Wer weiß, ob das Wortspiel in der Überschrift überhaupt das wiedergibt, was ich meine. Wobei ich natürlich die Pointe kenne und feststellen kann, dass alles sowieso schamlos übertrieben ist. Aber vielleicht habe ich gerade ein besonderes Getränk intus, dass sollte einiges erklären und/oder entschuldigen.
Beginnen wir ganz klischeeesk mit wunderbarem Olivenöl, dass in der Pfanne sanft erwärmt wird. Sehr viel mehr soll es auch gar nicht sein, da das gute Olivenöl zum klassischen Braten sowieso nicht so gut geeignet ist. Für solche Aufgaben gibt es hocherhitzbares raffiniertes Olivenöl (wie auch andere Bratfette). Aber für sanfte Methoden kann man schon mal das gute extra naive nehmen. 😉
Sanft erhitzt, bietet es die Basis für allerlei Gemüse, wobei die Vielfalt gar nicht so groß ist, wie das “allerlei” unterstellt. Da hier aber auch gut variiert werden könnte, ist es der kulinarischen Phantasie der Lesenden überlassen, weitere Früchte hineinzuwürfeln.
Auch wenn es nicht ganz so aussieht, aber es sind doch drei Gemüse, die sich im erwärmten Olivenöl baden: Offensichtlich Zwiebeln, aber auch eine rote Paprika und zwei ebenfalls rote Spitzpaprika. Der Grund für diese Mischung der roten Früchte: Sie waren da und mussten weg.
Auch eine angemessene Würzung darf nicht vergessen werden. Neben den Standards Salz und Pfeffer tragen hier edelsüßer Paprika und Cayennepfeffer zu Aroma und Farbe bei.
Alles wird gut durchgeschwenkt oder -gerührt und schmurgelt sanft vor sich hin.
Nach etwa 10 Minuten kommen noch 4 gewürfelte Tomaten hinzu. Die hatten etwa die Größe von Cocktailtomaten, waren aber nicht kugelförmig. Eine Halbierung vom Blütenansatz zur Spitze hätte eine Art Wappenform in der Schnittfläche ergeben. Bei größeren Früchten kann man gern weniger nehmen. Bei ausgewachsenen Fleischtomaten hätte vermutlich eine gereicht.
Nach dem Unterrühren der Tomaten (die übrigens komplett hinein kamen, um ihrer Doppelfunktion Geschmack und Flüssigkeit nachzukommen) wurde wieder alles bedeckelt und nochmals 10 Minuten bei kleinster Hitze durchziehen gelassen.
Das ergab dann eine rote mediterrane Schmorgemüsemischung, die erstmal mittels Schüssel beiseite gestellt wurde.
Gut zu erkennen schmilzt jetzt in der Pfanne etwas Butter. Ich fand es passender für den weiteren Verlauf.
Diese Gnocchis habe ich selber gekauft. Früher oder später werde ich mich auch mal an einer Selbstverfertigung probieren, bis dahin weiche ich auf italienische Markenprodukte aus … Oder auch andere. Man muss ja mal probieren, welche wirklich gut sind.
Die Gnocchis werden in der Butter solange gelegentlich geschwenkt, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen. Dann sind die außen etwas knusprig und innen zart.
Darüber kommt dann die Hälfte des Paprikagemüses.
Alles wird gut durchgeschwenkt und nochmal auf Temperatur gebracht.
Auf dem Teller wird noch das Essen noch mit etwas Schnittlauch aufgepimpt. Vermutlich wäre auch Parmesan eine Idee. Ich hätte sogar welchen im Kühlschrank gehabt. Aber ich habe noch eine Portion Gnocchi und die Hälfte des Gemüses … Das gibts dann morgen – und wenn ich dran denke mit Parmesan oder Pecorino.
Muss ich das Wortspiel in der Überschrift noch auflösen? Oder habt ihr die Vereinigung (Nord- und Süd-)Italiens bemerkt? Genau! Die lag in den Bratfetten, während Süditalien sich im Olivenöl (ganz dem Vorurteil entsprechend) widerspiegelte, fand sich das butternutzende Norditalien bei den Gnocchis. 😉
4 Gedanken zu „Fusionata italiana“
Kommentare sind geschlossen.
Wenn ich hier gerade so schön das deutschitalienische Wort ” Gnoccis” lese, also quasi die deutsche Vermehrzählung des schon in der Mehrzahl befindlichen italienischen Wortes Gnocci, dann ertappe ich mich gleich wieder beim Grinsen über unser Fränkisches mundartliches Gebrabbel von Schbageddi und Bruschedda. Und man sieht mal wieder: Was beim Kochen zählt ist der Geschmack und nicht die perfekte Artikulation.
P.S. :
Oba do hätt mer wergli der Barmesan gfehlt bei demm Rezebd, gell? Dassd fei nächsds mol dran dengst! *das war Nürnbergerisch*
Wenn wir schon über Schreibweisen philosophieren, dann aber richtig. Natürlich ist mein “Gnocchis” oben eine falsche (doppelte) Mehrzahl, ähnlich wie bei “Praktikas”, da “Gnocchi” (mit h) schon die Mehrzahl ist. Die Einzahl ist Gnocco (ohne h). Hab ich zumindest so gelesen.
Und was den Parmesan betrifft: Mit war auch recht gut:
Jaaaaa! Schon viel besser! 😉
Frohe Ostern wünsche ich Dir noch!
Danke, gleichfalls.
Und endlich wieder normale Kommentarzeiten. 😉