Arme Würstchen, runder Fisch und flaches Schwein – mediterran

Es ist mal wieder Zeit, sich an ein vegetarisches(!) Ersatzprodukt heranzuwagen. Ich betone das vegetarisch deswegen ausdrücklich, weil es nicht nur den Makel hat (um das mal vorweg zu nehmen), dem carnivoren Vorbild in keinster Weise das Wasser reichen zu können. Diesmal sterben sogar Tiere für das Produkt. Zugegeben, nicht so viele, als wenn sie direkt verarbeitet werden, aber so ein Huhn, dass nur zum Eierlegen lebt, stirbt auch irgendwann (bzw. wird getötet). Ein Punkt mehr, irritiert über die Grundidee “Ersatzprodukt” zu sein.

Vegetarische Wiener auf blauem Teller mit SenfWir sehen ein vegetarisches Wienerle, auf Basis von Hühnereiweiß. Oder genauer: Hühnereieiweiß. Oder noch genauer: Aus Eiklar, getrocknet. Immerhin 8%. Mehr ist nur Wasser und Rapsöl. Zusammen mit anderen Bestandteilen ist das Würstchen also gut für die Verdauung. Der hohe Balaststoffanteil mittels Methylcellulose und Flohsamenschalen in Verbindung mit dem Wasser spricht für sich. Da kann sich manches Weißmehlerzeugnis eine Scheibe von abschneiden.

Vegetarische Wiener auf blauem Teller mit SenfEin großer Freund darmfreier Würstchen bin ich übrigens nicht. Natürlich ist es schwer, ein vegetarisches oder gar veganes Material zu erfinden, dass diesen Knack beim Anbiss erzeigt. Allerdings tut hier auch die Wurstmasse ihren Anteil daran, dass es vergebliche Liebesmüh wäre, noch eine knackige Hülle darum zu zaubern. Die Konsistenz ist – vornehm ausgedrückt – sowohl  beim Kalt- wie beim Warmverzehr eigentümlich. Man könnte es fast originell nennen, fehlt mir doch wirklich jeder Vergleich. Die Balaststoffträger bringen leider überhaupt keine Struktur ins Produkt, dass zwar eine gewisse Bissfestigkeit aufweist, aber ansonsten recht weit weg ist von einem Fleischgefühl.

Angebissene vegetarische Wiener auf blauem Teller mit SenfDer Anbiss sieht zwar ein bisschen strukturiert aus, im Mund merkt man aber schnell: da ist nix. Wobei es geschmacklich eigentlich ging. Wie so eine halbwegs gelungene Dosenwiener, nur in Trockenlagerung, der typische Wurstwassergeschmack ist aber trotzdem in Ansätzen vorhanden. Was aber auch nicht für das Produkt spricht. Gut, dass es nur die letzten Reste aus dem Senfbecher waren, die ich hier für das Foto zusammengekratzt habe, ansonsten wäre es schade um ihn gewesen.

RundumMeeresfrucht

Kann man eigentlich mediterran essen gehen, ohne bei einem Italiener oder Griechen einzukehren? Oder in den jeweiligen Ländern kulinarischen Urlaub zu machen? Die einen sagen so, die anderen so. Wichtig ist nur die Erkenntnis, dass es sie noch gibt. Die guten Produkte.

Erinnern darf ich an meine letzten Versuche mit Calamari. In einer Tiefkühltruhe entdeckte ich endlich mal eine Variante, die aus echten Tintenfischringen bestand. An der verzehrtauglichen Aufbereitung muss ich zwar noch etwas arbeiten (nicht nur deswegen kein Bild), aber die schmeckten trotzdem und vor allem: Die hatten Geschmack. Und Konsistenz. Manchmal lohnt es sich doch, etwas mehr Geld für Qualität auszugeben.

Sonntagmittag

Das gilt übrigens auch für das Mittag in einer Gaststätte. Aber wenn man da den richtigen Griff gemacht hat, springt einem das Essen förmlich in den Mund. Mit dieser Überleitung aus dem Überleitungsmuseum Tutow kommen wir zu diesem Teller:

Saltimbocca (mit Serrano Schinken und Salbei ummanteltes Schweinefilet) auf cremigem Safran-Risotto und gebratenem BlumenkohlZugegeben: Rein aus der Ansicht hätte ich es vielleicht nicht erkannt, aber jeder kann ja Saltimbocca (italienisch für “spring in den Mund”) machen, wie er will. Solange die Signiture-Eigenschaft irgendwie erhalten bleibt. In dem Falle umhüllte Schinken und Salbei eine Scheibe vom Schweinefilet, was sich auch recht gut machte. Unten drunter hatten wir einen Spiegel vom Risottoreis und irgendwo dazwischen sehr heißen und demzufolge frisch gebratenen Blumenkohl. Wirklich sehr heiß. Seehr heiß. Aber lecker.

Saltimbocca (mit Serrano Schinken und Salbei ummanteltes Schweinefilet) auf cremigem Safran-Risotto und gebratenem BlumenkohlDas Fleisch war zart und saftig, der Risotto schön schlotzig, der Schinken knusprig und der Salbei … Wie ist Salbei? Würzig? Aromatisch? Na, ihr wisst schon. Alles gut. Kann man essen. 😉

Herbstliche Trilogie – Teil 1

Mal sehen, wie viele Teile meine “Herbstliche Trilogie” wohl bekommen wird. Konrad Beikircher fasste seinerzeit auch mehrere seiner Programme zu einer rheinischen Trilogie zusammen, und waren es am Ende 12 oder 16 Teile? Egal*. So viel wird es bei mir nicht, denn der Winter naht und die Feiertage werfen ihre Schatten voraus.

Intermezzo

Gelegentlich bin ich auch mal für etwas Werbesprech empfänglich. Vielleicht nicht auf die Art und Weise, wie sich die Absender erhoffen. Aber wenn auf einem Produkt “Neue Rezeptur” steht oder etwas vergleichbares, ist meine Neugier geweckt, was sich die Hersteller denn jetzt wieder haben einfallen lassen, um bei noch billigerer Produktion den Kunden noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen, was ja ein allgemeines Grundprinzip ist.

Diesmal war etwas “Jetzt noch LECKERER! und sowas lockt natürlich. Zumal ich Produkte aus vergleichbarer Produktion und sehr ähnlichem Anliegen schon mit eher unterdurchschnittlichen Ergebnissen für mich getestet hatte. Dieses Mal fiel mir ein “Veganes Erzeugnis nach Art einer Leberwurst mit Apfel und Zwiebel auf Basis von Erbsen, gegart” in den Warenkorb und ich war neugierig. Die Kombination von Leberwurst mit Äpfel und Zwiebeln ist klassisch, habe ich das hier im Blog auch schon mal gezeigt. Leberwurstbrötchen, belegft mit Apfel- und Zwiebelwürfel, die in der Pfanne angebraten wurdenHier also eine schöne grobe Leberwurst, belegt mit in der Pfanne gebratenen Apfel- und Zwiebelwürfeln auf einem frischen Brötchen. Lecker.
Leberwurstbrötchen, belegft mit Apfel- und Zwiebelwürfel, die in der Pfanne angebraten wurdenDass ich mich von meiner Vorliebe für grobe Leberwürste bei dem noch leckereren Produkt werde verabschieden müssen, war mir schon klar. Aber man soll ja tolerant sein. Allein nur: Dem Produkt ging noch mehr ab. Aber immerhin auch das erbswurstige, was ich noch bei anderen Produkten bemängelt hatte. Und Erbsen bildeten auch hier die Basis. Oder auch nicht.

Es war erstaunlich, wie ein Produkt, dass zu 20% aus Zwiebeln besteht, so wenig nach Zwiebeln schmecken kann als der Brotaufstrich. Und auch die 11% Äpfel ergingen sich in einer leichten fruchtigen Süße, die aber auch vom Zucker herrühren konnte, der selbstverständlich im Produkt vertreten ist. Soweit ein wenig Kaffeesatzleserei, was thesauriert das Lesen der Zutatenliste beschreiben sollte. Immer wieder ein interessantes Verfahren. Eigentlich müsste man alle Produkte in den Supermärkten und Diskountern mit der Zutatenliste nach vorn in die Ladenregale stellen.

Das Öffnen der Packung offenbarte eine leicht rosane Masse, die ihre Farbe von Rettich, Karotten und Paprika hatte. Auch das in der Zutatenliste als letztes aufgeführte Raucharoma war deutlich zu spüren. Abgesetzt hatte sich ein wenig Rapsöl – ich hoffe, dass es das Rapsöl war – und waberte tröpfelnd am Rand durch den Becher. Wäre es kalt gepresst, hätte es den Gesundheitsaspekt des Produktes noch weiter verbessert. Ansonsten war u.a. Inulin enthalten, das präbiotisch gut für unseren Verdauungstrakt ist. Drei Proteine sorgen für ein weiteres Gesundgefühl. Und Ballaststoffe sind auch noch drin, Citrusfasern und Erbsenfasern stehen dafür. Ich vermute mal, dass diese zusammen mit dem Inulin und der Stärke konsistenzbildend beteiligt sind, was aber spätestens im doch sehr schleimigen Mundgefühl versagt. Aber wer’s mag. Das “natürliche Aroma” und die Gewürze brachten außerdem keinen Lebergeschmack zustande, so dass das Produkt als Ersatz für Apfel-Zwiebel-Leberwurst eigentlich auf kompletter Strecke versagt, dabei aber recht gesund zu sein scheint. Wenn man auf in Wasser eingerührten Proteinpulvern steht. Die zugesetzten Proteine von Erbse, Sonnenblume und Ackerbohne sind hochverarbeitete und isolierte Substanzen, die mit ihrer Ursprungspflanze nur noch den Namen gemein haben und mit einer gesunden Nahrung aus Erbsen, Sonnenblumenkernen und Ackerbohnen nichts, aber auch gar nichts zu tun hat. Vielleicht hätte ich doch keine Butter drunter schmieren sollen. Aber der Wasseranteil ist natürlich positiv zu bemerken – wir sollen ja alle viel trinken. Und als Hauptbestandteil dieses Brotaufstrichs sei das natürlich lobend erwähnt.

Die Strategie, fleischliche Genüsse nachzubauen, um die Klimabilanz der Bevölkerung zu verbessern, halte ich nach wie vor für einen Irrweg. Das funktioniert nicht. Es scheint zwar der einfachere Weg, auf bekannten Produktbezeichnungen aufzusatteln und die neuen, meist sehr viel höher verarbeiteten Produkte zu verkaufen. Aber die Hersteller haben offensichtlich nicht das Selbstbewusstsein, die Chance zu ergreifen, mit weitaus geringer verarbeiteten Zutaten wirklich leckere Aufstriche zu produzieren, die auch eine vernünftige Konsistenz haben. Zumal sie nicht ihre eigenen fleischlichen Produkte als Referenz nehmen sollten, sondern gute, handwerkliche Ware. Außerdem müssten die “Ersatzprodukte”, so, wie sie zur Zeit angeboten werden, sehr viel günstiger sein. Die Zutaten rechtfertigen jedenfalls nicht den Preis. Es wird nur Image verkauft.

Sonntagmittag

Manchmal ist es lustig. Das Restaurants ihre Speisekarte ins Internet stellen, ist nach wie vor nicht selbstverständlich. Mein Lieblingsrestaurant macht es zwar, versteckt sie aber recht geschickt. Wenn man auf der Startseite auf “Restaurant-Karte” klickt, landet man auf einer 404-Seite der Unerreichbarkeit. Dort ist allerdings auch ein Link auf die Restaurantkarte drauf, der dann aber stimmt. 😉 Und so wusste ich bei meinem letzten Besuch, dass sie große Teile der Karte umgestellt hatten *freu*. Ein paar bewährte Standards gibt’s ja immer, aber die herbstlichen Gerichte und auch die kleinen Änderungen auf der “normalen” Karte machen neugierig. Ich werde mich vermutlich als Fanboy outen müssen und an dieser Stelle schon mal ankündigen, dass in den nächsten (4?) Wochen hier nur die Gerichte eines Restaurants besprochen werden. So viele interessante Gerichte habe ich gefunden und hoffe, sie alle probieren zu können, bevor sie wieder von der Saisonkarte verschwinden.

Beim Start wurde es wild. Medaillons vom Hirschrücken - rosa gebraten - mit wildem Brokkoli, nussigem Kartoffelpüree und Wild-Preiselbeerjus

Medaillons vom Hirschrücken, saftig und angenehm bissfest, wilder Brokkoli und nussige Stampfkartoffeln, begleitet von einem aromatischen Wild-Preiselbeerjus. Einfach nur lecker. Wobei ich bei der Lektüre der Karte noch überlegte, was wohl das nussige am Kartoffelstampf sein könnte. Nussbutter zum Beispiel, fände ich auch interessant.

Medaillons vom Hirschrücken - rosa gebraten - mit wildem Brokkoli, nussigem Kartoffelpüree und Wild-Preiselbeerjus

Aber nein. Manchmal können fragen auch reicht einfach beantwortet werden. Wer aufs Bild schaut, sieht es: Auf dem sehr angenehmen Kartoffelstampf thronen noch ein paar Nüsse. Auf dem ersten Blick sicher ungewohnt, aber langsam gewöhne ich mich auch an Nüsse im Essen. Und hier passten sie gut dazu.

Und weil alles nicht so mächtig war (wie man es leider bei anderen Gaststätten zu oft findet), war auch noch Platz für ein Dessert. Nach meiner letzten nicht so prickelnden Erfahrung mit dieser Art Süßspeise anderswo, hier mal wieder eine schöne Variante.

Vanille-Crème Brûlée mit Waldbeerenkompott und Joghurteis Das Schöne an dieser zarten Cremé mit Karamellhaube ist, dass sie seit längerer Zeit auf der Karte steht, aber immer wieder anders aussieht. Es ist zwar immer Eis und Frucht dazu, aber das variiert eben ständig. Toll. Vanille-Crème Brûlée mit Waldbeerenkompott und JoghurteisDiesmal war es übrigens ein erfrischendes Joghurteis und ein Waldfruchtkompott.

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*) Der Wikipedia-Artikel spricht von 11.

Au Backe – und eine Pyramide auf Spitze (mit Disneyfilm-Dreh)

Ausblick zum Belvedere
Der Blick zum Belvedere am Westufer des Tollensesees. Das hat nix mit den Pyramiden zu tun. Zumindest wollte ich keinen Zusammenhang konstruieren. Säulenbauwerke hatten sie ja damals zu Zeiten der Pyramidenerbauung auch schon. 😉

Kennt ihr die Pyramiden von Gizeh? Stichwort: Cheops, Chephren, Mykerinos oder Chentkaus I. Architektonische Highlights der Menschheitsgeschichte. Könnt ihr Euch vorstellen, eine derartige Pyramide auf die Spitze zu setzen? Also unten eine klitzekleine Grundfläche und nach oben immer breiter werdend. Kann man sich vorstellen. Zumindest als geometrische Figur. In natura wird das schwerer, aber vielleicht sollten wir mal eine andere Pyramide als Vorpild Vorbild nehmen, mit der man das eher machen kann. DIE ERNÄHRUNGSPYRAMIDE! Das passt doch (fast)! Zumal wir uns auch auf dem Bereich bewegen.

Auf veg(et)a(risch/n)en Ersatz-Produkten (vProdukte) steht ja gern mal drauf, auf welcher pflanzlichen Basis sie beruhen. So auch ein Kochwurstsimulant, den ich diese Woche testweise kaufte. Die Titelseite frohlockte, dass das Produkt auf Basis von Sonnenblumenkernen entstanden ist. ‘Das könnte passen’, dachte ich mir. Diese Brühwürste (gemeint ist das fleischliche Vorbild) sind sowieso immer ein wenig fettig, so dass eine Ölfrucht als Basis vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Die Lektüre der Zutatenliste ließ mich an das Bild der auf den Kopf gestellten Pyramide denken. Gerade mal 2% der Basiszutat sollen im Produkt enthalten sein. Aber nicht in seiner natürlichen Form, sondern auch noch maximal denaturiert. Das ist doch alles Augenwischerei in der Nähe von Betrug. Das ist keine vernünftige Ernährung, das ist keine natürliche, regionale, gesunde Ernährung. Das ist reinste Industrieware mit allen Nachteilen, die derartige Produkte haben, im Mantel der Weltverbesserung und des Umweltschutzes. Das ist künstliche Nahrung, nicht sehr viel besser als glutamatlastige Tütensuppen. Ein aromatisierter Erdbeerjoghurt mit einer Viertel Erdbeere drin (sehr viel mehr ist in so einem Joghurt nicht) ist eine Ausgeburt der Natürlichkeit im Gegensatz zu vProdukten der vielfältigsten Art. Es mag positive Beispiele geben, ich habe noch keins gefunden. Wer früher Analogkäse und Formfleischschinken auf Fertigspeisen gut fand, dem können auch die vProdukte gefallen. Da hilft es auch nicht, dass die Fitzelcheneinlagen “Grillgemüse” einen höheren Anteil haben als die Basis des Produkts. Selbst die Binde- und Trägermittel sind ini größerer Menge vorhanden, als die Basis. Und Wasser natürlich auch. Der letzte Mist, diese Produkte.

Belegte Brötchen mit veganem Schinkenwurstaufschnitt mit GrillgemüseZum Testen habe ich mal ein Brötchen aufgeschnitten, mit etwas Butter bestrichen und dann mit der veganen Schinkenwurst mit Grillgemüseeinlage belegte. Die Gurkenherzchen sind leider nicht so gut gelungen, im Gurkenglas fanden sich nur noch unförmige Salzgurken, die kein vernünftiges Schnittbild ergaben.

Belegte Brötchen mit veganem Schinkenwurstaufschnitt mit GrillgemüseWer solche Brühwurst kennt (ob jetzt mit Einlage oder ohne), der weiß, dass diese bei zu großer Nähe zum MHD gern mal einen leicht schleimigen Überzug bekommen. Den spürte ich hier auch schon, wenngleich ich durchaus mit dem Testen noch bis in den März hinein hätte warten können. Die Lektüre der Zutatenliste wies Rapsöl als Bestandteil aus, auch eine Quellmöglichkeit des schleimigen Überzuges. Und Sonnenblumenkerne sind ja auch die Basis des Produktes! Steht groß vorn drauf. Die sind auch eine Quelle für flüssiges Fett.

Hauptbestandteil ist natürlich … Wasser, gefolgt von 1/8 Grillgemüse (Paprika und Zucchini im Verhältnis 2:1). Sage und schreibe vier Verdickungsmittel sorgen für Konsistenz, Salz, Zucker, Gewürzextrakte und Aromen für Geschmack. Proteine kommen von den schon erwähnten Sonnenblumenkernen und von Kartoffeln. Hier liegt dann auch einer der großen Kritikpunkte: Wenn als Zutat zu einem Produkt nur die Proteine einer Pflanze drin sind, dann ist das eine hochverarbeitete, denaturierte Substanz, deren pflanzlicher Ursprung irgendwo in einer Industrieanlage verloren gegangen ist.

Was ist eigentlich das Gegenteil von “befangen”? Ich könnte im Zusammenhang mit diesem Produkt nämlich genau das sein. Soll heißen: Ich bin kein großer Freund von Schinkenwurst, Fleischwurst, Lyoner, Bierschinken und was es in dem Zusammenhang noch alles gibt. Natürlich habe ich die klassische Paprikawurst, die wohl hier ein Vorbild sein soll, schon mal gegessen, sonst könnte ich ja keinen Vergleich anstellen. Aber, wenn ich die Wahl habe, nehme ich auch gern etwas anderes.

Diese vSchinkenwurst mit Grillgemüse ist gar nicht schlecht. Den Vergleich mit einem wie auch immer und von wem auch immer hergestellten Original braucht das Produkt nicht zu scheuen. Wenn man von der leicht schleimigen Haptik absieht, stimmen Konsistenz und Mungefühl. Und auch der Geschmack ist gut getroffen, ohne Fehlaromen, die anderen Produkten eigen sind.

Sonntagmittag

Noch im letzten Jahr hätte ich nicht erwartet, dass genau das passiert. Entweder, meine Ansprüche sind gesunken oder die Qualität stieg. Ich unterstelle mal zweiteres, denn das Mittag am Sonntag war auch wieder sehr lecker.

Rinderbacke, geschmort, an Möhrengemüse, glasiert, und KräuterstampfkartoffelnAuf der großen Essplatte, auf der sonst vermutlich Aufschnitt auf einem kalten oder ganze Hühner oder Enten auf einem warmen Büffett dargeboten werden, fanden sich Tranchen von geschmorter Rinderbacke (super zart) in leckerer Soße, dazu gab es ein glasiertes Möhrengemüse und ein Kräuterkartoffelstampf. Garniert wurde mit frittierten Gemüsestreifen, die im Unterschied zum letzten Sonntag diesmal richtig gut waren. Knackig, würzig, super. Auch die Möhren und die Stampfkartoffeln reihten sich in die Leckerness ein. Ansonsten sei nur auf einen Artikel der Verbraucherzentralen verwiesen.

Dieser Teller war ein Beleg für die ausdrückliche Warnung von Ernährungsexperten, nicht zu oft in Gaststätten und Restaurants zu essen. Die aufgenommenen Nahrungsmengen sind ungesund. Die Standard-Portionsgrößen müssen unbedingt kleiner werden! Es muss eine Lösung gefunden werden, gerade auch in der Kommunikation zwischen Gast, Service und Küche, um sinnvolle Portionsgrößen, ihre Abrechnung und alles andere, was daran hängt, zu ermöglichen, damit die Essenden glücklich, zufrieden und nicht gemästet die Lokalitäten verlassen.

Dieses Restaurant werde ich aus eigenem Antrieb vorläufig nicht wieder besuchen. Das liegt aber nicht an der Qualität des Essens sondern nur an den Portionsgrößen. Und ich werde dem Bäcker meines Sonntagskuchens mal einen Tipp geben, wenn ich mal wieder bei ihm reinschneie. Dass ich diesen Sonntag wieder nicht da war, lag ausdrücklich nur an dieser Mittagsportion.

 

Zwischen den Jahren (1/2)

Da haben sich jetzt aber eine ganze Reihe Essensbilder angesammelt, die ich mal in zwei Blogbeiträgen verarbeiten möchte. Aber wenn man “zwischen den Jahren” etwas Zeit hat, kann sowas mal passieren.

Bei den Einkäufen vor Weihnachten und dem Gedanken, dass wider Erwarten sicher auch nach den Feiertagen doch noch etwas gegessen werden sollte, griff ich mal nicht zu irgendwelchen Standards, sondern zu veganem Schnitzel, um das Produkt auch mal für mich zu testen und auszuprobieren. Zur Ergänzung habe ich mir einen Klecks schnellen Kartoffelbrei dazu gemacht, natürlich aus mehligkochenden Kartoffeln.

Vegane Schnitzel an KartoffelbreiDer Kartoffelbrei ist übrigens butterfrei, urprünglich hatte ich die Idee, es wieder mal mediterran zuzubereiten, aber mein Olivenöl … Nun also, es ist noch nicht meins. Ich muss mir erstmal wieder welches kaufen. Aber ich hatte noch einen Becher Schlagsahne im Kühlschrank, den ich halb in die Kartoffelportion entleerte und so einen sehr leckeren Brei (natürlich noch mit Salz, Pfeffer und Muskat) erzeugte.

Vegane Schnitzel an KartoffelbreiBei den vSchnitzeln hatte ich wohl mal kurz nicht aufgepasst … So unterschieden sich dann die beiden Seiten doch etwas im Bräunungsgrad. Ich konnte mich aber nicht entscheiden, welche dann die Schauseite wurde, aber bei zwei vSchnitzelchen kann man dann auch beide Varianten zeigen. Und natürlich auch den Anschnitt.

Vegane Schnitzel an KartoffelbreiDieser zeigt den Vorteil vom Produkt: Es hat Struktur. Zumindest ein wenig. Die Panade gibt Geschmack und alles zusammen hat Konsistenz und ist angenehm saftig. Ein sinnentsprechendes Abbild des fleischlichen Originals, wenn man mal das Industrieprodukt als Maßstab nimmt, dass gefühlt auch eher zusammengepresst erscheint als aus einem Stück geschnitten. Wer also die (schrecklichen) Industrieschnitzel mag, wird auch die vSchnitzel aus Soja und Weizen gut finden (können).

Fertigkotelett vom FleischerJa, ich weiß. Das sind Koteletts und keine Schnitzel. Aber sie kommen fix und fertig von meinem Lieblingsfleischer und ich habe das schlimmste mit ihnen gemacht, was man mit ihnen machen kann: sie einfach in der Mikrowelle erwärmt. Sie sind – zugegeben – nicht ganz so saftig wie das vSchnitzel oben drüber, aber im Konsistenz- und Mundgefühlsvergleich schneidet das echte Fleisch dann doch besser ab und es gibt eigentlich keine Aspekte der Vergleichbarkeit.

Fertigkotelett vom FleischerDas Fleisch hat ganz andere Strukturen, es ist wie gewachsen verarbeitet, d.h., dass auch unterschiedliche Fleischformen natürlicherweise mit dabei sind. Bei einem Schnitzel wäre das auch so. Für den Genuss ist also das handwerkliche, fleischliche Produkt vorzuziehen, auch wenn man es doch ein wenig vergewaltig hat.

An diesem Beispiel sieht man mal wieder, dass das mit den vAlternativen immer noch sehr unausgegoren ist; von einem individuellen Selbstbewusstsein, vProdukte auf den Markt zu bringen, die nichts nachahmen, sondern eigenständig sind, mal ganz zu schweigen. Und selbst die Nachahmerprodukte haben ein großes Problem, wenn sie sich nicht an den handwerklichen Originalen orientieren, sondern offensichtlich nur an der Industrieware, die ja auch schon nur ein (schlechter) Abklatsch ist.

IT’s Tea(wurst)-Time

Das große “T” vorn ist ein Tippfehler. Aber als ich ihn sah, dachte ich mir: ‘Das lass ich mal so.’ Vielleicht interpretiert noch jemand etwas dazu hinein. Vor einigen Tagen hatte ich die Tea-Time schon auf Twitter angekündigt. Heute bin ich auch noch dazu gekommen. Auslöser war mal der Gedanke, warum Teewurst eigentlich Teewurst heißt. Einfache Antwort: Weil sie in bestimmten Regionen zum Tee gereicht wird. Nebenbei: Das gleiche gilt übrigens für Bierwurst und Bockwurst. Aber das nur nebenbei. Die werden natürlich nicht zum Tee gereicht, sondern zum Bier bzw. speziell zum Bockbier.

Eine andere Frage, die heute aufkam, war die nach dem, was eine Teewurst zur Teewurst macht, eher so auf kulinarischem Gebiet. Denn es gab heute eine spezielle Teewurst zur Teatime.

Vegane Teewurst auf BrötchenAuf den ersten Blick sieht es wie eine feine Teewurst aus. Steht auch so auf der Verpackung. Wobei ich bemerken muss, dass feine Teewurst nicht zu meinen Lieblingswürsten zählt. Teewurst allgemein auch nicht. Und wenn, dann ziehe ich die grobe vor. Aber das soll uns nicht hindern. Schauen wir also mal, was das denn schönes ist.

Teatime mit vTeewurst

Die beiden Pflaumen sind übrigens nur Alibi-“Grün”. Zumal es auch Zwetschgen sind. Im Becherglas ist Schwarzer Tee mit Milch (und ein kleinen Würfel braunen Zuckers). Also das richtige für die Teatime.

Eins hatte ich wohl noch nicht erwähnt, aber die Teewurst besteht im wesentlichen aus Wasser und Öl, ein wenig Erbsenbestandteile sorgen für Konsistenz, etwas Aroma, Salz u.a. für Geschmack. Es ist die vegane Teewurst eines bekannten Markenherstellers. Ein bisschen Mühe hat sie mich gekostet, ihrer überhaupt habhaft zu werden. Aber endlich ist es geglückt. Es gibt aber mittlerweile ein anderes Produkt aus gleichem Hause, das bei mir ganz oben auf der To-Eat-Liste steht, das aber selbst laut Webseite des Produzenten hier in der Gegend nicht verfügbar ist.

Was einem sofort entgegenschlägt, wenn man die Packung öffnet, ist Rauch. Also olfaktorisch. In Summe ist das auch der wesentliche Geschmack der vTeewurst, was ich aber durchaus gut finde. Ich mag Rauchgeschmack. Allerdings hat selbst die Rauchwurst vom Weihnachtsmarkt, die im Räucherofen erwärmt wird, weniger Rauchgeschmack als diese vTeewurst. Sie ist also was für Rauchfans. Von der Konsistenz ist sie etwas weniger cremig als das fleischliche Original, sie wirkt auch etwas trockener, was bei der Hauptzutat Wasser ein wenig verwundert. Das etwas mehlige Zungengefühl kommt einem aber dann doch wieder bekannt vor. Mich erinnert es an “Wasabi-Erbsen”, die ich eine Weile mal ganz gern geknabbert habe; getrocknete Erbsen, die mit einer “Wasabi”-Hülle umgeben waren. Gab es auch als Erdnüsse. Kaute man die Erbsen gut, bekam man ein ähnliches mehlige Gefühl auf der Zunge. Nicht so fein wie Mehl, aber doch gefällig.

Als rauchiger Aufstrich ist die vTeewurst durchaus akzeptabel und kann empfohlen werden. Wenn mir mal wieder nach Rauch auf Brot ist, werde ich gern auf das Produkt zurückgreifen. Wenn mir nach Teewurst ist, allerdings nicht. Mit dem fleischlichen Original hat das Produkt leider wenig zu tun. Es fehlt vor allem auch das leicht schleimige Mundgefühl, dessenwegen ich keine feine Teewurst mag. Bei der groben ist das nicht so ausgeprägt, die hat dann aber auch noch andere Qualitäten. Extreme Rauchnote gehört bei beiden Fleischversionen aber nicht dazu, zumindest nicht in dem Maße wie beim veganen Produkt.

Der Sonntagmittag

Kommen wir zum – zugegeben erwarteten – kulinarischen Höhepunkt am Sonntagmittag. Der Weg führte uns mal wieder in mein momentanes Lieblingsrestaurant, das dieses Status souverän verteidigte.

Maishähnchenbrust auf Selleriepüree und Babygemüse. sehr, sehr lecker

Auf einem cremigen Bett von Selleriepüree ruht eine Maishähnchenbrust mit Griff, umrandet mit einer sehr, sehr leckeren Soße und sehr, sehr angenehmem Babyofengemüse, im wesentlichen Zucchinivariationen, zwei Möhrchen und ein paar Rote-Bete-Viertel. Und wenn mir selbst die Rote Bete* schmeckt, und das tat sie, dann muss auch alles andere gut gewesen sein. Was es auch war. Gemüse auf den Punkt mit ein wenig Biss, Hühnerbust gut gewürzt und saftig, Selleriepüree so, wie es sein soll. Wenn ich wirklich über irgendetwas mäkeln wollte: Es fehlten die kalten Grilltomaten. Oder sind die nicht mehr in Mode?

Ein kleiner Scherz zum Schluss. Die Tomaten sind natürlich absolut verzichtbar und hätten der wunderbaren runde Harmonnie auf dem eckigen Teller mehr geschadet als genutzt. Also: Alles bestens so wie es ist. Gern mal wieder, auch mit anderem Gericht.

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*) Rote Bete ist eigentlich nicht so meins.

KW50 – Konträres

Diese Woche gibt es einiges zu berichten, auch wenn es alles nur Kleinigkeiten sind. Aber manchmal ist man ja schon froh, wenn wenigstens das passiert … 😉 Und ich bin mir nicht so ganz sicher, womit ich anfangen soll und womit aufhören … Und eigentlich müsste ich auch noch etwas “nachrecherchieren” … ja, ich weiß, dass dieses Wort schwachsinnig ist. Aber auch schön. Also los.
Twitter. Da bin ich ja auch vertreten. Sogar doppelt. Einmal als ich und einmal als hiesiger Hausherr. Klingt komisch, ist aber so. Und als Leser dieses Nachrichtendienstes erfährt man auch viele Meinungen und auch ab und an was neues. So las ich etwas über einen Haferdrink, den ich so noch nicht kannte, und da ich ihn beim Wocheneinkauf plötzlich vor mir stehen sah, nahm ich ein Paket mit und testete ihn. Zimmerwarm schmeckt er übrigens nicht. Aber das muss nichts heißen. Zimmerwarm schmeckt mir auch keine Milch. Entweder kalt oder heiß. Und kalt gings, aber das ist nicht das einzige Kriterium.
Latte macchiatto á la HaferAls Milchkaffeebasis hatte ich die Produkte anderer Hersteller auch schon probiert und ohne grob pauschalisieren zu wollen, kann man die Ergebnisse – und da ordnete sich auch dieser Drink ein – zusammenfassen in: Wer Muckefuck mag, wird auch diese Mischung lieben. Zugegeben: von allen Haferdrinks, die ich bisher hatte, hat dieser den Kaffee am wenigsten vermuckefuckt. Allerdings werden die Zutatenlisten auch irgendwie immer länger.
Grundsätzlich bleibt die philosophische Frage, was eigentlich der perfekte Haferdrink ist: ein kernig schmeckendes Getränk, das seine Herkunft nicht verbirgt und ein eigenständiges Produkt ist, oder eine Milchalternative, die versucht, ihrem Vorbild in allerlei Eigenschaften immer näher zu kommen. Beide Wege werden beschritten, im breiten Consumerbereich hauptsächlich der zweite, im Bio- und Direktvertriebsmarkt auch der erste. Nur, welcher ist der bessere? Die Freunde der Milchalternative müssen vermutlich immer mit dem Makel leben, dass ihre Produkte immer industrieller und die Zutatenlisten immer länger werden. Die Liebhaber des echten Haferdrinks haben ein neues Grundprodukt für die Küche und fürs Leben in die Hand bekommen, was man daraus machen kann, wird sich noch zeigen (müssen).
Apropos Twitter und Empfehlung von Ersatzprodukten. Vor einiger Zeit las ich einen begeisterten Tweet von jemandem, der gerade ein veganes Cordon Bleu eines bekannten Herstellers probierte und hellauf begeistert war. Auch das fiel mir neulich schon bei einem Einkaufsbummel ins Auge und an diesem Wochenende habe ich es dann endlich probiert. Ganz nach Vorschrift.
Öl erhitzenZuerst wurde Rapsöl in einer Pfanne erhitzt. Dabei packte ich die beiden Cordon bleus auch gleich mal aus.
Cordon Bleu veg.Es mögen vielleicht laut Gesetz keine Geschmacksverstärker enthalten sein, aber der Duft nach gebratenem Geflügelfleisch, der mir nach dem Öffnen der Packung (und noch im kalten Zustand) entgegenschwappte, lässt einen intensiven Griff ins Aromastoff-Regal vermuten.
Cordon Bleu anbratenAb in die Pfanne mit den beiden Stücken (es ist übrigens – zur Größenorientierung – eine 20-cm-Pfanne) und laut Vorschrift bei mittlerer Hitze braten.
es brät*bratgeräusch*
Das Umdrehen sollte rechtzeitig erfolgen. Niemand mag angebratene Panade.
nach dem WendenAuch auf der zweiten Seite brieten die beiden Stücke eine Weile vor sich hin. Damit es beim Essen nicht zu fettig wurde, kamen sie dann erstmal auf Küchenkrepp.
Öl abtropfen lassenDas ganze verzierende Drumrum habe ich mir dann mal gespart und sie pur auf einen Teller verfrachtet.
Knusprig. Käsig. Nichtssagend.Die Optik war halbwegs stimmig. Vor allem hatten die beiden nicht den Nachteil des Originals, das nie so ebene Bratflächen hat wegen seiner gewachsenen Formen. Gepresste Formen sind da eindeutig im Vorteil. Schön gebräunt und auch schön knusprig. Also die Panade. Das Innere blieb unauffällig. Wer nur die ausgelaugten Fertigstücke von Cordon Bleu kennt, wird vermutlich recht zufrieden sein. Einen echten Kulinariker kann diese nichtssagende Füllmasse innerhalb der Panade nicht wirklich überzeugen. Konsistenz und Geschmack kommt über vergleichbar zubereitetes Formfleisch nicht hinaus, nur hat das auch nach der Erwärmung noch Geschmack, der hier durch das Braten größtenteils verflogen ist. Ein verwechselbares Industrieprodukt, dass keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, weil es sich nur an seinesgleichen unter den fleischlichen Vorbildern orientiert und nicht an den ursprünglichen Originalen.
Da lob ich mir doch die Sonntagsroutine, die mit einem freundlichen Besuch im Testzentrum beginnt und dann das Aufsuchen einer kulinarischen Stätte nachfolgen lässt. Und auch, wenn sich die halbe Ente nicht nur auf der Speisekarte sondern auch verstärkt durch den Service förmlich aufdrängte, sprang mir – leicht Déjà-vu-esk – ein gebratenes Zanderfilet ins Auge, dessen üppiges Gemüsebett (lt. Ernährungsplan) den kleinen begleitenden Klecks Kartoffelpüree augenzwinkernd durchgehen ließ.
Zander auf Gemüsebett mit KartoffelbreiDie Kräuterbutter kam schnellstmöglich ins Püree, die Zitronenspalte ausgepresst ins Wasserglas. Und dann wurde es recht angenehm. Obwohl die Erbsen in der absoluten Mehrheit waren (ich mag sie), kamen auch Schoten … (ja, ich weiß), Möhren, Blumenkohl, Romanesco u.a. auf den Teller. Das kann man mal wieder essen. Aber …
Der nächste Sonntag ist der 2. Weihnachtsfeiertag. Da essen Vattern und ich zu hause bei ihm. Traditionell gibts Kochfisch (ich bin zuständig und habe noch nichts gefunden, was mir vorschwebte, da muss ich wohl noch improvisieren; und endlich was einkaufen). Der Plan für den 1. Feiertag und den Heiligabend davor steht eigentlich auch und ist gelebter, langjähriger Standard. Und so freue ich mich auf Spinat und Spiegelei am Mittag des 24., am Abend dann den gebackenen Karpfen, am 1. Feiertag gibts Ente mit Rotkraut udn Klößen. Im Kochbeutel. Also nicht nur die Klöße. Alles. Ich bin gespannt. Lasst Euch auch überraschen. Und am 26. dann den gekochten Fisch. Mögen die Einkäufe gelingen.

Arme Fleischfreiesser

In der Werbung ist ab und an “Vegetarische Leberwurst” eines bekannten Herstellers zu sehen. Ich hoffe für diejenigen, die das essen, dass sich das Produkt geschmacklich nicht an der “Pommerschen Groben Leberwurst” aus gleichem Hause orientiert. Zum einen ist letztere in meinen Augen nicht “grob”, sondern maximal etwas uneben. Grob wäre sie mit mindestens erbsen- bis bohnengroßen Stückchen.
Geschmacklich ist sie eher eindimensional, das aber sehr laut. Es gibt da irgendeine Komponente, die ich leider nicht genauer definieren kann, die aber überpräsent enthalten ist. Dem gegenüber fällt dann aber alles andere nebenher ab, was ggf. noch echten Geschmack liefern könnte.
Gespannt darf man sein, wie sie das Produkt nach dem aktuellen EuGH-Urteil nennen werden. “Vegetarischer Leberaufstrich” sicherlich auch nicht, weil da ja nicht mal Leber drin sein dürfte. Bei den vegetarischen Frikadellen aus gleichem Hause bräuchte man sich ja nur beim bayerischen Dialekt bedienen; ich würde sagen der Begriff “Vegetarische Mühlenpflanzerl” klingt doch sehr stimmig (wenn man nicht aus Bayern kommt).