Wenn man mittags leicht gegessen hat, kann man abends nochmal richtig zuschlagen. Ein Irrtum, selbstverständlich, aber was manche Gaststätten so anbieten, läuft so ein bisschen unter versuchter Körperverletzung. Und damit meine ich nicht mal die Qualität der Speisen sondern nur ihre Menge. Da fragt man sich wirklich, was sich Wirte und/oder Köche dabei denken. Falls …
Schauen wir uns den Teller doch einmal an, der zu einer abendbrotverdächtigen Zeit serviert wurde. Im Vordergrund eine übergroße Portion Pommes (die übrigens extrem lecker waren!), dahinter drei große(!) Schweinemedaillons vom Grill, ebenfalls sehr lecker und zart, dazu ein Sößchen, dessen Nachschubkanne das Bild verschweigt (oben rechts das Tellerchen mit dem Löffel beherbergte auch die Soßen-Karaffe). Aber das ist noch nicht alles, da die Küche hier noch einen Zwischenboden eingezogen hatte. Auf zwei Uhr Ist noch “etwas” Krautsalat zu erahnen, der mit vier hinreichend vollen Gabeln verzehrt war. Unter der Orangenscheibe befindet sich noch ein Klecks Bohnensalat und halbwegs unter den Pommes (sehr lecker!) verschwunden noch etwas Möhrensalat in ähnlicher Menge wie der Krautsalat.
Die sichtbaren Bohnen auf 10 Uhr und unter den Medaillons hervorschulend gehörten übrigens nicht zum Bohnensalat, sondern waren die Gemüsebeilage zum Fleisch, sehr angenehm schmeckende Speckbohnen, im Volumen mit der Pommesportion vergleichbar.
Was soll das??? Achja, ich hätte auch eine kleinere Portion bestellen können. Solange die aber unter “Seniorenportion” firmieren und nicht als normale Portion (und die jetzt ausgegebenen als Bauarbeiterportion) bezeichnet werden, warte ich da meinen Renteneintritt ab. Das dauert aber noch ein Weilchen. Und es gibt Beispiele, dass bspw. neben einer normalen Portion eine große Portion verkauft wird, für 20% Aufschlag. Luftlinie vielleicht 2 km weit weg. An dem Prinzip sollten sich einige Gasthäuser mal ein Beispiel nehmen.
Aber solche Portionen wie oben abgebildet laufen nach wie vor unter versuchte Körperverletzung. In 7 von 10 Ernährungsratgebern wird empfohlen, abends nicht mehr so viel zu essen. Und was spricht dem entgegen, Pommes und Speckbohnen mengenmäßig zu halbieren, nur zwei Fleischscheiben zu nehmen und auf dem frei werdenden Platz (so viel Platz wird gar nicht frei, wenn man dann alles nebeneinander und nicht übereinander drappiert) ein kleines Salatbouquet aus frischem Salat anzuordnen. Dazu muss man noch nicht mal groß den Preis senken, der wäre für das beschriebene durchaus akzeptabel. Satt wird man auch, und sollte der Hunger doch etwas größer sein, kann man a) eine doppelte Pommesportion oder b) ein schönes Dessert bestellen.
Liebe Wirte und Köche! Es muss umgedacht werden! Gibt es noch nicht genug übergewichtige Menschen?! Muss es eine Kalorienobergrenze für Speisen in Gaststätten und Restaurants geben? Oder die Verpflichtung, dass alle Köche die Speisenmenge, die zurück in die Küche kommt, selbst essen müssen?
18 Gedanken zu „Geburtstagsessen (16.09.2019, abends)“
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Also ich bin immer froh um große Portionen. ich nehme den Rest mit. Wenn die Qualität stimmt, kann es einem Franken gar nicht voll genug am Teller sein. Das Schäufele muß in Sauce ersaufen, und der Kloß sollte schon nicht nur Tennisball Größe haben, sondern deutlich größer sein. Und ein Schnitzel das nicht über den Teller ragt ist eine Beleidigung.
Also noch unnötigen Müll produzieren? Oder gehst du gleich mit dichtschließenden Vorratsdosen ins Restaurant?
Nein, ich bleibe dabei: Auf den Teller in einer Gaststätte gehört so viel Essen, wie man vernünftigerweise zu sich nehmen sollte. Zumal der Gast im allgemeinen nicht vernünftig handelt sondern eher nach dem Motto “das habe ich bezahlt, das esse ich auch auf, und wenn’s mir hinterher schlecht geht, scheißegal”. Zumal sich nachgewiesenermaßen mit der Leerung des Tellers ein Sättigungsgefühl einstellt, egal, wie groß der Teller ist und wie viel drauf liegt.
Du wirst lachen, ich nehme Tupper mit.
Dann gehörst du also zu den Leuten, die die Wirte bei vollem Bewusstsein so verzogen haben, die breite Masse wirklich zur breiten Masse zu machen … ?
Aber vielleicht ist das ja auch ein interessanter Ansatz, wenn man es von der anderen Seite her denkt: Dosenpflicht für Gaststättenbesucher.
Ich habe mir das mitnehmen von Tuppern angeeignet da ich oft mit meinen Eltern zusammen essen gehe , und irgendwie immer bei jemandem etwas übrig bleibt. Und wir lassen niemals Essen Abtragen, das können wir absolut nicht. Außerdem nehme ich mir auch ab und zu gern etwas komplett mit . Vor Allem im Urlaub . Dann muss ich nicht immer im Wohnmobil kochen.
Die breite Masse hat sicher nichts mit uns zu tun… wir ernähren uns sehr gesund und Veggie-lastig. Große Portionen sind bei unserem hohen Kalorienbedarf durch viel Sport aber trotzdem ein must-have, egal ob beim selbst Kochen oder beim Weggehen. Oder sehe ich breit aus? *gg*
Es gibt keine per se gesunde Ernährung, aber das wäre dann eine ganz andere Diskussion. Kein Lebensmittel hat bisher den Nachweis erbracht, “gesund” zu sein.
Da die “breite Masse” mittlerweile die absolute Mehrheit der Bevölkerung stellt, gehört ihr einer Minderheit an und seit nicht ganz so relevant. Außerdem kommt es wirklich auf die Sportarten ein wenig an. Die meisten Übergrößen bei den Portionen bringen im allgemeinen mehr an zu vielen Kalorien, als man sich durch Rad fahren oder laufen einfach wieder abarbeitet. Da hilft nur der Umstand, dass man nicht täglich essen geht.
Wir haben uns schon von einer Minderheit ein schlechtes Gewissen einreden lassen (Frühaufsteher, ca. 20-35% der Bevölkerung), wenn man seinen wachen Tagesablauf erst um 9 oder 10 Uhr beginnt, dann aber bis Mitternacht aktiv ist. Da brauchen wir nicht auch noch die Minderheit der sportlich aktiven, die uns erklärt, diese großen Portion wären genau richtig. Wer großen Hunger hat, kann das bei der Bestellung mit angeben, indem er ‘ne Vorspeise oder ein Dessert nimmt oder einen großen Teller beim Hauptgericht bestellt. Für die breite Masse müssen die Kalorienmengen auf Gaststättentellern gesenkt werden.
Ach Dirk, entspann Dich doch mal etwas… Du legst aber auch wirklich jedes Wort auf die Goldwaage. Wobei ich aber zugeben muß, Du hast mich schon etwas zum nachdenken gebraucht und im Grunde gebe ich Dir zwar nicht für mich persönlic aber für wohl 90% der anderen Restaurantbesucher , Recht bezüglich der Portionsgröße: Mir kam gerade in den Sinn wie oft ich bedauernd zusehe, wenn am Nebentisch die halbe Portion kommentarlos abgetragen wird und in der Küche im Schweineeimer landet. Für mich ist es, das anzusehen , eine echte Qual. Schon von kleinster Kindheit an wurde ich zur Sparsamkeit und auch zum Respekt vor allen Gegenständen und besonders vor Lebensmitteln erzogen. Und diese immense Verschwendung ist wirklich ein Problem der heutigen Zeit das mich ganz wahnsinnig ärgert . Es ist einfach Alles viel zu leicht zu bekommen, und viel zu billig. Keiner muß mehr wirklich Kraft und Mühe aufwenden um etwas zu bekommen. Also ist auch Alles nichts mehr wert, in den Köpfen der Menschen. Die Leute die Milch wegschütten sollten mal selbst melken, oder die die Brot wegwerfen selbst Korn mahlen und Brot backen. Das wäre echt ein großer Spaß. Geschweige denn dass man mal ein Schwein selbst schlachtet. Ich habe das Alles schon gemacht, übrigens.( Das Schlachten unter Anleitung , natürlich )
Eigentlich bin ich grundentspannt. Aber ein paar Themen regen mich doch etwas auf und da freue ich mich, doch noch ein paar Emotionen zu spüren. 😉
Letztendlich zeigst du aber, dass mit vernünftigen Portionsgrößen mehrfach gewonnen werden kann. Es werden weniger Lebensmittel weggeschmissen und es wird weniger gegessen (“Das hab ich bezahlt, das esse ich auch auf, und wenn mir schlecht wird!”). Du hast da für dich noch den vernünftigsten Mittelweg gefunden, indem du die Übergröße verpackungsfreundlich mitnimmst.
Danke Dir. Ja, für mich persönlich habe ich den perfekten Weg gefunden. Und ich bin zwar kein Umwelt- Guru, aber die Verpackungsmüll- Lawine ( ich bedauere das vor Allem bei meinen geschäftlichen PC Hardware Lieferungen die immer mega verpackt sind ) regt mich schon auf. Da benutze ich lieber meine Tupper. Und es sei allen Plastikhassern hiermit gesagt: Ist Plastik auch noch noch so böse, es überdauert Glas in vielen Fällen. Ich benutze noch die Tupper ( allerdings wirklich die Echten ) meiner Oma. In der Zeit in der diese Tupper genutzt wurden gingen viele Glasgefässe schon lang zu Bruch.
Was Dosen betrifft, bin ich ja eher L&L-Fan. Die haben ja sogar Glasdosen. 😉 Sind natürlich schwerer und ein Hauch unhandlicher als die aus Plaste. Aber sicher dicht.
Nunja, bei mir wird sich in den nächsten Tagen und Wochen sowieso einiges verändern. Dann wird’s mit den “Sättigungsbeilagen” sowieso zu Ende gehen. Mehr dazu dann im Blog.
Sättigungsbeilagen sind ein Relikt aus Hungerzeiten , der heutige Homo Schreibtischus braucht das so nötig wie ein Bad in Erdnussbutter. So gut wie jedes Lebensmittel hat Kohlehydrate, sogar Fleisch. Da braucht man eigentlich , wenn man sich wenig bewegt nicht noch extra welche essen.
Für mich als Gemüse und Seafood Liebhaber, mit stark asiatischer Ernährungstendenz überhaupt keine Frage, über die ich mir Gedanken machen müsste. Wenn ich rohen Fisch in Salatblätter wickle, futtert der Otto- Normaldeutsche schon sein zweites Leberkäsebrötchen. Aber das ist eben einfach eine Geschmacksfrage, oder vielleicht auch eine Frage am Interesse dafür wie man sich ernährt? Vielen scheint es ja auch völlig egal zu sein was sie da unter der Nase reinstopfen. Für mich ist Kochen und Essen ein Luxus- Lebensaspekt , mit dem wir uns verwöhnen können, und für den wir auch gerne etwas mehr arbeiten. Kochen ist Hobby und Leidenschaft, ein Quell stetig neuer Erfahrungen, unerforschtes Land voller neuer Entdeckungen und immer wieder eine Freude auch der Familie etwas liebevoll zubereitetes zu Präsentieren. Also bilde ich mich kochtechnisch und Ernährungsphysiologisch stetig weiter.Für Andere ist es notwendiges Übel. Daher gibt es aucg so viele Dicke in Deutschland. Und Leute die sagen: Mit wenig Geld kann man nicht gesund kochen. So ein Blödsinn. Kohl ist billig, und anderes frisches Gemüse und Fleisch , Milch und Eier auch. Aber wenn man nicht kochen kann… sollte man es halt lernen. Und nicht meckern. Da könnte ich echt die Wand hochgehen wenn ich sowas höre.
P.S. Lock&Lock ist auch super. Die halten sehr gut dicht. Gab es nur in den Zeiten meiner Oma noch nicht, LOL und ich benutze die Alten Tupper erst mal weiter bis sie tot sind. Ich habe aber auch schon ein paar neue L&L Plagiate die ganz gut sind, für das Camping. Bin sehr zufrieden damit.
Der Witz an den Sättigungsbeilagen ist, dass sie nicht sättigen, zumindest nicht auf Dauer. Den Magen wirklich längerfristig beschäftigen tut eigentlich nur Eiweiß, also sorgt nur dies für lange Sattheit.
Ganz genau so ist es..
wobei ich zugeben muß dass so ein Müsli mit geschrotetem Hafer, geriebenem Apfel, Rosinen und Milch (Bircher Müsli ) auch mal einen ganzen Tag vorhalten kann. Aber hier ist es wohl die Kombination der Bestandteile die so extrem lange sättigt. Sowas essen wir wenn wir eine 6- Stunden Bergwanderung in den Dolomiten vor uns haben.
Ansonsten brauchen sogar meine Eltern , die sich noch mehr bewegen als ich selbst, nur wenig Kohlehydrate. Am ehesten noch Kartoffeln, wegen der basischen Komponente. Wenn man viel Eiweiß isst übersäuert man leicht, deshalb sollte man auf basische ausgelegte Gemüse als Ausgleich achten.
ich habe damit absolut kein Problem, meine Mutter schon. Obwohl sie sich noch viel mehr mit Ihrer Ernährung befasst. Ist aber wohl genetisch bedingt, diese Säure Geschichte.
Ehrlich gesagt ist das mit dem “Säure-Basen-Haushalt” – oder wie das auch sonst noch immer genannt wird – für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Als nicht Betroffener(?) würde ich es sogar unter Humbug abbuchen, irgendwo in der Nähe der Chemtrails. Vor allem, seit ich weiß, dass die Nahrungsmitteln mit den meisten Säuren (Obst und Gemüse) im Körper basisch reagieren sollen. Aber was weiß ich schon. Solange man mit passender Nahrungsergänzung dagegensteuern kann und irgendwer damit Geld verdient, wirds schon stimmen … 😉
Na ja meine Mutter und ich wissen schon mehr als die meisten Ernährungsberater und Ärzte zusammen…
solange Du keine Probleme hast mach Dir keine Sorgen deshalb.
Du hast recht: Sauere naturvergorene Sachen, wie Sauerkraut beispielsweise sind basisch, nicht sauer. Witzig oder?
Kohlensäuere dagegen ist wirklich sehr Sauer. Vor Allem Softdrinks, mit Zucker! Ganz schlimm. Spargel und Erbsen sind auch sauer, also Säurebildner meine ich, aber das ist für den Körper gut abbaubar.
Pilze sind Basisch…. alles Tierische ist sauer, und so weiter. Wenn Du Dich in Zukunft kohlehydratarm und eiweißbasiert ernähren möchtest könnte diese Säure/ Basen- Sache auf längere Zeit gesehen schon wichtig werden. Ich bin eine Nahrungsmittelenzyklopädie.
Wenn Du bei Deiner Ernährungsumstellung einen Tipp brauchst frag mich einfach, meine Mail hast Du ja.
Siehste, genau das meine ich: Kohlensäure ist eine der schwächsten Säuren, die es gibt. Alles, was wir damit tun, führt auf dem Weg von der Flasche über das Glas bis zum Magen zu ihrer Zersetzung, so dass dort quasi wieder nur Wasser ankommt. Da sind dann eher die anderen Bestandteile mancher Softdrinks ungesund als ausgerechnet die Kohlensäure.
Im Moment überlege ich noch die Form, in der ich meine Schritte hin zum leichteren Leben dokumentiere. In einem anderen Blog hatte ich vor Jahren schon mal einen entsprechenden Ansatz, da schlief das aber kurz nach der Planung ein. Jetzt habe ich einen Religionsführer resp. eine -führerin, was eine gewisse Längerfristigkeit in Aussicht stellt. In deren Hände habe ich jetzt erstmal die Richtlinienkompetenz gegeben, was meine Vergangenheit sicher hinreichend torpedieren wird. Schauen wir mal. Wenn ich es öffentlich dokumentiere, bist du gern eingeladen, zu kommentieren.
Und da die neue Ernährung nicht kohlenhydratarm und eiweißbasiert ist, sondern alle Gemüse fordert und erlaubt (“bunt essen”) und die Brauntöne nur durch Linsen und gebratenes Fleisch sowie die Weißtöne durch Milchprodukte gut erzeugt werden, wird das schon recht abwechslungsreich werden.