Sonntagsessen im Frühling

Was sollte man bei der Zubereitung dieses Gerichtes anders machen? Auf jeden Fall mehlig kochende Kartoffeln nehmen. Da ich keine im Haus hatte, nahm ich festkochende. Das geht auch, aber so ganz kommt zum Schluss nicht das dabei heraus, was ich wollte. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich zum Anfang schon wusste, was am Ende rauskommt. 😉

Die Kartoffeln (roh) wurden gewürfelt und kommen schon mal in den noch kalten Topf.

In Auswertung meines letzten Spargelkochens habe ich diesmal geschälten Spargel gekauft. Man gönnt sich ja sonst nichts. Aber im Nachhinein betrachtet war es die Mehrausgabe wert. Keinen einzigen Spargelfaden hatte ich im Mund. Es kann aber auch daran gelegen haben, dass ich die unteren zwei Drittel der dicken Spargelstangen in kleine Stückchen schnitt und zu den Kartoffeln gab.

Dazu kam dann etwas Wasser. Bei festkochenden Kartoffeln etwas weniger, bei mehligkochenden kann es ein Hauch mehr sein. Wer später noch mit Milch und/oder Sahne arbeiten möchte, kann die auch gleich mit hinein geben und nimmt entsprechend weniger Wasser.

Salz, Pfeffer, Zucker (wenig), etwas Butter (wer findet sie auf dem ↓ Suchbild?).

Das alles wird zum Kochen gebracht. Auf die brodelnde Masse lege ich die Spargelspitzen, drehe die Hitze runter und … (ihr wisst schon)

… mache den Deckel drauf. Jetzt wird alles soweit geköchelt, bis Kartoffeln und Spargel den nötigen Gargrad erreicht haben. Wer den Spargel etwas knackiger mag, legt die Spitzen nicht gleich beim Aufkochen, sondern 5 Minuten später oben drauf.

Danach sieht es dann so aus. Bei der Verwendung von Milch und/oder Sahne wirkt natürlich alles etwas weißer.

Wie man links oben sieht, hatte ich zwischendurch noch die Idee, etwas Schale einer Biozitrone mitzukochen. Erfrischend.

Die Spargelspitzen habe ich rausgenommen und beiseite gestellt. Durch den Topfinhalt (ohne die Zitronenschale) bin ich dann mit dem Kartoffelstampfer. Etwas geriebene Muskatnuss rundete den Geschmack ab.

Von neulich hatte ich noch Salsiccia übrig, die wanderten als ganzes in die Pfanne.

Schön gebräunt (in der Zeit stampfte ich den Topfinhalt und rührte ihn nach dem Muskatwürzen kräftig durch) sind diese Bratwürste mal was anderes.

Zum Schluss wurde alles auf einem Teller zusammengeführt.

Etwas Senf gab den Würsten noch den Rest. Lecker.

Versuch macht kluch

Mein Gemüsedealer hatte da was in der Auslage, dass mich zugreifen ließ. Land und schmal und komisch violett.

Ihr habt’s natürlich längst erkannt, auch wenn die Form eher ungewohnt ist: es sind Auberginen.

Vermutlich sind noch ein oder zwei Adjektive vor dem Namen gewesen, vermutlich ein Land und irgendwas anderes. Aber zu viel Denken stört auch beim Genießen. Und bekannterweise nicht nur dort.

Ein Messer zerschnibbelte die schmalen Auberginen in Ringe. Und etwas Olivenöl in der Pfanne sollte dem Anbraten dienen.

In dem ↑ Bild ist die erste Portion Olivenöl schon spurlos verschwunden … Auberginen sind also auch, wenn sie schmal sind, sehr saugfähig.

Die kleinen, schlecht geförmten Fleischklößchen sind das Innere von zwei Salsiccia.

Beim Braten verloren die Auberginen ihre nette Farbe, nicht nur deswegen gab ich am Ende noch ein paar Frühlingszwiebelröllchen dazu.

Und zum Schluss natürlich Kräuter.
Irgendwo tief in mir drin drängt sich bei dem Gericht ein Verdacht auf: Auberginen sind doch auch nur der Versuch der Olivenbauern, möglichst viel Öl im gebratenen Essen zu binden.