Dip, Dip, Hurra! 2021 ist da

  • Warum kauft man eigentlich immer zu viel für die Silvesterparty ein?
  • Warum rührt man dann auch noch zu viel an Silvesterpartyspeisen zusammen?
  • Und warum sind große Teile davon nicht suppenfähig?

Der Silvesternachmittag fand mich in meiner Küche beim kreativen Zusammenrühren von Dips für Gemüsesticks, die Begleiter der Silvesterparty am Abend werden sollten. Wobei: Wenn man das Grundprinzip der Dips erstmal verstanden hat, ist die Ausgestaltung einer Vielfalt an Varianten recht einfach.
Für die Mitnahme hatte ich allerlei kleine Döschen zusammengekramt, die es dann geschmackvoll zu befüllen galt. Eins blieb übrig und ich grübelte, was ich wohl darein machen könnte. Das Trivialste hatte ich nämlich vergessen, obwohl ich alle Zutaten im Haus hatte: Ich hatte eine Packung Tk-Kräuter in der 8ter Mischung gekauft, die nach wie vor uneingerührt im Tiefkühler ruhen … 😉
SilvesterpartyAls Basis hatte ich mir einen großen Becher Skyr und einen ebenso großen Becher Joghurt gekauft, ein kleiner Becher Majonäse war auch noch im Einkaufskorb. Die Mischung würde schon eine Dipkonsistenz ergeben. Und zur Not hatte ich noch Milch und Sahne bzw. Xanthan im Hause.
Und schon ging’s los: Erstmal eine Knoblauchzehe fein hacken und mit groben Salz verreiben. Ab in einen Becher, Skyr drüber und verführen. Mit etwas Sahne die Konsistenz anpassen, fertig. Das gleiche passierte mit Abrieb einer Biozitrone und etwas Honig. Der Dip war auch sehr lecker. Dann schnibbelte ich ein paar Scheiben Schinken sehr sehr fein, hackte ihn auch noch mit scharfem Messer und verteilte ihn dann in zwei Döschen. Über die eine kam Skyr, über die andere Majonäse. Auch nicht uninteressant als Dip. Wenn auch von der Konsistenz eher ein Schinken-(Fleisch-)Salat. Aber die Staudensellerie haben ja eine schöne Vertiefung, in die man das legen kann.
Im Regal fand ich dann noch “Bruscchetta”, eine Trockenmischung aus Tomaten-, Kräuter- und Knoblauchflocken, die ich in etwas Olivenöl einweichte und dann mit Skyr/Joghurt streckte. Als das etwas durchgezogen war, war es auch gar nicht mal so schlecht. Das gleiche kann man von einem Parmesandip sagen. Einfach nur frisch geriebenen Hartkäse mit Skyr/Joghurt verführen, fertig.
Die Krönung war aber ein Dip, für den ich Anregung bei einer Vinaigrette nahm. Dijonsenf wurde mit weißem Balsamico vermischt, gesalzen und gepfeffert, dann kam noch ein Schuss Fruchtsaft dazu und schließlich wurde alles zusammen mit Öl in einem geschlossenen Becher ordentlich geschüttelt. Für ein Dip war das natürlich noch zu flüssig, so habe ich erstmal den Rest der Majonäse mit eingearbeitet. Was aber nicht wirklich reichte. Da erinnerte ich mich an das Xanthan, das ich seit einiger Zeit ungenutzt rumstehen hatte. Davon gab ich etwas ins Dressing, verschüttelte wieder alles und war … nicht begeistert. Wirklich aufgelöst hatte es sich nicht, die Konsistenz war immer noch recht flüssig. Naja, mal sehen, ob sich da noch was entwickelt. Mitgenommen zur Party hatte ich es trotzdem.
Dann wurde noch Gemüse vorbereitet. Paprika, Kohlrabi, Staudensellerie, Möhre, Gurke …
SilvesterpartygemüsesticksAlles wurde mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit es frisch blieb. Und dann ging’s zur Party.
SilvesterpartydipsOben in den blauen Schälchen seht ihr den Zitrone-Honig- und den Parmesan-Dip. Das rötliche ist der Bruscchetta-Dip. Das verschlossene Döschen oberhalb der paprika beinhaltete, wie sich später herausstellte den Knoblauchdip, die beiden anderen mit Deckel sind die Schinkendips.
Die Dose mit dem Löffel vorn ist das Vinaigrette-Majo-Xanthan-Ding. Die Konsistenz hatte sich in den ca. 2 Stunden zwischen Zusammenrühren und Party doch ein wenig geändert. Hätte man den Löffel hineingesteckt, wer er sicher stehen geblieben, auch ohne, dass er sich irgendwo anlehnt. Es hatte nach wie vor das kräftige Aroma der Vinaigrette, leicht durch Majo und Saft abgerundet. Zum Dippen war es eher ungeeignet, es blieb nicht am Gemüse haften, aber draufschmieren ging und die Variante war nicht eine meiner schlechteren Ideen, etwas weniger Xanthan hätte dem vermutlich gut getan. 😉
Man kann sich übrigens auch an Gemüse einen Bauch anfressen, wenn es so vorbereitet wird. Das snackt sich gut weg.

The american way of … food

Zwei Produkte sind mir im Einzelhandel die letzten Tage erst ins Auge und dann in die Hand gefallen, so dass ich sie hier zusammen zerreißen möchte. Da beide auch noch aus dem gelobten Land kommen (wie real auch immer), seien sie in einem Artikel vereint.
Das erste war ein Glas Majonäse. Zumindest wurde es als sowas verkauft. Mir ist das Produkt schon in der Fernsehwerbung aufgefallen, allerdings sah ich es bereits vor Jahren bei einem mittlerweile eingestellten Internetversender von Essen und Trinken. Das Produkt an sich ist in mehreren Ebenen sinnlos. Wo genau es hergestellt wird, war dem Etikett nicht zu entnehmen, aber egal, wie man es dreht und wendet, die große Frage bleibt die nach dem “Warum?”. Entweder wird sie wirklich in den USA zusammengerührt und dann nach Deutschland verschifft, und tut damit so, als ob wie hier in der Gegend weder Rapsöl noch Eier hätten, um selber eine Majonäse zu rühren. Oder sie wird zumindest in Europa produziert, dann stellt sich die Frage nach dem Sinn der US-amerikanischen Marke.
Rapsöl wurde für die Majonäse mit freilaufenden Eiern, Essig, Salz, Zucker, Aromen, Wasser und Zitronensaftkonzentrat vermischt und in Schraubgläser abgefüllt (es gibt auch noch eine Variante in Plastik zum Quetschen). Etwas Calciumdinatriumethylendiamintetraacetat ist auch noch drin. Die Majo soll sich ja ein bisschen halten und dabei gut aussehen.
Dass übrigens Zitronensaftkonzentrat und Essig drin ist, bleibt bei einer Kostprobe auf Garantie nicht unbemerkt. Dafür treten alle weiteren geschmacksgebenden Zutaten dezent in den Hintergrund. Man könnte jetzt vielleicht sagen, dass die Majo außer nach Säure nach nichts schmeckt, aber das wäre falsch. Man merkt schon, dass ein Teil davon von Zitronen kommt. Immerhin was.
Auf dem Etikett findet sich noch eine Postfachadresse aus Hamburg eines der großen vier Lebensmittelinverkehrbringers. Ich nehme mal nicht an, dass die Majonäse in diesem Postfach zusammengerührt wird, gebe aber der Hoffnung Ausdruck, dass sich der Rührkessel doch in gewisser Nähe zu diesem Postfach befindet. Ein solches 08/15-Produkt extra übern großen Teich zu importieren, wäre eine der hirnrissigsten Folgen der Globalisierung.
Apropos Global.
Global bekannt ist eine weitere Marke, die auf einem Produkt drauf stand, das ich neulich kaufte. Sehr zügig nach dem Verkosten der ersten Teile ging mir eine Frage durch den Kopf: “Wo kann man einen Markenhersteller eigentlich verklagen, wenn er das Verwässern seiner (starken) Marke zulässt?” Sind nicht Marken dafür da, gewisse Standards widerzuspiegeln und wenn man ein Produkt kauft, dass mit dieser Marke gelabelt ist, dann kann man eben diese Standards wiederfinden?
Was war passiert? Der Hersteller von ebenfalls weltbekannten Pfefferminzpastillen, deren Markenname einer schweizer Mode-Uhren-Firma auch gut gestanden hätte, brachte eine neue Geschmacksrichtig heraus: Cola. Verbunden wurde das nicht nur mit einer entsprechenden Cola-Marke auf der Packung, nein: fleißige Bonbonbemaler hatten das rote Logo mit feinen Pinseln auf jeden einzelnen Zuckerpressling gemalt. Okay, es könnte auch gedruckt sein, aber wer weiß sowas schon?! 😉
Dass diese Cola-Firma ihre Marke schon seit längerer Zeit verwässert, steht nicht erst seit Einführung der Light- und Zero-Varianten ihrer koffeinhaltigen Brausen fest. Seit sie auch noch versucht, mittels Werbung den Colatrinkern einzureden, dass zumindest die Zero-Version genauso schmecke wie die Originale, werde ich den Verdacht nicht los, dass am Geschmack des Originals gedreht wird. Sprich: Da die süßstoffverseuchte Version geschmacklich nicht an das Original heranreichen wird, haben sie eben den Geschmack des Originals immer dichter an den der Zero-Version gebracht. Noch gibt es Unterschiede, die in der unterschiedlichen Süßwirkung von Süßstoffen und Zucker begründet sind. Die Frage ist, wie lange noch.
Doch zurück zu den Atemfrischpastillen. Grundsätzlich lässt sich hier ein gewisses Colaaroma nicht verleugnen, aber es ist nicht der Geschmack aus der rot-weiß-etikettierten Flasche. Wer mal Colasirup für Wasseraufsprudler oder die “Colaflaschen” eines bekannten Gummitierherstellers probiert hat, der wird das Aroma, dass wir gelernt haben, als Cola zu akzeptieren, wiedererkennen. Der Geschmack der Limonade ist anders. Und das liegt nicht nur an den unterschiedlichen Darreichungsformen und Konsistenzen.
Bleibt also die Frage, wie man die Firma wegen Markenverwässerung verklagen kann. Und außerdem: Wo bekommt man hier in der Gegend ein oder zwei Pflanz-Töpfe mit Eberrauke her?

Abendbrot vom Fleischer

Mein heutiger Einkaufsausflug brachte mich zur Einkehr in meinen Lieblingsfleischer und ich griff auch beim Fleischsalat zu. Der zeichnet sich durch eine schöne Dillnote aus. Außerdem ist das Brät nicht so hauchdünn geschnitten wie bei den Industrieversionen. Hier hat man wenigstens was zu kauen und sie ersäuft auch nicht in Majonäse.

Natürlich weiß ich, dass man derartige Salate nicht aufs Brötchen tut, sondern das Brot dazu isst. Aber solange es beim Essen nicht verunfallt, mag es gehen.

Ordentlich was zu kauen und schön dillig. Lecker.

Kartoffelsalat, Risotto, Püree – entscheidet selbst

Wenn, zumindest im norddeutschen Raum, die Kombination von Kartoffeln und Majonäse angesprochen wird, ist meist von Kartoffelsalat die Rede. Pommes/Mayo wäre natürlich auch möglich. Aber: wer weiß, man kann ja auch noch andere Sachen draus machen.
Wobei ich nicht wirklich weiß, wie ich nachfolgende kleine Beilage nennen soll. Die Zutaten legen Kartoffelsalat nahe (aber es fehlt auch was), für ein Risotto fehlt der Reis, aber das Handwerk kommt von dem Gericht und letztendlich könnte man alles auch nur als unnötig aufwendig hergestelltes Püree bezeichnen, für denjenigen, der mal auf Dickehose machen will. Dabei sollte man die Kartoffel aber etwas feiner und exakter schneiden.
Womit wir dann schon ins Rezept einsteigen. Rohe Kartoffeln werden geschält und gewürfelt. Es empfiehlt sich, eine mehlig kochende Kartoffel zu nehmen, mit einer festkochenden geht’s aber vermutlich auch, dann bleibt nur etwas mehr Struktur im Endprodukt, was ja auch gewollt sein kann. Im nachfolgenden wurde eine mehlig kochende Sorte benutzt, die aber eher rustikal zugeschnitten wurde.
In einem Topf wird sanft etwas Butter geschmolzen, ein Schuss Rapsöl schützt vor dem allzu schnellen Bräunen der Butter. In das heiße Fett werden dann die Kartoffelwürfel gegeben.

Zum Anfang werden die Kartoffelwürfel nur etwas angebraten, sie können ruhig etwas bräunen. Aber dann fängt auch schon langsam das Rühren an. Rühren, rühren, rühren.

Damit das gut gelingt, wird ab und zu etwas Wasser (schnapsglasweise) hinzu gegeben. Sicherlich kann man auch Brühe nehmen, aber es soll ja auch richtig schön kartoffelig werden.

Die Kartoffelwürfel werden bei dem ständigen Rühren immer runder. Das ist gewollt. Die abgeschabten Teile binden das Wasser (und das Fett) und alles wird immer schön schlotziger.

Kommen wir zur Majonäse. Im Idealfall ist das, was da weiß auf dem Löffel rumlümmelt, nicht mal welche, sondern eine richtige Aioli. Aber eine Knoblauchmajonäse tut es auch. Die kommt aber erst dazu, wenn die Kartoffelstückchen, die das Rühren übrig gelassen hat, gar sind.

Das ganze ergibt dann eine sauleckere, stückige, kartoffelige Beilage, zum Beispiel zu Spiegelei.

Oder auch zu zwei Spiegeleiern.

Übereifrige geben noch ein paar feingehackte frische Kräuter ans Knoblauch-Kartoffel-Risotto.
Vermutlich bekommt man eine recht ähnliche Sättigungsbeilage, wenn man einfach Salzkartoffeln kocht und daraus ein Püree herstellt, nur ohne Milch und Sahne, sondern nur mit Knoblauchmajonäse. Aber diese Stückigkeit hat auch durchaus ihren Reiz.

Versuch mit Kartoffeln (aktualisiert)

Heute mal eine Fotokochstory, bei der ich nicht sagen kann, ob das Ergebnis schmeckt. Spätestens am Ende wird aber auch klar, warum. Der Geschmackstest wird zeitnah nachgetragen.
Kartoffelsalate gibt es viele, normalerweise bin ich nicht so der große Freund davon, aber einzelne Versuche gab es hier ja auch schon, wenn auch erst nach äußerer Anregung. So auch diesmal. Das heißt, dass die Grundidee nicht von mir ist, aber der Rest. Wobei das bei diesem Versuch auch nicht so ganz stimmt. Ein paar Fertigprodukte sind auch noch dabei.
Kartoffeln und Rosmarin
Zu Anfang wurden ein paar rohe Kartoffeln gestückelt. Je nach Größe wurden sie erst halbiert oder gedrittelt und die Stücke dann wie für Kartoffelspalten gesechstelt. Diese Stücke kamen in ein dicht schließenden Behälter.
Rosmarin grob gehackt
Das Rosmarin wurde grob gehackt und dann auch in den Behälter verbracht.
Zutaten im Behälter
Jetzt wird alles mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Salzen und Pfeffern
Das Durchschwenken, dass sich die Gewürze gut verteilen, geht noch ohne den Deckel. Ein guter Schuss Olivenöl ergänzt den Behälterinhalt. Dann wird er dicht verschlossen und eine Weile gut gewendet, dass sich Salz, Pfeffer, Rosmarin und Öl gut auf den Kartoffeln verteilen.
Mit Öl benetzt
Auf einem Backblech wird etwas Backpapier verteilt, darauf kommen dann die gewürzten Kartoffelstücke.
Kartoffeln auf Backpapier
Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Stücke nicht übereinander liegen. Alles kommt dann für 25-30 Minuten bei 180°C in den Umluftofen, bis eine angenehme Bräune erreicht ist und ein leckerer Duft die Küche durchströmt.
Gegart.
Der eine oder andere wird es erkannt haben: Das sind eigentlich einfach nur mit Rosmarin gewürzte Kartoffelspalten, die an sich schon recht wohlschmeckend sind. Da muss man aufpassen, dass man sie nicht alle wegnascht, während man die Salatsoße zusammenrührt.
Soße rühren
In dieser Schale befinden sich ca. 2 EL Majonäse und ein Becher (200g) Quark der Geschmacksrichtung Tzatziki (wird natürlich später selber gemacht). Etwas Cayennepfeffer, ein paar Tropfen Zitrone und die öligen Rosmarinreste vom Backblech runden das ganze ab. Dann werden Soße und Kartoffeln miteinander verbunden.
Kartoffelsalat
Und schon ist der Kartoffelspaltensalat auch schon fertig und muss nur noch etwas durchziehen. Das macht er bei der Niederschrift dieser Zeilen gerade, deswegen kann ich noch nicht sagen, wie er schmeckt. Die Ergänzung gibt es dann später.
Aktualisierung: Das gebackene durch die Behandlung im Ofen kommt im fertigen Salat nicht mehr so deutlich zum Vorschein. Entweder, man muss die Kartoffelstücke intensiver bräunen, oder die Soße sollte eher zum Dressing oder zu einer Vinaigrette werden. Ansonsten schmeckt er eben wie Pellkartoffel mit Quark, was durchaus auch lecker, aber nur wenig besonders ist.

Detail am Tellerrand

Da hat doch mal jemand bemerkt, dass hier doch sehr viele Steaks besprochen werden. Aber nicht umsonst ist das Steak in seinen vielen Variationen doch auch eine der leckersten Fleischgerichte, die es gibt. Wobei ich – und damit sei eine Selbstverständlichkeit noch einmal betont – das Steak an sich immer von Rind kommt, wenn es nicht anders bezeichnet ist.
Für’s Steak wurde eine Edelstahlpfanne aber mal so richtig erhitzt. Sie hat zwar nicht geglüht, aber manchmal hat man das Gefühl, sie war kurz davor. Das Fleischstück war trocken gelegt. Anschließend ging es darum, schnell und koordiniert zu handeln. Da ich keine vier Hände habe, gibt es davon keine Fotos. Das hoch erhitzbare Öl – im konkreten Fall Erdnussöl – in der einen Hand, das Fleisch in der zweiten und den Spritzschutz in der dritten ging dann alles recht schnell: Öl in die Pfanne, das gleich anfing, etwas zu rauchen, und sofort das Fleisch hinterher sowie den Spritzschutz oben drauf. Den Rauch, der dann aus der Pfanne kam, direkt zur Dunstabzugshaube oder aus dem Fenster geleiten. Nach ein wenig Zeit wird das Fleischstück auch noch umgedreht und von der zweiten Seite auch gut angeröstet, nachfolgend landet es dann noch im auf knapp unter 100°C vorgeheizten Backofen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Fleisch war durchaus knusprig zu nennen, innen war es aber trotzdem saftig.
Steak an Salat
Weil ich aber schon genug Steaks hier im Blog beschrieben habe, möchte ich die Aufmerksamkeit auf den beigeordneten Salat lenken und vor allem auf die darauf drapierte Soße. Der Salat, bevor die Fragen kommen, ist das “Herz” eines selbst geernteten und vom Strunk befreiten Eisbergsalates, dessen äußere Blätter ich bereits anderweitig verzehrt hatte. Die Stelle, wo ich den Strunk heraus geschnitten hatte, ist oben. Darauf habe ich meine erste (nicht ganz, aber diese hier finde ich gelungener) selbst gemachte Majonäse getan.
Eisbergsalatherz mit selbst gemachter Majo
Majonäse machen ist einfacher, als man manchmal denkt. Bisher habe ich mal die Pürierstab-Majo gemacht, empfand diese aber doch als etwas zu dünn. Diesmal habe ich selber gerührt und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Irgendwann werde ich das sicher auch mal bebildern, hier aber schon mal die Kurzbeschreibung_

  • ein Eigelb mit einem Teelöffel Senf gut vermischen
  • etwas Salz und Pfeffer dazu geben
  • ein kleinen Portionen (anfangs tee-,  später esslöffelweise) Öl dazu geben und einrühren
  • wenn das Öl komplett in der Soße verschwunden ist, weiteres Öl dazu geben und einrühren
  • zum Schluss, wenn die Masse schön cremig geworden ist, abschmecken: Salz, Pfeffer, Essig, Zitronensaft, Chili, Paprika, Kräuter, …

Zum Schluss hatte ich ca. 100 bis 130 ml Majonäse. Die hat natürlich völlig anders geschmeckt als jede andere Majo, die man sonst so zu kaufen kriegt. Das kann natürlich an meiner Würzung, aber auch am verwendeten Öl liegen. Ich nutzte kaltgepresstes Rapsöl und als Senf den guten Tutower. Empfohlen wird hier eigentlich Dijon-Senf, aber der regionale geht auch. Mit dem Grundrezept kann jetzt weiter experimentiert werden. Auch das Verhältnis Öl, Eigelb steht noch auf dem Prüfstand. Und natürlich auch die Frage, ob man auch Vollei nehmen kann.
P.S.: Das Fleisch, obwohl gut mit Röstaromen ausgestattet, war natürlich trotzdem rosa. Die Pfanne war aber auch sehr heiß.
Steak mit Salat
Das Fleisch schmeckt übrigens auch ohne Salz. Habe ich aber erst am Ende der Verspeisung bemerkt. Dafür hatte die Majo eine Prise davon zuviel.
 

Majoaufschnitt

Ein kulinarischer Höhepunkt ist Fleischsalat vermutlich nicht wirklich. Fleischbrät, Majo, Gürkchen und im Idealfall noch ein paar Kräuter und Gewürze. FleischsalatMeist hat auch noch die Majonäse die absolute Mehrheit an diesem Salat, der mit dem üblichen Sinn, den man dem Wort “Salat” unterstellt, aber so gar nichts gemein hat.
Bei Fleischsalat gibt es auch noch Unterschiede in der Qualität, vor allem bei den gekauften Varianten. Neben den Sorten Standard, mit Kräutern und mit Salzgurke unterscheiden sie sich in der Form des verwendeten Bräts, was leider meist so einfach keins ist. Irgendeine anonyme Fleischwurst oder Lyoner wird in dünne Scheiben und dann in Streifen geschnitten und zu dem Salat verarbeitet.
Was soll das?! Kann man da nicht vernünftige Schnittformen rein bringen, so dass man wenigstens was zu kauen hat. Der Verdacht liegt nahe, dass hier wirklich einfach nur Scheibenwurst weiter verarbeitet wurde anstatt beim halbwegs frischen Fleischwurst-Produkt anzufangen.
Für alle diejenigen, die sich diesen Salat auch noch aufs Brot schmieren wollen, gibt es seit einiger Zeit derartige Salate schon in einer Form, bei der die Einlage in kleine Würfel geschnitten wurde, so dass eine gewisse Streichfähigkeit erreicht wurde. Meist sind diese Würfel so klein, dass eine undefinierbare und charakterfreie Masse entsteht. Eiersalat, Tunfischsalat, Fleischsalat, Käse-Obst- oder Geflügelsalat gibt es in der Form.
Nun habe ich noch etwas entdeckt, was eine Weiterentwicklung durch die Brotbelagsindustrie darstellt. Fragen wir uns also mal, was passiert, wenn in die Majonäse des Fleischsalates (es gibt auch eine Eiersalatform) Rindergelantine eingearbeitet wird? Genau. Wir erhalten einen Salat, der eine schnittfeste Masse darstellt:
Fleischsalat in Scheiben
Beworben wird das übrigens mit dem Vorteil, dass damit der Fleischsalat bestens für unterwegs ist. Die haben wohl alle ihren Knigge nicht gelesen! Fleisch- und vergleichbare Salate gehören sowieso nicht aufs Brot, das wird ggf. eher dazu gegessen. Außerdem ist dieser “Aufschnitt” auch geschmacklich nicht der Bringer, es scheint gut Wasser mit verarbeitet zu sein. Da liebe ich doch den Fleischsalat von meinen Fleischer (nicht das obige Bild). Halb so viel Majo (oder sogar noch weniger) wie bei den Simulanten aus dem Kühlregal und handwerklich erzeugte Fleischwurst als Grundlage.

So ein Käse, so ein Salat

Das Wort “Fruchtzubereitung” findet der kundige Verbraucher immer mal wieder. Meist hat er dann einen Pudding oder einen Joghurt vor sich. und liest sich die Zutatenliste durch. Schaut man genauer hin, findet man, dass diese Fruchtzubereitung im allgemeinen aus ein paar Früchten, dazu wesentliche Teile Zucker und anderen Aromaten besteht. Verdickungsmittel geben der Masse n och eine passende Konsistenz, Farbstoffe ein passendes Aussehen.
Salopp formuliert könnte man es als Fruchtkonfitüre bezeichnen, die da in den Joghurt gerührt werden, wenn nicht diverse Eigenversuche ergeben hätten, dass man mit der Menge, die auf den Verpackungen steht, dann aber unter Verwendung eigener Fruchtaufstriche, nicht diese Aromastärke erreicht wird. Aber das nur nebenbei.
Interessant wird das Prinzip “Fruchtzubereitung” bei einer kleinen Salatschale, die ich unlängst in der Hand hielt. Laut frontaler Bedruckung handelte es sich um einen herzhaften Käsesalat, der aber augenscheinlich nach den gleichen Grundsätzen wie die Milcherzeugnisse hergestellt wurden. Käse war wohl nur marginal enthalten, dafür etwas anderes: So ein Käse, so ein Salat weiterlesen