Manchmal, aber nur manchmal, ist es Zeit, schwach zu werden, und sich den wirklichen Genüssen hinzugeben. Wobei man da auch immer überlegen muss, wie man diesen bei einfachen Sachen vollkommen machen kann. Die Grundregel ist simpel: Je schnöder das Produkt, desto exzellenter muss die Qualität sein.
Für den einen ist nachfolgendes einfach nur durchwachsener Speck, für den anderen Pancetta Steccata All’Aglio di puro suino, luftgetrocknet, knoblauchparfümiert, aromatisch gesalzen und von glückliche Schweinen kommend.
Das Speckstück vom Landschwein wurde zwei Monate zwischen Holzstecken und Knoblauch getrocknet. Per Internet und Versand kam es aus der fernen Toscana in der mecklenburgischen Seenplatte an, einzig allein, um mit Genuss verzerrt zu werden.
Die Kunst, mit einem scharfen Messer möglichst dünne Scheiben aus dem Stück zu schneiden, wird durch gutes kühlen ermöglicht, ist doch das weiße Fleisch bei Zimmertemperatur von fast cremiger, dafür aber umso schmackhafterer Konsistenz.
Und während ich noch überlege, auf welch einem Brot diese Leckerei am besten zur Geltung kommt, stelle ich doch fest, dass es hier passend ist, der Frank’schen Empfehlung zu folgen und abends möglichst keine Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Die beste Entscheidung lag doch im Weglassen der Sättigungsbeilage. Ein kleiner Grappa zum Nachspüren und gut ist. Der Abend ist kulinarisch gelaufen.