Grünes Herz und anderes aus der Pfanne

Auch wenn es einige Indizien gibt, dass es nicht so ist, habe ich doch ein grünes Herz. So habe ich einen Stromliefervertrag, der beinhaltet, dass eine Umweltorganisation einen bestimmten Teil meines Umsatzes bekommt. Je mehr Strom ich also verbrauche, desto besser ist es für die Umwelt. Klingt komisch, ist aber so. Und ich habe auch Herz mit Grün. Neulich zum Abendbrot.

Grünes Herz mit Paprika und LauchGrüne Paprikaschote und Lauchstange sind die Gemüseanteile in dem, was der Garnierring hier noch mühsam zusammenhält. Bio-Vollkorn-Dinkelmehl (mehr Klischee geht nicht) spielte auch noch eine Rolle, um die sich in der Pfanne bildende Flüssigkeit zu binden. Angebraten wurde anfangs aber noch was anderes.

Grünes Herz mit Paprika und LauchNach einem Schuss Rapsöl kamen noch ein paar Hähnchenherzen in die Pfanne, die gesalzen und gepfeffert wurden. Anschließend der in Röllchen geschnittene Lauch und die zerkleinerte grüne Paprika. Alles schmorte ein wenig vor sich hin, wobei sich Flüssigkeit bildete, die ich mit etwas Mehl abband und alles nochmal gut durchkochen ließ. Das schöne an den Herzen ist, dass man die 10 Minuten kochen kann oder 40 Minuten, sie übergaren nicht so einfach, bleiben zart, ein bisschen bissig und sind einfach nur lecker.

Grünes Herz. Manchmal bin ich doch voller Widersprüche. Ich mag weder Filterkaffee noch Espresso, habe aber eine Siebträgermaschine im Hause, die ich regelmäßig nutze. Ich mag keinen Sport im Fernsehen, habe aber (früher) ein Eurosportplayer-Abo, dass ich mittlerweile in eine Discovery+ Abo gewandelt habe, weil es doch eine Sportart gibt, die ich da dann sehr gern gucke. Und, um auch das aufzulösen, mit dem Kaffee verhält es sich bei mir wie mit Mais: Ich mag eigentlich alles/vieles, was aus Kaffee oder Mais hergestellt wird, nur eben nicht die einfachsten Sachen. Cappuccino, Milchkaffee, Kaffeepudding, Polenta, Tortilla, Nachos usw. Alles lecker.

Sonntagsessen

Langsam wird es Zeit, doch auch wieder etwas mehr dem Fisch zu huldigen. Also gab es frisch von der Mecklenburger Nordseeküste den “Mecklenburger Pannfisch”:

Mecklenburger Pannfisch, gebratenes Nordseedorschfilet an Senfsoße und Bratkartoffeln, RucolabekröntIn der Pfanne gebratene Nordseedorschfilets liegen auf einer sehr leckeren Senfsoße und werden begleitet von knusprigen Bratkartoffeln – es geht also doch! Da störte selbst der Rucola nicht … langsam gewöhen ich mich offensichtlich an das Kraut. Vor allem in Verbindung mit der Senfsoße. Knusprig, aber fettig: BratkartoffelnUnd das schöne: obwohl sie doch recht blass aussehen, waren die Bratkartoffeln recht knusprig. Aber wenn es nichts zu nörgeln gäbe … Ein wesentlicher Teil des Fetts hätte ruhig in der Pfanne bleiben können. Der Essende fängt komisch an auf dem Teller rumzustochern, wenn man davon nicht zu viel mitessen möchte. Aber sonst waren sie recht gut geraten. Das ist ja auch nicht jedem gegeben. Ebenfalls positiv zu vermerken war die angenehme Portionsgröße, auch hier ein Plus für’s Küchenteam. Langsam wird dann doch verstanden, warum Ernährungswissenschaftler vor dem zu häufigen Besuch von Gaststätten warnen.

Nebenbei bemerkt: Auf der Karte stand auch noch ein Schnitzel mit Paprikagemüse. Okay, das stand nicht drauf, aber es war noch unter dem alten Namen zu finden. Offensichtlich hat man auch hier in der Küche mitgedacht. Ich sah nämlich ein solches Exemplar mit einer schönen knusprigen Hülle. Die Soße verteilte sich auf dem Teller, aber nicht auf dem Schnitzel! Gelobet sei der Herr Lukullus!

 

Herbstliches aus Pfanne und Dose

In den letzten Tagen kam ich öfter mal zum selber Kochen. Bzw. ich war gezwungen, dies zu tun. Oder irgendwas dazwischen. Irgendso ein Husten-Schnupfen-usw.-Dingens hatte mich in die eigenen 4 Wände verbannt und nun mach mal. 😉 So konnte ich mich an die Verfeinerung der One-Pfann-Gerichte machen, eine Zubereitungsart, die – zugegeben im Zusammenspiel mit einem anderen Küchengerät – recht schnell recht schmackhafte Speisen verspricht und das bei verhältnismäßig geringem Aufwand. Allerdings gilt hier wie auch bei chinesisch inspirierten Wok-Gerichten: die meiste Arbeit steckt in der Vorbereitung.

Sächsische Flecken auf SalzkartoffelnWobei ich mal mit was anderem anfange. Auf diesem tiefen Teller hat sich eine Menge Flüssigkeit angesammelt, was bei Beginn der Zubereitung erstmal so nicht absehbar war. Die Kartoffeln habe ich der Einfachheit halber gedämpft, wobei das einfache daran ist, dass ich den Dämpfer noch vom Vortag “draußen” hatte und demzufolge nach einer schnellen Reinigung gleich nochmal einsetzte.

Das Dämpfen der Kartoffeln hat den großen Vorteil, dass sie nicht so ausgelaugt werden wie beim Kochen. Man bekommt hinterher einen etwas intensiveren Kartoffelgeschmack. Das hatte ich übrigens am Vortag auch beim Rosenkohl bemerkt, den ich damit gegart hatte. Sollte man also öfter mal machen. Außerdem spart es Energie, da man nur einen Bruchteil des Wassers erhitzen muss, was man ansonsten verwendet hätte.

Sächsische Flecken auf SalzkartoffelnDas Drumrum bildet übrigens der erwärmte Inhalt einer Dose “Sächsische Flecken”, die ich bereits vor einiger Zeit aus Neugier erworben und nun endlich zubereitet hatte. Wobei “zubereitet” sehr euphemistisch ist. Die Flecken haben übrigens nichts mit dem zu tun, was man manchmal unter dem Namen “Krautfleckern” kennt, dieser Kohl-Pasta-Mischung. Im aktuellen Fall sprechen die Synonyme Kutteln, Piepen, Flauzen u.ä. eher von gegartem und in kleine Stücke geschnittenen Pansen und damit ein Innereien-Gericht. Ob das schmeckt, war zu testen.

Die etwas plörrige Soße erinnerte ein wenig an den Begleiter von Königsberger Klopsen, dort allerdings meist cremiger in der Ausführung. Außerdem stammt die säuerliche Note dort von den eingelegten Kapern, während bei den Flecken Gewürzgurken dafür zuständig sind. Die Flecken selber waren zart im Biss und lebten im wesentlichen von der Würze der Soße, die gern etwas weniger plörrig hätte sein können. Aber die Kartoffeln quetschten sie dankbar auf und so kann man das als gegessen abhaken. Die Vorliebe mancher weltreisenden TV-Köche für Kutteln wird zwar nicht unbedingt verständlicher, die Vorurteile sind aber auch vom Tisch.

Schinken-Kartoffel-Rosenkohl-PfanneBei dieser farbenfrohen Pfanne erübrigt sich eine Rezeptangabe fast vollständig. Gewürfelter Speck wurde mit etwas Hilfsfett in der Pfanne angebraten und mit geputzten Rosenköhlern und Kartoffelstückchen ergänzt. Nach einem ersten Anbraten kam für eine Weile zum Garen der Deckel auf die nur schwach erhitzte Pfanne, um am Ende mit viel Schwenk und höherer Hitze noch ein paar Röstaromen zu produzieren. Das löffelt sich auch direkt aus der Pfanne, man kann es natürlich auch vorher auf einen Teller verbringen.

Etwas aufwändiger dann etwas an sich vergleichbares mit Lauch und Rindswurst.

Rindswurst anbratenIn etwas Hilfsfett habe ich die in Scheiben geschnittene Rindswurst (nach Art eines Pfefferbeißers) leicht angebräunt.

Lauchrollen dazugebenDazu kamen dann zwei in Rollen geschnittene Lauchstangen, die auch gern ein wenig Farbe annehmen dürfen.

Kartoffeln dazugebenDiese Kartoffeln waren bereits gar. Ob Reste vom Vortag oder schnell in der Mikrowelle gegart, ist dabei zweitrangig.

Alles gut durchgeschwenktAlles wird schön durchgeschwenkt und angebraten.

Ein Becher saure Sahne dazu gebenDer Becher saurer Sahne kam noch mit in die Pfanne, wurde vorher aber heftigst durchgeschüttelt und auch noch verrührt.

Alles gut durchgerührt und verschmolzenAlles wird schön vermengt, abgeschmeckt und ist nach ein wenig Durchzug essbereit.

Lauch-Kartoffel-Rindswurst-TellerEine Portion hatte ich gleich noch abgetrennt und für den Folgetag bereit gehalten.

Lauch-Kartoffel-Rindswurst-TellerDer untertellerte Rest mundete recht angenehm und die Schnibbelarbeit vorweg macht den Verzehr mittels Löffel einfach.

Harmonie der Zusammenstellung

Wenn man ein Gericht kochen möchte, das bspw. aus verschiedenen Gemüsesorten besteht, dann kann man sich den Überlegungen hingeben, was wie am besten miteinander harmoniert, sich aromatisch gegenseitig ergänzt, wessen Texturen am besten zueinander passen. Um ein möglichste breites Spektrum abzudecken, kann man natürlich auch versuchen, Gegensätze zu kombinieren, Kontrapunkte zu setzen, so dass man beim Essen hin- und hergerissen wird, auf dem Weg zum vollendeten Genusserlebnis. Oder: Man nimmt einfach das, was weg muss. 😉

Dabei sollte man sich aber gut über die unterschiedlichen Garzeiten Gedanken machen. Nichts ist schlimmer, als wenn das eine schon langsam verkocht, während das andere noch sehr al dente ist. Hinterher ist man schließlich immer schlauer. Und satt. Eine schöne Kombination.

Leer, aber gut erwärmt: die PfanneEntgegehn einer These, die ich kürzlich erst aufwarf, beginnt offensichtlich nicht jedes herzhafte Gericht mit Zwiebeln schneiden. Das hat in diesem Fall den Grund, dass noch einiges zwiebeliges dazukommt. Aber wir fangen diesmal mit einer gut, aber nur sanft erhitzten Pfanne an.

Speck in der PfanneIn diese kommt etwas gewürfelter Bacon. Leider ist der hier etwas fettarm geraten. Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch wegen des Geschmacks, wird das alles mit etwas Butter aufgepeppt.

Etwas Butter dazuSie ist übrigens auch der Grund für die dezente Hitze unter der Pfanne. Schmelzen soll sie schon, aber nicht verbrennen. Und es kommt ja jetzt nur noch Gemüse dazu, da kann man sanft was garen.

Kohlrabistücke dazugebenDas ist eine gewürfelte Kohlrabiknolle. Die kann man ruhig etwas länger angaren lassen, bevor die zweite Hauptzutat dazu kommt. Ansonsten … al dente und so.

Lauch dazugebenDer Lauch bringt neben seinen typischen Eigenheiten auch das zwiebelige mit. Kommt er doch botanisch auch aus der gleichen Familie. Hoffe ich mal. Das alles, was jetzt in der Pfanne ist, wird schön langsam geröstet und immer mal wieder (aber nicht zu oft!) durchgeschwenkt.

Alles gut durchschwenkenIrgendwann, wenn man wenig geschwenkt hat, zeigen sich erste Röstspuren.

Pfanneninhalt angebratenDas kann auch gern noch etwas verbreiteter der Fall sein. Ihr wisst ja: Maillard und Geschmack und so. Da gleich auch noch der große Geschmacksgleichmacher und -dämpfer dazu kommt, ist etwas zu viel Geschmack durchaus wünschenswert. Deswegen kam auch noch vor dem ganzen Schwenken Pfeffer und Knoblauch dazu. Salz erübrigt sich wegen des Bacons meistens.

Sahne ein wenig einköcheln lassenSo ein wenig Sahne (=1 Becher) schadet ja auch nie. Und da das ganze doch etwas flüssig (und der Kohlrabi noch recht bissfest) ist, lässt man das bei kleiner Hitze sanft vor sich hin köcheln, um die Sahne zu reduzieren und nebenbei die Kartoffeln für die Beilage zu garen.

Fast fertig, sahniges Kohlrabi-Lauch-GemüseIrgendwann hat der Pfanneninhalt die gewünschte Schlotzigkeit und wir können zur Finalisierung übergehen. Das heißt: abschmecken und …

Kräuter drüber, nicht nur für's Auge… Grünzeug drüber. Die Kartoffeln sind auch gar, werden mit Milch und Butter zerquetscht und sollten ein Kartoffelstampf ergeben.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfEs wurde allerdings etwas stückig. Offensichtlich hatte sich eine festkochende unter den mehligkochenden Kartoffeln versteckt.

Kohlrabi-Lauch-Gemüse an KartoffelstampfUnd so ein Klecks Kartoffelstampf ist doch immer wieder gern was feines, sonst wäre das ganze auch noch Lowcarb gewesen. Schmackhaft war es sowieso. Morgen gibts dann nochmal das gleiche. Und irgendwann zeige ich euch mal meine schnelle Variante, kleine Portionen Kartoffelbrei aus vieleicht nur einer oder zwei Kartoffeln in wenigen Minuten zuzubereiten. Am längsten dauert das Schälen …

 

KW 43 – Selbst ist der Mann

Kann man es eigentlich als Kritik nehmen, wenn Vattern eher was beim Essenbringdienst bestellt als selbst erkochtes (seins oder meins) zu essen? Bequemer ist es auf jeden Fall. Zumindest für ihn; da er natürlich nur eine Portion für den morgigen Sonntag bestellt hat. Ob ich die Wirsing-Roulade überhaupt möchte, weiß ich natürlich auch erst, wenn ich sie sehe und ggf. probiere. Also habe ich heute für mich vorgekocht, und weil ich nach wie vor nicht nur eine Portion kochen kann, wenn ich nicht schon beim Einkaufen entsprechend plane, gabs heute warmes Abendbrot, das dem morgigen Mittag doch sehr ähnelt, bis auf das drumrum. 😉
Eigentlich sollte es was gaaanz anderes geben. Wobei der Unterschied nicht gar so groß ist. Ich hatte mir das folgende Gericht ursprünglich mit Rosenkohl vorgestellt, aber meine genutzte Einkaufsquelle bot keinen feil, so dass ich auf Porree/Lauch umgestiegen bin. Die andere Grundidee wird Euch vom letzten Wochenende bekannt vorkommen, aber es galt, etwas zusammenzurühren, das eine Übernachtung und eine Mikrowellenaufwärmung aushielt, ohne sich arg zu verschlechtern.
Zur Würze und für den Geschmack habe ich erstmal Zwiebeln und Knoblauch zerkleinert.
Knoblauch und ZwiebelDas ergibt immer eine gute Basis. Das sieht ggf. etwas gröber aus, als es ist, da ich mit der Kamera fast in den Haufen drin gewesen bin … 😉 Andererseits ist es eh wurscht, das verkocht.
Topf wird heißApropos kochen. Ohne einen Topf, der heiß wird, geht das natürlich nicht.
Öl wird heißUnd zum Anschwitzen kommt etwas Öl in den heißen Topf.
Zwiebeln anschwitzenDie Zwiebeln haben ganz schön gedampft. Am liebsten hätte ich diese Flüssigkeit zwar aufgefangen, aber sie sollen ja nicht nur kochen, sondern wirklich ein wenig anbraten … Also ging es nicht anders.
Knoblauch dazuKnoblauch darf eigentlich nicht fehlen, ist aber bei Unwillen, ihn zu nutzen, auch entbehrlich. Wenn beides schön angeschmurgelt ist, kommt dann das Fleisch dazu, auch heute wieder in Form von Biorinderhack.
400 g BiorinderhackAuch das wird bröselig angebraten. Was tut man nicht alles für den Geschmack. Etwas Tomatenmark hätte ich vermutlich ranmachen können, aber irgendwie fielen mir nur Gründe ein, die dagegen sprachen. Der Soße hätte es ggf. gut getan, aber sie wurde auch ohne gut.
Lauchröllchen dazuDas sind jetzt 3 schöne Stangen Porree, die da auf die 400 g Rinderhack treffen. Dazu kommen noch …
Gewürze… Salz und Pfeffer und Kurkuma. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie mag ich das Zeug gerade im Essen. Etwas gerebelter Majoran und ein paar Kümmelkörner fanden auch noch den Weg in den Topf.
Deckel drauf, köcheln lassenNochmal gut durchgerührt und Deckel drauf. Allerdings war ich etwas skeptisch. Wirklich viel Feuchtigkeit war nicht im Topf und wo sollte die noch herkommen? Ok, die Frage ist zu beantworten: aus dem Wasserhahn. Einen guten Kaffeepott von Dihydrogenmonoxid fand zwischendurch noch den Weg ins Kochgeschirr.
Lauch-Hack fertigNach einiger Zeit war der Lauch gar und die Soße zwar lecker, aber etwas dünn. Und wenn ich zwischendurch weniger gerührt hätte, wären auch die Porreeringe noch intakter. 😉
"Vogelfutter" dazuEtwas “Vogelfutter” hilft, um die Soße etwas sämiger zu bekommen. Ich hatte zwar überlegt, eine Kartoffel reinzureiben, aber das Krümelzeug (“Klassische Mehlschwitze” eines großen Herstellers) muss ja auch mal weg.
Ein wenig BindungDas wird eingerührt, noch etwas nach gegeben, einmal aufgekocht und nun ist der Lauch-Hack-Topf auch schon fertig. Fehlt nur noch die 3. Komponente.
Spätzle dazuDas sind frische Fertigspätzle, etwa eine halbe Tüte. Laut Beschreibung brauchen die in Wasser nur wenige Minuten, da dachte ich mir, kann ich sie gleich so mit reinschmeißen, nachdem ich die morgige Mittagsportion schon abgezweigt und noch eine dritte für irgendwann mal abgefüllt habe. Kurz dachte ich noch an eine sich anbietende Variante: Spätzle anbraten und dann die Soße drauf, aber irgendwie … neee. Zu viel Arbeit. 😉
Lauch-Hack-Spätzle-TopfGut durchziehen lassen und vorher gut einrühren. Und schon ist es fertig. Was will man mehr? Achja: gut Anrichten.
Hack-Lauch-SpätzleAber das habt ihr jetzt hier nicht erwartet? Immerhin hatte ich an das Grünzeug, was man noch drüber hätte streuen können, wenigstens gedacht. Aber auch nur gedacht.
Wie hieß es doch am Ende einer Tütenaufwärmerwerbung seinerzeit immer so schön: “Das kochen wir mal wieder.” Aber dann in schön. Ideen dafür hatte ich bereits erwähnt. Und nun bin ich mal gespannt, wer morgen das bessere Mittag hat. 😉
Und das wichtigste: Ich vermute mal, dass es nächsten Sonntag endlich mal wieder ein Bild von durch Profis gekochtem Essen gibt.

Außengastro und Huhn im Wok

Obwohl wir beide eigentlich immer was recht wohlschmeckendes auf den Tisch zaubern können, haben Vattern und ich uns schon sehr über die Öffnung der Außengastronomie gefreut, Zum Start unser sonntäglichen Rundreisen gab’s Fisch, im konkreten einen schön gebratenen Bachsaibling an Bratkartoffeln mit sehr angenehmem Drumrum.
Bachsaibling leckerWunderbar. Auch oder wegen der Knoblauchzehe, die im Bauch des Fisches schlummerte. Hm. Es war zwar sehr schön und sonnig rund um die Terrasse, aber das Essen kühlte doch recht schnell aus. Da half nur schnelles Essen. zumindest der erwärmten Teile. Die Zitronenspalte kam übrigens wie immer ins begleitende Getränk. Ich will mir doch den schönen Fischgeschmack nicht verderben.
Heute Abend bin ich dann endlich dazu gekommen, mit meinen Wokvariationen zu starten. Das Grundprinzip ist ja recht einfach: Gemüse klein schneiden (Julienne), Fleisch “schnetzeln”, Pasta nebenher kochen. Fleisch schnell und heiß anbraten, an den Rand schieben, Gemüse dazu, bissfest gare, alles gut durchmischen, Gewürze dazu geben, Nudeln unterrühren und mit Sojasoße (oder anderen geeigneten Flüssigkeiten) abschmecken. Und da ich selbst auch erst wieder etwas Gefühl für diese Art der Zubereitung aufbauen muss, lief beim ersten Mal heute noch nicht alles rund.
Wenn das Nudelwasser kocht und der Wok heiß ist, gehts los.
Spaghetti kochenNudeln ins Salzwasser.
heißes Öl im WokÖl in den Wok. Idealerweise Erdnussöl, wegen der hohen Erhitzbarkeit. Aber ich hatte dann doch keins mehr im Haus. Sonnenblumenöl geht auch. Gutes, ggf. trübes Olivenöl bietet sich nicht an, weil es schneller verbrennt. Hat man raffiniertes Olivenöl zur Hand, kann man auch damit arbeiten.
Fleisch heiß und schnell anbratenIns heiße Öl kommt dann das Fleisch zum Anrösten. Wenn es mit etwas Stärke bepudert wäre, ginge das besser. Aber es geht auch ohne. Im Konkreten hatte ich den Albtraum aller Gender-“Freunde” erworben: Hähncheninnenfilets. Der Vorteil ist, dass es dankbar für jede Würzung ist. Aber man muss wirklich schnell arbeiten. Das Zeuch wird ja schon trocken, wenn man es nur zu heiß anguckt.
Hühnchen angebratenNach dem Anbraten habe ich es erstmal wieder aus dem Wok genommen. Der weiterhin geplante Lauch war dafür und es blieb auch nicht auf dem Wokrand liegen … Nächstes Mal langformatiger schneiden.
Lauch in den WokHierzu sei erwähnt, dass ich die Idee hatte, die Lauchform eher an die Spaghetti anzulehnen als an die klassischen Ringe. Meine Schneidfähigkeiten sind offenbar auch ein wenig den Bach runter gegangen. Das nächste Mal mit Lauch wirds wieder klassischer: die Stange wird in ca. 5 cm lange Abschnitte geteilt und dann in dünne Julienne geschnitten. Hier bin ich mit meiner Lebensmittelschere in den Wok gegangen.
Lauch anbratenDer Lauch zeigt schnell Bratspuren. Dann kann es auch schon weiter gehen. Wobei: der nächste Schritt ist entbehrlich.
Schinkenspeck dazugebenBei dem Schinkenspeck war das MHD gerade drüber und mahnte eine alsbaldige Verarbeitung an. Bis morgen hätte er sicher auch noch gehalten. Es wäre besser gewesen.
Hühnchen wieder zurückDas Hähnchenfleisch kommt auch wieder zurück und wird untergerührt.
Nudeln dazuGenau wie die Nudeln. Ich habe mich an die gängige Portionsregel gehalten, dass nächste mal nehme ich weniger.
Sojasoße zum Würzen und für die FarbeZum Würzen, Färben und für allerlei andere Effekte ein Schuss Sojasoße. Der kann ruhig ordentlich sein, die Nudeln nehmen allerlei auf. Aber nicht übertreiben, vor allem, wenn man den Schinkenspeck nicht weggelassen hat und dieser auch eine gute Salzquelle ist.
gut durchgerührtAlles gut vermischen, bis die Sojasoße aufgesogen oder dickflüssiger geworden ist. Dann servieren.
Bratnudeln mit allereiUnd am Anrichten arbeite ich noch. 😉 Aber im Magen ist es dunkel und man sieht es spätestens dort nicht mehr.
Der obige Fisch und die Bratnudeln haben etwas gemeinsam: Sie förderten beide ein wenig den Getränkeumsatz. Sie waren nicht wirklich versalzen, aber doch intensiv gewürzt. Für mein Gericht war’s wohl der Schinkenspeck.

Kochen mit Herz – Kartoffel-Lauch-Pfanne

Mittlerweile habe ich wohl schon mehr Hühnerherzen gegessen als Hühner. Aber ich mag diese kleinen Fleischbrocken sehr, sind sie doch von Natur aus schon mal in mundgerechter Größe und auch die Konsistenz ist recht angenehm. Dabei ist es egal, ob man sie nur kurz anbrät oder stundenlang mitkocht. Und für feine Speisen kann an sie noch halbieren und vierteln, was sie etwas unkenntlicher macht, aber nicht wirklich unleckerer.
Heute gab es mal wieder ein schnelles Ein-Pfann-Gericht, das zwei gute Mahlzeiten ergab. Und es beginnt natürlich mit einer Pfanne, die erhitzt wird.
Leere Pfanne
In die Pfanne kommt gutes Rapsöl.
Geölte Pfanne
Und wenn auch das Öl heiß ist, werden die Hähnchenherzen angebraten.
Herzen anbraten
Etwas Salz und Pfeffer gibt ein wenig Würze mit. Und ein paar Kartoffeln, klein gewürfelt, Fülle. Die Herzen hatten da aber schon ein wenig Bräune.
Kartoffeln dazu geben
Eine Lauchstange habe ich in Ringe geschnitten, die kommt auch mit in die Pfanne.
Lauch dazugegeben
Dann wird alles einmal gut durchgeschwenkt. Es soll sich ja auch alles miteinander vermischen, vor allem aromatisch.
Lauch untergehoben
Deckel drauf und ca. 20 Minuten bei kleiner Hitze vor sich hin köcheln lassen. Eben so lange, bis die Kartoffeln gar sind.
Deckel Drauf
Eigentlich wäre die Pfanne jetzt verzehrfertig. Aber ab hier kann man noch etwas abbiegen.
Kartoffel-Lauch-Pfanne mit Herz
Ich habe mich für die Zugage von sauerer Sahne entschieden. Leider hatte ich keine im Hause, so dass ich mich am Skyr-Becher bediente, die abgeschöpfte Menge aber erstmal außerhalb der Pfanne cremig rührte.
Brühe oder Bratensoße oder dergl. wären jetzt auch eine Idee gewesen, wenn man es etwas schlotziger haben wollte.
Skyr statt Saurer Sahne
Der Saure-Sahne-Ersatz verteilte sich beim Rühren schön im Essen, wurde noch etwas abgeschmeckt und fertig war’s.
Skyr untergerührt
Natürlich darf auch etwas grünzeug nicht fehlen.
Kartoffel-Lauch-Pfanne mit Herz
Weitere Anrichtung gab es nicht, es wurde direkt aus der Pfanne gespeist bis diese halb leer war. Der Rest wurde eingedost und kalt gelagert, möge es morgen oder die Tage noch ein Abendbrot oder Mittag ergeben.

Kartoffeln – aromatisch und lecker

Während anderswo über fade Kartoffeln schwadroniert wird, und dann im gleichen Atemzug die geschmackslose Schwester der Gurke, die Zucchini, über den vielzitierten Klee gelobt wird, so dass man im besten Fall an eine Bestätigung des alten Satzes “Über Geschmack lässt sich kaum streiten” denken kann, daneben dann noch die Sellerie als “Erdapfel” bezeichnet wird (Das muss einem auch erstmal einfallen, aber irgendwann ist alles irgendwem erstmals eingefallen.), hier ein kleines einfaches Pfannengericht, das die wundervolle Aromatik der Kartoffel wunderbar zur Geltung bringt.
Kartoffeln, die sich in ausgelassenem Speck suhlenEin paar Kartoffeln habe ich grob gewürfelt und dann in eine warme Pfanne gegeben, in der schon ein wenig Speck in etwas Butter ausgelassen wurde. Der “Speck” ist übrigens doppelt geräucherter Bauch, den mein Lieblingsfleischer im Sortiment hat. Etwas Salz, Pfeffer und eine grob zerquetschte Knoblauchzehe geben dem Pfanneninhalt zusätzlich noch etwas mit.
Lauchscheiben dazugebenDie Kombination Kartoffeln mit Lauch ist eigentlich immer lecker. Deswegen sei das hier mit verwendet. Außerdem gilt es ja, den Gemüseanteil im Essen hoch zu halten!
Alles gut bedeckelt durchschmorenAuch der Lauch hat noch etwas Salz und Pfeffer und – zum Zwecke der besseren Verdaulichkeit, aber auch für Aromatik – ein paar Kümmelkörner dazugegeben. Dann kam der Deckel auf die Pfanne und alles wurde sanft vor sich hin ziehen gelassen. Dabei ab und an umrühren.
Lecker kartoffeligDie letzten Minuten gibt es noch mal etwas mehr Feuer unter der dann deckellosen Pfanne, um noch ein paar Röstaromen entstehen zu lassen. Und so entsteht ein herrlich kartoffeliges Gericht, das der Äußerung über fade Erdäpfel Hohn spricht. Man könnte noch ein riesen Omelett daraus machen (Stichwort: Frittata) oder alles mit etwas Sahne oder Frischkäse cremiger gestalten.
Wer Kartoffeln in zu viel Wasser mit zu wenig Salz kocht, dem werden sie schnell fad, wer aber richtig damit umgeht, hat eine herrlich aromatische Speise und muss nicht mit missglückter Ironie blöd darüber herziehen.

Bratkram

Dies ist auch wieder so eine Geschichte, die nur mal so anfing und dann zwischendurch doch besser aussah, als befürchtet. So fehlen die Anfangsbilder, aber wie gewürfelte Kartoffeln und geschnittener Lauch in der Pfanne beim Anbraten (erst nur die Kartoffeln, nach wenigen Minuten erst den Lauch) aussehen, wird sich wohl jeder denken können. Wenn alles ein paar schöne Bratspuren hat, kommt der vielgenutzte Deckel drauf und alles sieht dann so aus:

Da diese Porree-Kartoffel-Mischung kein Alleingericht, sondern eine Beilage werden sollten, hatte ich noch ein wenig damit vor.

Unter dem Deckel werden die Kartoffeln ja nicht knusprig, aber gar (Ausgangspunkt waren rohe, mehlig kochende Kartoffeln). Ich habe sie nicht nur mit Salz und Pfeffer, sondern auch noch mit etwas Kümmel gewürzt. Und dann ging ich mit einer Gabel durch die Pfanne, versucht, möglichst wenig Lauch beim Quetschen zu erwischen.

Jetzt noch ein Schuss Sahne dazu, das wäre eine Idee gewesen. Allein die Vorratshaltung wies keinen Bestand an Sahne aus.

Aber man kann auch mit dem “Frühstücks”-Skyr kochen. Den habe ich zum Zwecke der Cremigkeit mit eingerührt.

Dann war die Beilage auch schon fertig.

Auf dem Teller ergänzt wurde das Stampfkartoffel-Porree-Durcheinander durch sauer eingelegte Bratheringsfilets. Da gibt es käuflings aber auch solche und so’ne. Aber es gibt auch recht gute, auch wenn es nicht so aussieht. 😉

Palidromsonntag

Einer der seltenen Feiertage: der Palindrom-Tag. Der letzte war am 11.11.1111 und der nächste wird am 12.12.2121 sein. Daten, die von vorn und von hinten und auch in der US-amerikanischen Schreibweise Mo/Ta/Jahr gleich lauten. Selbst die Datenbankschreibweise 2020-02-02 ist (auch hier mit Weglassung der Zeichen) ein Palindrom. Das musste gefeiert werden …!!!
Zugegeben, schöne Zahlen und die Schönheit der Mathematik sind mir durchaus nicht verschlossen, aber man kann es auch übertreiben. Oder wisst ihr, was das schöne an 2520 ist? Aber lassen wir das. Zum Mittag geht’s essen. Und es war gut, dass wir reserviert hatten. An der Tür begrüßte uns ein Schild, das Eintritt ohne Vorbestellung unnötig wäre. Einige Essenswillige drehten entsprechend hungrig ab.
Es gab “gutbürgerlich”, wobei ein wenig Avantgarde doch dabei war. Aber das ist doch schön. Anderseits hatte die Karte auch so ein wenig was von Systemgastronomie, da man einige Beilagen auch bei anderen Gerichten wiederfand, und damit meine ich nicht, dass es vielleicht mehrere Gerichte mit Pommes oder Kroketten gab. Auch das Spinat-Linsen-Birnen-Gemüse, das ihr auf meinem Teller seht, fand sich mehrfach. Übrigens fand es sich nicht auf der Menükarte, die draußen an der Tür hing. Dort hätte es ein Spinatcurry mit Linsen und Aprikosen sein sollen. Aber im Stress des Alltags kann man schon mal vergessen, eine Karte auszuwechseln.

Sehr interessant sah übrigens das Rote-Beete-Kartoffelpüree aus, dass mindestens zwei Gerichte der Karte begleitete (meins nicht). Das sollte ein Pastinaken-Kartoffelpüree sein. Die Fleischeslust befriedigten zwei Medaillons vom Wildschwein. Alles in allem eine wunderbare, beinahe 100%ig richtlinienkonforme Atzung mit angenehm hohem Gemüseanteil – sowas findet man nicht überall. Auch nicht in der Auswahl. Natürlich gab es auch quasi gemüsefreie Gerichte, aber sie waren in der Minderzahl. Erfreulich.
Über das Essen selber sage ich mal nichts. Ich bin zwiegespalten. Ich könnte es guten Gewissens loben. Ich habe aber auch das Gefühl, es ebenso zerreißen zu können. Ich bin mir noch unklar. Ähnlich geht es mir mit einem Begriff, den ich in der Karte fand. Grundsätzlich finde ich es ja gut, dass Restaurants Gerichte in unterschiedlichen Portionsgrößen anbieten. Das Prinzip, dass die kleinere Portion immer die besondere ist, ist sicher überdenkenswert, aber immerhin gibt es die Auswahl. Kritikwürdiger ist da schon die Begrifflichkeit dazu. Die kleinere  wird meist als “Seniorenportion” bezeichnet. Bei der allgemein zu findenden Portionsgröße vielerorts ist es eher die “vernünftige Portion”, aber das soll hier nicht das Thema sein. Im heute besuchten Restaurant wird gibt es stattdessen “Damenportionen” und ich weiß nicht, ob ich mich mit meinem Wunsch nach vernünftigen Portionsgrößen damit diskriminiert fühlen soll oder ob hier einfach nur die Gleichberechtigung Amok läuft?
Am Abend habe ich mal wieder für die Woche vorgekocht. Einiges musste auch verbraucht werden. Unter anderem einige Äpfel, eine Khaki, … Da ist es gut, wenn man so einen beheizbaren Mixbecher hat, da kann man schnell ein Apfelmus mit Einlage kochen, ohne sich viel drum kümmern zu müssen. So konnte ich mich auch noch um die Verwertung der Gemüsereste kümmern. Es ist also mal wieder ein Rumfort-Topf. Sonnenblumenöl steht auch immer rum, aber das muss ja nicht so schnell fort, deswegen kam nur eine kleine Menge in den heißen Topf.

In dem dann schnell heißen Öl habe ich das Fleisch von Hühnerbeinen angebraten.

Ordentlich mit Feuer und Dampf. Und noch ein paar Reste des doppelt geräucherten Bauchs, die ich gestern schon nutzte.

Klein geschnibbelt hatte ich vorher schon ein Bündel Suppengemüse. Möhren, Sellerie, Porree, die Stiele von der Petersilie.

Der Topfinhalt wurde gut durchgerührt und mit ein wenig Wasser aufgefüllt.

Salz, Pfeffer, Kümmel, Knoblauch gehören auch noch mit dazu. Dazu ein oder zwei Lorbeerblätter.

Und ein ein paar Kartoffelwürfel habe ich auch noch mit hinein geschnitten.

Deckel drauf und eine Weile leise vor sich hin köcheln lassen. Die Kartoffeln dürfen dabei ruhig gar werden.

Alles bisher war eigentlich nur der Ansatz für das, was jetzt folgt. Oben drauf habe ich den Spitzkohl – zerpflückt – gelegt und gegart.

Dabei hilft natürlich der Deckel wieder.

Alles gut durchrühren, abschmecken, und abfüllen. Das sieht ein wenig wie ein heilloses Durcheinander aus, aber schmecken soll’s, nicht unbedingt nur gut aussehen.

So habe ich jetzt 3 Mittagessen für die kommende Woche. Mal sehen, wie ich da noch Abwechslung hinein bekomme.

Aber das schöne an dieser Art von Speise: Es lässt sich wunderbar mitnehmen und in der dienstlichen Mikrowelle wieder aufheizen. Vielleicht sollte ich auch mal probieren, es mit Käse zu überziehen und zu überbacken (wie ich es in einem anderen Foodblog schon so oft gesehen habe) ;-). Die Schalen sollten das aushalten. Die ist auflaufsicher.
P.S.: 2520 ist übrigens die kleinste Zahl, die durch alle Zahlen von 1 bis 10 teilbar ist. kgV genannt. Kleinstes gemeinsames Vielfaches.

Zwei Leute, zwei Pfannen, aber nur ein Gericht?

Manche Gerichte sehen, wenn man sie auf einem Teller drappiert, so aus, als ob man sie ganz allein essen könnte. Oder sie sind nur für einen gedacht. Dabei werden meist auch zwei Leute davon satt, zumal auf den Bildern ein Größenvergleich fehlt. Das heutige Gericht präsentieren ich zuletzt auf einem Pizzateller. Aus Gründen. Mein Präsentationsteller ist noch im Geschirrspüler und er könnte auch etwas klein sein. Aber manches gibt es eben auch nur in einer bestimmten Größe.
Angefangen hat alles relativ einfach:

3 Kartoffeln, in Scheiben geschnitten, etwas Öl und Butter zum Braten, etwas Rosmarin und ca. 7 cm Chorizo, so weit es geht in Würfel geschnitten. Die Wurst gibt der Sache etwas Pfiff und Pfarbe. 😉 Die Kartoffeln kamen zuerst ins sanft erhitzte Öl und bei mittlerer bis kleiner Hitzeeinwirkung wurden sie ohne viel in der Pfanne rumzurühren erhitzt und gegart. Wenn sie dabei ein wenig bräunen, ist das nur gut. Der Rosmarinzweig, etwas Salz und die Wurstwürfel kamen auch recht zügig dazu. Wer keine Chorizo bekommt, kann auch gern eine nicht zu harte Mettwurst nehmen und dann noch Paprika hinzugeben, je nach Geschmack und Vorlieben edelsüß oder scharf.

Die Kartoffeln sind noch nicht gar, dann kommt auch der Lauch mit dazu, auch der ist, soweit möglich, in Scheiben geschnitten.

Alles wird gut durchgeschwenkt und sanft vor sich hin brutzeln gelassen. Bei meiner Induktionsplatte habe ich 140° eingestellt. Das ist sanft.

Sieht das nicht auch so schon lecker aus?!
Apropos sanftes Erhitzen der Pfanne. Die zweite Pfanne wird so stark erhitzt, wie es nur irgend geht. Bei mir stand sie eine ganze Weile erstmal leer auf der heißen(!) Herdplatte. Dann kam ein hocherhitzbares Öl hinzu und dann DAS:

Sieht das nicht toll aus. Kein Wunder, dass ich es kaufen musste, als ich es im Laden sah. Und es mich sah. 😉 Da ist in der Pfanne ordentlich Hitze unter; das zischt und brutzelt auf das heftigste, auch wenn das auf dem Bild nicht so aussieht.

Nach 2 oder 3 Minuten guckt man mal vorsichtig auf die Bratfläche, und wenn sich eine gute Bräunung ergeben hat, wird das Fleischstück genau einmal umgedreht.

Anschließend kommt alles in den vorgeheizten Ofen. Der sollte auf 80-100°C eingestellt sein. Bei 80°C kann man es etwas länger drin lassen, bei 100°C weniger lang.

Zeit, um den Teller mit einer Garnitur zu versehen.

Meine Mikrowelle mit Heißluftfunktion stand auf 95°C Heißluft und das Fleisch ruhte 10 Minuten. Dann kann angerichtet werden.

Nach der Garnitur kommt das Fleisch auf den Teller, das wurde noch mit Salz und Pfeffer gewürzt.

Ein Teil des Pfanneninhalts (Kartoffel, Lauch, Chorizo) kommt auch noch auf die restliche Freifläche.

Mal der Probeschnitt nur für die Leser hier: Ist das nicht ein herrliches Rosa. Das Filetteil konnte man mit der Gabel zerreißen, der andere war mit angenehmen Biss. Blöd nur, wenn man das T-Bone-Steak vor dem Verzehr erst tranchieren muss, wenn zwei davon essen sollen/wollen. Aber alles wurde fein säuberlich und fast gerecht geteilt.
Guten Appetit.