In Schwerin war ich mal bei einem – wie ich es nannte – Multi-Kulti-Italiener. Neben entsprechenden Klassikern gab es auch Chop Suey, argentinische Steaks und vielleicht auch noch etwas aus der deutschen Küche. Die Erinnerungen schwinden langsam, zumal es das Lokal auch schon eine Weile nicht mehr gibt.Das Grundprinzip scheint es aber häufiger zu geben, wenngleich auch immer mit einer anderen Zusammensetzung.
Martin, ich und der Notar waren mal wieder essen (wurde ja auch langsam mal wieder Zeit) und landeten in einem Restaurant, dass man als mediterran bezeichnen könnte, wenn es noch Paella oder etwas anderes typisch spanisches angeboten hätte. Die griechische Küche war jedenfalls vertreten, die italienische machte den Hauptteil der Speisekarte aus.
Da es zum gesprochenen (s.u.) nicht wirklich viel zu ergänzen gibt, sei an dieser Stelle ein wenig über die Qualitätskriterien philosophiert. Natürlich spielen Atmosphäre, Service u.a. Kriterien auch eine Rolle, selbst ein Blick in die sanitäre Abteilung lohnt sich bei der Einschätzung eines Restaurants. Schwerpunkt bleibt aber immer das Essen und das Trinken. Und wenn man da ein “Standard”-Gericht bestellt, erwartet man dann auch etwas bestimmtes. Da ist es erfreulich, wenn bestimmte Speisen gesetzlich definiert sind. Das Wiener Schnitzel muss aus Kalbsfleisch sein, im Bier nur Hopfen, Hefe, Malz und Wasser usw. Aber auch ein paar andere, nicht verbindlich definierte Standards gibt es, wie diese Butter-Ei-Soße namens “Hollandaise” oder ein Gulasch, wo man jetzt nicht unbedingt grobe Apfelstücke drin erwarten würde, außer, es würde beispielsweise als Apfel-Leber-Gulasch tituliert werden (Gibts das Gericht schon? Wäre ja mal eine Idee …).
Zum anderen ist die frische, handwerkliche Herstellung der Speisen ein wichtiges Kriterium. Tiefgefrorenes gekonnt auftauen kann ich auch selber machen, und seitdem der Geschirrspüler den Abwasch übernimmt, braucht es für derartiges Essen keine Gaststätte. Es ist erstaunlich, wie viel verschiedenes ein guter Koch auf den Teller zaubern kann, wenn man ihn ließe. Leider werden viele dann aber doch zum Fertigessen-Aufwärmer degradiert. Das ist keine gute Gastronomie, auch wenn uns das entsprechende Hersteller gern einzureden versuchen. Das ist Dutzendware/Industrieware, wo man sich nicht wundern muss, dass manche Gerichte in mehreren unterschiedlichen Restaurants gleich schmecken. Und wenn man schon Fertiggerichte verkauft, sollte man vor der Erwärmung mal auf die Packung gucken und die Bedienungsanleitung lesen, damit alles – im Rahmen der wenigen Möglichkeiten – bestens beim Kunden/Gast ankommt.
Aber nicht nur das Essen spielt eine Rolle. Auch die Getränke. Die werden meistens nicht in den Gaststätten selber hergestellt sondern fertig eingekauft. Aber auch damit will gut umgegangen sein. Eine schale Limonade gehört in den Ausguss und nicht ins Glas des Gastes, was natürlich auch für Bier und andere Getränke gilt. Die meisten Tees gehören mit kochendem Wasser übergossen, da kann man nicht ein Glas heißes Wasser erst an den Tisch bringen, damit dann der Gast das Beutelchen eintaucht usw. Ich denke, das Prinzip ist klar geworden.
Nun viel Spaß beim Hören.