Vermutlich bin ich gerade etwas übersaibt. Oder müsste es übersaiblingt heißen? Aber so ein Bachsaibling ist auch einfach zu lecker. Man muss ihn natürlich richtig zubereiten! Aber das war er bzw. waren sie. Das darf ich ruhig sagen. Ich habe es schließlich nicht selbst gemacht. Wobei die Frage erlaubt ist: Könnte man Saibling eigentlich auch als Sushi verarbeiten? Vermutlich, da er ja zu den Lachsartigen Fischen gehört und Lachs im Sushi – vor allem außerhalb Japans – doch sehr beliebt ist. Na, ich werde mal lieber nicht weiter rumspekulieren, landet man dabei doch gern mal im Fettnäpfchen. Oder im Sojasoßenschüsselchen. ;-)
Der Freitagabend war mal wieder sehr sushilastig. Ich muss endlich auch mal die anderen zur Verfügung stehenden Einkaufsquellen nutzen, damit ich nicht wieder an dieser Packung “Sushi” vorbeikomme – bzw. nicht vorbeikomme. Ausgepackt und nett angerichtet sieht das doch gar nicht so schlecht aus. Was mich immer nur wundert, dass da immer zwei Paar Stäbchen in der Packung liegen … Ich verstehe das nicht! ;-)
Rogen, Nori-Alge, Dill- oder Sesammantel, Gurke, Surimi, Lachs geräuchert, Lachs gegart, Shrimp, Frischkäse(?) und natürlich Klebreis, dazu eingelegter Ingwer, Sojasoße und Wasabi. Ich weiß nicht, aber irgendwie mag ich das Zeug.
Der Samstag verlief “standartisiert”, also schönes Frühstück und Abendbrot, aber nichts weltbewegendes. Da war der Sonntag schon überraschender. Also für mich. Ich wusste nämlich nicht, wo es hingehen sollte. Aber es war eine gute Wahl, was Vattern da ausgesucht hatte.
Hmmm. Die rustikale Fischgaststätte hat nach ihrer Winterpause wieder geöffnet. Und so gönnte ich mir meinen ersten Saibling 2022. Sehr schön gebraten mit wunderbaren Bratkartoffeln dazu, Krautsalat, Gurkensalat, Meerrettich und Kräuterbutter. NEBEN DEM FISCH!!! Es geht also! Der Fisch hatte eine zarte knusprige Haut, die man wunderbar genießen konnte. Einfach, aber gut.
Und weil’s so schön war, abends dann gleich nochmal. Jetzt aber in der geräucherten Version. Dazwischen aber noch die amSonntaggönneichsiemir Kaffee- und Kuchenpause. Leider ist meine geliebte Himbeer-Buttermilchcreme-Schnitte nicht verfügbar. Und ich habe bisher ja auch kein Bild von ihr gemacht, so dass ich ihrer auch nicht mal angemessen gedenken kann. Dafür gab es heute ein Apfel drunter und drüber.
Es geht doch nichts über einen gedeckten Apfelkuchen (“drunter”), schön mit Apfelkompott (also mit Stückchen) zwischen den Teigplatten. Aber auch der Apfel-Rosinen-Kuchen (“drüber”) war nicht zu verachten. Dazu einen selbstgesiebten Milchkaffee mit Schaum. Lecker. So lasse ich mir den Sonntagnachmittag gefallen. Aber auch nur den Sonntagnachmittag.
Hmmm. Jetzt musste ich doch erstmal gucken, ob sich im Kaffeeglas nicht irgendetwas verräterisches spiegelt. Ich erinnere mich dunkel an einen Edelstahltopfdeckel, der auf einem aaaalten Bild mal verräterisches zeigte, gut, dass ich das Bild gerade nicht wiederfinde, obwohl ich das damals doch nochmal richtig ausgetreten hatte …
Zum Abendbrot wurde es dann nochmal einfach, aber gut. Ein Fisch, ein Brötchen, ein Getränk (leicht sprudelig), fertig. Ein perfekter Abend.
Das Bild hing übrigens in der Gaststätte an der Wand, durch Zufall saß ich genau drunter. Und dann kam der Fisch auch noch auf meine Teller.
Ein Prachtstück. Schön geräuchert. Das Brötchen ist dafür da, das wertvolle Fischfett von den Fingern zu bekommen – gut, dass man zu Hause auch mehr mit den Fingern essen kann – und sich auch noch einzuverleiben, statt in einer Serviette zu entsorgen.
Das schöne beim Saibling ist ja auch, dass er einfach von der Gräte lässt und demzufolge die Gefahr eines Erstickungsanfalls gering ist. Wenn man ihn mit Plötz oder Blei oder den anderen Boulettenfischen (am besten zu Fischbouletten zu verarbeiten, weil Grätenziehen zu aufwendig) vergleicht, ist der Saibling zumindest grätenarm. Dem einzigen, dem meine fischige Lobhudelei offenbar nicht gefällt, ist dem Fisch selber:
Irgendwie guckt er grimmig … ;-) Aber es ändert nichts an der Leckerness.