Fisch, Kuchen und ein Durcheinander

Zu Lachs habe ich ein etwas gespaltenes Verhältnis. Es gab da mehrere Auslöser, die vermutlich jeder für sich nicht gereicht hätten, mein Verhältnis zum vermeintlichen Edelfisch zu stören. Aber manchmal macht’s eben doch die Summe. Meine Sonntagskuchenproblematik hat sich ja ähnlich aus mehreren Aspekten aufgebaut. Dem Lachs zu gute halten kann man, dass er – gut zubereitet – auch gut schmeckt. Und der hier zu besprechende Lachs war gut. Aber wenn man mal ungefragt mit einer halben geräucherten Lachsseite bemustert wird (nur, weil ich diesen Blog hier habe), die einem nach dem anfangs noch wohlwollenden Verzehr hinterher meterweit zum Hals raushängt, macht es einem den Fisch auch nicht sympathischer. Und keine Angst: Ich lass mich nicht bestechen. Der Halbsatz eben ist die erste Erwähnung des Lachses in diesem Blog.

Ein weiteres Erlebnis war – ich hatte es, glaube ich, schon mal erwähnt – die Suche nach einem speziellen Fisch vor den Weihnachtsfeiertagen. Ich hatte ihn einige Zeit vorher gesehen, aber als ich mich zum Kauf entschloss, war er weg. Und alles, was in den Tiefkühltruhen der Supermärkte und Discounter teils bis über den oberen Rand reingeschüttet war wie die letzte Ramschware, war Lachs. Auch das lässt das Image leiden, so aß ich seither kaum noch Lachs.

Neuentdeckung von was altem

Familiäre Jubiläen führten zum Besuch einer gastlichen Stätte, die ich schon lange nicht mehr besuchte. Besitzerwechsel und Öffnungszeitenanpassung (vor allem letzteres) taten ihr übriges, aber so ein Essen in größerer Runde außerhalb des üblichen Rhythmus ist auch mal ganz schön. Die Umstände gaben vor, dass leider nicht die Menükarte den Inhalt der Teller bestimmte, sondern der Gast selber. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir ein warmes Büffett hatten, aber das Essen kam in mehreren Schüsseln getrennt auf den Tisch und jeder nahm sich, was er wollte.

BüffettdurcheinanderSo fanden ein paar Bohnen, Möhrenscheiben, Blumenkohlröschen, zwei Kroketten, ein paar Pommes sowie eine halbe, mediterrane Roulade und ein Stück Ochsenbäckchen den Weg über den Teller und meine Zunge in den Magen. Handwerklich war das alles in Ordnung, aber es sagt doch wenig über das normale Tagesgeschäft aus, auch wenn sich Teile davon auch auf der Speisekarte wiederfinden.

Sonntagmittag

Nun kommt der schon angeteaste Lachs. Den gab es in der klassischen Kombination mit Spinat und einer Hollandaise. Wer jetzt aber etwas ähnliches erwartet wie aus der Systemgastronomie á la Nordsee, der ist völlig auf dem Holzweg (und ich habe die Nordsee-Version schon einige Male gegessen).

Gebratener Lachs, Kartoffelrösti, Spinat, Zitronen.Hollandaise, KräutertoppingEin schönes Stück Lachs, sehr saftig, aber auch schön knusprig gebraten, darunter der Blattspinat und einiges an Tomaten (halb getrocknet), drumrum eine leichte Zitronen-Hollandaise und dünne knusprige Kartoffelrösti mit dabei.

Gebratener Lachs, Kartoffelrösti, Spinat, Zitronen.Hollandaise, KräutertoppingNicht zu vergessen das Kräutertopping oben auf dem Fisch und die Sprossen auf den Rösti.

Gebratener Lachs, Kartoffelrösti, Spinat, Zitronen.Hollandaise, KräutertoppingDazu offenbar etwas Sonne und eine kräftig zitronige, ingwerige Limo … Was will man eigentlich mehr?! Also: Außer mehr davon. Alles auf den Punkt und lecker. Mal wieder. 😉

Sonntagnachmittag

Und das Schöne ist, dass diese erfreuliche kulinarische Einrichtung nicht nur warme Speisen anbietet (wobei ich mal geeiste Gurkensüppchen mit zu den warmen Speisen zähle), sondern in seiner Funktion als Café auch Kuchen. So musste ich nicht auf meine Tk-Reserve zugreifen.

Apfelkuchen, Pflaumenkuchen, beschäumter MilchkaffeeWas hier meinen hausgemachten, beschäumten Milchkaffee trefflichst begleitet sind ein Stück Apfel- und ein Stück Pflaumenkuchen.

Apfelkuchen, PflaumenkuchenBeides mit angenehm hohem Fruchtanteil. Gerade auch der Apfelkuchen war eher ein gebackenes Apfelkompott mit angenehmer Zimtnote, bei dem nur ein hauchdünner Teig das Dessert zum Kuchen adelte. Nicht nur streuselbedingt war der Teiganteil mein Pflaumenkuchen etwas größer … Das störte aber überhaupt nicht. Nach den kulinarischen Highlights des Tages habe ich am Abend danach beim Schreiben dieser Zeilen immer noch ein leichtes Grinsen im Gesicht.

Zweimal Sachen in Ungewohnt

Unterwegs sein, mobil sein, das sind so Eigenschaften, die dem Menschen innewohnen. Das muss ja nicht unbedingt immer nur geografisch gemeint sein, aber als – von Natur aus – ausdauernder Läufer (bei ein wenig Übung und Gewohnheit) gehört das einfach beim Menschen mit dazu. Außerdem ist der menschliche Kopf recht rund, damit die Gedanken auch mal die Richtung wechseln können. Umdenken heißt ja, Vorurteile umzusortieren. Genug Klischees.

Die Idee war, dass ich mal wieder eine schöne Suppe kochen wollte. Mir schwebte irgendwas auf Basis von Beinscheibe vor, aber beim dazugehörigen Einkauf verweigerte mir der Einzelhandel diesen Wunsch. Langsam komme ich zu dem Schluss, dass sich vieles in Richtung DDR zurückentwickelt. Manche Sachen muss man wohl einkaufen, wenn es sie gibt, und nicht dann, wenn man sie braucht. Wie früher …
Im dritten besuchten Laden fand ich dann endlich etwas, was eine gute Basis für eine gute Brühe zu werden verspricht. Das Rindersuppenfleisch sah wirklich sehr gut aus. Wobei ich bei dem Fleisch immer etwas grinsen muss. Als regelmäßiger Zuschauer von amerikanischen Koch- und Grill- … ähm … hüstel … BBQ-Sendungen weiß ich natürlich, dass das edle Brisket, was dort stundenlang im Smoker liegt, eigentlich das gleiche Fleisch ist, wie das, was hierzulande als “Suppenfleisch” verkauft wird. Rinderbrust eben. Suppengrün hatte ich schon, Zwiebeln waren noch zu Hause, ein paar Gewürze auch.

Nach dem ausgiebigen Samstagsfrühstück fing ich dann an zu schnibbeln. Erstmal die Sellerie putzen und würfeln, das gleiche mit der Möhre und dem Porree. Alles landete gleich im Suppentopf. Dann würfelte ich grob das Rindfleisch und legte es ebenfalls dazu. Noch ein paar klein geschnittene Möhren und Zwiebeln kamen oben drauf. Dann habe ich alles mit kaltem Salzwasser aufgegossen, zum Kochen gebracht, dabei Lorbeerblätter, Piment und Pfeffer dazu gegeben und beim Aufkochen ein wenig den Schaum abgeschöpft. Danach kam die schwierigste Aufgabe: den Herd so einzutarieren, dass der Suppenansatz gerade so nicht köchelte. Drei Stunden später machte ich mir dann langsam Gedanken, was ich wohl aus der Brühe hervorzaubere …

Da stand noch ein Spitzkohl rum, der verarbeitet werden musste. Aber ein sinpler Kohleintopf sollte es dann auch nicht werden.

Krautfleckerlsuppe mit Rinderbrühe (klassisch) unterm PfannendeckelWer meine Küchenausstattung kennt, wird bemerken, dass hier kein Topf unter dem Deckel ist, sondern eine Pfanne. Zugegeben: eine tiefe Pfanne. Aber eine Pfanne. Die erkennbaren Möhren und das dunkle Rindfleisch kommen aus der Brühe. Aber lüften wir mal den Deckel ein wenig.

Krautfleckerlsuppe mit Rinderbrühe (klassisch) aus der PfanneSchlecht durchgeschwenkt, würde ich mal sagen. Man sieht den Kohl gar nicht. Aber mal andersrum gefragt: Kohl und Pasta? Klingelt da was? Genau: Krautfleckerl. Wenn ich noch erst eine Suchmaschine bemüht hätte, würde ich vermutlich Abstand von der Namensgebung nehmen, aber mein Ansatz ließ mich an diesen süddeutschen Klassiker denken.

Was habe ich gemacht? Ich habe den nicht zu klein geschnittenen Kohl ein wenig in der Pfanne in etwas Fett angeschmort, das Ganze mit Salz und Kümmel gewürzt und mit etwas purer Brühe abgelöscht, als der Kohl anbräunte. In die Mischung habe ich dann Nudeln gegeben (etwas flächigeres wäre besser gewesen, hatte ich aber nicht), Deckel drauf und al dente kochen lassen. Zum Schluss (und ggf. auch zwischendurch, wenn zu viel Flüssigkeit verschwindet) kommt dann noch von der Brühe, aber diesmal gern auch mit Einlage drauf. Gut durchmischen und anrichten.

Krautfleckerlsuppe mit Rinderbrühe (klassisch)Da schwimmt übrigens noch eine milde Chorizo drin rum. Die war vorher auch schon in der Brühe und aromatisierte diese ein wenig. Sie war nicht von Anfang an dabei, aber 2 Stunden hat sie sicher mitgezogen.

Krautfleckerlsuppe mit Rinderbrühe (klassisch)Ja, ich weiß, die Nudeln sind nicht die richtigen für Krautfleckerl, aber bei einer Krautfleckerlsuppe ist das auch fast wieder egal. Und das Fleisch: ganz zart … Lecker.

In den Resten der Brühe habe ich übrigens am Tag darauf noch ein paar Kartoffeln gar gekocht und leicht angestampft. Die Idee dahinter war eine einfach Kartoffelsuppe, aber irgendwie …

Pulled Brisket Potato Soup… wurde durch das Kochen und das kräftige Umrühren zum Ende hin (und natürlich auch durch das Stampfen) auch das Fleisch etwas zerfleddert. Das tat dem Geschmack keinen Abbruch, nur wurde die Kartoffelsuppe dadurch nicht hell wie eine klassische Kartoffelsuppe. War wohl doch noch recht viel Fleisch im Topf.

Pulled Brisket Potato SoupSo nennen wir das Machwerk mal Pulled Brisket Potato Soup. In einer weiteren Portion wurde das Bild noch deutlicher:

Pulled Brisket Potato SoupSo lecker. Es geht doch nichts über eine gute Brühe.

Sonntagmittag

Man fährt schon eine knappe dreiviertel Stunde, um sich mal mit einem besonderen Fisch verwöhnen zu lassen. Das Restaurant ist auf dem Gebiet recht erfolgreich, und man kann froh sein, dass das Gebäude im Laufe der Zeit gewachsen ist. Immer wieder ein Stück. So ist es kein auf den ersten Blick riesiger Gastraum sondern wirkt doch etwas heimelig, obwohl es doch eher eine Großgastronimie ist. Man wird auch mit Bussen an Gästen fertig.

Welsgyros mit Pommes und TsatsikiDieses Mal habe ich das Welsgyros probiert. Beim Thema Gyros (wenn es denn ein richtiges sein soll) bin ich ja etwas empfindlich, zumal man häufig unter dem Namen nur ein gebratenes Schweinegeschnetzeltes, nach Gyrosart gewürzt, aus der Pfanne gekommt, was NICHTS mit einem richtigen Gyros zu tun hat. Aber das Welsgyros ist eine Kategorie für sich und hat Ausnahmegenehmigung.

Mariniertes Welsfleisch wurde gebraten, dazu gab es ein hausgemachtes Tsatsiki und ich wählte Pommes als Beilage. So weit, so lecker. Wirklich. Hinterher habe ich nochmal auf die Karte geguckt, ob ich noch einen Aspekt richtig in Erinnerung hatte. Hatte ich. Leider. Weil auf der Karte stand “marinierte und knusprig gebratene Welsfiletstreifen” und knusprig war (bis auf die Pommes) auf diesem Teller nichts. Schade. Wenn’s auf der Karte drauf steht, wäre es doch schön gewesen, es auch auf dem Teller zu finden. Stellt sich die Frage: Koch schulen oder Karte korrigieren und “knusprig” rausstreichen? Geschmeckt hat’s ja.

Apropos schmecken. Ausnahmsweise nahm ich mal eine Vorsuppe (irgendwie bin ich an diesem Wochenende Suppenkaspar gewesen). “Omas Fischsoljanka”, auch im Original ohne Deppenappostroph. Super.

Omas FischsoljankaKann man wirklich essen, wobei mir bereits beim ersten Löffel – ganz kitchenimpossiblelike – das Rezept dieses Gerichtes förmlich ins Gesicht sprang. Wobei die Formulierung sicher nicht exakt ist (das ist ja auch immer das Problem bei Kitchen Impossible). Aber sagen wir mal so: Ich wüsste, wie ich eine sehr ähnlich schmeckende Fischsoljanka binnen kürzester Zeit auf den Tisch zaubere. Zutaten: Ein paar Würfel Fisch als Einlage, etwas Fischfond, Wasser und ein Glas Letscho. Letzteres wird erwärmt, mit Fond und Wasser etwas verdünnt, dann kommen die Fischwürfel hinein, die nur noch garziehen müssen. Fertig. Ok, noch ein Zitronenviertel, ein Klecks Schmand und etwas Kräuter, vielleicht auch noch abschmecken.

Zu viel Ehrlichkeit

“Hut ab!” Manchmal muss man das sagen. Auch wenn man damit jemanden ehrt, dem die Ehre im Allgemeinen nicht zusteht. Und wenn man den Auslöser sicher falsch verstanden hat. Aber ein wenig Ironie wird doch erlaubt sein. Oder etwa nicht?
Meine Ehrung geht in dem Fall an einen unbekannten Fleischverwurster. Dass diese Branche in ihren Bestreben nach billigstmöglicher Massenproduktion mittlerweile alles, was es so an klassischen Wurststandards gibt, pervertiert hat, ist kein Geheimnis. Wasser, Zusatzstoffe und anderes in Mengen, die früher und auch heute im guten Handwerk nicht üblich sind, werden in die Produkte hineingepanscht, dass es kein Halten mehr gibt. Aber dann ist es doch sehr schön, wenn so ein Etikett mal ehrlich ist.

Imitierte Wildschwein-PasteteWas ich hier auf ein Brötchen gelegt habe, sind Scheiben einer Wildschweinpastete. Zumindest stand das auf der Packung. Aber der Hersteller gibt noch auf dem Etikett in groß zu, dass das keine Wildschweinpastete, sondern nur ein billiger Abklatsch ist. Soviel Ehrlichkeit ist man nicht gewohnt.

Imitierte Wildschwein-Pastete“Imitierte Wildschwein Pastete”. Mehr muss man nicht sagen. Außer, dass solche Begriffe wie “Premiumqualität” nicht standardisiert und definiert sind. Das Schöne an dem Produkt ist, dass es etwas für die Gesundheit der Verzehrenden tut, gerade auch in der Erkältungszeit. Immerhin ist Vitamin C, offiziell zum Qualitätserhalt, drin. Das stärkt das Immunsystem. Phosphate und Nitrite sind da dann wieder kontraproduktiv, aber was weiß ich schon … Außerdem ist es ja auch nur ein Lebensmittelimitat. Steht jedenfalls sehr ehrlich drauf. Gratulation!

Sonntagsmittag

Langsam habe ich die Vermutung, die Leistungen der DEHOGA-Convenience-Koordinierungsstelle (von mir mal postuliert, damit nicht zwei nahe beieinander gelegene Gaststätten aus Versehen dieselben Gerichte auf der Karte haben) sind kostenpflichtig. Eine Neukoordinierung geht wohl richtig ins Geld, oder warum sind die Menükarten von Restaurants mit hohem Convenience-Anteil über Jahre sehr stabil? Ich weiß es nicht.

Dabei las sich das ausgewählte Essen auf der Karte noch recht lecker. Was genau darauf stand, kann ich leider nicht sagen – die Webseite hat keine Restaurantkarte. Ich erinnere mich aber, bei irgendeinem Bestandteil das Wort “hausgemacht” oder so ähnlich gelesen zu haben, was ich leider nicht überprüfen kann.

Dass es unter dem Namen “Jägerschnitzel” in Deutschland zwei sich doch recht stark unterscheidende Gerichte gibt, sollte mittlerweile allgemein bekannt sind. Dass zu einem von beiden Rahmchampignons gehören, gilt wohl dann als eigener Interpretationsspielraum. Pilzsoße ja, aber in Originalnähe keine Rahmchampis. Die würde ich eher an einer Imbissbude verorten. Aber die Soße war wenigstens schön flüssig, was dem Schweinesteak darunter in der thesaurierten Form saftig aber sowas von abging. Tk-Fleisch neigt gern mal dazu, zumal, wenn es halbzubereitet eingefroren wurde. Positiv zu vermerken ist in dem Zusammenhang, dass wirklich ein (unpaniertes) Schweinesteak unter den Rahmchampignons platziert wurde. Ein Schnitzel mit Soße zu bedecken, macht ja erst recht keinen Sinn, vor allem, wenn man vorher versucht hat, der Panade eine schöne Knusprigkeit zu verleihen. Bei Steak stellt sich das Problem nicht.

Apropos Tk: Die Pommes waren auch gut zubereitet und gewürzt. Da kann man nix gegen sagen. Die Tk-Möhren waren eben erwärmte Tk-Möhren, wie man sie von jedem beliebigen Tk-Lieferanten kennt. Und der Streifen Hollandaise oben drüber war wohl auch Tk – allerdings in der Zweitbedeutung Tetrapak.

Als Salatbeigabe hab es Krautsalat, Möhrensalat und Bohnensalat. Klecks Dressing oben drauf. Die Zusammenstellung gibt’s so auch nur dort. Deswegen oxidierte in dem Umfeld auch das Wort “hausgemacht” rum. Aber was erwarten wir eigentlich? Wenn ein Eisladen Fertigpulver in Milch und/oder Sahne einrührt und das dann in der Eismaschine frostet, ist das ja auch hausgemachtes Eis.

Jägersteak mit Möhrengemüse, Pommes und HaussalatDer Dessertteil der Karte umfasste übrigens drei Punkte, von denen einer ein gemischter Eisbecher, ein anderer Eis mit heißen Kirschen war. Das wundert wenig (Stichwort “Portionsgröße”).

Kennt ihr eigentlich noch deutschen Kapputschino? Eine Tasse Filterkaffee mit Schlagsahnehaube. Gibt’s das überhaupt noch? Geschäumte Milch auf einem Espresso, das kommt dem Cappuccino schon näher. Aber – wie immer – gibt es auch noch irgendwas dazwischen. Die Stichworte lauten hier Kaffeevollautomat und Cappuccino-Milch. Wobei ich mit den Automaten mittlerweile reicht gut leben kann. Das Verwerfliche ist die “Cappuccino-Milch”. Hier legt der Name nahe, dass sie sich wunderbar für die Verwendung bei Cappuccino eignet, was sich aber als grundlegender Irrtum herausstellt. Außer, man möchte einen milchigen Bauschaum auf dem Espresso.

Milch ist ein ganz eigenes Thema, das ich jetzt nicht in seiner vollen Komplexität aufmachen möchte. Aber meine Erfahrungen mit dem eigenen Milchaufschäumen zu Hause legt die Vermutung nahe, dass Milch aus Großmolkereien nur bedingt zum Aufschäumen geeignet ist. Das mag am Umgang mit der Milch dortselbst liegen: erst in seine Bestandteile auseinanderzentrifugiert, dann zu den Normmilchvarianten wieder zusammengesetzt und anschließend unterschiedlich stark homogenisiert und pasteurisiert*, je nachdem, ob es frische, länger frische oder H-Milch werden soll. Nur eine Vermutung. Bio-Milch lässt sich im Schnitt besser aufschäumen, aber am besten gelingt das mit einer Milch eines regionalen Anbieters aus der Uckermark, die ich nach Möglichkeit für meine heimische Milchkaffeeversorgung nutze. Aber auch mein meistfrequentierter Bäckerimbiss nutzt die gleiche Quelle für ihre Milchkaffeegetränke, was auch eine schöne Bestätigung ist.
Cappuccino-Milch ist die logische Folge aus der Industriemilchproduktion. Voll- und Magermilch werden zu einer 2,5%-Milch gemischt, was noch nicht verwerflich ist. Es gibt für schäumbare Milch einen optimalen Fettgehalt. Aber auch das Milcheiweiß ist wichtig. Deswegen wird das noch separat hinzugefügt. Und Zucker auch. Und Aroma. Und ein Stabilisator. Und von allem so viel, dass der Milch(bau)schaum sicher steht. Und steht. Und steht. Und steht. Und steht. Und steht…

Natürlich sehe ich auch das Problem der Gaststättenbetreiber. Wenn nur alle Jubeltage mal einer kommt und eine Milchkaffeevariation mit Schaum möchte, da wird das Handling mit den 1-l-Beuteln des Regionalherstellers schwierig. Die Cappuccino-Milch ist im geschlossenen Karton ungekühlt mindestens fünfmal so lange haltbar wie die Frischmilch, die gekühlt werden muss. Vielleicht geht da eher der Aufruf an die Hersteller dieser Spezialmilch, zurückhaltender mit dem Bindemittel … ähm … hüstel … ähm … räusper … ähm … Stabilisator zu sein.

 

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*) In der ersten Entwurfsversion dieses Artikels verschrieb ich mich in “pastorisiert”, was auch eine interessante Variante wäre. Im Sinne von “gesegnete Milch” oder “mit Weihwasser” oder so. 😉

Chips, Linsen und ein Steak

Vor einiger Zeit hatte ich mir mal einen Markenkräuterquark in einer nicht-kreis-aber-runden-und-flachen Plasteschale gekauft und mit leidlich viel Genuss verspeist. Ich weiß nicht mehr genau, was mich an dem Produkt gestört hat, aber irgendwie wirkte es sehr fettig, aber mehr als 40%iger Quark. Fast so, als ob noch Butter eingearbeitet war. Naja, ich weiß nicht mehr genau, was es wahr, es war halt einfach mal so für zwischendurch. Ich fühlte mich aber daran erinnert, als ich mir einen Kräuterlinsenaufstrich in recht ähnlicher Verpackung zulegte und später dann auch kostete. Das vProdukt ist nicht schlecht, schmeckt schön nach Kräutern und ist lecker auf Brot. Es war nur etwas wässrig (man sollte es mal mit etwas Butter drunter probieren), was aber bei einer Hauptzutat Wasser nicht weiter verwundert. Es war natürlich nicht ausgewiesen, wie viel Wasser da drin ist, aber es dürften jenseits der 70% gewesen sein, vielleicht auch 75% oder mehr. Die Linse und die Verdickungsmittel als Konsistenzträger leisteten gute Arbeit. Wenn es das auch noch in anderen Geschmacksrichtungen gibt, probiere ich die auch mal – wenn mir einfällt, wo ich das gekauft hatte. 😉

Apropos testen und schmecken. Irgendwo fiel mir auch eine neue(?) Chipsart in die Hand. Drauf steht “ROH SCHEIBEN”, ich darf aber die geneigte Leserschaft beruhigen, dass die Kartoffelscheiben doch frittiert waren. Sehr knackig, also wirklich sehr knackig und nichts für Menschen, die Kartoffelschale ablehnen. Die Chips machen einen eher rustikalen Eindruck, ob das aber ein Qualitätsmerkmal oder eine Marketingmaßnahme war, kann und will ich nicht einschätzen. Die Nährwertetabelle erinnerte mich an ein Foto, dass ich früher mal gemacht und schon mal hier veröffentlich hatte.

2 Kartoffeln, 90 ml Öl, 4 g SalzDie aktuelle Tüte war kleiner als die damalige, aber das Verhältnis der Zutaten kommt hin: ein Viertel des Inhalts einer Chipstüte ist Fett. Pures Fett. Und selbst, wenn das mal kalt ausgepresst oder mit leckeren Häppchen gewaltfrei aus den Ölfrüchten gelockt wurde: Es ist Frittierfett, hat mindestens 170°C erlebt und das für längere Zeit. Es ist also nicht “wertvoll”, egal, was auf der Tüte steht.

Die Variante, deren Tüte ich zum Verzehr öffnete, war mit Rosmarin (und Thymian und Pfeffer und Salz u.a.) aromatisiert. Nicht nur die Original-Kräuter, auch Extrakte aus ihnen wurden verwendet (Also aufpassen, wenn das Produkt mal mit “neuer, verbesserter Rezeptur” auf den Markt kommt. Dann sind die Extrakte durch Aromastoffe ersetzt, wage ich mal als Prophezeiung.). Es schmeckte wirklich sehr rosmarinisch, sehr sehr rosmarinig … Um es zusammenzufassen: Es war völlig überaromatisiert, vermutlich ist etwas viel Extrakt in den Mixtopf gefallen. Aber schön knusprig. Vielleicht verkrusten ja auch die Extrakte auf der Chipoberfläche. Ich habe noch die Salz-Variante rumzuliegen und bin mal gespannt, wie die sein wird. Wie ich mich kenne: nächste Woche sind wir schlauer. 😉

Sonntagmittag

Das war diesmal eher etwas rustikal. Es gab Fleeesch. Ordentlich vom Grill. Wobei mich Vattern dabei etwas überraschte. Nicht mit der Auswahl des Restaurants – in dem waren wir schon ein paar mal. Eher mit der Auswahl seines Essens. An anderen Orten lamentiert er gelegentlich rum, dass er nix findet, da alle Gerichte, die ihn von den sonstigen Zutaten interessieren könnten, mit Käse überbacken wären. Diesmal war sein Essen – bzw. Teile davon – überbacken, außerdem noch in der Variante “Hawaii”. Das Leben ist voller Überraschungen. Vattern und ich kennen uns ja schon eine Weile …

Apropos lamentieren: Bisher habe ich mich wenig über das Preisgefüge in den Gaststätten beschwert. Um ehrlich zu sein, finde ich manchmal (mittlerweile eher selten) Preise sogar zu niedrig, weil damit keine Qualität auf den Teller kommen kann. Aber es geht ja nicht nur um den Geschirrinhalt. Tischläufer, Servietten, Raumheizung und allem voran das Service- und das Küchenpersonal wollen ja auch anständig bezahlt sein. Ich habe neulich mal, eher scherzhaft, zu Vattern gesagt, wann wir wohl das erste Mal die 100-€-Marke bei einem unserer Sonntagmittage reißen werden. Lange kann es nicht mehr dauern. Am Tag der Frage überstiegen wir immerhin die 90-€-Marke. Mit einem damals guten Freund habe ich – umgerechnet – die 100-€-Marke schon mal gerissen. Es war am 01.01.2000, als wir bei einem leider nicht mehr existierenden guten Italiener in der Stadt über 200 DM bezahlten, als wir das Restaurant verließen. Wobei das einfache Umrechnen natürlich die Inflation nicht berücksichtigt. Die 200 DM von damals wären heute mindestens 150 €, wenn nicht mehr.

Rib-Eye-Steak mit Kräuterbutter, Steakhauspomms und Gemüsebeilage300 g Rib-Eye-Steak wurden von Kräuterbutter, Steakhauspommes und Delikatess-Gemüse begleitet. Die Frage nach dem Preis wird mit einer Gegenfrage beantwortet: Die Frage nach dem Sinn des Lebens. Für diese 42 € erwarte ich dann aber auch ein bisschen was. Das Fleisch war gut gegrillt, da freut man sich, dass es zum Gemüse einen Löffel gab, um am Ende des Mahles auch noch den Fleischsaft vom Teller schlürfen zu können, dabei aber die Contenance und die gute Erziehung zu wahren. Leider sammelte sich darin das, was auch schon beim Fleischgenuss auffällig war: Das Rib-Eye-Steak war leider völlig überwürzt, der Fleischsaft fast ungenießbar salzig. Wir sind zwar kurz vor dem Frühlingsanfang und vielleicht ist jemandem in der Küche schon die Liebe ins Gewürzregal gestiegen. Mir stellt sich dabei die Frage, wie in einem Steakhaus bspw. Steaks abgeschmeckt werden. Das geht ja nicht wie bei einer Soße, wo man mal eine Löffelspitze voll kostet. Ab und an sollte sich die Fachkraft am Grill doch unbedingt mal selbst kontrollieren (lassen). Wenn das Fleisch wirklich die Qualität hat, wie der Preis (allein das Fleischstück kostete 35,90 €) vermuten lässt, zerstört man durch allzuviel Würze doch das Fleisch. Schließlich machen wir kein BBQ, wo das Fleisch vor der Garung einen Rub braucht. In den letzten Jahren habe ich auch schon eine Reihe Rib-Eye-Steaks auf unterschiedlichste Art selbst zubereitet oder anderswo gegessen. Wenn in dem Restaurant das Preisniveau gehalten werden soll, muss die geschmackliche Qualität steigen. Die Grillqualität ist gut.

P.S.: Ich habe mal im Großhandel gegoogelt. Argentinisches Ribeye im Stück gibt es für Preise zwischen 21,99 und 30,99 € netto pro Kilo, letzteres ist Premium-Qualität. 300 g kosten also zwischen 6,60 und 9,30 € netto (7,85-11,07 € brutto) im Einkauf. Und ich hoffe inständig, dass nicht die Premium-Qualität eingekauft wurde, durch die Überwürzung war die Qualität definitiv zerstört.

Ein Sonntagsausflug und eine Ente

Mal wieder schön, so richtig schön von Anfang an zu kochen. Aber da gilt es, rechtzeitig anzufangen. In einem Glas Tomatensaft habe ich eine rote und eine gelbe kleine Spitzpaprika (geschnibbelt) einmal al dente durchgekocht und mit etwas Salz gewürzt und abkühlen lassen. Mit zwei Salzkartoffeln vom Vortag, etwas Mehl und einem Eigelb habe ich eine Teigmasse geknetet, zu kleinen Teigkügeln geformt und mit einer Gabel eingedrückt. Schon vor einiger Zeit habe ich ein Entenei ausgebrütet, die Ente aufgezogen, geschlachtet, zerteilt und die Entenbrust ausgelöst, schön gebraten und dann alles miteinander auf einem Teller vereinigt. Voilá!

Entenbrust mit gebratenen Gnocchi und LetschoMmmh. So lecker. Wobei … Nicht nur die Brust war von der Ente, die bisherige Story auch. Natürlich sind Gnocchi und Letscho aus dem Supermarkt. Die Gnocchi waren direkt zum Braten gemacht. Ich habe die Entenbrust ohne sonstiges Fett in eine mittelwarme Pfanne gelegt (natürlich mit der Haut nach unten) und 10 Minuten sanft vor sich hinbrutzeln gelassen. Dann habe ich sie umgedreht und weitere 10 Minuten gebraten. Ins ausgelassene Entenfett in der gleichen Pfanne kamen die Gnocchi und wurden angebräunt. Das Letscho kam kalt direkt aus dem Glas dazu. So als Kontrapunkt zu den heißen Sachen.

Entenbrust mit gebratenen Gnocchi und LetschoSuper rosa gebraten. Saftig und lecker. Natürlich kam noch etwas Salz darauf, mehr braucht es bei guter Qualität der Ausgangszutaten nicht. So kann man sich auch mal was gutes tun.

Sonntagmittag

Wo es diesmal hinging, wusste ich vorher nicht. Vattern war mal wieder dran mit dem Auswählen und so ahnte ich nur – naja, eigentlich wusste ich es -, dass es in eine Gaststätte ging, die wir schon mal besucht hatten. Aber, wie es immer so mal passiert, auch wiederholte Besuche sind nicht uninteressant. Ab und an ändert jedes Restaurant mal die Karte, hat Tagesgerichte oder die bekannten Gerichte ändern sich in Details. So gibts jetzt das von mir bereits mehrfach genossene (mehr oder weniger) Zanderfilet nicht mehr mit Stampf- sondern mit Bratkartoffeln. Aber diesmal habe ich mich für etwas anderes entschieden und es nicht bereut.

Cordon Bleu (Pute), Rahmchampignons, SteakhousepommesEigentlich steht das Gericht mit Krokettenbegleitung auf der Karte, aber ich kann diesen kleinen Kartoffelwürsten nicht viel abgewinnen, die Steakhauspommes sind da schon eher mein Geschmack und meinen Wunsch nach Änderung wurde entsprochen. Wobei der Service hier auch mal wieder sehr positiv zu erwähnen ist. Höflich, freundlich, aufmerksam, wunderbar.

Die Pommes waren gut frittiert und noch besser gewürzt, die Rahmchampignons schwammen nicht in der sonst üblichen Mehlpampe, sondern hatten einen leichten Begleiter als Soße mit dabei. Wunderbar. Das Salatbouquet war eben das Salatbouquet und das Puten-Cordon-bleu war prall gefüllt mit Kochschinken und Käse, heiß dampfend und lecker. Die Panade war schön knusprig, ich war begeistert.

Cordon Bleu (Pute), Rahmchampignons, SteakhousepommesDas ist der Vorteil, wenn man das Cordon bleu in einer Fritteuse zubereitet: gleichmäßige Bräune und – wenn man es richtig macht – schöne Knusprigkeit. Das ist bei Pfannenverwendung nicht so einfach. Und man muss nicht unbedingt auf die Form machten. Ein Pfannen-Cordon-Bleu sollte im Idealfall zwei flache Seiten besitzen, was die Füllung arg begrenzt. In freihändiger Zubereitung klappt das nicht immer, wohl dem, der dann eine Fritteuse hat. 😉

Humor im Essen – Über Tot(gesagt)e nichts schlechtes

Humor und Essen? Gehört sowas zusammen? Ich finde ja! Wobei ich sowieso für sehr viel mehr Humor im Leben bin. Aber das nur nebenbei. Ich habe noch einige recht lustige Rezeptideen auf meiner To-Do-Liste, die den Humor beim Essen machen nicht zu kurz kommen lassen. Ich grübel beim Schreiben dieser Zeilen nebenbei herum, was ich auf dem Gebiet als letztes gemacht habe, mir fällt nur gerade nix ein. Wenn man mal vom “Kochen mit Herz” und seiner kleinen heiteren Doppeldeutigkeit absieht. Wer etwas beim Durchblättern dieses Blogs findet, was ich wohl mal lustig gemeint hätte, kann es gern in die Kommentare schreiben.

Ein Produkt, das völlig mein Humorzentrum traf und das ich natürlich sofort kaufte und probierte, nennt sich so:

Cola Fläschchen SmoothieWer kennt sie nicht, diese “Gummibärchenart” in Flaschenform, die nach Colaaroma (natürlich nicht wie eine der klassischen Cola) schmeckt?! Und die haben sie jetzt püriert und in Gläser abgefüllt? Natürlich nicht! Aber, der Inhalt schmeckt ein wenig wie verflüssigte Colafläschchen in gut. Und wenn man dann noch die Zutatenliste liest, trinkt man die kleine Glasflasche auch noch mit gutem Gewissen aus. Denn: Die Befürchtung nach vielen künstlichen Aromastoffen aus dem Chemielabor bewahrheitet sich nicht. Aber das haben ja auch schon andere gezeigt, dass man Colageschmack auch in Natürlich simulieren kann.

Zutatenliste Cola Fläschchen SmoothieNatürlich spürt man schon ein wenig die Aromatik der Hauptbestandteile und die ätherischen Öle machen eher eine Zitro-Cola aus dem Getränk, dass wie ein etwas dicklicher Saft einherkommt. Also wirklich nur etwas dicklich, ein wenig, kaum spürbar.

Cola Fläschchen SmoothieMal wirklich eine lustige Idee. Ich habe mich jedenfalls sehr amüsiert. Gerade auch im Widerspruch zwischen Erwartung beim Erblicken der Vorderseite und bei der Lektüre der Rückseite. Da steht übrigens auch noch folgender Satz. “Hier stecken natürlich keine pürierten Süßigkeiten sondern nur echte Früchte wie Trauben, Pflaumen und Birnen drin. Aber wenn Du jetzt glaubst, dass dieser Smoothie hier Dich fit und schlank macht – sorry, Babe: Er hat immer noch 172 Kalorien. Dann trink lieber Wasser.” Gilt eigentlich (bis auf die Kalorienzahl, die auch mal sehr viel höher sein kann) eigentlich für jeden Smoothie.

Sonntagsessen

Manchmal ist es doch auch schade, wenn Gaststätten schließen. In dem Fall – glaubt man den Gerüchten – wegen Mangel an Nachfolgern. Deswegen formulieren wir heute mal besonders positiv und sprechen von 4-Sterne-Küche.

Zander, Erbsen, PommesAuf den Teller kam ein Zanderfilet “Wiener Art”, soll heißen, dass es über den Rand des Tellers etwas hinaus schaute, wie eben auch so ein richtiges Wiener Schnitzel. Positiv zu bemerken ist übrigens, dass die Kräuterbutter nicht direkt auf der Panade des Fisches liegt und diese wieder durchweicht, sondern letztere wird von einer hinreichend großen Gurkenscheibe vor der Selbstzerstörung geschützt. Manchmal ist es so einfach! Dass die Haut wieder unten lag, darüber reden wir hier mal nicht, vermutlich ist die schöne Seite oben und nicht die schön knusprige.

Zander, Erbsen, PommesDie Erbsen wurden mit einem Klecks “Hollandaiser Sauce” veredelt, die Pommes waren heiß und knusprig, was will man mehr! ****-Sterne eben.

Oder wäre (*)***-Sterne richtiger? Ich kenne mich in den Profiküchen nicht so aus. Bei meinem heimischen Gerät steht (*)*** dran, aber vielleicht haben die Profis echte ****-Geräte. Pommes, Fisch, Kräuterbutter und Erbsen kamen jedenfalls aus dem Gerät. Leckere 4-Sterne-Küche eben.

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Redaktioneller Hinweis: Alle abgebildete Speisen und Getränke habe ich selbst bezahlt, die Hersteller wissen – vermutlich – nicht, dass ich das erworben und hier besprochen habe.

Hast Du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts!

Das Thema oben drüber ist übrigens ein deutsches Sprichwort. Sagt das Internet. Irgendwer hat das diese Woche auch in einer Dialektform als Zitat einer Oma getweetet, das fand ich leider nicht wieder. Aber die hochdeutsche Version geht ja auch, zumal der Sinn der gleiche ist. Und ich werde mich in Zukunft stärker dran halten. Wobei meine allgemeine Stimmungslage im Moment eher das Gegenteil machen will. Allerdings ist meist die Quelle für den konkreten Missmut-Ausbruch nicht direkt zu kontaktieren bzw. es bringt nichts.

Einfachstes Beispiel: Dieser Tage sah ich ein Satireprogramm einer westdeutschen Humoristengröße. Und dabei bitte ich “westdeutsch” als Regionalangabe im engeren Sinne zu verstehen, also irgendwo zwischen Köln und dem Ruhrgebiet, es muss wohl auch eine Karnevalshochburg gewesen sein, wenngleich es kein karnevallistisches Programm war. Dieser Größe wäre ich sehr gern öfters in die Parade gefahren, da eine ganze Reihe von Pointen zwar handwerklich gut aufgebaut, aber auf Falschaussagen basieren, die mit einem kleinen Aufwand an Recherche und einem nicht ganz so kleinen Aufwand an Neuaufbau der Pointe vermieden hätten werden können.

PflaumenkuchenEigentlich hatte ich heute Mittag etwas ganz anderes vor. Die internetverfügbare Speisekarte ließ die Vorfreude auf das Gericht bereits am Sonnabend durchschlagen, da ich hier schon ein wenig vorhungerte. Es sollte üppig werden. Und: es war nicht verfügbar. Dafür gab es dann etwas leichteres, das so auf den Tisch kam:

Lammfilet rosa mit Bohnen und Pommes

Rosa Lammfilet mit Bohnen und einer großen Portion Pommes, dazu Bratensoße und ein kleines Salatbouquet. Die Bohnen waren gut zubereitet und das Lammfilet auf den Punkt. Auch die Soße passte gut dazu.

PommesSo ging der Teller wieder zurück in die Küche. Und das, obwohl die Pommes schön knusprig auf den Punkt zubereitet waren. Und ich weiß nicht, ob sie ansonsten der Beförderung des Getränkeumsatzes dienen sollten oder meinen Blutdruck in die Höhe treiben, aber dank der Salzung waren sie leider für mich ungenießbar.  Und ich habe mehrere Stichproben von oben und unten genommen. Selbst vom Nachbarteller. Dort waren sie allerdings weniger salzig, wenngleich zusammen mit meinen zubereitet. Vermutlich.

Aber man kann das ganze in mehreren Instanzen positiv sehen. Vom verliebten Koch bzw. der verliebten Köchin möchte ich da gar nicht schreiben, eher von dem Aspekt, dass ich trotz des Verzichtes auf die Pommes gut gesättigt das Lokal verlassen habe (soweit zu den Portionsgrößen), mir aber dafür zum Kaffee noch die schon abgebildeten Kuchenstücke gönnen konnte.

PflaumenkuchenDas sind übrigens wirklich zwei(!) Stücke Kuchen, nicht ein halbiertes. Ich habe sie genau so erworben und als zwei Stücke bezahlt. Wobei die Zwetschgen aus dem Portfolio meiner Küchenvorräte eigenständig ergänzt wurden. Für’s Foto und für den Genuss. Der Kuchen firmierte aber unter Pflaumenkuchen. Das Preisschild war durch eine Serviette etwas verdeckt. Vermutlich nicht ohne Grund. Vielleicht war er deswegen auch in einer Konsistenz, die ihn zum Ditschen geeignet erscheinen ließ.

Naja, wenn der Plan für’s nächste Wochenende aufgeht, werde ich dann keinen Kuchen brauchen. Der anvisierte Laden verkauft auch Abendbrothalbzeuge. Nur brauche ich dann noch frische Brötchen. Die hole ich aber von der Tanke, die sind besser.

KW27 – …

Letzte Woche war wirklich nix los. Und kulinarisch auch nicht. Das muss dieses “Sommerloch” sein. Obwohl, eigentlich wohne ich ja in einer touristisch interessanten Region (mit Betonung auf Region). Am Sonntag haben wir uns mal etwas heraus in diese Region gewagt. Naja, der wirklich touristische Teil war es nicht. Obwohl, ein paar Motorradtouristen eroberten später noch das Lokal, da waren wir aber schon wieder auf dem Heimweg.

Wildschweinrückensteak mit Rahmchampignons, Pommes, SalattellerWellenpommes, Rahmchampignons, darunter drei Wildschweinrückensteaks. Dazu ein Salatteller. Der hat dem Gericht noch einen kleinen Frischekick gegeben. Leider habe ich ihn nicht bekommen, so dass das recht windige Wetter allein für die Erfrischung zuständig war. Der Wind ist auf dem Bild leider nicht zu sehen, der fehlende Salatteller aber schon … Dabei sah der Salatteller gar nicht mal schlecht aus, ich sah ja einige an unserem Tisch vorbeischweben …

Pommes und Rahmchampignons waren so, wie man sie in 138 anderen Gaststätten in der Region auch bekommt. Die Größe der Region bestimmen wir aber erst, wenn die 138 zusammengezählt sind. “Steak” ist offensichtlich jedes Fleischstück, dass naturell gebraten wird. Und gebraten war es. Zum Grillen war es zu dünn.

Schade, dass der Service sicht- und spürbar überlastet war. Freundlich und höflich war er trotzdem, was positiv anzumerken ist. Und es ist nicht nur der Salatteller, der mir unterschlagen wurde, auch an anderen Tischen ging ein bisschen was daneben, was aber mit ein wenig Charmanz und wohlwollenden Gästen gut gehandhabt wurde. Nur ich scheine immer genau das Gericht aus der Karte zu erwischen, was eher unter Niveau ist. Vattern war mit seiner Wahl sehr zufrieden. Wobei, ohne ihm zu nahe treten zu wollen, ein echtes Kriterium ist das nicht. 😉

KW24 – Sylt, Sansibar, Heilbutt, Steak, Tonic und viel Coolness

Gestern Abend, im Ausklingen des heißen Tages, griff ich in meinen Tiefkühler, der meiner Erinnerung nach ein Eis enthielt. Es war auch noch da – alles andere hätte mich gewundert – und so freute ich mich auf eine kleine leckere Abkühlung. Immerhin stand “leckeres Layer Eis” auf der Verpackung. Und Sylt. Und Sansibar.
Beim Einkauf bin ich dabei auch noch über mein “gutes” Englisch gestolpert, verwechsle ich doch immer “Strawberry” und “Raspberry”. Dabei sollte ich doch langsam begriffen haben, dass es sehr viel mehr Strawberry gibt als Raspberry, wobei ich letzteres in Größenordnungen bevorzuge. So kämpfte ich mich durch eine trotz 10 Minuten Antauzeit (lt. Packung) immer noch steinharte Schicht Erdbeereis, um dann die weiteren Schichten (“Layer”) zu erreichen. Rote Soße, Kekskrümel und ein helles Eis nicht genauer zu definierender Geschmacksrichtung. Leider war es beim Zeitpunkt des Verzehrs schon so schummerig, dass eine Zuordnung lt. Packungsangabe nicht mehr möglich war, ohne erhöhten Aufwand wie Licht einschalten oder ähnliches. Heute entnahm ich dann dem Etikett, dass es ein Eis im “Cheesecake-Style” sein sollte. Muss man aber auch ranschreiben. Genau wie bei den Erdbeeren. Aber das tat man dann ja auch. Entweder, die Sansibar weiß nicht, was da in ihrem Namen verkauft wird, oder ihr Image ist besser als das, was man dann dort vorfindet. Dieses Eis und die Sansibar sind von meiner To-Do-Liste gestrichen.
Etwas Natur. Ein KaktusWas wir hier sehen sind ca. 2/3 meines Balkonkastens. Ein “Experiment” unbekannten Ausgangs. Die etwas trocken wirkende Konifere ist seit Jahren abgestorben, der Kaktus erfreut sich einer erstaunlichen Vitalität. Indiz dafür ist nicht nur das satte grün, sondern auch die beiden Blütenansätze, die wohl in ein paar Tagen in vollster Schönheit (im Rahmen der Möglichkeiten) ausbrechen werden. Was ist daran nun das Experiment? Ich ignoriere den Kasten seit mehreren Jahren (5+xn) komplett. Schauen wir also mal, wann der Kaktus die Koniferenleiche verdrängt hat.
Endlich bin ich auch mal dazu gekommen. Meine “Eiskaffee mit Tonic”-Variante herzustellen. Espresso entstehtGeneigte Mitlesende werden sich an den kleinen Ausflug zu einer dementsprechenden Ausflugsgaststätte erinnern, wo ich unter den Aperitifen einen “Eiskaffee mit Tonic” fand und etwas bekam, was ein Eiskaffee mit Tonic (Dessert Edition) war, aber was das unter den Aperitifen suchte und ob das wirklich mal so gemeint war, wird sich vermutlich nie aufklären lassen. “Meine” Interpretation, die nicht meine ist, weil ich sie von Torsten Sträter abgeschaut habe, beginnt auch mit dem Erzeugen eines Kaffees. In meinem Fall übrigens ein doppelter Espresso, der sich auf dem Bild in die Tasse ergießt/erpresst. Vermutlich wären an dieser Stelle auch andere Zubereitungsarten denkbar, Filterkaffee oder auch die Cold Brew Variante. Vorm direkten Aufbrühen des Kaffeepulvers würde ich abraten, weil einem dann das Filtern trotzdem nicht erspart bleibt.
Der Caffé kam dann in den Kühlschrank zur weiteren Abkühlung. Dort – genauer in der Tiefkühlabteilung – wartete auch schon Eis auf seine spätere Verwendung. Wassereis. EiscafféIch kann aus Gründen nicht Eiswürfel sagen, weil es keine Würfel sind. Aber das spielt keine Rolle. Der kalte Caffé kam ins große Glas, das Eis dazu und schon hat man auch einen Eiskaffee. So allein macht das aber wenig Sinn, deswegen kam darauf noch eine Menge ebenfalls vorgekühltem Tonic Water. Hier empfiehlt sich durchaus ein gutes Markenprodukt, die einfachen Lösungen sind meist recht süß, ohne viel von der typischen Bitterness zu haben. Von einem Hersteller weiß ich, dass es auch ein Dry Tonic Water gibt. Für Freunde des bitteren Geschmacks bei dezenter Süße die Wahl auch hier.
Eiscaffé mit Tonic aufgegossenMan muss beim Eingießen etwas aufpassen. Das Schäumt alles ein wenig. Je kälter die flüssigen Bestandteile, desto einfacher die Mischung. Bei gefiltertem Kaffee ist es auch einfacher, da weniger Schwebstoffe enthalten sind. Und immer das Tonic Wasser in den Kaffee schütten! Umgekehrt kann es doch auch sehr gut überschäumen. Da das Getränk doch eher in den Menschen als in den Wischlappen soll, empfiehlt sich das vorsichtige Aufgießen mit Tonic Water dringends. Tja, und dann Prost.
Mit dem Drink in der Hand bzw. dann auch in mir hatte ich einen angeregten Samstagnachmittag, auch trotz der Hitze. Mir drängte sich die Frage auf, ob “Duracell-Hase” schon als eigenständige Rasse in der Biologie anerkannt ist, was dieses Thema dann auch abschließen soll.
Griechischer Joghurt mit TrinkschokoladenpulverEin kleines Experiement unter der Woche am Morgen. Also das, was ich als solches bezeichne (die Zeit zwischen Aufstehen und Gang zur Arbeit). In einen Becher griechischen Joghurts rührte ich anderthalb Teelöffel gutes Trinkschokoladenpulver. Das war gar nicht so einfach, aber mit ein wenig Ausdauer und nicht allzuviel Schwung gelang das dann auch. Vielleicht war der griechische Joghurt nicht die beste Wahl, oder das gute Trinkschokoladenpulver mangels reichlich Zucker zu gut, die dominante säuerliche Note des Milchprodukts störte den trotzdem sehr schokoladigen Genuss doch etwas. Ich werde es wohl mal mit einem normalen, milden Naturjoghurt probieren, und dem Trinkschokoladenpulver etwas zusätzlichen Zucker beigeben, um näher an den Zuckergehalt der großen Marken zu kommen. Mal sehen, was dann passiert.
Heilbutt, Buttergurken, Pommes, SalatbeilageDas sonntägliche Mittag brachte dann Fisch auf den Tisch – in dem Fall Heilbutt, der begleitet wurde von einem Gurkengemüse, das in Butter geschmort war. Krautsalat, Möhrensalat, ein Tomatenachtel, zwei Gurkenscheiben (davon eine als Schutz, dass die Kräuterbutter nicht schmilzt) und eine gute Handvoll Pommes machten eine runde Sache daraus. Nicht zu vergessen die Zitronenspalte, die mit ihrer Schale auf der leichten Panade des Fisches lag, was ihm an der Stelle seine Knusprigkeit erhielt. Die Idee mit der Gurkenscheibe unter der Kräuterbutter ist ähnlich positiv zu bewerten. Immerhin hat der Koch doch einige Mühe aufgewandt, um den Fisch knusprig herauszubraten. Und für die Gäste, die den Fisch nicht knusprig mögen, lag dann das Gurkengemüse auf der anderen Hälfte des Filets. *grummel*
Entrecôte mediumAusnahmsweise mal ein Bild von mitten vom Abendessen. Wir sehen ein Entrec´`ôte in zartrosa mit schöner Kruste. Oben drauf kam Salz und Pfeffer, aber erst nach der Zubereitung.
Das Entrec´`ôte – andere sagen auch Rib-Eye-Steak dazu – ist mir von den Grillstücken das liebste. Die gute Durchmaserung (im Idealfall) ist ein Garant für saftige, schmackhafte Ergebnisse. Bei der Zubereitung in der eigenen Küche gibt es aber einiges zu beachten.
Heiße PfanneMan braucht eine gute Pfanne. Idealerweise die geschmiedeten Eisenpfannen, aber die Edelstahlvariante geht auch. Beschichtete Pfannen haben beim Steakbraten nichts verloren. Die Pfanne auf dem Bild ist – man sieht es ihr nicht an – sehr heiß. Sie stand schon eine Weile auf dem maximal eingestellten Herd. Hitze ist das, was wir hier brauchen. Mit dem Steak in der einen Hand und der Flasche hocherhitzbarem Öl in der anderen stehe ich außerhalb des Bildes und warte …
Jetzt muss es kurz Heiße Pfanne, Öl, Entrecôteschnell gehen. Man gibt einen kleinen Schuss Öl in die Pfanne und legt sofort das Fleisch darauf. Alternativ könnte man auch das Fleisch mit dem Öl einpinseln. Das Fleisch backt sofort an – aber das muss so. Finger weg von der Pfanne! Nicht rütteln, nix lösen. Nur die Kante zwischen Fleisch und Pfanne beobachten und immer etwas schnubbern. Man riecht eigentlich, wenn sich das Fleisch vom Pfannenboden gelöst hat (es riecht dann gut nach Bratfleisch). Im Idealfall liegen zwischen dem IndiePfannelegen und der Lösung des Fleischs keine 30 Sekunden, kann aber auch etwas länger dauern. Deswegen gucken, dass es nicht verbrennt. Von diesem Arbeitsschritt kommt übrigens auch der Hinweis: Wenn man hinterher die Küche nicht renovieren muss, war die Pfanne zu kalt.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 1. WendungLöst sich das Fleisch, dieses umdrehen. Selbe Richtlinie: Finger weg von der Pfanne und abwarten, bis es anfängt, gut zu riechen. Dann vorsichtig probieren, ob sich das Fleisch schon wieder vom Pfannenboden gelöst hat. Spätestens, wenn es verbrannt riecht, muss man doch etwas nachhelfen. Wenn es lose ist, Hitzezufuhr reduzieren. Da das Stück recht dünn war, wird in der Pfanne fertig gegart. Bei dickeren Stücken hilft der 80°C-Ofen und Zeit.
Heiße Pfanne, Öl, Entrecôte, 2. WendungZum Garziehen noch einmal umdrehen, dann mittels geeigneter Methode Gargrad feststellen und das Fleisch rechtzeitig dazu aus der Pfanne nehmen. Ich taste immer dran rum und versuche, am Druckwiderstand den richtigen Punkt zu erwischen. Dann ab auf den Teller, salzen und pfeffern und kurz ruhen lassen.
Entrecôte mediumSaftig, rosa, lecker. Der Fleischgeschmack kommt wunderbar raus, man hat auch keine verbrannten Gewürzrückstände außen drum sondern pure Fleischkruste. Ab und an sollte man sich sowas gönnen. Spätestens durch die Küchenrenovierung wirds doch immer recht teuer. 😉

KW23 – Lammrücken zum selbst Grillen nebst Blasmusik

Heißt das bei Mastodon eigentlich auch Shitstorm wie bei Twitter? Okay, auf Twitter wäre das, was passiert ist, vermutlich nicht passiert. Da ist man abgebrühter. Aber es ist ja auf Mastodon passiert. Könnte daran liegen. Muss aber auch nicht. Aber kommen wir mal zum eigentlichen Thema: Essen! Dokumentiert ist diesmal nur das sonntägliche. Irgendwie hatte ich unter der Woche nicht wirklich Lust, mir was aufwändigeres zu zaubern. Dafür hatte ich heute selbst einen Part, damit das Essen auch gut wird. So wird der Gast in die Essenszubereitung mit einbezogen. Und der Gast macht das wohl gern (ich war nicht der einzige, der eine der drei Varianten des Gerichtes im Verlaufe des Mittags vor sich hatte).
Was kam also auf den Tisch? Ein Selbstkochset. 😉 Naja, nicht wirklich. Aber fast.
Lammrücken auf einem heißen Stein mit 4 Dips, Pommes und SalatLinks sehen wir einen kleinen bunten Salat, dann kommen die großen Pommes, dann was heißes und ganz rechts 4 Dips, von denen sich einer erst im Verlauf des Essens in einen Dip verwandelte.
Lammrücken, heißer SteinJetzt kann man sich die Frage stellen, warum da Salz auf dem grauen Wasweißichdennwasdasist liegt. Wenn man davor sitzt und der Servicekraft zugehört hat, bemerkt man, dass das graue Ding seeeehr heiß ist und vermutlich auch nicht verzehrt wird, weil es doch auch hart wie Stein ist. Es ist letztendlich der Grund, warum das Gericht unter der Überschrift “Hot Stone” auf der Karte steht. Gegessen wird das Stück Fleisch, dass man sich auf diesem heißen Stein erstmal selbst garen muss. Das geht aber fix, und man kann nebenbei schon mal die Pommes oder den Salat naschen. Vermutlich sollte man sich beim anschließenden Verzehr nicht allzu viel Zeit lassen, man schneidet und isst direkt von der heißen Platte (mit Besteck natürlich), und will die letzten Happen nicht ledrig haben. Das funktionierte übrigens wunderbar. Bis zum letzten Happs wunderbar heiß und saftig. Wie lange die Messer dabei scharf bleiben, kann ich nur nichtoptimistisch einschätzen.
Lammrücken selbst gebratenWeil das Fleischstück doch etwas länger als der Stein breit war, habe ich es nach dem Wenden noch halbiert, damit auch die Enden in den Genuss der Hitze kamen. Aber alles klappte, die eigene Fleischbraterfahrung half und alles war top. Die Dips passten zwar fast besser zu den Pommes als zum Lammrücken, aber BBQ-Soße, Honig-Senf-Soße, Kräuterbutter und Aioli(?) waren schon gut gelungen. Und wisst ihr, was richtig schön feist ist? Die Pommes in die verflüssigte Kräuterbutter zutunken … Hmmm.
Das mittlere Bild hatte ich übrigens auch auf Mastodon gepostet … Offensichtlich hat’s jemand bemerkt, denn es kam ein Antwort-Tröt. Ich möge doch bitte keine Leichenteile anderen ungefragt unter die Nase halten. Es gäbe wohl einen Content-Warning-Flag, den ich doch bitte zu benutzen hätte. Zugegeben: Den kannte ich noch nicht, ich bin auch noch nicht so lange bei Mastodon. Bisher ist mir dort auch noch nichts entsprechendes unter gekommen. Aber: Ich machte mich kundig und fand eine Stelle, wo man nach dem Bild-Upload ein Kreuzchen setzen konnte mit dem Stichwort NSFW. Diese Akü bedeutet “Not Save/Suitable For Work” und kennzeichnet Medien, die man sich auf Arbeit nicht unbedingt ansehen sollte, vor allem, wenn Chef/Chefin einem über die Schulter schauen könnte (real oder dank Netzwerküberwachung). Also wird allzu freizügiges oder anderweitig grenzwertiges mit diesem Flag versehen und alles ist gut. Das wusste ich bisher nicht. Sorry.
Es ist ja auch wirklich nicht allen zuzumuten, dass ich da einfach so ungeschützt Geschlechtsteile poste, die zudem auch noch verstümmelt und frittiert wurden …
Achja, die Blasmusik hätte ich beinahe vergessen. In dem Ort, wo sich die gastliche Stätte befindet, war Dorffest angesagt. Die schöne Fläche zwischen Restaurant und Peene, die ich gern fotografiert hätte, war mit allerlei Freßbüdlichem, Aufgeblasenbehüpftem und sonstigen Jahrmarktlichem belegt. Aber ich war nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal dort. Irgendwann ergibt sich schon mal ein Bild von gepflegtem Rasen, Peenewasser und Bäumen am Horizont.