Nachts sind alle Würste grau, manche auch am Tage

Wenn etwas so schlecht (ich wollte eigentlich das andere Wort mit Sch…. vorne schreiben) aussieht, dann muss es aber besonders gut schmecken. Sonst wäre es als Produkt doch irgendwie überflüssig.
Bisher bin ich an Pfälzer Leberwurst immer vorbei gegangen. Das dezente Grau sprach mich irgendwie nicht an. Nebenbei bin ich zwar auch eher ein Freund der groben Leberwurst (je gröber, desto besser), aber das spielte hier nur eine untergeordnete Rolle. Aber dann siegte die Neugierde über das Befinden und ich erwarb das graue etwas. Wie gesagt: Wenn etwas so schlecht aussieht, muss es ja sehr gut schmecken.
„Wursthülle nicht zum Verzehr geeignet“ steht unter anderem auf der Tüte drumrum, allerdings hatte ich bei dem Plastikmaterial auch nicht den Wunsch, sowas zu essen. Interessant waren bei der Zutatenliste vor allem die Sachen, die nicht drauf standen. Nitratpökelsalz zum Beispiel. Das erklärt zumindest auch ein wenig das Aussehen. Ansonsten war nur das drin, was man wohl von einer guten Leberwurst erwarten kann.
Wobei: Der Begriff „Gewürze“ ist ja durchaus etwas schwammig. Aber immer noch besser als „Würze“, der stand aber nicht drauf. Bei den Gewürzen liegt vermutlich doch mein Problem mit der Wurst: Irgend eins war mal wieder überdimensioniert. Ich weiß nur leider nicht welches. Diese Geschmacksrichtung kenne ich aber auch von anderen Wurstwaren, insofern scheint es wohl doch eins der gebräuchlicheren zu sein. Nur: Ich mag es nicht.
Wer übrigens wie ich eigentlich gern Leberwurst ist, und hier eine geschmackliche Variation haben möchte, die nicht nur vom Auswechseln der Leberwurstsorte stammt, kann ja mal ein Topping obendrauf probieren. Oder einen Aufstrich zwischen Brot und Wurst. Sehr lecker in Erinnerung habe ich da einen dünn gestrichenen Calvados-Senf, aktuell war es eine Orangen-Senf-Soße, die das Geschmackserlebnis aufs beste abrundete und verbesserte.