchen ja recht viel Salz manchmal.

Zu den ausgedrückten Gurkenscheiben gesellte sich noch eine gewürfelte Zwiebel (keine sooo gute Idee) und drei ebenfalls kleinst gewürfelte Knoblauchzehen. Die Zwiebel wäre vermutlich besser, wenn sie einmal durch die Pfanne (ohne Farbe) gezogen werden würde. Und der Knoblauch hätte auch feiner (gepresst) sein können. Aber egal. Man soll ja auch aus seinen Fehlern lernen.

Dann kamen noch Salz, Pfeffer und 250 g Joghurt dazu und alles wurde gut durchgerührt.

In den Tiefen meines Vorratsschrankes fand ich noch eine Flasche guten Olivenöls, von dem ich auch etwas in die Schüssel gab.

Spätestens jetzt steigt jemand, den ich kenne, beim Rezept aus, deswegen sei erwähnt, dass man Dillspitzen nicht mit unterrühren oder gar rangeben muss. Wer’s mag, kann es aber gern tun.

Nochmal alles gut durchrühren und ein wenig ziehen lassen, dann ist der Gurkensalat á la Tsatsiki auch schon fertig. Die rohen Zwiebeln waren nicht so optimal, blieben sie doch recht knackig. Dadurch überdeckten sie, wenn man einige von ihnen beim Essen erwischt hatte, doch den ganzen schönen Knoblauchgeschmack.
Das schöne an dem Gericht ist: Vor Vampiren habe ich keine Angst. Und meinen leichten Misanthropismus kann ich auch besser ausleben.

Tag 31 (20.11.2019)

Langsam schleicht sich Routine ein, was nicht ganz ungefährlich ist, da sich damit auch nicht ganz korrekte Verhaltensweisen manifestieren können. Ich werde mich wohl in einer Mußestunde mal ans Infomaterial setzen und mein Verhalten überprüfen. Ist so ein kleines bisschen wie Religion, ab und an das jeweilige zentrale Dokument zur Hand zu nehmen, um sich wieder einzunorden. Der Vergleich hinkt nicht mal, da doch für viele ihre Ernährung zu einer Ersatzreligion geworden ist.
Das heutige Abendbrot wird Vollkornbrot mit Schwarzwälder Schinken Lachsrauchschinken und Entenbrustaufschnitt bringen, ein paar Physalis und Paranusskerne hinterher. Das Mittagessen war Teil 3 und Schluss der Möhren-Gemüse-Suppe, die ich mit etwas gebratenem Hühnerfleisch aufgepeppt hatte. Käffchen dazu.
Das Frühstück hatte ich in den letzten beiden Tagen schon geteast und es war so hervorragend wie vermutet, wenn auch trotzdem verbesserungsfähig. Tk-Erdbeeren wurden genauso schwung- wie kraftvoll mit Joghurt verrührt, der mit Haferflocken aufgehübscht war. Das nächste Mal werde ich die Erdbeeren vorher klein schneiden, nur das Umrühren verteilte sie nur ungenügend.
Aber der Erdbeerjoghurt war lecker. Wenn ich nicht schon vorher keinen fertigen Erdbeerjoghurt oder Joghurt mit Erdbeerfruchtzubereitung gekauft hätte, würde ich es ab jetzt nicht mehr tun. Richtige Erdbeeren und kein – ich betone: kein – zusätzlicher Zucker im Joghurt sind genial. Man muss natürlich beim Einkauf aufpassen: Es gibt Tiefkühlobst, das mit Zucker in irgendeiner Form versetzt ist. Lasst das Zeug in den Verkaufstruhen und guckt im nächsten Laden nach den zuckerfreien Varianten. Es lohnt sich.

Tag 22 (11.11.2019)

Schön, dass Tag 22 am 11.11. ist. Könnte ein Zahlenmystiker sich was draus ableiten. Aber immer war ich heute inhaltlich wieder sehr richtliniennah.
Das Frühstück war top und diesmal die Heidelbeer/Quark-Edition. Haferflocken natürlich dabei.
Fürs Mittag hatte ich wieder was beim Bäckerimbiss entdeckt, obwohl ich was dabei hatte. Aber das reichte mir nicht. So gab es als mittlere Mahlzeit:

Und ja, ich habe das nebenbei beim Arbeiten verdrückt. Der soziale Aspekt des Mittags geht doch etwas verloren, wenn man zu einem Zeitpunkt isst, wo die anderen schon im Feierabend sind.
Links im Becher ist im Wesentlichen Joghurt (Natur), die beiden Apfelspalten sind die einzigen, die dabei waren, dazu Mandelblättchen, etwas Fruchtzubereitung von schwarzer Johannisbeere und etwas, das wie Leinsamen aussah. Der erste Happs nach dem umrühren erzeugte ein gewisses Frühstücksgefühl, was hier heißt: Zucker war nur in Spuren, vermutlich nur über den Klecks Fruchtzubereitung, enthalten. Pluspunkt Bäckerimbiss.
Rechts ist der letzte Rest des mediterranen Bratgemüses, das seinerzeit zusammen mit dem Kartoffelsalat entstand.
Zum Abend gab es dann Vollkornbrot mit Harzer. Der war gar nicht so schlecht, ein wenig bissig. Vielleicht sollte ich mir bei manchen Käsen öfter angewöhnen, sie bis MHD liegen zu lassen. Einem – lange nicht mehr gesehenen – Ziegenmilchcamenbert hat die Lagerung auch immer gut getan.
Da ich Wurst-Aufschnitt zur Zeit meide, aber Koch- und Rohschinken nicht bis in alle Ewigkeit abwechselnd essen möchte, gilt es, offen für Alternativen zu sein. Bratenaufschnitt ist prinzipiell eine davon. Aber Achtung! Immer die Zutatenliste lesen und auf Zucker, Süßstoffe und -ose achten. Möglichst weit hinten oder gar nicht in der Liste. Es ist erstaunlich, wie viel Zucker am Schweinefleisch ist. Da ich auch Innereien nicht grundsätzlich ablehne, habe ich mal Zunge im Aufschnitt probiert. Für’s nächste Mal werde ich aber auf ganze Zunge und ein scharfes Messer zurückgreifen.
Fast 2 Liter Früchtetee, ein groooßer, ungezuckerter Cappuccino und 0,3 l Wasser mit einem Schuss Fruchtsaft ergänzten die Speisenfolge.

Tag 17-19 (06.-08.11.2019)

Die Werktagsroutine schleicht sich langsam ein, allerdings verwässert sie auch etwas das Regularium. Aber auch da muss es sich eben erst richtig einlaufen. Am Freitag habe ich sogar das Frühstück weggelassen … verwerflich. Aber es gab auch sowas wie einen “Notfall”. Aber der Reihe nach.
Mittwoch “morgens” gab es wieder das bewährte Trio TK-Obst in Sauermilchprodukt und Haferflocken in der Version Joghurt/Heidelbeere. “Mittags” dann die letzte Portion meines Kartoffel-Ei-Gemüsesalates. Das Abendbrot bestand aus Vollkornknäcke mit Rindersaftschinken und geräuchertem Puten-“Filet”, alles recht fettarm bzw. arm an nichtwertvollen Fetten. Danach gabs noch einen Apfel.
Der Donnerstag war dann schon etwas chaotisch. Beim Frühstück (Joghurt/Himbeer-Version) schwebte die Mittagsfrage im Raum und schien nicht lösbar, bis mir eine Art herzhafter Quark einfiel. Nicht das Optimum, aber probieren kann man es ja mal. Ich hatte noch Reste vom Frühstücksjoghurt (pur) und Quark. Außerdem lagen noch ein paar Tomaten, eine Gurke, etwas Stangensellerie  und Möhren rum. Die wollte ich allesamt schreddern und dann mit dem Joghurt und dem Quark verrühren (und natürlich würzen). Also schloss ich den Deckel meines Mixers und warf dann grob zerteilte Möhre, Gurke, Tomate und Sellerie hinein und suchte dann nach der Abdeckung für das Loch im Deckel, fand sie aber nicht auf Anhieb, vermutete sie im Geschirrspüler und legte dann einfach die Hand auf den Deckel. Nach dem Einschalten klapperte es recht heftig aus dem Mixer und ich dachte noch: ‘So hart war die Möhre doch gar nicht …” Bis das Klappern auch nach einiger Zeit nicht verschwandt. Es dauerte ein wenig, bis mir der Gedanke kam, dass das nicht die Möhre war, sondern die Lochabdeckung des Mixers … So hat der Versandhandel einen Auftrag bekommen, der Ausguss eine Gemüse-Polycarbonat-Mischung und ich die Erkenntnis, was die Lebensmittelrückrufe wegen beinhaltender Plastestücke hervorruft. Also gings ohne Mittagsidee in Richtung Arbeit.
Das nebenstehende Einkaufszentrum bietet ja einiges an Speisen an. Aber was nehmen. Es ist zwar auch ein Supermarkt mit Salattheke dabei, aber das knackige Wasser (formuly know as Eisbergsalat) ist ja auch keine Mahlzeit. Aber die Angebote bspw. des Bäckerimbisses fallen wegen hohem Weißmehlanteil aus, der Fleischerimbiss bietet zu wenig Gemüse feil. Der Nudelbrater hat keine Vollkornnudeln, der Nudelkocher schon, das wäre dann Plan B gewesen. Der Fischbrater ist eher wie Bäcker- und Fleischerimbiss in Kombination, nur eben mit Fisch. Langer Rede kurzer Sinn: Ich wurde dann doch beim Bäcker fündig und erwarb eine Schale mit dem Namen “Cäsarsalat”, der neben dem Grünzeug auch ein wenig Hühnerfleisch, Käse, Champignons und Tomaten enthielt. Das Dressing war zwar reicht süß, aber ein bisschen was für die Seele muss ja auch mal sein. 😉 Den Abend bestritt ich dann wieder mit Vollkornknäcke, diesmal mit Lachsfleischaufschnitt und Käse. Außerdem verarbeitete ich den übrig gebliebenen Rest des Joghurts, der morgens schon verarbeitet werden sollte. Der kam mit Wasser, Salz und Pfeffer in den Shaker und ergab dann eine Art Ayran.
Als ich am Freitag noch im Aufwachmodus war, wurde ich schon in die Arbeit eingebunden. Dabei bemerkte ich dann bei zunehmender Wachheit, wie viel man auf dem Klo sitzend mit Smartphone und Tablet erledigen kann. 😉 Allerdings führte dann alles dazu, dass ich recht fluchtartig in Richtung Arbeitsplatz strebte und das “Frühstück” vertagte. Das wurde dann von einem großen Krautsalat mit etwas Fleisch gebildet, den kundige Hände stramm in einen Teigfladen eingerollt hatten. Das ist zwar etwas viel Kohlenhydrat, aber ein richtiger Döner hätte davon noch mehr. 😉 Dürüm habe ich mich für die Rolle entschieden. Der weitere Tagesverlauf lief dann etwas ungeordnet dank einiger zu lösender Aufgaben (es waren natürlich mehr als geplant), die sich weigerten, gelöst zu werden. So kam dann auf dem Heimweg die erste richtige Rauchwurst der diesjährigen Jahresendsaison auf einen Pappteller und zu Hause wurde dann der Abend mit einer großen Pomelo verbracht.
Zusammengefasst: Wie bisher noch zu wenig Gemüse, zu wenig getrunken. Die Eiweißzufuhr klappt, die Vollkornzufuhr auch (vielleicht etwas zu viel, aber …)

Tag 15 und 16 (04./05.11.2019)

Die Arbeit hat mich wieder. Tagesabläufe bekommen eine von außen aufgezwängte Struktur 😉 Wie kollidiert das mit der zeitlichen Struktur, die meiner neuen Ernährungsdoktrin zugrunde liegt? Ein wenig.
Am Montag kam einiges durcheinander: frühes Aufstehen dank präarbeitszeitlichem Termin, wichtiger Termin gleich in der Arbeitszeit zur klassischen Mittagsszeit und ein wenig Nacharbeiten dessen, was während des Urlaubs aufgelaufen war. Aber so kam ich dann gg. 7 Uhr zu einem Frühstück (Quark mit Mangowürfeln und Haferflocken), etwas früh gg. 13 Uhr zu einem Mittag (Chinesiches Restaurant mit Büfett, alles mit Gemüse landete auf meinem Teller, inklusive eines kleinen Berges Sprossen, aber nur eine Kleinigkeit Reis zum Soßenresteaufnehmen und wenig paniertes) und dann gg. 20 Uhr Vollkornknäcke mit Kassler- und Räucherlingaufschnitt, nachfolgend ein Apfel.
Der Dienstag ist dann eher ein zukünftig normaler Tag. Gegen 9:30 Uhr gabs Joghurt mit Mangowürfeln und Haferflocken, um 15:30 Uhr eine leckere Kürbissuppe (die hauptsächlich deswegen lecker war, weil nicht nicht vordergründig wie eine Kürbissuppe geschmeckt hat) und um 21:00 Uhr eine Portion meines Kartoffel-Gemüse-Salates mit erwärmten Rindswienern. Auch hier der nachfolgende Apfel.
Für den morgigen Tag sehe ich einen ähnlichen Ablauf voraus, wobei ich noch nicht absehen kann, welches Mittagsgericht es gibt. Vielleicht die 3. und letzte Portion Kartoffelsalat oder die mediterrane Gemüsepfanne, die ich auch noch vorrätig habe. Oder ich fordere das erste mal das Einkaufszentrum heraus …