Warum werden eigentlich die guten alten Klassiker immer häufiger so verhunzt? Was ist so ein schöner Vanillepudding doch für ein Genuss?! Und was wurde mit der Zeit aus ihm? Gekrönt mit nicht zusammenfallender Schlagsahne, oder diese Sahne direkt in den Pudding eingearbeitet, Vanille durch Vanillin u.a. ersetzt, durch weitere Aromate und Chemikalien aufgepimpt usw.
Und dann das: ein High Protein Vanilla Pudding. 10% Eiweiß (man müsste mal rausbekommen, wieviel in einem normalen Pudding drin ist). Magermilch, Milcheiweiß und Sahne. Keine Vanille, dafür Verdickungsmittel, Farb- und Süßstoffe. Und ein unangenehmer intensiver Vanilla-Duft beim Öffnen des Deckels. Eine Intensivität, die sich geschmacklich nicht fortsetzt. Im Gegenteil, dem recht festen Pudding geht der Vanillin-Geschmack fast völlig ab, dafür erzeugt er einen Schmierfilm auf der Zunge, der selbst eine Viertelstunde nach dem Essen noch Bestand hat, aber im Mund keinen Spaß macht.
Und wäre das alles nicht schon schlimm genug, ist der Becher selber reinste Mengentäuschung. Der Deckel hat einen recht großen Durchmesser, der Becher verjüngt sich direkt darunter um 15%, die Puddingoberkante ist 2 cm unter dem Deckel, die Becherhöhe liegt aber nur bei etwa 10 cm. Bis zum Boden verjüngt sich der Becher noch ein bisschen. Insgesamt alles optische Tricks, um mehr zu erscheinen, aber weniger drin zu haben.
Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Von diesem Pudding sollte man nicht allzu viel essen. Ein Lobhudelei auf den Pudding findet ihr übrigens hier, eine Aufklärung über derartige Produkte hier.
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aktualisiert am 09.08.2019, der letzte Satz ergänzt.
Schlagwort: Vanillepudding
Mal was anderes: Der Dessert-Burger
Um mal gleich am Anfang auf die zum Ende aufgeworfene Frage zu antworten: ein Löffel, ein Sabberlatz, 3 Servietten (je eine für die beiden Hände und eine für’s Gesicht) und ein wenig Ignoranz gegenüber den guten Tischmanieren.
Neulich hatte ich mal eine Idee, die ich hier mal in einer Art Projektstudie vorstellen möchte. Auf dem Gebiet der Desserts, Nachtische und Backwaren bin ich ja nicht ganz so bewandert, vielleicht greift also jemand der dort erfahrenen Foodblogger diese Idee auf und kreiert ein richtiges Dessert daraus. Varianten und Möglichkeiten gibt es viele, ein paar werde ich mit anreißen.
Hier sieht man übrigens, wozu man den Löffel braucht: Um die auf dem Teller zusammengefallenen Reste zusammen zu kehren und auch noch zu essen. Lecker war es jedenfalls. Mir hat’s geschmeckt. Aber angefangen hat es ganz anderes.
Wenn das mal kein Multikulti ist: Der Boskop und die Khaki. Für einen Dessert-Burger braucht man keine ganzen Früchte. Je nach Grüße würden diese beiden für 3 oder 4 Desserts bemessen sein. Speziell auch die Khaki kann man durch anderes Obst auswechseln, den Apfel aber auch.
Auf dem Herd werden eine heiße Pfanne und ein Topf mit kochendem Wasser benötigt. Ein Sieb im Kochtopf ist auch zu empfehlen.
Das Wasser unter dem Sieb sollte schön kochen, Der Dampf wird benötigt. Es gibt allerdings auch andere Möglichkeiten, das „Burgerbrötchen“ zuzubereiten. Ein Blick ins Rezept oder auf die Verpackung (gibts auch fertig käuflich) helfen.
Ins Sieb kommt ein Hefekloß! Der stellt später das „Brötchen“ dar.
Der Kloß soll im Dampf garen, also schnell den Deckel drauf.
In der Pfanne wird etwas Butter zum Schmelzen gebracht. Anschließend machen wir ganz schnell etwas, was wir laut Packungsbeilage der Klöße nicht machen sollten.
Ist der Kloß außen etwas nebelfeucht, was nach ein oder zwei Minuten durchaus der Fall ist, wird schnell der Deckel angehoben und der Klöß mit etwas braunem Zucker bestreut, dass er oben drauf liegen bleibt. Aber kein Häufchen bauen. Zügig den Deckel wieder drauf legen und nach Packungsbeilage garen.
Etwas braunen Zucker geben wir auch in die geschmolzene Butter.
Eine nicht zu dünne Scheibe vom Apfel (oder z. B. der Ananas) geben wir in die Pfanne und garen ihn in mäßiger Hitze, idealerweise al dente.
Dabei sollte man das Umdrehen nicht vergessen. Bitte aufpassen, dass der Apfel nicht zu weich wird. Man kann ihn übrigens auch mit etwas Zimt würzen.
Ist der Hefekloß fertig, sollte der braune Zucker oben drauf ein wenig durch den Dampf angeschmolzen sein und sich auf der Oberseite des Kloßes verteilt haben.
Mit einem scharfen Messer und ohne Druck kann man den Hefekloß aufschneiden wie ein Brötchen.
Als erstes kommt die Apfelscheibe drauf (man hätte vielleicht auch etwas Vanillesoße auf die untere Brötchenhälfte schmieren können, oder eine Marmelade).
In die Öffnung in der Mitte kommen ein paar Cocktailkirschen.
Zwei dünne Khaki-Scheiben kommen dann auf den Burger.
Darauf kommt dann ein Klecks Vanillesoße oder -pudding …
… und etwas Sirup von den Cocktailkirschen. Oder ein Sirup. Oder ein Fruchtsaftkonzentrat. Minz- oder Melissenblätter wären an dieser Stelle sicher auch noch eine Idee.
Zum Schluss kommt noch der Deckel des „Brötchens“ oben drauf. Wer möchte, kann noch was vom Pudding oder ein Klecks Schlagsahne oder eine Eiskugel daneben legen.
Das ist doch mal ein Burger! Saftig, fruchtig, süß, cremig. Guten Appetit. Und weil es eine gute Tradition hier im Blog ist, den Burger zu halbieren, probieren wir es, um das Innenleben nochmal zu demonstrieren.
Das Ding ist wirklich lecker. Die Früchte sind sicher in vielerlei Varianten frei kombinierbar. Gehackte Nüsse oder Trockenfrüchte sind genauso denkbar wie eine dünne Schicht Marzipan oder Schokopudding als „Soße“. Mit Joghurt wird es insgesamt etwas frischer, aber das ist eine Idee, wenn man nur süße Früchte hat. Ansonsten sollte man auf eine Balance von süß und sauer achten. Viel Spaß beim Experimentieren und dann guten Appetit.
Stellt sich am Ende nur die Frage, die man auch bei allerlei anderen Snacks stellen kann: Was braucht man, damit man dieses Dessert unfallfrei essen kann?