Sche.. mit Reis oder Kürbisfest in anders

Da gab es einen Feiertag in der vergangenen Woche, aber nicht überall am gleichen Tag den gleichen Feiertag. Im Bereich von Aldi Süd (guckt auf die Karten, es ist wirklich fast das gleiche) verbot Allerheiligen das Einkaufen am Sonnabend, im Bereich Aldi Nord war der Freitag frei und es gab ein langes Wochenende mit Samstagsshopping. Auch mich trieb der – letztendlich sehr übersichtliche – Grünmarkt in „die Stadt“ um Zutaten für das Sonntagmittag einzukaufen. Für Kenner meiner Person erstaunlich war ich recht früh da, was die Logistik arg vereinfachte. Beim Verlassen des Stadtzentrum ereilte mich beinahe ein Lachkrampf, was hinter dem Steuer eines Autos eher unpraktisch ist.

An dem Ort, den ich „die Stadt“ nenne, gibt es zwei Tiefgaragen zum Zwecke der Pkw-Abstellung. Die erste befindet sich unter dem „Marktplatz“, der den Namen temporär zur Zeit nicht wirklich verdient, da Dank Eishallenaufstellarbeiten gerade kein Markt hier stattfindet. Auch der Grünmarkt war in eine Seitenstraße, tagsüber Fußgängerzone, abgeschoben. Die zweite befindet sich unter einem innerstädtischen Einkaufszentrum, das eine Hauswand quasi direkt am Marktplatz hat, was auch folgen lässt, dass beide Tiefgaragen nebeneinander liegen. Ein wenig Erde befindet sich noch zwischen ihnen, es gibt keinen direkten Übergang. Die Zufahrten sind vielleicht 150 bis 200 m auseinander. Aber warum erkläre ich das so ausführlich?

Als ich die Garage unter dem Marktplatz verließ, fuhr ich seitlich auf eine Autoschlange zu. Diese stand vor der Zufahrt zur zweiten Tiefgarage, wobei zweite nicht nur eine Durchzählung in diesem Artikel war, sondern auch die Reihenfolge in der Fahrtrichtung der meisten (>90%) Autofahrer. Während in der von mir gerade verlassenen Garage noch einige Plätze frei waren (was deutlich angezeigt wurde), standen die schätzungsweise 30 bis 40 Autos vor der Einfahrt der Centertiefgarage, die, wie ein Parkleitsystem schon 300 m vorher anzeigte, voll war. Wie ich beim Verlassen der Innenstadt bemerkte, war diese Wartegemeinschaft um zwei Kurven am sich bilden, aber keiner, in Worten KEINER, bog in die Tiefgarage mit den freien Parkplätzen ab, alle wollten offenbar in die unterm Center, nicht in die am Center. Derartige sichtbar vorgeführte Ignoranz führte zum erwähnten Lachanfall meinerseits und zu leicht verwirrten Gesichtern in der Autoschlange, die ich in Gegenrichtung passierte.

Übrigens: Der Donnerstag vor dem Feiertag war auch schon herausfordernd, was den Einkaufsverkehr in der Innenstadt betraf. Aber das nur nebenbei. Den Feiertag selbst – genauer: eine seiner nicht feierlichen Zweitbedeutungen – begang ich übrigens mit einem dazu passenden Essen. Was gar nicht so einfach war. Gut, ich hätte mir Palatschinken machen können, aber für dieses Zwischending aus Omelett und Eierkuchen hatte ich nicht wirklich den Nerv. Eine Sachertorte war so schnell auch nicht zu besorgen, aber die berühmten Käsekrainer ließen sich zumindest simulieren.

Käsekrakauer mit Senf und BrötchenZugegeben, sie sind nicht echt, kommen aber ihrer Beschreibung bei Wikipedia schon recht nahe. Eine „leicht geräucherte Brühwurst mit grobem Brät“ haben wir hier auch vor uns. Käse ist auch drin, wenn auch nicht ganz so viel wie beim Original.

Käsekrakauer mit Senf und BrötchenIn der Rolle der „Eitrigen“: eine Käsekrakauer. Ziemlich dicht dran. Und damit begrüße ich ereignistaggerecht (31.10.) die Österreichische Hauptstadt mit einem fröhlichen: „Hallo Wien!“ Und sollte ich da etwas missverstanden haben, so passierte das relativ bewusst. Ich mag keinen Kürbis.

Sonntagmittag

Es ist nicht gut, ungeplant in die Zubereitung eines Mittags gesehen. Irgendwann in der letzten Zeit habe ich mal ein Rezept irgendwo gesehen, mit dessen schwacher Erinnerung ich einkaufen gegangen bin und daraus etwas „baute“, was dem auslösenden Rezept evtl. die Zutaten, nicht aber die Zubereitung entlehnt. So kam auch etwas völlig anderes dabei heraus, aber – und das ist jetzt keine Entschuldigung – die Hauptzutat entsprach auch nicht ganz der Erinnerung beim Rezept.

Gemüsereis mit LöffelfleischNennen wir es Löffelfleisch mit Gemüsereis. Für den Teller habe ich mich etwas angestrengt, um es halbwegs essbar aussehen zu lassen. Beinahe hätte aber auch der alte Spruch gegolten: „Das Auge isst mit. Das Auge hat sich schon übergeben.“ Von der Aromatik war das übrigens sehr viel besser als es aussieht. Aber das nur nebenbei.

Bleibt die Frage, wie dieser Unfall zustande gekommen ist. Eine Beinscheibe vom Rind bildete den Ausgangspunkt des Gerichts, die dann in einem Topf unter Anwesenheit von etwas Öl angebraten wurde. Das löschte ich dann mit ein wenig Wasser ab und gab so nach und nach (immer, wenn ich etwas zusammengeschnippelt hatte) Möhre, Pastinake, Stangensellerie und Lauch dazu. Als ich dann zwischendurch mal probierte, stellte ich fest, dass das beinahe zur Süßspeise wurde. Leute, die ein wenig auf ihren Zuckerkonsum achten, sollten bei bestimmten Gemüsen auch dran denken, dass da sehr viel mitkommt. Die Zugabe von Salz, Pfeffer, Piment, Lorbeerblatt, etwas Chili brachte die Brühe, die sich bildete, wieder etwas ins Gleichgewicht, aber damit überdeckt man die Süße ja nur, drin bleibt sie trotzdem.

Alles köchelte dann eine gaaaanze Weile vor sich hin, so knapp unterm Siedepunkt. Als das Fleisch zart und weich war (Stunden später) setzte ich noch etwas Naturreis an und als der dann gar und entwässert war, kam die Frage:. Watt nu?

Gemüsereis mit LöffelfleischIch rührte einen Teil des Gemüses (sehr weich) in den Reis, gab auch noch etwas Brühe dazu. Das Fleisch war so zart, dass man es mit dem Löffel teilen konnte (deswegen „Löffelfleisch“, für Kaninchen oder Hase ist ja nicht die Jahreszeit). Das kam dann alles auf den Teller und der Teller vor die Linse.

Gemüsereis mit LöffelfleischIch finde Beinscheibe immer wieder eins der interessantesten Fleischstück. Als Basis für eine gute Brühe sowieso, aber darauf hatte ich es diesmal nicht angelegt. Deswegen war kaum Wasser im Topf, gerade so viel, dass die Scheibe ohne Alles knapp bedeckt war. Der Rest kam dann mit dem Gemüse. So war dann die Flüssigkeit auch sehr aromatisch, beim Fleisch hatte sich auch ein wenig vom Chili eingenistet. Das gab ein wenig Pfiff. Das Gemüse würde ich das nächste Mal sehr viel später dazu geben. Ziel: Geschmack abgeben, aber trotzdem noch ein bisschen al dente. Nun war das einzig bissfeste der Naturreis.

Fertigkram mit ein wenig was drumrum

Neulich bin ich ja verführt worden. Also nicht so, aber anders. Aber ich war auch etwas irritiert hinterher. Und mittendrin. Ich habe es aber durchgezogen, es führte aber dazu, sowas immer seltener, also noch seltener zu machen. Es fing damit an, dass jemand in meinem Dunstkreis Mittagspause hatte und überlegte, was er sich dafür wohl holen würde. Da ich auch nichts konkretes geplant hatte, überlegte ich, ob mir was mitgebracht werden könnte. Allerdings lief es beim Gegenüber auf den Schachtelwirt „Zur Goldenen Möwe“ hinaus, worauf ich in dem Moment keine wirkliche Lust hatte. Aber der Keim war gesetzt, und ich fuhr nach Feierabend an der mobilitätsgeräterfordernden Essensausgabe vorbei und staunte nicht schlecht. Ein Burger, den ich früher mal ganz gern aß, der aber auch damals schon einen unlogischen Preis hatte (vor allem im Vergleich zu den anderen „einfachen“ Burgern war er zu teuer), hatte einen erstaunlichen Preissprung hinter sich. Von den 2,59€, die ich in Erinnerung hatte, war er auf 4,19€ angestiegen. Und das bei nicht verbesserter Qualität. Nungut, jetzt muss der Jieper eben noch großer sein, bis mich mein fahrbarer Untersatz mal wieder in eins der „Restaurants“ bringt.

Apropos Essen in zweifelhafter Qualität. Fertiggerichte bringen mich immer mal wieder dazu, selbst zu kochen. Die Woche hatte ich mal nach Feierabend so gar keine Lust, mir etwas zu machen. Also griff ich nach einem Fertiggericht für die Mikrowelle (wenn, dann richtig). Das Endprodukt war dann zwar olfaktorisch überaromatisiert, der Duft hing selbst nach ausgiebigem Lüften noch in der Wohnung. Geschmacklich und von der Konsistenz her gings, wobei es ein in Soße ertränktes Pfannengericht war. Hergestellt und final aufbereitet ohne jede Pfanne. 😉 Dann doch öfter mal selber machen und sich vorher dazu aufraffen.

Sonntagmittag

Das wurde ein wenig experimentell. Die eine Zutat wollte ich schon länger mal wieder benutzen, die andere war ein Verlegenheitskauf und die Dritte ruhte noch im Tiefkühler …

Möhrenreis mit BackfischstäbchenUnd der Rest ist anrichten. 😉 Backfischstäbchen (Tk), Möhre (Vk) und Naturreis (lmb). Zum Anfang kamen klein geschnittene Schalotten in die gebutterte Pfanne, eine Knoblauchzehe, etwas Salz und eine Spur Zucker waren wohl auch dabei. Als die weich waren, folgten die Möhrenwürfel und alles wurde bedeckelt gar geschmort. Der Naturreis war quasi fertig und kam dann, als die Möhre soweit war, untergerührt. In einer zweiten Pfanne wurde dann das Tiefkühlprodukt aufbereitet.

Möhrenreis mit BackfischstäbchenAn Reis und Möhren kam noch etwas geriebener Parmesan. Warum, weiß ich auch nicht. Vermutlich hätte etwas mehr Salz dem Gericht auch gut getan, durch die Möhren wurde es fast zur Süßspeise.

Möhrenreis mit BackfischstäbchenMan konnte es aber essen.

Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten…

Das ganze natürlich im Dialekt eines Kaisers Franz (Beckenbauer), in einer Werbung, deren beworbene Marke es – aktiv – schon eine ganze Weile nicht mehr gibt. Eine Firma mit dem Namen existiert aber heute noch und man kann Produkte von ihr kaufen, bei Aldi unter dem Namen Aldi-Talk. Soweit das nerdige für heute. Wobei ich auch St. Martin als Thema heranziehen hätte können, unter der Maßgabe, dass Vogel irgendwie gleich Vogel ist. Oder bei einer gewissen Toleranz, dem Vogel gegenüber, unter der falschen Prämisse, eine Ente ist auch nur eine kleine Gans. 😉 

Der Einzelhandel an sich verführt manchmal auch zur Bewegung. Bei meinen Einkäufen beobachte ich häufig Menschen, die scheinbar ziellos durch die Gänge gehen, vermutlich einen Einkaufszettel abarbeitend, auch wenn es nur die Gewissheit ist, dass sie noch das und das und das brauchen … Interessanter wird es dann nur noch, wenn Pärchen zusammen einkaufen, was den Weg im Laden meist noch chaotischer macht, da der Wagenführende öfter auch mal auf der Suche nach dem jeweiligen Partner ist und umgekehrt. Wenn ihr aber jemanden seht, der recht stringent die Gänge rauf und runter geht und dabei die Regale mit den Augen „scannt“, dann könnte ich das sein. Wobei ich zwei verschiedene Versionen habe: die lauffaule, wo ich die Regale auf beiden Seiten des jeweiligen Ganges gleichzeitig scanne und die etwas bewegungsfreudigere, wo ich jeden Gang zweimal gehe und dann nur die Regale einer Seite nach Sachen, die ich möchte, absuche. 

Beim letzten Wochenendeinkauf musste ich aber mein Prinzip verlassen, da ich noch keine Idee hatte, was ich eigentlich am Sonntag essen wollte. So fing der Einkauf eigentlich doch recht zielgerichtet an, aber am Kühlregal mit den tierischen Proteinen wurde erst die Richtung für die Gemüse gelegt, die der Beilage dienen sollten. Das hieß aber, nach der Auswahl des Fleischstücks musste ich zum Ausgangspunkt des Einkaufes zurück, da sich dort die Obst- und Gemüseabteilung befand. Der Zeitpunkt des Einkaufs machte diese Priorisierung notwendig, da die Auswahl an Proteinträgern nicht so groß war wie die Auswahl an Gemüsen.  Trotzdem wurde keine „klassische“ Kombination daraus, da auch das Grünzeug schon etwas ausgesucht war. 

Sonntagmittag

Wer etwas tiefer hier im Blog gräbt oder genauso tief im Nachbarblog rundumgenuss.de schaut, wird irgendwo ein Video zum Braten von zwei Entenbrüsten finden. Macht bloß nicht das mit der Soße nach, aber die Entenbrüste, die bei dem Dreh gebraten wurden, eigentlich fast in eigenem Fett konfiert, waren vom Gargrad her absolut genial. Das lag aber eher an den Bedingungen der Dreharbeiten, die den Kochvorgang verzögerten, was ich durch eine geschickte Auswahl der zugeführten Hitze auszugleichen versuchte. Die beiden Brüste waren anschließend sowas von auf den Punkt, wie ich es vorher und hinterher nie wieder hinbekommen habe. Aktuell also mal wieder ein Versuch, das nachzuahmen, was allerdings allein schon an der Brust selber scheitert, ist sie doch sichtbar kleiner als die Vorlagen. Das sollte aber nicht weiter stören. Zusammen mit einem Kohlrabi, zwei Kartoffeln und ein paar Gewürzen wurde es doch ein leckeres Essen. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinNunja, ein Ei, ein Becher Sahne, Tk-Petersilie, Parmesan u.a. waren auch noch mit dabei. Die Entenbrust heißt übrigens Jacques. Also nicht wirklich. Ob es einen (Marken-)Namen auf der Packung gab, habe ich nicht überprüft. Aber sie kam aus Frankreich und war männlich. Aber genug der Klischees. Da Kohlrabi doch ein wenig braucht, um zu garen und so ein Gratin ebenfalls nicht sofort bräunt und stockt, konnte ich bei der Entenbrustgarung das Niedrigtemperaturbraten, das im erwähnten Video schon so gut geklappt hatte, versuchen nachzuempfinden. Das klappte auch ganz gut. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinZart rosa und saftig, dabei eine „rösche Kruste“, also die Haut war schön knusprig. Was will man mehr!? Den Kohlrabi habe ich geschält und gewürfelt. Dann kam alles in Anwesenheit von etwas Butter in einen Topf und wurde mit Salz und Pfeffer ein wenig angeschmort und dann bedeckelt unter gelegentlichem Rühren weitergegart. Später kam ein halber Becher Sahne dazu, die dann nach und nach und ohne Deckel reduzierte, bis das Produkt wie auf dem Teller im Topf war. Vom tiefgekühlten Petersilieblock raspelte ich noch etwas ins Gemüse und schmeckte auch nochmal mit den Grundgewürzen ab. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinDie rohen Kartoffeln waren auch geschält und in Scheiben geschnitten. Dann wurden sie in der Mikrowelle 85% gegart. In eine gebutterte Auflaufform kamen dann die Scheiben und wurden mit einer Mischung aus Ei, dem anderen halben Becher Sahne, geriebenem Parmesan und Gewürzen übergossen. Oben drüber kam noch weiterer Parmesan und nach 15 Minuten bei 180°C in der Heißluft sah es dann so aus wie auf dem Tellern. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinAlso, dafür, dass mir eigentlich nix eingefallen war und der Fleischkühlschrank im Supermarkt die Planung erst in Gang setzte, war das doch gar nicht so schlecht. 

Kram, Reste, Hack, Enttäuschung, Glück und andere Fragmente

Manchmal sollte man doch bei den Prinzipien bleiben, wenn man schon mal welche hat. Durchbricht man sie, kann es zwar positive  Überraschungen geben, aber eben auch Pleiten, die mit ursprünglichen Prinzip-Schaffung nix zu tun haben, sie dann aber künftig verstärkt. So kaufe ich aus Gründen keine Produkte der Marke m*****, aber unlängst winkte dann doch mal ein Becher Grießpudding mit Kirschsoße. Ja, ich weiß, das sind wieder Aromastoffe und Bindemittel pur, aber irgendwie lockte es mehr als die Marke Ablehnung hervorrief. Dass das Produkt auch noch ungekühlt im Discounter rumstand, hätte Warnung genug sein können, aber manchmal ist man aller Warnungen taub.

Was in dem Produkt alles drin ist, kann ich nicht sagen. Die Zutatenliste war bzgl. ihrer Unleserlichkeit eine pure Frechheit. Magermilch und Sahne waren wegen ihres allergiebedingtem Fettdruck lesbar, der Rest der 2-mm-Schrift auf strukturiertem Untergrund war selbst mit Vergrößerung nicht entzifferbar. Geschmeckt hat es nach Alkohol, dem üblichen Kirscharoma und süß. Vom Grieß war kaum etwas zu spüren. Also noch weniger als bei den anderen erhältlichen Grießpuddings der Mitbewerber, wo auch mehr Grieß verbessernd denkbar wäre.

Der Alkoholgeschmack kam übrigens eher aus dem Pudding als aus der Soße. Dafür sah der auch etwas heruntergekommen aus. Während man sonst ein hellgelbes Produkt erwarten kann, kam hier nach dem Öffnen ein beigegraues Etwas zum Vorschein, dem bis auf die Süße eigentlich alles Gute eines industriellen Grießpuddings abgingen. Nie wieder.

Handwerkersushi

Urlaubsbedingt kam ich schon wieder bei meinem Lieblingsfleischer vorbei. Eine neue Leberwurst (grob), von der ich neulich nur ein Probierstück kaufte, kam jetzt in Abendbrotmenge mit nach Hause. Nebenbei kam dann noch eine Verknüpfung unterschiedlicher Sinne zum Tragen: vom nebenstehenden Bäckerstand duftete es nach frischen Brötchen und ins Auge fiel der frische Hackepeter beim Fleischer. Wohin das führte, ist klar. So eilte ich nicht nur wegen des gekauften Tk-Produktes zügig nach Hause. Salz, Pfeffer und eine kleingehackte Schalotte eingearbeitet und lecker auf dem frischen Brötchen. Glücklich und kulinarisch besser als jedes Ersatzprodukt (inkl. „Zwiebelmett“). 

Zum Abend gab’s dann einen kleinen Auflauf. Neulich hatte ich mal eine Rezept zu Shepherd’s Pie gelesen und dachte mir noch: ‚Sowas in der Art, das wäre mal was‘. Da ich noch etwas Kartoffel-Wruken-Stampf hatte und ein paar Erbsen im Tiefkühler und vom Lieblingsfleischer eine fertige Boulette und ein Ei und ein Schuss Milch und etwas Parmesan … 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfNur jetzt im Herbst sollte ich nichts mehr am Abend essen, was ich fotografieren möchte. Da ich doch bei den Bildern sehr viel mit Tageslicht arbeite, wird das schwierig. Und eine separate Fotobeleuchtung besitze ich nicht. Naja, und Blitzlicht geht ja gar nicht. Deswegen sieht das Bild so ein bisschen anders aus … Aber irgendwie auch lecker. 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfDie Boulette hatte ich groß zerbröselt und mit den angetauten Erbsen vermischt. Das bildete den Boden des Auflaufs. Darüber schüttete ich eine Mischung aus einem Ei und einem Schuss Milch, was auch noch mit ein wenig Salz und Pfeffer gewürzt und ordentlich verkleppert war. Dann kam der kalte Stampf oben als Aufstrich drauf und wurde mit Parmesan gekrönt. Alles kam in den Heißluftofen und mit dem Bilden der Kruste war es dann auch fertig (1/2 h +x).

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfVielleicht war der Schuss Milch doch ein zu großer Schuss … Das hinderte mich aber nicht daran, alles recht lecker zu finden und den Plan zu fassen, dass man das auch mal öfters machen könnte. 

Übrigens: Eine gute Boulette war schon ein wenig essentiell für dieses Gericht. Beim zerbröseln brach sie an ihren innen Strukturen, was bei den fertigen Industriebouletten nicht zu erwarten ist, da sie kaum noch Struktur haben. Sicher, man könnte es auch mit dem Messer würfeln, aber als „Resteverwertung“ kann man auch eine selbst gemachte Boulette vom Vortag verwenden. 

Sonntagmittag

Nachdem ich neulich mal etwas ähnliches gemacht habe, jetzt das gleiche in pur und wenig verfälscht. Denn wie bei jedem guten Pastagericht braucht es eigentlich nicht viel, um es wirklich gut zu machen. Eine gute Nudel, ein paar Tomaten, ein paar Gewürze und dann stören selbst die Shrimps nicht mehr. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsLetztere waren in Knoblauch und Kräutern mariniert und brachten dadurch eine gewisse Würze mit. Als die Spaghetti vor sich hin köchelten, kam Olivenöl und eine Handvoll klein geschnittener Cocktailtomaten in die Pfanne, Salz, Pfeffer und Knoblauch begleiteten den Vorgang. Dann folgten die rohen, marinierten Shrimps und als die gar waren (was ja nicht so lange dauert), wechselten die Spaghetti vom Topf in die Pfanne. Alles einmal gut durchschwenken und dann servieren. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsWie immer bei Meeresfrüchten gibt es keinen Parmesan dazu. Durch den Knoblauch und das Salz war aber auch Würze genug drin. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsOrdentliche Proteinnahrung. Immerhin sind da 200g Shrimps drin. Mhhh, lecker. Und so schnell fertig. Das Essen hat – gefühlt – länger gedauert als das Kochen. 

Feister Nachmittag

Da ich neulich mal so von „Bratstulle“ schwärmte und wir doch auch kurz vor Weihnachten sind und ich neulich so einen kleinen Vertreter seiner Art mit nach Hause genommen hatte … Kam irgendwie alles ein wenig zusammen. Inkl. etwas gute Butter in der Pfanne. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenVor Jahren hatte ich mal einen Beitrag über Stollen und seine Traditionen gesehen und dabei war eine kleine Passage, dass manche sich noch Butter auf den Stollen schmieren. Was bei einem sowieso schon mit viel Butter zubereiteten Gebäck etwas dekadent ist. Was hindert mich also, die Scheiben á la Bratstulle ein wenig in Butter zu braten. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenNungut, die Scheiben gingen ihrer Puderzuckerbelegung flöten, er könnte aber ein wenig zur Karamelisierung beigetragen haben. Man muss ein wenig aufpassen, dass nix anbrennt und die Hitze auch nicht so sehr hoch wählen. Die Scheiben wurden beim Vorgang eher weicher als knuspriger, was an der sowieso schon eingelagerten Butter (bzw. anderen Fetten) gelegen haben könnte. Naja, es war eine Idee. Muss man nicht nochmal machen. War aber kulinarisch nicht sooo schlecht. 😉 

Urlaubs-Ende-Fazit-Bemerkung-Fragmente

In der letzten Zeit habe ich mal wieder einiges über Abnehmspritzen bzw. über Diabetishelferspritzen („Antidiabetikum“) gelesen. Hier im Blog habe ich auch schon am Rande thematisiert, dass mir das auch verschrieben wurde und ich es mit einigem Erfolg anwende. Schwerpunkt ist die Funktion des Antidiabetikums, aber mittlerweile sind (unter Einfluss der Medikamente) meine Werte (v.a. der Langzeitzuckerwert) im wesentlichen im grünen bzw. grüngelben Bereich. Das ist erstmal der Schwerpunkt. Das nebenbei auch noch ein paar Kilos purzeln, wird dankend angenommen. Nun wird aber in den Artikeln, die ich las, über Nebenwirkungen der Medikamente und Klagen gegen die Hersteller geschrieben. Wobei die Sache mit den Nebenwirkungen mich ab und an mal intensiv lächeln ließ. Wer sich solche Substanzen ohne ärztliche Begleitung und mit völlig überzogenen Erwartungen reinpfeift, muss sich eigentlich auch nicht wundern. Außerdem darf man nicht Wirkungen und Nebenwirkungen verwechseln und ggf. die Begleiterscheinungen der Wirkungen als Nebenwirkung fehlinterpretieren. Und es hilft, sich auf die Wirkungen einzulassen, was im sozialen Kontext manchmal nicht so einfach ist. 

Gerade jetzt im Urlaub habe ich die Chance genutzt und mich den Wirkungen des Mittels hingegeben. Das klingt aufregender als es ist, aber immerhin. Verbunden habe ich es mit der Möglichkeit, selbst zu kochen (ein paar Ergebnisse habe ich dokumentiert), und dem Hinweis einer Ernährungsberaterin, dass vor dem Essen ein wenig Hunger haben nicht schadet. Unter der Berücksichtigung, dass sich im Urlaub meine Tagesablauf gern etwas nach hinten verschiebt, führte das zu einem auf den ersten Blick eigentümlichen Essverhalten. Genauer: Esszeitpunkt. Dazu muss man berücksichtigen, wie die Antidiabetika, um die es hier geht, wirken. Grob vereinfacht ausgedrückt verlangsamen sie die Verdauung. Man ist sehr viel länger „voll“. Zusammengefasst heißt das, dass meine erste „richtige“ Mahlzeit zu einem Zeitpunkt stattfand, bei der normalerweise ein Teewurstschnittchen zum Earl Grey oder ein Karamell-Keks zum Milchkaffee genossen wird. Oder man das leichte Abendbrot plant. Nach dem spätvormittäglichen Erwachen hatte es nur etwas Milchkaffee (ggf. gesüßt) gegeben und bis zur Mahlzeit nur was zum Trinken gegeben. Und das, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass mir irgendwas fehlt.

Später gab es dann noch etwas Obst, Snack-Gemüse oder andere, mehr oder weniger gesunde, Kleinigkeiten, bis es dann einige Zeit nach Mitternacht wieder ins Bett ging. Bei sowas geht natürlich eine Essensplanung, die sich eher am normalen Tagesablauf orientiert, ein wenig den Bach runter. So trug ich einige Ideen mit mir für Gerichte, die ich hier auch vorstellen wollte, die aber alle dem „eigentümlichen“ Essverhalten geopfert wurden. Letztendlich gab es auch Tage, wo ich mich quasi nur durchsnackte. So erinnere ich mich mit Freuden an einen Spieß mit gefüllter Entenbrust (da war Trockenpflaume drin) oder ein Lamm-Spieß mit Pilzen, die ich beide beim Lieblingsfleischer erstand, mit Genuss verspeiste und den Tag dann nur mit weiteren Kleinigkeiten verbrachte. Nichts wirklich blogwürdiges. Dazu stehen auch noch ein oder zwei Reste von verblogtem Essen im Kühlschrank, aber teils auch schon ein paar Tage zu viel, als dass ich beim Öffnen der Aufbewahrungsdose nicht doch skeptisch wäre. Irgendwann ist’s schade um die Dose … 😉 

Planwirtschaft vs. Wirklichkeit in lecker

Da macht man für das lange Wochenende einen Essensplan und der wird dann nicht eingehalten. Ob man dabei jetzt dem Wetter oder Bertolt Brecht die Schuld gibt, oder beiden, bleibt dahingestellt. Der Dichter sei zitiert:

Mache einen Plan,
sei ein großes Licht.
Mache noch ’nen Plan,
geh’n tun sie beide nicht.

Immerhin hat mein Essensplan einiges mit anderen großen Plänen gemein: Er zog sich immer mehr nach hinten. Der Unterschied: Es wurde dadurch nicht teurer, vermutlich eher billiger. Wobei, das schlechte Wetter am Sonnabend hat mich vor der Erhöhung der Kosten bewahrt, die Option „Grünmarkt“ plus Lieblingsfleischer plus Standardsamstagsfrühstück habe ich nicht gezogen, und beschränkte mich damit auf meine Donnerstagseinkäufe. Freitag war ja Feiertag.

Am Feiertag/Freitag war ich tagsüber unterwegs. Das Wetter war danach und ich wollte ein Objekt ein Stück außerhalb aus Gründen ablichten. Wieder zu Hause angekommen gab’s dann ein Instantsüppchen zum Aufwärmen und ein schönes Leberwurstbrot. Ich hatte bei der richtig groben zugegriffen, leider Industrieware, aber anderswo kriegste sowas ja auch nicht. Mit den feinen Leberwürsten kannste mich ja jagen …

Nachdem ich am Samstag eine Weile ins graue Wetter guckte, nahm ich den großen Topf, das gekaufte Suppengrün, ein paar Kartoffeln und die Wruke zur Hand und schnibbelte nach dem Putzen und Schälen alles klein. Kleiner als sonst, es sollte ein relativ schneller Eintopf werden, hatte ich doch Suppenfleisch oder Beinscheibe nicht bekommen. So war ich auf Markknochen und Rinderhack ausgewichen.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisDie Gemüse kamen in den Topf, wurden gerade so mit Wasser bedeckt und durch die Knochen, das Hackfleisch, Salz, Pfeffer, Lorbeer, Piment ergänzt. Einmal aufkochen und dann so lange dezent sieden lassen, bis das Gemüse gar ist und die Markknochen sich leeren lassen. Alles wird nochmal durchgerührt und abgeschmeckt. Das Rühren kann durchaus etwas kräftiger erfolgen, das gibt dem Eintopf ein wenig Bindung. Dass ich mehlig kochende Kartoffeln verwendete, hatte ich wohl noch nicht erwähnt.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisDer ganze Kochvorgang dauerte dann doch etwas länger als ich dachte, zusammen mit dem Schnibbeln sowieso, aber das ziehen der Brühe war entfallen, was sicher auch ein bis zwei Stunden einsparte.

Sonntagmittag

Während es den Wrukeneintopf am Samstagabend stilvoll aus der Suppentasse gab, kam dann am Sonntag das große Geschütz auf den Tisch: der Suppenteller. Geht auch und man muss wegen Nachschlag nicht so oft laufen.

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisEin wenig bedauerte ich, dass ich keine Fleischbrocken in der Suppe hatte. Sowas schönes ausgelöste von der Beinscheibe oder das magere vom Suppenfleisch ist doch recht lecker. Außerdem, wenn die Suppe dann über Nacht kühl steht, geliert sie auch schön, was ein schönes Zeichen für „gehaltvoll“ ist. Ein wenig fest war sie, als sie zum Aufwärmen aus dem Kühlschrank kam. Die Markknochen taten ihre Aufgabe. Es fehlte aber die Gelatine aus den Sehnen u.ä. der Beinscheibe … Aber dafür gings schneller. 

Wrukeneintopf auf Hackfleisch/Markknochen-BasisSollte ich nochmal auf die Idee kommen, es so zu machen, versuche ich mal, das Hackfleisch vor der Verwendung an wenig anzubraten. Zumindest zum Teil. Und ein wenig geräucherter Speck hätte der Suppe vielleicht auch gut getan. Hinterher ist mal immer schlauer. 

Montagmittag

Das sollte es eigentlich Sonntag geben. Ich hatte noch eine Tüte getrocknete Steinpilze, eine Dose Champignons, etwas Creme fraiche, etwas Tiroler Schinkenspeck und einen Wrukenrest rumschwirren. Kartoffeln und etwas Knoblauch waren auch noch da, Salz/Pfeffer sowieso. Und diesmal habe ich die Kartoffeln sogar klassisch gekocht. Naja, fast. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfKartoffeln und Wrukenstück wurden klein gewürfelt und dann im Topf unter Anwesenheit von Salz, Pfeffer, Muskat und Kümmel in Milch gegart. Garade so viel, dass die Stückchen knapp bedeckt sind. Beim vorsichtigen Garen wurde immer wieder gerührt, damit nix anbrennt, aber die Milch auch nicht überkocht. Zum Schluss gings nochmal mit dem Stampfer durch den Topf und alles wurde mit etwas Butter verfeinert. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfWenn man die Wruke auch ganz weich haben möchte, sollte sie mit etwas Vorlauf gegart werden. Oder die Kartoffeln gröber geschnitten als das Wurzelgemüse. 

Pilz-Bratwurst-Pfanne an Kartoffel-Wruken-StampfDie getrockneten Steinpilze habe ich etwas eingeweicht und vorher ordentlich abgespült. Stand so auf der Tüte. Das dauerte etwas. Das Einweichwasser habe ich später abgegossen, gefiltert und beiseite gestellt. In einer Pfanne habe ich ein paar Schinkenspeck- und Schalottenwürfel angeschwitzt, noch etwas Knoblauch dazu gegeben und dann die Steinpilz-Fragmente sowie die abgetropften Dosen-Champis dazu gegeben. Alles wurde gebraten, gesalzen und gepfeffert. Nach ein paar Minuten kam dann das Steinpilz-Einweichwasser vorsichtig dazu. Der sandige Bodensatz blieb natürlich im Aufbewahrungsgefäß. Das ließ ich noch ein wenig einkochen, bevor ich einen Becher Cremé fraiche unterrührte und auch das leicht einköcheln ließ.

In einer zweiten Pfanne briet ich in Scheiben geschnittene Bratwürste (ohne Darm) so richtig kräftig an, dass sie sich aufs positivste verfärbten. Dann vereinigte ich beide Pfanneninhalte und ließ es noch ein wenig ziehen. Dann war es Zeit zum Anrichten. 

Dosenchampignons (auch wenn 1. Wahl drauf steht) und getrocknete Steinpilze, bei denen es gut tut, dass es drauf steht, weil erkennbar ist es nicht, sind nicht so meine Ware, aber intensiv weiterverarbeitet oder als Einlage in einem Schmorgericht kann man das man benutzen. Achja, und Bratwurst wird wohl auch nie so richtig meins sein, aber gut angebraten, dass wirklich nix weißes mehr zu sehen ist, geht’s. Alles zusammen war durchaus schmackhaft und einmal muss ich es auch noch essen. Die Hälfte der Soße ist schon im Kühlschrank. Die gibt’s morgen zusammen mit Reis. 

Zwischenmahlzeit – aus Gründen

Urlaubsbedingt bin ich aufs Selberkochen zum Mittag – egal, wie spät es gerade ist – umgestiegen. Montag gab es Fisch, in dem Fall Matjes, etwas hinter dem MHD. Aber ich habe es offensichtlich überlebt.

Matjes, Hausfrauensoße, KartoffelbreiDen Fisch gab es mit Hausfrauensoße zu kaufen. Den Kartoffelbrei habe ich natürlich selbst gemacht. Seit ich weiß, wie man das schnell und einfach aus der rohen Kartoffel mittels Mikrowelle beschleunigt, bin ich damit schneller als jedes Tütenpüree. Vom besseren Geschmack ganz zu schweigen.

Matjes, Hausfrauensoße, KartoffelbreiSo eine richtige „Hausfrauensoße“ war das in der Packung natürlich nicht. Die kenne ich anderswo anders, vor allem mit sehr viel mehr Einlage. Aber was will man von Kaufkram auch schon besseres erwarten.

„Aufgewärmt schmeckt es doch am besten.“ Wer kennt diesen Satz nicht. Viele Eintöpfe, aber auch Gulasch und andere Schmorgerichte leben vom Aufwärmen und dann besser Sein. Aber ein Pastagericht aufwärmen? Das geht auch!

Spaghetti mit Bohnen-Tomatensoße, aufgepeppt mit Garnelen und KnoblauchZumal, wenn man nur die Soße (ja, es ist die vom letzten Sonntag) aufwärmt und dann noch etwas verbessert. Als die Spaghettis dezent vor sich hin köchelten, kam etwas kleingeschnittener Knoblauch in eine dezent beölte Pfanne und röstete ein wenig an. Dann kamen ein paar „Partygarnelen“ dazu. Die waren schon gar und sollten nur dezent angewärmt werden. Wenn sich Knoblauch und Garnelen ein wenig verbunden haben, kommen der Soßenrest vom Sonntag dazu und – sobald der leicht blubbert – die Spaghetti.

Spaghetti mit Bohnen-Tomatensoße, aufgepeppt mit Garnelen und KnoblauchSchön durchschwenken und servieren. Durch die Meeresfrüchteeinlage kam natürlich kein Parmesan oben drauf. Oder auch, weil ich den im Verlaufe des Sonntags sowieso weggesnackt hatte … So ein bisschen ist das Mittag auch eine Surf’n’Turf-Variante. Immerhin ist ja auch noch Speck in der Soße.

Um mal ein wenig Öl ins Feuer der Diskussion über Vollkornpasta zu schütten: Das auf dem Bild sind Vollkornspaghetti. Seit ein paar Jahren habe ich mich komplett auf Vollkornpasta umgestellt und finde, sie schmeckt besser als die weißmehlhaltige und damit charakterlose „normale“ Pasta. Die Vollkornvariante hat Geschmack und Konsistenz, mit der offenbar eine Reihe von Leuten, die eher 08/15 vorziehen als die wirklich guten Sachen, nichts anfangen können. 😉 Man muss natürlich die richtigen nehmen.

Am Mittwoch wurde es klassisch. Reich an Proteinen und Gemüse. Und ich war endlich mal wieder beim Lieblingsfleischer und habe eingekauft. Und dort darf man eine bekannte Warnung gern in den Wind schießen. Ich meine die vor fertig eingelegtem Grillfleisch. Was sogar manchmal an Baumarktkassen mit verhökert wird, ist natürlich unterirdisch. Aber bei einem Fleischer, wo auch die Tieraufzucht und die Futtermittelerzeugung zur Firma gehören, kommt eben am Ende auch was qualitativ gutes heraus. Da kann man auch mariniertes Fleisch kaufen. Wobei, manchmal sind die Würzungen schon individuell … 😉 Aber so sind die Menschen eben: Jeder hat einen eigenen Geschmack.

Nackensteak mit SalatGanz reduziert aufs wesentliche. Das Nackensteak war in einer roten, leicht scharfen Paprika-Marinade. Es gab auch auch eine mit Kräutern, die auch recht lecker ist (undokumentiert). Das Salatdressing hatte sich nach unten in die Schüssel verzogen, deswegen sieht der ein wenig trocken aus. War aber was dran!

Nackensteak mit SalatZart, saftig, würzig und in der Pfanne kaum geschrumpft. Man muss es natürlich trotzdem richtig zubereiten. Ich habe erstmal die Pfanne eine ganze Weile leer und trocken aufgeheizt. Die ist aus Aluguss und braucht da schon ein wenig. Als sie schön heiß war, kam ich mit der Flasche Öl in der einen und dem Steak in der anderen Hand dazu. Erst das Öl in die Pfanne – man sah ihm sofort an, dass es blitzschnell heiß wurde – und dann gleich das Fleisch rein. Und dann die Finger davon lassen. Höchstens ein bisschen die Pfanne hin und her rütteln. Erst, wenn sich unten eine schöne Kruste gebildet hat (das ist übrigens die Seite, die ihr auf dem Bild seht), wird das Fleischstück umgedreht und dann weitergebruzelt, ggf. mit leicht zurückgenommener Temperatur. Das brät dann auch schön an und man tastet regelmäßig das Fleisch an, wie weit es ist. Das braucht ein wenig Übung/Erfahrung, aber irgendwann kommt dann das Steak mit einem gaaaaaanz zartrosa Inneren auf den Teller. Dann darf dort der Saft ein wenig rauströpfeln. Der wird dann mit ein wenig Brot aufgetunkt. Ohne Brot und ohne Gesellschaft nimmt man einfach den Teller und leckt ihn ab.

Proteinpasta, Keks und anderes

Wenn einer einen weichen Keks hat, hat er manchmal auch einen an der Waffel. Ich weiß nicht, wo diese Bilder her kommen, die Bedeutung ist mir aber durchaus bewusst. Ob das dem einen oder anderen Produktentwickler auch durch den Kopf geht, weiß ich nicht, aber die Fernsehwerbung zum Produkt deuten doch ein wenig auf weichen Keks oder etwas an der Waffel haben hin. Wenn die Protagonistin ins Gebäck beißt und plötzlich verschwinden die Wände und sie bekommt ein komisches Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, darf ein wenig am Geisteszustand gezweifelt werden. Oder es ist Kekswerbung. Wobei …

SoftcakeWirkliche Kekswerbung ist es ja nicht. Knusprigkeit ist diesem Gebäck denkbar fremd, den Keks kann man auch auf Felge essen. Das Knusprigste ist noch die Zartbitterschokolade, die sich auf dem Bild auf der Unterseite der Objekte ein wenig andeutet. Vermutlich ist bei der Produktentwicklung das Orangengelee noch etwas zu feucht auf den Keks gekommen und so wurde aus dem Bug ein Feature und aus dem Knusperkeks das weiche Zeuch, was hier die eine Seite des Gebäcks bildet. Irgendwie erinnert das an die Werbung für eine TK-Pizza, die ich neulich erst sah, wo auch ein Produktfehler als Feature verkauft wird: Das Durchhängen des Bodens nach dem Aufbacken. Laut Werbung „verneigt“ sich das Stück belegtem Teigfladens, das eigentlich auch fest sein müsste, aber mit unseren Backöfen zu hause ist das ja nicht machbar.

Wobei man eins sagen muss: Gegenüber den Nachahmerprodukten, dass manche Discounter unter eigener Marke anbieten, hat das Original durchaus Vorteile. Vor einiger Zeit hatte ich mich da mal vergriffen und das Handelsmarkenprodukt überzeugte gar nicht. Schwerpunkt war der mehlige Geschmack, als ob der „Keks“ nicht ganz durchgebacken oder irgendwie eine Saugschicht zwischen Gelee und „Keks“ aufgebaut war. Beim Original ist auch das Gelee besser. Allen gemeinsam ist natürlich die penetrante Süße, die den nächsten Einkauf in weite Ferne verschiebt.

Sonntagmittag

Da gab es mal wieder was schnelles. Und was aus der Dose. Wobei mir eine Variante mit einer anderen Dose durch den Kopf ging, um euch mal zu irritieren. Aber dazu vielleicht später mal.

Spaghetti mit Bohnen-Speck-Tomaten-Soße und ParmesanFür dieses Pastagericht wurde erst ein wenig durchwachsener Speck in etwas Rapsöl ausgelassen und dann durch feingewürfelte Schalotten ergänzt. Die Basis für jede gute Soße. Dazu kam eine kleine Dose Borlotti-Bohnen (165/125 g) und drei klein geschnittene Tomaten. Beim Köcheln wurden dann die Bohnen mit einer Gabel zerdrückt, dass sie dem Pfanneninhalt eine schöne Bindung gaben. Pfeffer ergänzte den Geschmack, ein wenig Chili wäre auch eine Idee gewesen. Als die Soße drohte zu verdicken, kam noch etwas Pasta-Kochwasser dazu, bis die Cremigkeit gut eingestellt war. Die Spaghetti waren nebenbei al dente gekocht und kamen mit in die Pfanne. Als alles gut gemischt war, kam es auf den Teller und etwas Parmesan – frisch gerieben – darüber.

Spaghetti mit Bohnen-Speck-Tomaten-Soße und ParmesanWer genau hinsieht, erkennt noch ein paar Bohnen auf dem Teller, ich möchte die Aufmerksamkeit auf den Bereich rechts unten unter der Tomate lenken. Die meisten waren aber der Bindung geopfert und zerquetscht worden.

Spaghetti mit Bohnen-Speck-Tomaten-Soße und ParmesanSo schnell, wie ich erst dachte, war das mit dem Kochen aber doch nicht. Das Zwiebel- und Speck-Würfeln in Vorbereitung fraß doch etwas Zeit. Aber ich vermute mal, dass das vom Nullpunkt bis fertig keine halbe Stunde gedauert hat. Da dauert das Abwaschen aber länger, was am Geschirrspüler und seinem Eco-Programm liegt. Das dauert 3:15 Stunden. 😉

Dicker Hals, Herz und andere Anatomie

In Anlehnung an einen Post meinerseits aus den SoMe dieser Woche möchte ich anfangen mit „Man liest ja nicht ungestraft Kochblogs …“ Es ist aber auch nix neues, was mich diesbezüglich umtreibt. Es ist ein wenig Schade, dass das Genre Kochblog ein wenig eine Abwärtstendenz beinhaltet. Damit meine ich nicht nur das, dass das Blogwesen allgemein rückläufig ist. Es sind eher die Begleiterscheinungen des langsamen Sterbens wie krankhafte Wucherungen, Krebsgeschwüre und andere Eigenheiten. Bei Kochblogs sind das dann erkannbar künstlichen bzw. künstlich aufgehübschten Bilder und die künstlich auf Länge geschriebenen Beiträge. Das hat wohl irgendeine VG-Wort-Relevanz oder Suchmaschinenrelevanz. Und dann taucht auch immer mal wieder ein Thema auf, das mit den Blutdruck hochtreibt: Gyros. Was ich in dem Zusammenhang denke, ist nicht niederschreibfähig, weil es durch manche Lesenden als beleidigend verstanden werden könnte. Auf den (halbwegs) sachlichen Gehalt zurückgebrochen würde ich sagen: Zutaten werden nicht zum Gyros durch die Würzung, sondern einzig und allein durch die Zubereitung. Und die erfolgt am Drehspieß. Der Namen „Gyros“ kommt genau daher. Die Würzung ist regional typisch und spielt für die Namesgebung eigentlich keine Rolle. Alles, was nicht vom Drehspieß kommt, ist Geschnetzeltes, auf griechische Art gewürzt. Punkt.

So, jetzt gehts besser. Vielleicht ist das eben auch ein wenig übertrieben rüber gekommen, aber beim Schreiben mit leerem Magen passiert das schon mal. Das ist ähnlich wie beim Einkaufen mit leerem Magen, da vergreift man sich auch schon mal. 😉

Sonntagmittag

Ist ausgefallen. Lange schlafen, spannendes Snooker Finale (English Open), andere Sachen auf dem ToDo-Zettel, …

Montagmittag

Es gab etwas aus den Zutaten, die eigentlich für Sonntag geplant waren. Könnte also sein, dass es eigentlich das Sonntagsgericht ist. Deswegen habe ich es hier doch eingebaut. Es ist ein Einpfanngericht. Und am Timing muss ich noch etwas arbeiten, wobei die fleischliche Komponente zeitlich völlig unkritisch* ist. Auch sowas gibt’s.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneIn einer Pfanne mit etwas Öl habe ich eine große Handvoll Hühnerherzen – halbiert – angebraten. Dazu kam etwas geräuchterter und klein geschnittener durchwwachsener Speck, so ein wenig für den guten Geschmack. Für eine cremige Soße habe ich alles ein wenig mit Mehl bestäubt. Das wird in Summe ein Esslöffel voll gewesen sein. Natürlich das gute Biodinkelvollkornmehl. Man gönnt sich ja sonst nix. 😉

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneAls das ein wenig mit angeröstet war, kam Milch dazu. Irgendwie habe ich es gerade mit „In-Milch-Kochen„. Einen großen, aber trotzdem nicht holzigen Kohlrabi habe ich grob gewürfelt und zwei kleine Kartoffeln (mehr hatte ich nicht im Haus) geschält und relativ klein geschnitten.

Jetzt, aus der Erinnerung heraus, fällt mir ein, dass ich erst Kohlrabi und Kartoffeln mit in die Pfanne gegeben habe und dann erst – nachdem sie ein paar kleine Bratspuren hatten – die Milch darüber goss (ca. 1/3 l). Für den Geschmack kamen auch noch Salz, Pfeffer, Kümmel und ein paar Flocken geräucherten Chilis mit in die Pfanne. Alles gut durchrühren und ca. 1/2 h leise vor sich hinköcheln lassen, nachdem es mindestens einmal ordentlich durchgekocht ist.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneDer Kohlrabi war hinterher noch etwas bissfest (also das nächste Mal doch kleiner schneiden oder mit etwas Abstand vor den Kartoffeln in die Pfanne geben), die Kartoffeln begannen sich sanft aufzulösen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren, sonst könnte alles am Topfboden ansetzen. Die Konsistenz lässt sich durch weitere MIlchzugabe gut steuern. Wer Brühe hat, kann das auch probieren.

Zum Schluss wird nochmal ordentlich durchgerührt und angerichtet. Nicht nur für’s Auge kommt noch etwas Petersilie drauf.

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*) Hähnchenherzen sind als Fleisch wirklich sehr dankbar. Man kann sie relativ kurz in der Pfanne braten und dann snacken. Es geht aber auch ein stundenlanges Schmoren, ohne, dass sie wesentlich an Konsistenz verlieren. So jedenfalls meine Erfahrung.

Ausflug, Straße, ein flotter Hecht, ein Rätsel und ein wenig (künftiges) Glück

Zum Anfang ein wenig Glück. Vor einer Woche hatte ich ein wenig über Trauer geschrieben, bezogen auf die eingeschränkten Öffnungszeiten meines Lieblingsfleischers. Mittlerweile kenne ich die Gründe und weiß, dass diese befristet sind. Es handelt sich um eine Straßensperrung, die auch mich ein wenig behindert auf dem Weg zwischen Heim und Fleischer, die aber offenbar auch die Kundenzahlen beeinflusst. Sobald die Sperrung weg ist, soll wieder zu den alten Öffnungszeiten zurückgekehrt werden. Mmmmmhhh.

Nachdem ich am Sonnabend bei meiner kleinen Kochblogschau zwei, drei Rezepte mit Kass(e)ler und Senfsoße gesehen hatte und einen Artikel las, der über den Verdacht (mal wieder) berichtete, dass rotes Fleisch u.U. das Krebsrisiko erhöhen könnte, nehme ich das mal zum Anlass für einen Gedanken, bei dem ich mich in einem meiner letzten Artikel selbst widerspreche. Seit einiger Zeit versuche ich, gepökelte Produkte zu minimieren oder zu meiden. Und das ist gar nicht so einfach, da gerade auch Industriefleischer es beinahe überall ranhauen, weil es so schön rötet und damit die Produkte attraktiver für die Kunden sind. Es gibt schon einiges, was ich bewusst nicht gekauft habe, ich aber gern mal wieder gegessen hätte, weil es nur in leuchtend Rot verfügbar war, obwohl es klassisch auch in naturell verwendbar wäre. In mir reifte in dem Zusammenhang ein Gedanke, deren Wahrheitsgehalt ich nicht abschätzen kann: Aber wenn Krebsstudien von „rotem Fleisch“ sprechen, werden die ja meist für uns aus fremden Sprachen, meist englisch, übersetzt, und da gehen ja manchmal ursprünglich gemeinte Bedeutungen verloren*. Wer weiß, ob das rote Fleisch im Original nicht auch als gerötetes Fleisch übersetzt werden könnte.

Ansonsten war meine Woche kulinarisch eher ereignisarm, wobei es doch zwei Höhepunkte gab, von dem ich einen nicht dokumentierte. Aber jemand anders tat es, in dem Fall die Erschafferin des Highlights. Zwei Bilder der Beeren-Minz-Torte findet der kundige Surfer hier. Man beachte die richtige Reihenfolge der Hauptzutaten. Eine Minz-Beeren-Torte wäre schnell zu einer Minzbärentorte verkommen, wobei die Frage gestattet ist, wo die frischen, grünen Bären herkommen. Klimawandel sei dank (ich weiß, falsche Wortwahl) gibt es ja auch schon Cappucino-Bären, eine Mischung aus Eisbär und Grizzly, zwei Arten, die sich früher nicht begegnet wären.

Das zweite Highlight bezog sich dann auf das Mittag am Sonntag. Ich war mal wieder speisen …

Zuvor noch ein Gedanke, der mich ereilte. Vor längerer Zeit berichtete ich mal von meiner kleinen Sünde, Brotchips „Knoblauch“ gern ein wenig in Majonäse zu dippen. Das funktioniert übrigens auch mit Salzstangen sehr angenehm. Laut eines Kommentars war die Kombination mit saublöd noch untertrieben beschrieben. Aber, wenn man genau drüber nachdenkt (und auch immer auf die Dosis achtet). Ist das ungesundeste an diesem gelegentlichen Naschausflug vermutlich der Brotchip bzw. alternativ die Salzstange. Während beide im wesentlichen aus Weißmehl und demzufolge aus sinnlosen aber hochenergiegeladenen Kohlenhydraten bestehen, sind in der Majonäse mit wertvollem Rapsöl und proteinvollgepowertem Eigelb doch eigentlich nur die guten Sachen drin. Außerdem ist die Zutatenliste der von mir bevorzugten Majonäse sehr viel kürzer als die von Salzstange und Knoblauchbrotknusperscheibe. Spricht alles eher für die Majo als für den anderen Kram. Natürlich hat auch Majo eine Menge dieser bösen Kalorien, aber wenigstens in Begleitung guter Stoffe und fein dosiert. Chips, Kuchen, Brötchen, Sü´ßkram sind die eigentlichen Übeltäter, zumal auch in Massen gegessen.

Sonntagmittag

Ein kleiner Ausflüg krönte das Wochenende, aus Einfallslosigkeit ging’s aber mal wohin, wo wir schon mal waren. Das Schöne: es enttäuschte nicht, wenngleich es doch nicht so war wie sonst. Insgesamt war ich wohl insgesamt schon dreimal jetzt da und es war immer anders. Einmal saß ich im (klassischen) Restaurant, einmal auf der Terrasse und dieses mal im Festsaal, der aus Gründen das Restaurant vertrat. Und weil die Peene in der Nähe rumfloss, gab’s Peenehecht. Und weil Hecht doch auch immer gern ein wenig grätig ist, gab es ihn in einer Form, wo Gräten irrelevant werden. Und dann auch noch (s.o.) „gerötet“. 😉

Gefüllte Paprikaschote mit Peenehecht auf Pilz-Graupen-Risotto und KrustentierjusEine mit Peene-Hecht gefüllte Paprikaschote lag auf einem Graupenrisotto, in dem auch ein paar Pilze eingerührt waren. Ergänzt wurde alles von einem Krustentierjus, einen zartfrittierten Crunchetwas und Erbsensprossen. In der Form stören beim Hecht keine Gräten, das Essen war sehr lecker und der Service fast noch besser. Der Ausflog hat sich sehr gelohnt und die Anlage (eigentlich ist es ein Hotel, dass früher mal ein Gutshof war) mit Hofladen und allerlei schöner Gegend lädt auch zu einem kleinen Spaziergang ein.

P.S.: Eine lustige Windows-Anzeige

Zum Schluss mal eine lustige Windows-Anzeige. Klein, leicht zu übersehen, aber ich sehe sie (vom Prinzip her) einmal die Woche. Nur die Zahlen sind variabel.

Lustige Windows-Statuszeile mit der Angabe, dass im Ordner 67 Dateien enthalten sind, von denen 134 markiert wurdenEin Ordner mit 67 Elementen, von denen 134 ausgewählt sind. Und wenn ich dran denke, gibts in einer Woche die Auflösung.

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*) siehe: „Künstliche Intelligenz“ als Übersetzung von „Artificial Intelligence“, Intelligence bedeutet im englischen auch Geheim-/Nachrichtendienst (s. CIA)

Weiß, grün, und ein wenig Trauer

Das Erkenntnisprotokoll erfasste unlängst etwas trauriges: Ich werde die Produkte meines Lieblingsfleischers sehr vermissen. Aber keine Angst, es gibt ihn noch. Und die Produkte sind auch nach wie vor toll – denke ich mal. Nur die von mir frequentierte Filiale hat die Öffnungszeiten eingeschränkt. Und nun braucht es mindestens Urlaub, um dort mal einkaufen zu können. Schade. Sie werden ihre guten Gründe haben, das so zu tun, aber mich haben sie dadurch im wesentlichen verloren. Oder positiv ausgedrückt: Ein Grund mehr, sich auf den Urlaub zu freuen. 😒

Klar wie Milchsuppe

Es könnte sein, dass Teile dieser Geschichte wahr sind. Aber wisst ihr, dass die Fitness-Protein-Freaks und sonstige „High Protein“-Verwender helfen, einige Folgen zu lindern, die die Vegetarier hinterlassen? Ja sicher! Viele Proteine, die da gerade verbraucht werden, sind (siehe Zutatenliste) Milchproteine, auch Milcheiweiß genannt. Diese Proteine haben was mit Hunde- und Katzenfutter gemeinsam: Für die wird kein extra Tier angebaut (deswegen gibt es auch kein Katzenfutter mit Maus-Geschmack, dass sind alles nur Fleischabfälle). Ähnlich bei den Proteinen. Für den Gedanken steigen wir aber mal in der Käseproduktion ein. Milch kommt in große Kessel wird erwärmt und mit Lab versetzt. Dadurch wird sie fest/dick. Mit groooßen Käseharfen wird die Masse geschnitten, in Teilen abgefüllt, dabei abtropfen gelassen und irgendwann wird Käse drauß. Das, was da abtropft, und auch teilweise im Kessel übrig bleibt beim Käsebruchabschöpfen, nennt sich Molke und wanderte früher (und teilweise sicher noch heute) in die Tröge der Schweinemast. Nun werden aber immer weniger Schweine benötigt und Molke bleibt übrig. Was tun? Genau: Dehydrieren, als Pulver in Lebensmittel einrühren und „High Protein“ raufschreiben. Milcheiweiß wird aus dieser Molke gewonnen. Mahlzeit.

Er hat es wieder getan

Er ist übrigens mein Kaktus. Er hat mal wieder geblüht. Trotz völliger Ignoranz meinerseits. Der Ansatz fiel aber auf und so blieb ein gewisses Interesse meinerseits.

KaktusblüteSchön, dass sowas trotzdem passiert.

KaktusblüteSollte jemand Interesse am stachligen Freund haben (oder auch an dem ca. 1 m hohen puschligen Freund), ich gebe beide gern an Selbstabholer ab. Sie müssten aber dringend umgetopft werden.

Neues aus der Teeküche

Auf Arbeit erheben wir Einpfanngerichte zu einer kleinen Blüte. Diesmal war Chicorée die Basis, Kartoffel war auch dabei und ein wenig fertiger Kasslerbraten vom Fleischerimbiss.

Kartoffel-Chicoree-Kassler-PfanneEtwas Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Bratöl begleiteten die Zubereitung.

Kartoffel-Chicoree-Kassler-PfanneTeeküchenessen. Bei intensivem Publikumsverkehr würde ich den Knoblauch weglassen. 😉

Sonntagmittag

Irgendwie muss ich mal an meinen Algorithmen arbeiten. Sich an eine Rezeptidee erinnern, die man mal irgendwann aufgeschnappt hatte, die Hauptzutat kaufen, zwei/drei andere Zutaten „irgendwie kriege ich die da schon mit rein“ auch da haben und dann, am Sonntag, kurz vor dem Zubereiten, nach dem originalen Rezept suchen. Und natürlich erstmal nicht finden. Außerdem scheint es very british zu sein. Die Quellperson ist natürlich auch hierzulande bekannt, spätestens auch in der Kochblogszene und ein paar haben gaaanze Kategorien nur mit Rezepten dieser Person. Nur eben nicht das Rezept, dass ich mal von ihm in einer Folge seiner einen Serie auf BBC Food gesehen habe. Auf der Webseite der BBC wurde ich dann aber fündig, trotz meinem Makel: my english is very small. Und? Naja, zumindest die Erkenntnis, dass ich mit der Formulierung des Namens sehr vorsichtig sein muss: „… nach einer Grundidee, bei Nigel Slater aufgeschnappt“.

Immerhin: Milch, Lauch und Kartoffeln gab es auch im Original, den dortigen Mais lass ich mal weg – aus Gründen. Aus dem geräucherten Schellfisch mach ich Kabeljau und ein hier liegender Spitzkohl möchte auch verarbeitet werden. Ob es ein Chowder wird wie im Original, war vorher auch nicht so ganz klar. Jedenfalls gab es das Essen aus der Suppenschüssel.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfIm einzelnen. Lauch in Scheiben, Spitzkohl in Streifen, Kartoffeln in Würfeln. Durchwachsener Speck – wegen der Rauchnote – in kleine Streifchen. Den Speck ein wenig in Butter angehen lassen und dann die Gemüse dazu. Etwas Pfeffer, Thymian, Kümmel, Spuren von Salz und ein wenig Wasser in eine große Pfanne geben und bedeckelt gar dünsten. Ich nahm mehligkochende Kartoffeln. Da ich den Mais (aus dem Original) und seine Bindungsfähigkeit durch die Maisstärke wegließ, eine gute Alternative.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfDer Kabeljau kam mit Milch bedeckt und mit Pfefferkörnern, Lorbeerblättern und ein wenig Salz in einen Topf, einmal kurz(!) aufgekocht und dann 6-7 min. leicht simmernd ziehen gelassen. Mit dem Vorgang sollte man also erst anfangen, wenn das Gemüse in der Pfanne fast gar ist, vor allem die Kartoffeln. Die sollen ja leicht zerfallen später, um Bindung zu geben.

Sind der Fisch und die Kartoffeln gar (was möglichst gleichzeitig geschehen sollte), kommen Teile der Milch aus dem Fischtopf in die Gemüsepfanne und werden leicht andickend eingerührt. Dabei aufpassen, dass die Pfefferkörner nicht mit rüber kommen. Hat der Pfanneninhalt eine schöne suppige Konsistenz, kommt der Fisch dazu, wird vorsichtig untergerührt und schon kann serviert werden.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfKurz vor dem Fisch habe ich noch etwas geräucherten Paprika eingearbeitet. Das gab noch einen gewissen Pfiff.

Hinterher brauchte es erstmal einen Schnaps. Es war wohl sehr lecker, dass auch der Nachschlag noch hinein ging, aber doch die nötige Menge ein wenig übertrieb. Ich nenne das mal Postlunchsyndrom. *rülps*