Fleeesch und gefüllte Alufolie

Den Sonntag prägen bei mir in Summe drei Tätigkeiten: Mittagessen, Vorbereitung und Produktion der aktuellen Ausgabe von RundumGenuss und dazwischen das Sonntagskaffeepäuschen. Seit einigen Wochen trage ich die Idee mit mir herum, eine Art ganz schnellen Pflaumenkuchen dafür zu erstellen. Der vorläufige Höhepunkt kam heute zustande: Ich hatte mit Hinblick auf die Weihnachtszeit bereits einen kleinen, sehr kleinen Stollen im Hause, den wollte ich entpudern und dann als Basis für den Pflaumenkuchen verwenden. Ein paar Scheiben sollten als Unterlage für die geachtelten, ebenfalls vorhandenen Pflaumen dienen. Den Puderzucker vom Stollen hätte ich dann oben auf die Pflaumen gegeben und alles unter den Grill gestellt, bis der Zucker geschmolzen und die Pflaumen oben leicht angegart gewesen wären. Etwas Saft hätte vielleicht noch die Stollenscheiben getränkt, erwärmt worden wären sie sowieso.

Da ich vom Backen aber so gut wie keine Ahnung habe, verschob ich das Experiment auf St. Nimmerlein und aß die Pflaumen naturell zur Stolle. Tasse Milchkaffee dazu, das war auch nicht schlecht.

(P)Salzstreuer

Zum Mittag stellte sich dafür ein interessantes Rätsel. Ich fand den Pfeffer in dem Behälter schon sehr kristallin. Oder war es Psalz? Vielleicht als Kurzfrom für pakistanisches Steinsalz? Aber dafür hätte es etwas rosaner aussehen müssen und ein H auf dem Deckel wäre sinnvoller. Zumindest, wenn man die Verkehrsbezeichnung “Himalaya-Salz” für Pakistanisches Steinsalz aus dem Salzgebirge im Punjab nicht als Irreführung identifiziert.

Es könnte natürlich auch nur ein ehemaliger Pfefferstreuer sein, der, seiner eigentlich Funktion – kulinarisch völlig zu recht – beraubt, auf Salzstreuer umgeschult hat. Eine kleine Pfeffermühle stand auch auf dem Tisch.

Beide Gerätschaften wurden allerdings mit Nichtachtung bestraft, war das auf den Tisch gebrachte Essen hinreichend gewürzt und schmackhaft.

Hüftsteak an BackkartoffelDiesmal hatte ich mich für ein Hüftsteak entschieden – man soll ja nicht immer das gleiche essen. Das kam recht gut vollendet vom Grill, die Backkartoffel mit Sour Creme (oder sowas in der Art) war auch recht lecker. Und sie brachte auch einen Löffel mit, der zum Ende hin durchaus auch ein kleines “Problem” löste, dass ich bei einem früheren Besuch hatte. Auch das Hüftsteak erwies sich als entsprechend saftig, dass der Löffel auch hier zum Schluss gute Dienste tat.

Hast Du nichts Gutes zu sagen, sage lieber gar nichts!

Das Thema oben drüber ist übrigens ein deutsches Sprichwort. Sagt das Internet. Irgendwer hat das diese Woche auch in einer Dialektform als Zitat einer Oma getweetet, das fand ich leider nicht wieder. Aber die hochdeutsche Version geht ja auch, zumal der Sinn der gleiche ist. Und ich werde mich in Zukunft stärker dran halten. Wobei meine allgemeine Stimmungslage im Moment eher das Gegenteil machen will. Allerdings ist meist die Quelle für den konkreten Missmut-Ausbruch nicht direkt zu kontaktieren bzw. es bringt nichts.

Einfachstes Beispiel: Dieser Tage sah ich ein Satireprogramm einer westdeutschen Humoristengröße. Und dabei bitte ich “westdeutsch” als Regionalangabe im engeren Sinne zu verstehen, also irgendwo zwischen Köln und dem Ruhrgebiet, es muss wohl auch eine Karnevalshochburg gewesen sein, wenngleich es kein karnevallistisches Programm war. Dieser Größe wäre ich sehr gern öfters in die Parade gefahren, da eine ganze Reihe von Pointen zwar handwerklich gut aufgebaut, aber auf Falschaussagen basieren, die mit einem kleinen Aufwand an Recherche und einem nicht ganz so kleinen Aufwand an Neuaufbau der Pointe vermieden hätten werden können.

PflaumenkuchenEigentlich hatte ich heute Mittag etwas ganz anderes vor. Die internetverfügbare Speisekarte ließ die Vorfreude auf das Gericht bereits am Sonnabend durchschlagen, da ich hier schon ein wenig vorhungerte. Es sollte üppig werden. Und: es war nicht verfügbar. Dafür gab es dann etwas leichteres, das so auf den Tisch kam:

Lammfilet rosa mit Bohnen und Pommes

Rosa Lammfilet mit Bohnen und einer großen Portion Pommes, dazu Bratensoße und ein kleines Salatbouquet. Die Bohnen waren gut zubereitet und das Lammfilet auf den Punkt. Auch die Soße passte gut dazu.

PommesSo ging der Teller wieder zurück in die Küche. Und das, obwohl die Pommes schön knusprig auf den Punkt zubereitet waren. Und ich weiß nicht, ob sie ansonsten der Beförderung des Getränkeumsatzes dienen sollten oder meinen Blutdruck in die Höhe treiben, aber dank der Salzung waren sie leider für mich ungenießbar.  Und ich habe mehrere Stichproben von oben und unten genommen. Selbst vom Nachbarteller. Dort waren sie allerdings weniger salzig, wenngleich zusammen mit meinen zubereitet. Vermutlich.

Aber man kann das ganze in mehreren Instanzen positiv sehen. Vom verliebten Koch bzw. der verliebten Köchin möchte ich da gar nicht schreiben, eher von dem Aspekt, dass ich trotz des Verzichtes auf die Pommes gut gesättigt das Lokal verlassen habe (soweit zu den Portionsgrößen), mir aber dafür zum Kaffee noch die schon abgebildeten Kuchenstücke gönnen konnte.

PflaumenkuchenDas sind übrigens wirklich zwei(!) Stücke Kuchen, nicht ein halbiertes. Ich habe sie genau so erworben und als zwei Stücke bezahlt. Wobei die Zwetschgen aus dem Portfolio meiner Küchenvorräte eigenständig ergänzt wurden. Für’s Foto und für den Genuss. Der Kuchen firmierte aber unter Pflaumenkuchen. Das Preisschild war durch eine Serviette etwas verdeckt. Vermutlich nicht ohne Grund. Vielleicht war er deswegen auch in einer Konsistenz, die ihn zum Ditschen geeignet erscheinen ließ.

Naja, wenn der Plan für’s nächste Wochenende aufgeht, werde ich dann keinen Kuchen brauchen. Der anvisierte Laden verkauft auch Abendbrothalbzeuge. Nur brauche ich dann noch frische Brötchen. Die hole ich aber von der Tanke, die sind besser.

Tag 3 (23.10.2019)

Die heutige Verpflegung war im wesentlichen absehbar. “Morgens” und “mittags” gab es Linseneintopf. Damit das aber nicht so langweilig wurde, einmal mit Essig und einmal ohne. Außerdem habe ich beim zweiten Essen noch eine Knackwurst beim Erhitzen reingeschnibbelt, da die Reste der Beinscheibe schon beim ersten heutigen Essen aufgebraucht waren. Zur weiteren Erfrischung der Suppe kam jedes Mal auch noch eine klein geschnittene Tomate mit dazu.
Da ich tagsüber jetzt noch kein Vollkornprodukt dabei hatte, gabs das dann zum Abendbrot. Die Leberwurst vom Handwerksfleischer gab genug Geschmack mit ab, um es mit dem Brot aufzunehmen. Dazu gabs dann noch zwei rote Spitzpaprika für den “Gemüseanteil”. Obst wurde heute repräsentiert durch vier große Pflaumen nach dem Mittag und einem Apfel nach dem Abendbrot.