Eine kulinarisch ereignisarme Woche liegt hinter mir, wobei das nicht ganz stimmt. Nur habe ich mir unter der Woche abgewöhnt, Bilder vom Essen zu machen. Dabei waren ein paar kleine Höhepunkte dabei: Köttbullar und eine leckere Senfeikartoffelsuppe, die man besser Senfei-Kartoffel-Suppe schreiben sollte und die offiziell auch ganz anders heißt. Die Suppe war der positive Höhepunkt, die beiden etwas zu klein geratenen Königsberger Klopse in ihrer leicht bratigen Rahmsoße, die unter dem schwedischen Kloßnamen verkauft wurden, markierten eher das untere Ende der Skala … Schöner Versuch, leider misslungen. Da waren die Backkartoffeln mit dem Grillgemüse und dem Kräuterquark am Montag sehr, sehr viel leckerer.
Eigentlich hatte ich die Information bekommen, dass es am heutigen Sonntag in ein von uns schon öfters besuchtes Restaurant gehen sollte, und ich suchte mir auf der Online-Speisekarte schon mal was aus … Aber erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. Herr Vater hatte da wohl zwei Reservierungen beim Erzählen durcheinander gebracht und so bogen wir beim Verlassen des Wohngebietes nicht nach rechts ab, sondern folgten der Fahrtrichtung geradeaus und erreichten ein Haus der fleischlichen Genüsse … Das sollte saftig werden.
Auf diesem Bild sehen wir den Grund, warum ein wenig Brot zum Essen eigentlich immer dazu gehören sollte. Diese Melange aus argentinischem Fleischsaft und hiesiger Kräuterbutter hätte ich gern noch aufgetunkt und wegschnabuliert, allein, die gute Erziehung verbot es mir, den Teller direkt an die Lippen zu führen. Dafür wäre jetzt etwas Brot sehr praktisch gewesen. Zur Not ein kleiner Löffel. Aber naja. So ging diese Essenz des guten Geschmacks zurück in die Küche.
Nein, keine Angst. Dieser Salat ist nicht die Quelle für das obere Bild. Während der Salatteller eher viereckig anmutet, war der Fleischsaft-Teller im Inneren zumindest rund. Aber die säuerliche Leichtigkeit der Vorspeise machte wirklich Appetit auf das, was danach folgen sollte. Und sie verzieh, dass ich nicht die gemischte Gemüsebeilage wählte, sondern doch mal mit einer schönen Handvoll Pommes über die Strenge schlug.
Wir sehen hier ein wunderbar medium gegrilltes Rib-Eye-Steak (das „Auge“ ist ja deutlich zu sehen … ach nee, das ist die Kräuterbutter). Laut Karte hatte es seine 300g, was jetzt auf dem Bild nicht wirklich gut zu sehen ist, aber es war schön dick, was sicher auch die wunderbare Saftigkeit beflügelte, die ich leider – zumindest in Teilen – ungenutzt sein lassen musste. Die Pommes, knusprig frittiert, erwiesen sich als genauso lecker wie saftaufnahmeunwillig … Naja, genug wehgeklagt. Geschmeckt hat es ja und das ist doch das wichtigste.
9 Gedanken zu „KW1 – Unser täglich Brot …“
Kommentare sind geschlossen.
Ob ich eine Mischung aus Blut (Fleischsaft) und Kräuterbutter mit Brot aufgeklaubt hätte sei mal so dahingestellt. Aber lecker ist es bestimmt, auch wenn ich bei Blut etwas vorbehalte habe (weswegen ich auch keine Blutwurst mag) 😉
Der Teller mit de RibEye-Steak sieht irgendwie sehr „aufgeräumt“ aus, da hätte man mit etwas mehr Garnitur noch etwas mehr draus machen können. Mag an der Perspektive liegen oder der großen Dimensionen der Pommes, aber sieht mir ein wenig nach eine Kinderportion aus. 🙂 Aber die Hauptsache ist dass die Menge gestimmt und es geschmeckt hat .
Da müssen wir aber mal mit einem verbreiteten Irrtum aufräumen: Fleischsaft ist KEIN(!) Blut. Das Blut befindet sich nur in den Adern und die sind in einem solchen schönen Muskel natürlich nicht mehr mit drin. In den Muskelzellen befindet sich aber Wasser (und natürlich einige andere Zellbestandteile), und zwischen den Zellen gibt es wohl auch Wasser. Das beides wird auch als Fleischsaft bezeichnet, wenn es beim Garen austritt (oder eben drin bleibt und dann die Saftigkeit des Fleischstückes fördert). Und, es ist kein Blut. 😉
Der Service fragte bei der Bestellung auch extra nochmal nach, ob mir wirklich die Pommes allein auf dem Teller reichen … Aber zusammen mit der Portion gemischtem Gemüse (siehe Link in vorherigem Kommentar) wäre es definitiv zu viel geworden. Ich entschied mich ja dann für den Salat vorneweg. Üblich scheinen wirklich zwei Beilagen zu sein … Aber leider gibt es bei 300g Fleisch eben keine kleine Portion.
Dann müsste es ja eigentlich heißen „Ich will mein Steak fleischsaftig.“ und nicht „Ich will mein Steak blutig.“ 😋
Bei nur zwei Pommes (dein vorheriger Beitrag) hätte ich mich natürlich auch beschwert und beim nächsten mal auf des Gemüse verzichtet. 🤷♂️ Da verstehe ich deine Entscheidung durchaus.
„blutig“ ist wirklich ein falscher Begriff. Aber wenn Du mal guhgeln magst, wirst Du da sicher auch was zu finden, wie falsch das ist. Nicht umsonst gibt es „blutig“ im englischen auch nicht. Dort heißt es „rare“ im Sinne von roh, und das ist das Fleischstück dann im Inneren auch.
Die zwei Pommes waren auch nur „geklaut“. Eigentlich waren gar keine Datei, die hatte ich von Vatterns Teller. 😉
Es ging ja nur um die Begrifflichkeit im Deutschen – und hier sagt niemand „Ich will mein Steak roh“, sonst kriegt man echt noch ein ungebratenes Stück Rindfleisch serviert. 😉 Mit Steak Tartar mag das noch gehen wenn man es mag, aber mit dry aged Beef? Keine Ahnung ob es noch gesund wäre, aber man bräuchte auf jeden Fall gute Zähne… 😇
Mag sein, aber wenn der deutsche Begriff falsch ist, muss man sich wohl doch mal des englischen bedienen.
„Steak Tartar“ ist ja auch so ein Begriff. Andere sagen Burgerpatty dazu. Oder Hacksteak. Oder Rindsbulette.
Und im Idealfall wird das Fleisch nicht durch das Garen zart, sondern ist es schon vorher.
Rohes Fleisch am Stück habe ich noch nie gegessen, der einzige Fall wo ich überhaupt rohes Fleisch esse ist bei meinem geliebten Mettbrötchen, also Semmel mit rohem gewürzten Hackfleisch und rohen Zwiebeln. Gibt es hier in München leider nicht oder nur mit viel Aufwand zu kaufen, da das meiste Hackfleisch „nur zum anbraten“ gedacht ist. Wie es sich allerdings mit dry aged Fleisch verhält wusste ich bis gerade eben nicht. Aber gughel sei dank weiß ich jetzt dass es sich wunderbar auch dünn geschnitten als Aufschnitt eignet, ähnlich Parmaschinken. der ja auch nur luftgetrocknet ist.
Hacksteaks und Rinderbuletten sind aber, im Gegensatz zum klassischen (Beef)Steak Tartar gebraten während Tartar roh serviert wird. 🤗
Ups, da hätte ich jetzt gedacht, das Steak Tartar die gebratene Variante ist. Dass Tartar roh ist, ist mir natürlich klar. Aber Steak Tartar war für mich Hacksteak. Wie man sich doch irren kann … Ich erinnere mich noch mit Freude an den Genuss eines Tartars mit rohem Ei(gelb) oben drauf und allerlei Gewürzen dabei. Und das ist über 30 Jahre her. Heutzutage muss man sich das schon selbst zubereiten, wenn man das Essen will. Damals war es in einer Mitropa-Bahnhofsgaststätte, wenn ich mich richtig erinnere in Gera.
Mettbrötchen bekommt man hierorts an beinahe jedem Bäckerimbiss, allerdings – bei der Begrifflichkeit wichtig – „nur“ mit Zwiebelmett(wurst). Sieht aus wie Hackepeter, schmeckt aber anders. Echte Hackepeterbrötchen muss man schon etwas suchen. Aber in dem meinem Arbeitsplatz gegenüber liegenden Einkaufszentrum gibt es neben Fernsehern, Kaffee, Schuhen, Klamotten, Coranaschnelltests und Gedöns jeweils eine Bezugsquelle für Hackbrötchen und Mettbrötchen. Luxusleben also. 😉 Mettbrötchen vom Bäcker- und Hackbrötchen vom Fleischerimbiss. Wo sie das Hackfleisch aber herstellen, weiß ich nicht. Die Filiale verkauft bis auf Hackepeter kein rohes Fleisch, nur Wurst, Aufschnitt und Salate. Und bevor eine besonders spitzer Wortklauber kommt: Nein, Rohschinken ist für mich kein rohes Fleisch. Es ist zumindest geräuchert und gereift.