Dip, Dip, Hurra! 2021 ist da

  • Warum kauft man eigentlich immer zu viel für die Silvesterparty ein?
  • Warum rührt man dann auch noch zu viel an Silvesterpartyspeisen zusammen?
  • Und warum sind große Teile davon nicht suppenfähig?

Der Silvesternachmittag fand mich in meiner Küche beim kreativen Zusammenrühren von Dips für Gemüsesticks, die Begleiter der Silvesterparty am Abend werden sollten. Wobei: Wenn man das Grundprinzip der Dips erstmal verstanden hat, ist die Ausgestaltung einer Vielfalt an Varianten recht einfach.
Für die Mitnahme hatte ich allerlei kleine Döschen zusammengekramt, die es dann geschmackvoll zu befüllen galt. Eins blieb übrig und ich grübelte, was ich wohl darein machen könnte. Das Trivialste hatte ich nämlich vergessen, obwohl ich alle Zutaten im Haus hatte: Ich hatte eine Packung Tk-Kräuter in der 8ter Mischung gekauft, die nach wie vor uneingerührt im Tiefkühler ruhen … 😉
SilvesterpartyAls Basis hatte ich mir einen großen Becher Skyr und einen ebenso großen Becher Joghurt gekauft, ein kleiner Becher Majonäse war auch noch im Einkaufskorb. Die Mischung würde schon eine Dipkonsistenz ergeben. Und zur Not hatte ich noch Milch und Sahne bzw. Xanthan im Hause.
Und schon ging’s los: Erstmal eine Knoblauchzehe fein hacken und mit groben Salz verreiben. Ab in einen Becher, Skyr drüber und verführen. Mit etwas Sahne die Konsistenz anpassen, fertig. Das gleiche passierte mit Abrieb einer Biozitrone und etwas Honig. Der Dip war auch sehr lecker. Dann schnibbelte ich ein paar Scheiben Schinken sehr sehr fein, hackte ihn auch noch mit scharfem Messer und verteilte ihn dann in zwei Döschen. Über die eine kam Skyr, über die andere Majonäse. Auch nicht uninteressant als Dip. Wenn auch von der Konsistenz eher ein Schinken-(Fleisch-)Salat. Aber die Staudensellerie haben ja eine schöne Vertiefung, in die man das legen kann.
Im Regal fand ich dann noch “Bruscchetta”, eine Trockenmischung aus Tomaten-, Kräuter- und Knoblauchflocken, die ich in etwas Olivenöl einweichte und dann mit Skyr/Joghurt streckte. Als das etwas durchgezogen war, war es auch gar nicht mal so schlecht. Das gleiche kann man von einem Parmesandip sagen. Einfach nur frisch geriebenen Hartkäse mit Skyr/Joghurt verführen, fertig.
Die Krönung war aber ein Dip, für den ich Anregung bei einer Vinaigrette nahm. Dijonsenf wurde mit weißem Balsamico vermischt, gesalzen und gepfeffert, dann kam noch ein Schuss Fruchtsaft dazu und schließlich wurde alles zusammen mit Öl in einem geschlossenen Becher ordentlich geschüttelt. Für ein Dip war das natürlich noch zu flüssig, so habe ich erstmal den Rest der Majonäse mit eingearbeitet. Was aber nicht wirklich reichte. Da erinnerte ich mich an das Xanthan, das ich seit einiger Zeit ungenutzt rumstehen hatte. Davon gab ich etwas ins Dressing, verschüttelte wieder alles und war … nicht begeistert. Wirklich aufgelöst hatte es sich nicht, die Konsistenz war immer noch recht flüssig. Naja, mal sehen, ob sich da noch was entwickelt. Mitgenommen zur Party hatte ich es trotzdem.
Dann wurde noch Gemüse vorbereitet. Paprika, Kohlrabi, Staudensellerie, Möhre, Gurke …
SilvesterpartygemüsesticksAlles wurde mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit es frisch blieb. Und dann ging’s zur Party.
SilvesterpartydipsOben in den blauen Schälchen seht ihr den Zitrone-Honig- und den Parmesan-Dip. Das rötliche ist der Bruscchetta-Dip. Das verschlossene Döschen oberhalb der paprika beinhaltete, wie sich später herausstellte den Knoblauchdip, die beiden anderen mit Deckel sind die Schinkendips.
Die Dose mit dem Löffel vorn ist das Vinaigrette-Majo-Xanthan-Ding. Die Konsistenz hatte sich in den ca. 2 Stunden zwischen Zusammenrühren und Party doch ein wenig geändert. Hätte man den Löffel hineingesteckt, wer er sicher stehen geblieben, auch ohne, dass er sich irgendwo anlehnt. Es hatte nach wie vor das kräftige Aroma der Vinaigrette, leicht durch Majo und Saft abgerundet. Zum Dippen war es eher ungeeignet, es blieb nicht am Gemüse haften, aber draufschmieren ging und die Variante war nicht eine meiner schlechteren Ideen, etwas weniger Xanthan hätte dem vermutlich gut getan. 😉
Man kann sich übrigens auch an Gemüse einen Bauch anfressen, wenn es so vorbereitet wird. Das snackt sich gut weg.

Demokratische Küche, sehr pauschal

Lange nix mehr gekocht. Oder sagen wir besser: Lange nichts mehr gekochblogt. 😉 Aber bspw. die sehr gelbe Blumenkohlgrütze, die es neben anderem gab, war jetzt nicht so blogattraktiv. Einen kleinen zerpflückten Blumenkohl mit ein paar gewürfelten Kartoffeln und ebenso zerteiltem Kohlrabi sowie Salz, Pfeffer, Kümmel und Kurkuma – für die Farbe – köcheln und zum Ende hin so kräftig umrühren, dass alles ein wenig zerfällt (ggf. mit dem Kartoffelstampfer nachhelfen), ist jetzt auch nicht so spannend. Aber lecker.
Gulasch zu kochen, habe ich hier auch schon einige Male gezeigt. Diesmal habe ich die Rindfleischwürfel erst angebraten und dann erst im gleichen Topf meinen Gulaschansatz zubereitet (Zwiebel anschmoren, Tomatenmark und Paprikamischung anrösten, alles mischen und weiter rösten, mit wenig Wasser ablöschen, Fleisch dazugeben). Der Rest lief fast wie immer.
Gulasch mit KnödelNormalerweise kommen mir Klöße mit Soße nicht so auf den Tisch. Aber für’s Foto blieben die Kartoffelbällchen doch erstmal ganz. Eigentlich zerreiße ich sie erst, bevor die Soße drüber kommt, das ist wohl weniger schick, aber lecker.
Gulasch mit KnödelNun mag der Blogleser mit Gedächtnis fragen, wo denn meine guten Ernährungsvorsätze geblieben sind, von wegen mehr Gemüse und so. Da kann ich beruhigend darauf antworten. Nach demokratischen Maßstäben ist das Gulasch vegetarisch. 😉 Nicht nur, dass fast so viel Zwiebeln wie Rindfleisch im Topf waren, die Koalition aus Zwiebeln, roter Paprika, gelber Paprika, 2 Tomaten und einer kleinen Dose Tomatenmark erbrachte eine klare Mehrheit für die Vegetabls. Salz, Pfeffer, Zitronenschale und eine Mischung von edelsüßem mit rosenscharfem Paprikapulver sowie ein wenig Thymian, erbrachte einen Tellerinhalt, der damit mehrheitlich vegetarisch war.
Apropos: Wer oben die Zutatenauflistung des Blumenkohlgerichtes verfolgt hat, der wird eine gewisse Veganität bemerkt haben. Das ist soweit auch richtig, wenn ich nicht beim abschließenden Abschmecken gedacht hätte, dass eine gewisse Abrundung fehle. Und blubb war’s zuende mit vegan, denn ein Löffel Butter erbrachte den abgerundeten Wohlgeschmack. Optisch nicht der große Bringer, aber lecker.

Salat mit gegrilltem Fleisch

Warum heißt es eigentlich in der deutschen Sprache “Fruchtfleisch”? Das passt doch irgendwie nicht wirklich. Dann könnte man ja einen Mettigel, schön mit Zwiebelstiften als Stacheln verziert, auch als Rohkost bezeichnen. In gewissem Sinne ist es doch so. Nicht jeder, der Salat zu sich nimmt, isst ja auch gesund: Ich erinnere an die majonäselastigen Fleischsalate …
Kommen wir aber zum Thema. Aus Anlass eines Anlasses war ich zu einem Essen eingeladen und wurde gebeten, doch etwas für einen Nachtisch mitzubringen. Nach einem gedanklichen Hin und Her habe ich mich für einen Obstsalat entschieden; aber bitte mit etwas Pfiff. Und die Erfahrung zeigte: Für Kinder ist das vielleicht nicht die komplett interessante Idee, die ließen noch am meisten übrig. Aber die Erwachsenen freuten sich über die neue Variante.
Obstsalat ist ja ein Klassiker und durch die Mischung der Obstsorten vielfältigst erstellbar. Ich kaufte dafür ein:

  • 1 Ananas
  • 3 Mandarinen
  • 1 Mango
  • kernarme helle Weintrauben
  • 1 Honigmelone
  • 1 Zitrone (Bio)
  • 2 Limetten
  • und für die farbigen Nuancen eine Schale rote Johannisbeeren

Nicht dafür gekauft, aber dann doch gebraucht war eine halbe Banane …
Beginnen wir klassisch: Die Mango habe ich am Kern entlang halbiert, das Fruchtfleisch in der Schale über Kreuz eingeschnitten und die Hälften dann auf Links gedreht, so konnte ich das Fruchtfleisch in würfelähnlicher Form einfach aus der Schale holen. Unförmige Reste und das abgekratze Fruchtfleisch vom Kern kam in einen Mixbecher.
Die Weintrauben halbierte ich und entfernte evtl. vorhandene Kerne. Dann kamen die Hälften zu den Mangowürfeln in die Salatschüssel. Die Mandarinen schälte ich und zerteilte sie in die Segmente, die ich dann soweit es geht von dem weißen Kram drumrum bereinigte. Wer es edler mag, filettiert die Mandarine (oder auch eine Orange). Die Segmente halbierte ich und gab sie in die Salatschüssel. Über den Inhalt in der Schüssel gebe ich zwischendurch etwas ausgepressten Saft von Zitrone und Limetten, damit nix rumoxidiert.
Soweit, so gut. Jetzt wurde die Ananas geschlachtet: Fuß ab, dann in mindestens daumendicke Scheiben geschnitten, diese geschält, halbiert und vom hölzernen Strung befreit. Und dann habe ich diese Scheiben in die heiße Grillpfanne gelegt.

Ganz ohne alles. Das kann ruhig etwas zischen und brutzeln. Die Stücke sollten auch so wenig wie möglich bewegt werden, sollen sie doch richtig schön ankaramellisieren.

Noch etwas blass, aber so in die Richtung soll das gehen. Es kann ruhig noch mehr Grillspuren bekommen, aber mich drückte ein wenig die Zeit. Also habe ich sie aus der Pfanne genommen, etwas abkühlen gelassen und dann in Stücke geschnitten, ähnlich groß wie die Mangowürfel, Halbweintrauben oder Mandarinenstückchen. Zu denen in die Schüssel kamen dann die Ananasstücke.
Aber man kann ja noch mehr angrillen:

Wobei ich von Honigmelonen vermutlich doch abraten würde. Oder mann muss die Scheiben vorher gut säubern und alles schleimige entfernen.

Aber ein schönes Karamellaroma kam dann doch dazu. Auch diese Scheiben wurden von der Schale befreit, in Stücke geschnitten und in die Salatschüssel gegeben.
Jetzt möchte ich die Aufmerksamkeit auf den schon erwähnten Mixbecher lenken: Neben ein paar Mangoschnipseln befinden sich auch einige Melonenabschnitte und kleine Ananasstücke da drin. Darauf wollte ich jetzt eigentlich einen Läuterzucker gießen, aber ich hatte wenig Zeit. Also habe ich 2 Esslöffel Zucker in den Mixbecher gegeben und mit etwas kochendem Wasser aufgeschüttet. Dort mit hinein kam dann auch noch ein Schuss vom Zitronen-Limetten-Saft und etwas von der Zitronenschale.
Alles wurde gut durchgemixt (Pürierstab). Aus irgendeinem Grund habe ich dann noch ein fruchtiges Olivenöl mit ran gegeben und, weil mir die Soße doch etwas zu flüssig wirkte, eine halbe Banane. Eine kleine Prise Salz und eine wenig Pfeffer kam auch noch mit hinein. Und ein guter, aber nicht zu großer Schuss Sweet-Chili-Soße. Ich vermute mal, die trennte dann die Esser in Erwachsene und Kinder … Das Dressing soll nicht wirklich chili-scharf sein, aber so eine kleine pfiffige Note ist recht.
Die Soße wird dann über das Obst verteilt und untergehoben.

Wie der Salat noch leicht lauwarm (Dressing und ein Teil des Obstes war ja noch warm, als es in die Schüssel kam) schmeckt, kann ich nicht sagen, ich habe ihn nicht probiert. Etwas durchgezogen und gekühlt gelagert hat er aber nach dem Essen sehr gemundet und fand als leichtes Dessert mit magenanregender Wirkung (vermutlich durchs Chili) zumindest bei den Erwachsenen Beifall. Die Gans davor war aber auch gut. 😉
P.S.: Die roten Johannisbeeren habe ich dann am späten Abend gegessen, als ich wieder nach Hause kam. Dass ich sie vergessen hatte, auf den Salat zu geben, fiel mir zwar schon auf dem Hinweg ein, aber die Zeit … Aber so ein paar rote Farbtupfen kann man sich ja auch so vorstellen.
P.S.II: Vermutlich passt auch eine Kugel Vanilleeis ganz gut dazu.

Von der Kunst, eine Tomate in Scheiben zu schneiden

Neulich habe ich im Fernsehen gesehen, wie man eine Tomate richtig in Scheiben schneidet. Dazu legt man sie auf den Ansatz, dreht sie um 90° und schneidet dann Scheiben herunter. In der letzten Scheibe sollte dann der Stielansatz zentral übrig bleiben. Die entsprechend aufgeschnittene Tomate eignet sich hervorragend zum Garnieren eines Tellers. Auf dem letzten Bild ist das zu sehen.
Bei der folgenden kleinen Fotokochstory muss ich befürchten, demnächst zumindest virtuell oder verbal größere Qualen erleiden zu müssen. 😉 Aber ich habe es trotzdem gemacht. Zuerst die Zutaten. Eine fehlt übrigens.

Wir sehen Salz und Pfeffer, zwei Sorten Senf, ein Weißbrot, Zitrone, Sahne, Schalotten, Knoblauchzehen, Parmesan, Knoblauch und ein paar Kräuter. Butter und Öl zum Braten fehlen übrigens auch. Und eine Basis.
Zuerst wird einiges (Schalotte, Knoblauch, Zitronenschale, Brot, Parmesan) gehackt, gerieben oder geschreddert.

In etwas Butter werden die Schalottenwürfel angeschwitzt, aber nicht angebräunt.

Sind diese glasig, kommt der Knoblauch dazu.

Mit süßer Sahne wird das ganze sofort abgelöscht.

Anschließend wird alles einige Zeit reduzieren gelassen.

Die Pfanne kommt dann vom Herd und es werden die Brotbrösel und der Parmesan dazu gegebenen und untergerührt.

Abschließend kommen noch die beiden Senfsorten und der Zitronenabrieb dazu.

Alles wird gut vermengt. Ein paar Kräuter (Petersilie) geben nicht nur Farbe hinzu.

Anschließend wird die Pfanne zum Auskühlen beiseite gestellt.
In Anwesenheit von Rosmarin, Thymian und Knoblauch kommt ein Steak in die Grillpfanne.

Hier wird das Fleisch aber nur angebräunt. Deswegen kann die Hitze ruhig etwas höher sein.

Das Fleisch wird aus der Pfanne genommen und in eine Auflaufform oder etwas ähnliches gelegt.

Dann geben wir die ausgekühlte Brot-Senf-Schalotten-Sahne-Kräuter-Masse auf das Rumsteak. Es sollte zu wenig wie möglich daneben fallen. Die Kruste kann und sollte etwas angedrückt werden.

Anschließend kommt alles in den Ofen unter den Grill.

Ist die Auflage gebräunt und krustig, ist das Rumpsteak Strindberg fertig.

Nun muss nur noch nett angerichtet werden. Die eingangs erwähnten  Tomatenscheiben, etwas Basilikum, Salz, Pfeffer, Olivenöl geben dabei etwas Unterstützung.

Guten Appetit. Bemerkenswert ist, dass dieses Rezept fast unabhängig von der Fleischsorte ist, da das Strindbergige nur zum Überbacken auf ein fast fertiges Stück irgendwas gelegt wird. Der Phantasie sind also keine Grenzen gesetzt.