Burger für Bürger

Nach einem langen Tag im Büro und mit dem Wissen, nichts vernünftiges mehr im Kühlschrank zu haben (bzw. nichts, worauf ich Lust hatte) fiel mir etwas ein, was ich am Vortag entdeckt hatte: eine Art Foodtruck (eher ein etwas stylischer Food-Anhänger), dass – ob seiner nicht zu übersehenden Herkunft aus dem nebenstehenden Restaurant – fleischliche Kost in übersichtlicher Menge feilbot. Ein Burger, ein Steak im Brot und Ofenkartoffeln für 10, 10 und 4€. Das probierste mal aus, dachte ich mir, und orderte die Boulette im Brötchen.
Zum Zeitpunkt der Bestellung war ich der einzige Gast und so kam der Bratling schnell untern Grill und die weiteren Zutaten, so nicht schon griffbereit vorbereitet (das heißt wohl „Mist am Platz“ oder so ähnlich) wurden bereitgelegt. Dann begann das Warten. Und je länger ich wartete, umso mehr machte ich mir etwas Sorgen um den Burgerpaddy. Der war unter aktiver Kontrolle des Zubereiters, aber die Dauer des Grillens verwunderte mich schon etwas. Zugegeben: Viel Erfahrung vom Burgerbraten habe ich nicht, ich lass das Fleisch lieber ungehackt, aber es dauerte. Und dauerte. Aber irgendwann kam das der Paddy aus dem Grill, das Brötchen war mittlerweile auch getoastet und dann wurde alles mit viel Salat, Käse und mehreren Soßen zu einem Gesamtkunstwerk vereinigt. Als ich mein Auto erreicht, habe ich gleich mal ein Bild gemacht, wer weiß, wie der Burger nach dem Transport zu Hause aussieht.

Von der Seite konnte man die Füllung besser sehen:

Geraspelter Käse, Tomatenscheiben, gemischter Salat, wie ich jetzt beim Schreiben sehe, versteckt sich der Paddy, auf dem Bild recht gut, aber sooo klein war der eigentlich nicht.

Das Bild entstand dann zu Hause. Der Transport blieb fast ohne Spuren, nur die Temperatur lag an der unteren angenehmen Grenze und die untere Brötchenhälfte war dann doch etwas angweicht. Beim Essen habe ich dann das untere nach oben gedreht und dann ging’s.

Aber weil mich dann auch das Innere interessierte, habe ich ihn erstmal halbiert und war doch recht verwundert. Nach der ganzen Zeit unterm Grill war der Paddy wunderbar medium gegart. Man sieht es am guten Rosaton, ganz im Gegensatz zur Kruste, die wunderbare Röstaromen aufwies. Sollte der Paddy gefroren untern Grill gekommen sein? Möglich. Aber viele gleichzeitige Bestellungen wird man auf die Art und Weise nicht gleichzeitig abarbeiten können, was die aufgeschnappten gut 20 Burger und etwa die gleiche Zahl Steakbaguettes im Rahmen der täglichen Öffnungszeit erklären könnte.
Als Freund des Steakbrötchens beim Grillen – wobei das dort gemeinhin eher aus einer Scheibe gegrilltem Schweinenacken besteht – muss ich meinen nächsten langen Bürotag mal nutzen, um das Rumpsteak im Baguette probieren.