Es muss nicht immer Pomodori sein

Da weiß man, wie es eigentlich besser geht, aber man macht es trotzdem anders. Aber manchmal ist man ja auch nicht so ganz Herr seiner selbst. Und wenn keine Zwiebeln im Haus sind, kann ich auch keine mit einarbeiten. Solche Fehler passieren natürlich auch immer unter Zeitdruck. Dabei hatte ich heute beim Kochen keinen Zeitdruck.

Der Topf beherbergt eine hinreichend große Menge Wasser. Pasta soll darin gekocht werden. Das Glasgefäß rechts ist für einen Aufwärmvorgang in der Mikrowele gedacht…

So, nachdem ich jetzt durch das Wort “Mikrowelle” die Hälfte der Leser verloren habe, gehts weiter. In dem grünen Gefäß befindet sich ein Soßenansatz. Wobei die daraus folgende Soße eigentlich zu 95% fertig ist. Den Ansatz hatte ich am Vortag zubereitet. Das Hackfleisch mahnte eine dringende Verarbeitung an. Da kam dann auch die fehlende Zeit und die fehlende Zwiebel ins Spiel. Und die fehlenden Bilder diesen Teils der Vorbereitung.
So sei jetzt die Phantasie der Lesenden bemüht, aber wer schon mal gekocht/gebraten hat, kann es sich vorstellen. In eine heiße Pfanne wurde erst etwas Öl und dann eine Menge Hackfleisch gegeben. 300 g hätten vermutlich auch gereicht. Das wurde soweit es ging schön angebräunt. Vor allem zum Anfang heißt das: Nicht umrühren! Wenn das Öl heiß genug ist, in das das Hackfleisch kommt, zieht das auch nicht so viel Wasser, wenn man es nicht umrührt, sondern erstmal anbraten lässt.
Irgendwann wird natürlich doch gerührt. Da sich dann meist doch Wasser bildet, kann man auch anfangen zu würzen: Pfeffer, Salz, Chili oder Cayennepfeffer, Knoblauch, fein gewürfelt oder gepresst. Wenn man dann noch etwas geräucherten(!) Speck oder etwas anderes Rauchtragendes im Haus hat, kann man das auch hackfleischfein würfeln und nach dem eigentlichen Anbraten mit unter die Fleischbrösel mischen. Ich hatte da eine Wildbockwurst. Das gibt em Ende noch das besondere Aroma.
Als es nicht mehr viel zu braten gab, weil alles schön bröselig war, habe ich alles mit einem Becher Sahne abgelöscht, diese etwas aufkochen lassen, alles gut umgerührt. Da mir der Pfanneninhalt dann noch nicht flüssig genug war, nahm ich noch ein Glas Brühe (Rind) und entleerte das auch in die Pfanne. Alles wurde nochmal aufgekocht, durchgerührt und dann mit einem Deckel oben auf der Pfanne mind. 30 Minuten leise vor sich hinköcheln gelassen. Am Ende habe ich die Platte ausgeschaltet, alles am Ort der Zubereiten auskühlen gelassen, in den grünen Becher gefüllt und kaltgestellt.

Zurück in der Gegenwart des Fertigkochens. Das Salz kommt ins Kochwasser für die Pasta.

Der Soßenansatz, der im kalten Zustand eine streichfähige Konsistenz angenommen hatte, kommt ins Glasgefäß für die Mikrowelle.

Deckel drauf und weg damit. Es muss vielleicht nicht wirklich kochen, aber gut erwärmen. Das Finale findet dann im Topf statt.

Apropos Topf. Dort hinein kommen erstmal die Spaghetti und werden al dente gekocht. Vielleicht sogar noch kurz vor al dente.

Hier sehen wir übrigens den Grund, warum man immer einen recht großen Topf für die Nudeln nehmen sollte: Der Schaum hat Platz nach oben und kocht nicht über. Denn das Wasser sollte schon kochen, wenn die Nudeln im Wasser sind.
Kurz bevor die Pasta die gewünschte Garung erreicht hat, wird das Wasser entfernt. Nicht alles. Aber das meiste. Normalerweise hebt man ja jetzt die Nudeln tropfnass aus dem Topf und gibt sie in die Pfanne mit der Soße. Da hier die Soße aber nicht aus der Pfanne kommt, muss man eben mal flexibel sein.

Man muss nicht alles Wasser entfernen, was das Abgießen durchaus etwas entspannt. Der Topf kommt aber wieder zurück auf die heiße Platte.

Dann kommt der erwärmte Inhalt aus dem Glasgefäß oben drauf.

Alles wird nochmal aufgekocht und gut mit der Pasta vermischt. Umrühren ist jetzt notwendig, aber behutsam. Man will ja die Spaghetti nicht kaputt machen. Durch die Stärke im Nudelkochwasser dickt die Soße auch noch etwas an. Zur Not kennt man ja ein paar Tricks.

Aus dem Topf kommen die Nudeln dann auf den Teller und werden noch mit frisch geriebenem Parmesan überstreut.

Und wer Kräuter hat … Na, ihr wisst schon. Guten Appetit.
Interessant ist wirklich diese feine Rauchnote durch das Würstchen. Sowas kann man wirklich machen.