Da gibt es einen schönen Bekleidungstipp, der die Frage beantwortet, was man zu einem guten Essen anzieht: “Weiß passt zu jeder Soße.” Damit ist alles gesagt. 😉
Um mal zwischendurch ein kleines Lebenszeichen von mir zu geben, ein kleines schnelles Gericht, mit dem man u. U. ein bisschen auf dicke Hose machen kann. Es ist die leicht veredelte Version eines alten Klassikers, der vom Namen her etwas aufgebauscht ist. Aber das haben edle Gerichte nunmal so an sich.
Für die Zubereitung salzt man zuerst einen beölten Teller … Klingt komisch, ist aber so. Im Rezeptdeutsch geschrieben heißt das: Man nehme einen hitzebeständigen flachen Teller, bestreiche ihn dünn mit Rapsöl und streue etwas Salz darüber. Auf diesen Ölspiegel kommen dünn geschnittene (rohe) Kartoffelscheiben, die auf der Oberfläche auch noch ein wenig beölt und gesalzen werden. Dieser Teller kommt dann unter den Grill. Dazu braucht man natürlich einen Ofen oder ein Kombigerät, das Grillhitze von oben liefern kann.
In meiner Kombi-Mikrowelle mit Grill und Heißluft kam der Teller ca. 20 Minuten unter den reinen Grill. Damit der Abstand zwischen Teller und Grill nicht zu groß ist, habe ich unter den Teller eine Schüssel gestellt, so dass zwischen Hitzequelle und Kartoffelebene nur etwa 5-10 cm Platz war.
Als das Gerät “Pling!” machte, entnahm ich mit einem Topflappen den sehr, sehr, sehr heißen Teller und platzierte ihn auf dem kalten Herd.
Vorsicht, der Teller ist wirklich sehr heiß. Nebenher schneidet man von seiner Lieblingssülze ein paar möglichst dünne Scheiben ab. Die Kartoffelscheiben kann man noch mit Pfeffer und gemahlenem Rosmarin ein bisschen Würze geben.
Darauf kommt dann die Sülze. Ab jetzt muss es aber zügig weiter gehen.
Wer mag, kann das noch mit ein paar Klecksen Remouladensoße verzieren.
Ein paar separat angebratene Zwiebelringe und/oder Schinkenwürfel würden noch mehr Nähe zum Original erzeugen, sind aber, wie der Verzehr der hier zu sehenden Tellerauflage erbrachte, verzichtbar.
Und so ist aus dem simplen “Bratkartoffel mit Sülze” ein “Grillkartoffelcarpaccio mit zart schmelzender Sülze an Sauce remoulade” geworden. Und es schmeckt herrlich …
Wer die Kartoffel dünner hobelt, kann sie auch überlappend auf den Teller legen. Das kommt dem Carpaccio noch etwas näher, vor allem, wenn man große Kartoffeln dafür nimmt.
2 Gedanken zu „Altes Gericht auf dicke Hose“
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Schon wieder Sülze 🙂 klingt aber vertrauenerweckend
Sie lag gerade in der Luft … bzw. in meinem Kühlschrank. 😉