Geile Brüste

Sie mit einem Fotoapparat abzubilden, hieße vermutlich, Pornografie auf Zelluloid zu bannen: eine Brust, wie sie zarter und rosaner nicht hätte sein können. Bei der Berührung mit der Zunge und den Zähnen netzte samtene Wollust Gaumen und Rachen. Die leicht salzene und feuchte Oberfläche verheißt den Wunsch nach mehr, man(n) möchte beherzt zugreifen und hinein beißen. Es zeigt sich, dass es sich positiv auf den Genuss auswirkt, ihr sanft mit Zeit und nicht stürmisch mit zu viel Hitze eingeheizt zu haben.
Es ist wirklich schade, dass ich keinen Fotoapparat zur Hand hatte. So kann ich diese Stunde der Lust nur verbal dokumentieren. Das Vorspiel begann mit einem sanften Einheizen, das/die Sehnen hatte(n) ein Ende: weg damit! Die frische Entenbrust wurde auf der Hautseite kreuzweise, aber nur in der Fettschicht eingeschnitten und beidseitig gesalzen. So vorbereitet kam kam sie – die Haut nach unten – in die leicht vorgeheizte, aber sonst nicht weiter vorbereitete Pfanne. Wenn es jetzt nicht gleich zischt und schmurgelt, ist das völlig in Ordnung.
Die Kunst, eine Entenbrust, und von der rede ich die ganze Zeit schon, nur in einer Pfanne zu garen, besteht darin, die Hitze eher zu untertreiben. Das Fett unter der Haut soll langsam schmelzen und dann so sanft wie möglich in Verbindung mit Pfanne und Hitze die Haut zu bräunen. Wer es hinbekommt, die Brust auf der Hautseite mindestens 10 bis 15 Minuten liegen zu lassen, ohne sie einmal umzudrehen, hat die richtige Heizstärke eingestellt. Sie sollte dabei natürlich auch nicht verbrennen, aber den gewünschen Bräunungsgrad doch erhalten.
Ist der Punkt erreicht, kommt die Haut nach oben und dem Fleichstück wird jetzt fast genauso lange Zeit gelassen, von der anderen Seite zu garen. Es sollte abschließend durchaus noch leicht gummiartig in der Antastprobe sein. Ruhe und Gelassenheit (und nicht zu viel Hitze) sind das Geheimnis oben beschriebenen Foodpornos. Ist die Entenbrust fertig, sollte sie außerhalb der Pfanne noch ein paar Minuten ruhen, um dann scheibchenweise dem lüsternden Mund einverleibt zu werden.
Ich glaube, ihr könnt verstehen, wieso ich in diesem Moment ganz allein in meiner Kemenate sein wollte. Einem solchen Genuss muss man ungestört huldigen. Viel Spaß beim Nachmachen.
P.S.: Es gibt übrigens eine EiTV-Folge, wo mir das Kunststück – ungewollt, aber umso mehr genossen – auch schon gelang. Die Entenbrust dort lag drehbedingt fast eine dreiviertel Stunde in der sehr mäßigwarmen Pfanne und wurde auch nur einmal gedreht. Guckt also da. Die Soße empfehle ich mehr für ein Vanilleeis, aber nicht zur Ente.

Essen, Anthony und schlimme Worte

Neulich gab es mal wieder Pasta. Die Nudeln habe ich mal geschenkt bekommen, deswegen bleibt eine Bemerkung hier mal aus (“Einem geschenkten Gaul, …”). Ein paar Rispentomaten und eine fleischige rote Paprika waren mit Charlotte Schalotte und Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer in einen Topf gewandert, sind ordentlich durchgeschmort und püriert und hinterher mit in Tomatensoße eingeweckten Muscheln und einem Spritzer Balsamico aufgepeppt worden. Das Ergebnis zeigte sich dann so:

Neulich las ich mal einen Blogartikel, in dem mir bewusst das erste mal der Begriff “Foodporn” unterkam. Gibt man den Begriff in die Suchmaschine seiner Wahl ein, gibt es viele (englischsprachige) Findstellen im Netz. Letztendlich bezeichnet Foodporn das Abbilden von leckerem – auch das Auge isst mit – Essen im Netz, also das, was ich hier mit der Fotokochstory auch gern mache.
Der von mir recht geschätzte Anthony Bourdain hat den Begriff in einer seiner Sendungen auch schon geprägt und entsprechend umgesetzt. So kann man es auch sehen. Die deutsche Fassung seiner Sendungen gibt es zur Zeit dienstagabends 23:15 Uhr bei DMAX (zzgl. Wiederholungen).

Apropos eindeutschen. Ich war mal so frech, mit foodporno.de zu reservieren. 😉