Werbung weckt bei uns Bedürfnisse, die wir ohne Werbung gar nicht hätten. So weit – so bekannt. Nur muss man bei der Werbung auch immer aufpassen. Das dargestellte Welten und die Wirklichkeit manchmal wenig miteinander zu tun haben, ist ebenfalls eine banale Erkenntnis.
Trotzdem versuchen es Unternehmen immer wieder. Und manche wagen sich damit auf verdammt dünnes Eis. Immerhin: Wenn eine Firma für ihre Produkte wirbt und dabei Erwartungen weckt, die die Produkte dann nicht erfüllen, ist es Pech für die Firma. Und für die über den Tisch gezogenen Kunden. Aber wenn eine Firma für Produkte wirbt, die sie eigentlich nur vermittelt und dabei auf “Hersteller” vor Ort baut, dann kann das gut gehen, aber muss es auch?
Wer kennt sie nicht, diese Anbieter von Vermittlungsdiensten, die lokale oder regionale Anbieter zusammenfassen und damit auf einer Webseite oder einer App verfügbar machen (gegen eine “kleine” Vermittlungsgebühr)? Und damit diese Vermittlungsdienstleister auch genutzt werden, machen sie Werbung, müssen dabei aber auf die Produkte der Vor-Ort-Firmen zurückgreifen. Bzw. auf ein Bild von diesen, dass jenseits jeder Realität liegt, zumindest in der breiten Masse.
Das Angebot lokaler Pizza- und Essenslieferdienste kennt man meist auch ohne die Vermittlungsdienste. Das hier 98% aufgewärmtes Convenience (also vorgefertigtes Industrieessen) serviert wird, ist ein offenes Geheimnis. Niedrigstes Speisenniveau mit übersichtlicher Auswahl (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das man es durch Lieferando bestellen kann, macht es nicht besser. Und dabei findet man – bezogen auf die Heimatstadt dieses Blogs – nur einen Bruchteil verfügbarer Lieferdienste.
Die anderen Sammelanbieter sind da nicht wirklich besser, aber die Lieferando-Werbung geht mir – bei aller Witzigkeit, die aber nur beim ersten mal sehen witzig ist – heftigst auf den Geist, vor allem eben durch den Widerspruch zwischen dem geweckten Anspruch an die Qualität der gelieferten Produkte und der hiesigen Realität.
Oder war es die Lieferheld-Werbung? Man kommt ja völlig durcheinander. Letztendlich gilt dabei aber das gleiche. Auch bei Pizza.de, nur dass die weniger Werbung machen. Da wünscht man sich irgendwann was anderes: Wie wäre es mit einem Spontanlieferdienst, der einem (portionsgerecht) frische(!) Zutaten liefert, dass man sich sein Essen selber kochen kann?! Das wäre doch mal eine Idee. Okay, gibt es hier am Ort, wenn auch nicht als Spontanlieferdienst; aber mit ein bisschen Planung kann man den hiesigen Bioladen bzw. einen seiner Partner zu einer Anlieferung verführen.
P.S.: Die Bilder sind übrigens fast völlig zusammenhanglos im Text. Ich hatte sie noch übrig. In einer Pfanne wurde Biomischhack in Anwesenheit von etwas Knoblauch angebraten und dann mit gewürfelter gelber Paprika und den Stielen von Pak Choi vermischt, etwas weiter gebraten und dann mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Zum Schluss kamen die Pak-Choi-Blätter dazu, alles nochmal durchschwenken und lecker. Übrigens: Die Bilder werden in der falschen Reihenfolge gezeigt. 😉