Man kann neue oder Aktionsprodukte hochjubeln, man kann es aber auch lassen. Und man kann sowas auch mal in gut nachbauen. Wer etwas tiefer in diesem Blog gräbt (oder einfach dem Link folgt), wird meinen Nachbau des McCurrywurst sehen (und das sehr enttäuschende Original). Lang ist’s her.
Jetzt hat die bekannte Burgerkette einen Big Spargelburger im Sortiment. Den kann man als originell bejubeln, man kann aber auch selber gucken und danach für kein Geld der Welt – wobei das natürlich nur eine Floskel ist – nie wieder sowas kaufen. Und falls jemand das Ding mal in einem Werbeclip oder auf einem PR-Foto gesehen hat: Die Wirklichkeit ist anders!
Diesen Anblick hatte ich, als ich die neutrale Pappschachtel mit der goldenen Möwe öffnete. Auf den ersten Blick gings ja noch. Aber genauer hingucken darf man dann doch nicht. Und schon gar nicht den Deckel lüften.
Eine dicke und ein dünne Spargelstange, frisch wirkender Salat, eine „Hollandaise“ oben und unten, etwas Speck, ein großes Burgerpatty und eine Käse-Scheibe. Das beste war noch der Speck, auch quantitativ, sollte es doch kein Speckburger sein. Das Fleisch hatte stellenweise einen Hauch von Tartar-Geschmack, eine Ecke – in wiefern ein rundes Patty eine Ecke haben kann – wies sogar Röstaromen auf, vermutlich versehentlich, ansonsten wirkte das Fleisch recht geschmacksneutral. Der dünne Spargel ließ sich nicht zerbeißen und musste als ganzes dem Kauprozess zugeführt werden. Und am dicken Spargel biss man sich fast noch die Zähne aus, da er zweidrittel roh war.
Über die Soße sage ich nichts. Wer sowas als Hollandaise bezeichnet, gehört sanft in einem heißen Butterkessel soutiert. Da habe ich aus einem Tetrapak schon bessere „Hollandaise“ gesehen.
Die Optik des Brötchens war beinahe noch das Beste an diesem Schachtelgericht. Und die frische des Salates. Ansonsten überwog die gewohnte, unterdurchschnittliche Qualität, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es an den Grundprodukten liegt oder an der Zubereitung. Vermutlich an beidem. Letztendlich ist auch dieses Teil ein Beleg für die Falschheit der These, dass das Essen in den Filialen überall gleich schmeckt. Lass euch das nicht einreden. Das ist genau wie die bekannten globalen Softdrinks, die schmecken selbst innerhalb Deutschlands unterschiedlich, von weltweit ganz zu schweigen.
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Aktualisierung: Eine frühere Fassung des Artikels schrieb noch „Käse“ in Anführungszeichen. Die Herdnerd-Rechercheabteilung wies aber den Autor darauf hin, dass es wirklich Käse ist.
Schlagwort: Burger
Immer wieder sonntags …
Meine momentanen Sonntage gefallen mir gerade gar nicht. Traditionell bin ich seit einigen Jahren an dem Tag mit Vattern zu Mittag unterwegs und wir klappern regionale Essensausgabestellen 😉 ab, um uns kulinarisch verwöhnen zu lassen, was auch immer mal wieder trefflich gelingt. Zugegeben, nicht immer. Leser/innen dieses Blogs werden die Berichte gesehen haben. Aber die Restaurantbesuche seit Mitte März lassen sich vermutlich an den Fingern einer Hand abzählen. Erst legte mich eine Lungenentzündung flach, dann kam Corona und Mitte Juli wies ich mich dann zur (Not-)OP ins hiesige Krankenhaus ein.
Da bin ich mittlerweile aber auch schon wieder über zwei Wochen raus; das ganze auch ohne spezielle Ernährungsrichtlinie, aber eben leider noch nicht komplett wieder verheilt. Der OP-Schnitt weist/wies wohl eine gewisse Größe aus, die planmäßig etwas Zeit braucht zum Verheilen. Sie ist auch auf einem guten Weg, nach Aussage der heutigen Schwester vom Pflegedienst, die einmal am Tag vorbeikommen, um den Verband zu erneuern, sogar „sehr gut“. Aber hier liegt der Hase im vielzitierten Pfeffer.
Da ungezählte Faktoren auf den Tagesplan der Schwestern einwirken, ist leider schlecht eine Tagesplanung und damit eine sinnvolle Reservierung im Restaurant möglich. Vor 9 Uhr war noch keine da und spätestens um 13 Uhr war ich frisch verbunden und wieder mit meiner Entlastungsbanderole versehen, so dass schnell erkennbar wird, dass der Zeitpunkt einer möglichen Mittagseinnahme im beste Fall vage bestimmbar ist. Ein kleineres, planbareres Zeitfenster wäre natürlich toll, aber leider – das ergab sich im Gespräch mit den Schwestern – illusorisch, was in der Natur der Sache liegt.
So bin ich bei der kulinarischen Verpflegung am Wochenende auf mich selbst zurückgeworfen. Nur ging die entsprechende Planung an diesem und dem letzten Wochenende nur deswegen nicht schief, weil es keine gab. Das ist aber gängige Praxis, meist kaufe ich allerlei und stelle mich dann zu Hause vor die Aufgabe, daraus etwas zu zaubern. Wenn man dann aber freitags oder sonnabends – sicher auch hitzebedingt – keine Lust zum Einkaufen hat, strotzt der Kühlschrank sonntags vor inhaltlicher Leere. Was dann?!
Da ich kein großer Freund des Essens bin, was hiesige Bringdienste ins Haus liefern (es ist nicht alles schlecht, aber auf 99% der Sachen habe ich meist keine Lust und das restliche 1% zu finden ist mir zu mühselig), wird es schwierig. Klischeeesk bleiben eigentlich nur zwei Varianten, wo man sich zeitlich flexibel etwas holen und mit nach hause nehmen kann: Burgerbrater oder Döner. Die letztere Möglichkeit nutzte ich heute, was nicht die schlechteste Idee war. Knackiger Salat, schön drehgegrilltes Fleisch, Fladenbrot drumrum und eine leckere Soße mit dabei. Was will man mehr? Okay, ein richtiges Sonntagsessen. Aber zur Not tut’s eben auch mal ein Döner.
Der letzte Sonntag war geprägt von einem Essen, das vom Burgerbrater kam. Schön ist, dass man bei Abholung nicht mal aus dem Auto steigen muss und dieses Mal hat sogar die Bestellung UND die Bezahlung über die entsprechende App funktioniert (was meiner Erfahrung nach nicht selbstverständlich ist). Ich fürchte nur, dass dies diesmal der einzig positive Aspekt war und sich der Erfahrungsschatz in der nächsten Zeit erstmal nicht weiter vermehren wird.
Es ist vermutlich positiv gedacht, wenn ein etwas korpulenterer Mann beim Burgerbrater was bestellt und dann in der Tüte nicht alles drin ist, was dem Ziel der schlankeren Linie gut tut. Dass dabei ausgerechnet das teuerste bestellte Stück fehlt, auf das sich der Mann besonders gefreut hat, es natürlich trotzdem berechnet wurde, ist dann nur extrem blöd gelaufen. Während sonst immer mal gern die Soßen fehlen, waren hier die 3 Päckchen wunderbar vollständig in der Tüte enthalten, nur das, was in die Soßen gedippt werden sollte, glänzte durch Abwesenheit. Wie würde Bernd das Brot sagen: „Mist!“.
Neben dem Ausgabefenster des Drive in hängt – offensichtlich nicht ohne Grund – ein großes Schild, das darauf hinweist, die erhaltene Ware sofort zu prüfen. Leider führte die Lektüre des Schildes selbst in Verbindung mit den bisher gemachten Erfahrungen meinerseits nicht zu einer Kontrolle der erhaltenen Tüten, was ich primär als schwierig ansehe, da fehlende Soßenbecherchen im allgemeinen nicht so schnell beim Blick von oben in die Tüte auffallen. Wobei das falsch formuliert ist. Eigentlich sollte es heißen, dass die Existenz nicht so einfach auffällt und demzufolge öfter ein Fehlen reklamiert werden würde, als dass wirklich etwas fehlt. Hinzu kommt, dass es Burger gibt, die nicht immer in ihren Originalkartons bzw. in ihren Originalwickelpapieren geliefert werden oder es sogar die Variante gibt, dass zwei verschiedene Burger in den gleichen Karton kommen … Reklamationsfehler inklusive. Letztendlich bleiben zwei Verhaltensvarianten: Tiefenkontrolle unter Aufhaltung des gesamten Verkehrs auf der Drive in-Spur oder Meidung des Burgerladens. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden.
In diese Entscheidung floss aber nicht nur die hohe Fehlerquote bei der Essensausgabe am Drive in mit ein, sondern auch die Qualität der Zubereitung der Speisen (die Qualität der Speisen klammere ich mal grundsätzlich aus, da erwarte ich nix, ich weiß ja, wo ich mir Essen hole). Aber wenn bei einem Burger die halbe Käsescheibe unlösbar am Karton klebt oder beim Salat fast alle Schnitt- und Brechkanten bereits braun oxidierten, da passte dann auch ins Bild, dass einige grüne Salatblätter schon halb auf dem Weg zum Kompost waren, in Konsistenz und Geschmack. Gut, dass eine große Handvoll Servietten zur Verfügung stand …
Es bleibt perspektivisch die Frage nach der Essensquelle für den kommenden Sonntag. Idealerweise wäre eine durchdachte Planung, ein entsprechend durchgeführter Einkauf und eine eigene Zubereitung das Ziel. Da mir der Pflegedienst wohl noch ein wenig erhalten bleibt, bleibt das unstete im Zeitpunkt der Essenseinnahme. Aber vielleicht hat ja noch jemand anderes eine Idee …
Burger für Bürger
Nach einem langen Tag im Büro und mit dem Wissen, nichts vernünftiges mehr im Kühlschrank zu haben (bzw. nichts, worauf ich Lust hatte) fiel mir etwas ein, was ich am Vortag entdeckt hatte: eine Art Foodtruck (eher ein etwas stylischer Food-Anhänger), dass – ob seiner nicht zu übersehenden Herkunft aus dem nebenstehenden Restaurant – fleischliche Kost in übersichtlicher Menge feilbot. Ein Burger, ein Steak im Brot und Ofenkartoffeln für 10, 10 und 4€. Das probierste mal aus, dachte ich mir, und orderte die Boulette im Brötchen.
Zum Zeitpunkt der Bestellung war ich der einzige Gast und so kam der Bratling schnell untern Grill und die weiteren Zutaten, so nicht schon griffbereit vorbereitet (das heißt wohl „Mist am Platz“ oder so ähnlich) wurden bereitgelegt. Dann begann das Warten. Und je länger ich wartete, umso mehr machte ich mir etwas Sorgen um den Burgerpaddy. Der war unter aktiver Kontrolle des Zubereiters, aber die Dauer des Grillens verwunderte mich schon etwas. Zugegeben: Viel Erfahrung vom Burgerbraten habe ich nicht, ich lass das Fleisch lieber ungehackt, aber es dauerte. Und dauerte. Aber irgendwann kam das der Paddy aus dem Grill, das Brötchen war mittlerweile auch getoastet und dann wurde alles mit viel Salat, Käse und mehreren Soßen zu einem Gesamtkunstwerk vereinigt. Als ich mein Auto erreicht, habe ich gleich mal ein Bild gemacht, wer weiß, wie der Burger nach dem Transport zu Hause aussieht.
Von der Seite konnte man die Füllung besser sehen:
Geraspelter Käse, Tomatenscheiben, gemischter Salat, wie ich jetzt beim Schreiben sehe, versteckt sich der Paddy, auf dem Bild recht gut, aber sooo klein war der eigentlich nicht.
Das Bild entstand dann zu Hause. Der Transport blieb fast ohne Spuren, nur die Temperatur lag an der unteren angenehmen Grenze und die untere Brötchenhälfte war dann doch etwas angweicht. Beim Essen habe ich dann das untere nach oben gedreht und dann ging’s.
Aber weil mich dann auch das Innere interessierte, habe ich ihn erstmal halbiert und war doch recht verwundert. Nach der ganzen Zeit unterm Grill war der Paddy wunderbar medium gegart. Man sieht es am guten Rosaton, ganz im Gegensatz zur Kruste, die wunderbare Röstaromen aufwies. Sollte der Paddy gefroren untern Grill gekommen sein? Möglich. Aber viele gleichzeitige Bestellungen wird man auf die Art und Weise nicht gleichzeitig abarbeiten können, was die aufgeschnappten gut 20 Burger und etwa die gleiche Zahl Steakbaguettes im Rahmen der täglichen Öffnungszeit erklären könnte.
Als Freund des Steakbrötchens beim Grillen – wobei das dort gemeinhin eher aus einer Scheibe gegrilltem Schweinenacken besteht – muss ich meinen nächsten langen Bürotag mal nutzen, um das Rumpsteak im Baguette probieren.
Silvesterparty – Ein Schnapsidee wurde Wirklichkeit
Neulich hatte ich doch mal so eine Idee für alle diejenigen, die die üblichen Partyessenszubereitungen nicht mehr sehen, riechen oder schmecken können. Raclette, Fondue und Co. wurden negiert und durch eine neue Art des Partyessensbasteln ersetzt. In der Mitte ist die schwarze Grillplatte zu erkennen. Die liegt auf einer Induktionskochplatte, die im Laufe des Abends auf 180°C eingestellt wurde. Das schien eine gute Temperatur für das Vorhaben zu sein. Neben Besteck sind auch schon Cornichons, Mozzarella-Kügelchen, Feta, Gewürze, Soßen, Senf, Würstchen und Spitzpaprika zu sehen. Unter dem Scheibenkäse findet sich auch noch Toastbrot; später kamen noch mit dazu: kleine Kanapee-Scheiben Vollkornbrot, einige Schalotten, eine Packung Semmelmehl u.ä. Schneidebrettchen wurden auch noch verteilt.
Die Aufmerksamkeit möchte ich auf den rechten Bildrand knapp unterhalb der Mitte lenken. Die dort befindliche Schüssel enthält eine Mischung aus 3 Teilen Rinderhack und einem Teil Schweinehack. Es ist gut durchmischt, mehr wurde damit nicht gemacht. Es ist letztendlich Sache der Mitesser, was sie in ihre Bouletten so alles hineinmischen wollen. Und ob daraus dann einfach nur Frikadellen werden oder man versucht, einen Hamburger zu bauen, ist auch jedem selbst überlassen. Aber genau das ist eben der Partygag.
Wichtig ist, dass man alle Zutaten, die man in die Hackmasse einkneten will, möglichst klein schneidet. Man nimmt sich mit dem Löffel eine gewisse Menge aus der Schüssel, würzt sie mit Salz und Pfeffer und kann dann Paprika, Mozzarella-Würfeln oder Fetabröckchen einkneten. Aber nicht übertreiben. Wem alles dann etwas feucht wird, kann noch etwas Semmelmehl einarbeiten. Die Hackmasse wird zu kleinen Kügelchen geformt und beim Ablegen auf der Grillplatte ein wenig platt gedrückt. Nach dem einmaligen Wenden kann die dann heiße Oberseite noch mit Käsescheiben belegt werden.
Gleichzeit kann man sich auch Toastbrotscheiben antoasten und das Ziel vor Augen haben, ein wenig sich am Ur-Hamburger zu orientieren, der nicht mit einem Brötchen gemacht wurde, sondern eben mit Brot.
Auf den Toast kommt etwas Soße, ein paar Cornichon- und ein paar Paprikawürfel.
Dann legt man eben die Boulette rauf und schließt oben wieder mit einer Toastscheibe ab.
Das ganze kann man noch etwas zusammenpressen. Idealerweise hat man auch keine flache Boulette gebraten, sondern etwas, was einem Pattie ähnlicher, also noch flacher, dafür großflächiger ist. Aber wir machen ja Party und nicht höhere kulinarische Wissenschaft.
In den Hackteig bei diesen beiden kleinen Bratlingen kamen offensichtlich einige Paprikawürfel. Der eine ist sogar noch mit einem Feta-Würfel gefüllt, Schalottenwürfel sind auch drin. Sie sind etwas dick geraten, aber das macht nichts. Einfach bei gemütlicher Hitze in Ruhe vor sich hin schmurgeln lassen.
Diese Scheiben sind Vollkornbrotscheiben, die so im Einzelhandel angeboten werden. sie ähneln ein wenig den ähnlich verpackten Pumpernickeltalern, sogar geschmacklich. Sind aber nicht ganz so süß und intensiv. Die werden auch ein wenig mit angeröstet.
Bei all dem Durcheinander auf der Grillplatte darf man nicht das Umdrehen des Bratgutes vergessen. Gerade, wenn Zwiebeln mit in der Masse sind, verbrennen die recht leicht.
Nachdem die Brotscheiben umgedreht wurden, kam eine Scheibe Käse – geviertelt – auf diese. Nun wurde die unterseite getoastet und oben schmilz der Käse etwas vor sich hin.
Der Turmbau zu Burger. 😉 Wer es möchte, kann auch noch einen Klecks Soße oder eine Tomatenscheibe oder etwas ähnliches mit einbauen. Der Phantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Leute mit großem Mundwerk würden es vermutlich schaffen, diese kleinen Burger mit einem Habs zu vertilgen. Mit ein wenig Geschick kann man allerdings auch abbeißen.
Die Hackmasse verträgt einiges an Füllung, solange man es mengenmäßig nicht übertreibt. Hauptsache, man schneidet es möglichst klein. Der Phantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Und sollte zum Schluss noch Hack übrig bleiben: Ich habe da noch etwas Gemüse, Käse und Gewürze reingeknetet und alles in eine gefettete Auflaufform geben. Dann kam alles in den Backofen und wurde sozusagen als Hackbraten gebacken.
Viel Spaß beim weiter dran rumdenken.
Achja, und entschuldigt bitte die Bildqualität. Aber die Lichtverhältnisse waren eher suboptimal und bei dem schwachen Licht schwächelt mein Handy etwas. Die richtige Fototechnik wollte ich aber nicht aufbauen. Schließlich feierten wir Silvester und nicht meine neue Rezeptidee.
Idee für die Silvesterparty
Raclette, Fondue, Knüppelkuchen, heißer Stein, Stöckerlfisch oder Spanferkel vom Drehgrill – der Möglichkeiten für eine Party gibt es viele. Wie wäre es denn mal mit folgendem:
- Auf den Tisch gehören diverse Gewürze und allerlei möglichst klein gehackte Gemüse. Wer mag, kann es auch mit hackbarem Obst versuchen. Auch Brot-Croûtons sind eine gute Idee. Und Magerquark.
- In des Tisches Mitte kommt eine Grillplatte, ein Teppanyaki-Grill oder etwas vergleichbares. So ein heißer Stein könnte auch funktionieren. Ordentlich aufheizen.
- Die Gäste bekommen Löffel, Wasserschüsseln zum Hände befeuchten und reinigen (beide Funktionen gern auch getrennt) und eine saubere Unterlage in Form eines Frühstücksbrettchens oder ähnliches.
- Und dann kommt mitten auf den Tisch noch eine große Schüssel mit Hackfleisch (gern auch mehrere mit unterschiedlichen Sorten) und jeder baut sich seine Bouletten so zusammen, wie er es gern möchte.
- Der fortgeschrittene Gastgeber reicht dann noch Burgerbrötchen, Salat, Gurken- und Tomatenscheiben sowie geeignete Soßen dazu, so dass man sich auch seine Hamburger selber zusammenbauen kann.
So ganz genau weiß ich nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin. Kann sein, dass ich Clown zum Frühstück hatte. 😉
Gutes Fleisch erkennt man an …
Na, die Fortsetzung des Spruchs in der Überschrift ist ja allgemein bekannt. Und auch, wo er her kommt. Die Macht der Werbung – ein ganz eigenes Thema. Versuchen wir mal eine Fortsetzung.
… Reismehl im irischen Hackfleisch.
Nee, das klingt nicht gut. Vielleicht mal was lustiges:
… Kichererbsenmehl im Burgerbratling.
Neee, auch nicht gut. Vielleicht ein Sicherheitsaspekt:
… Natriummetabisulfid zur Konservierung.
Nein. Auch das klingt nicht gut. Aber das alles ist in bestem irischen Hackfleisch zur Zubereitung von zwei Hereford Burgern enthalten, neben Salz, Pfeffer und Stärke. Stellt sich die Frage, was es da drin alles soll und ob das wirklich für die Qualität spricht. Einfache Antwort: Nein.
Und dann soll man die Bratlinge auch noch 16-18 Minuten grillen oder braten. Ich versuchte letzteres und sah die schwindende Güte in der Pfanne, die Rindfleisch-Klopse verloren sichtbar an Größe.
Viele Hamburger habe ich ja noch nicht gemacht, aber wenn man richtig gutes Hackfleisch vom Fleischer des Vertrauens holt, dann passiert das alles nicht und es schmeckt auch um ein Vielfaches besser. Finger weg von Burger-Rinderhack, wo mehr drin ist als Rinderhack.
Einfaches auf chic
Wenn man zum Abendbrot einfach nur ein Würstchen mit Senf und dazu einen kleinen Salat essen möchte, dann kann man das natürlich tun. Aber wenn man gerade noch eine Pfanne auf dem Herd zu stehen hat und tief im Kühlschrank ein Glas Original englischer Pickles, dann kann auch was anderes draus werden.
Das halbe Doppelte wird aufgeschnitten – man könnte es auch noch etwas toasten – und die untere Hälfte mit etwas aus dem Pickle-Glas bestrichen/belegt. Darüber kommen ein paar Feldsalate, die natürlich vorher gründlich gewaschen und wieder getrocknet worden sind. Die „Bärentatzen“ und etwas Senf ergänzen den Burger, der oben mit der anderen Brötchenhälfte abgeschlossen wird.
Nun steht nicht in jedem Kühlschrank ein Original-Pickles-Glas. So kann man unten aufs Brötchen auch eine andere Soße der eigenen Wahl streichen. Da ich die säuerliche Note aber sehr angenehm fand, kann man dann den Feldsalat mit einem kleinen Dressing anmachen oder noch etwas Balsamico-Creme oder -Essig mit auf den Salat bringen.
Bleibt noch die Frage, was die Bärentatzen eigentlich sind? Dafür nehme man eine handelsübliche Bockwurst, teile die in drei etwa gleich große Teile, die man dann wiederum der Länge nach halbiert. Diese Schnittfläche sollte möglichst eben sein. An den Enden werden jeweils noch zwei kleine Schnitte platziert. Dann kommen die Stücke auf der Schnittfläche in die heiße Pfanne und werden angebräunt, einmal umgedreht und sind dann verzehrfertig.
Ganz einfach also. Und dann doch mal was anderes. Guten Appetit.
Big Steak Sandwich – nur zum Gucken
Meine kleine Antwort auf all die Bäcker-, Bistro-, Croque-, Döner- usw. Produkte, von denen man unbedingt sehen möchte, wie der jeweilige Entwickler sie unfallfrei vorisst. Das geht einfach nicht! Irgendwas kleckert oder krümelt doch immer runter. Dabei könnte das Gesamtkunstwerk durchaus als ernährungsphysiologisch wertvoll durchgehen.
Drei Scheiben Vollkornbrot sind doch schon mal eine gute Basis für eine gute Mahlzeit. Dazu kommen als gestrichene Aromaten Senf, Dänische und normale Remoulade (links), Grillsoße und Dänische Remoulade (Mitte) und englische Pickles (rechts). In der Zeit, als die Stullen beschmiert wurden, ruht bereits ein hinreichend großes Steak bei guten 80°C im Ofen, das vorher schön angebraten wurde. Vor der weiteren Verwendung wird das Steak halbiert.
Dazu kommt dann noch etwas Grünzeug, hier leckerer Feldsalat.
Nun wird gestapelt. Erst die mittlere Scheibe auf die rechte …
… und dann die dritte Scheibe mit 180°-Dreher oben drauf.
Jetzt wird alles etwas zusammen gedrückt und kann gegessen werden.
Dieser Abbiss ist unter Aufbringung allen Geschicks entstanden, um noch das Bild hinzubekommen. Die Verspeisung des Restes glich eher einer Völkerschlacht. Aber lecker wars trotzdem. Die saure Note durch die Pickles, die alternativ auch gern durch Balsamico-Essig dargestellt werden kann, mag ich gern im Steakburger.
Wir lernen aber, dass man auch Burger nicht zu hoch bauen sollte. Da gab es doch schon mal Probleme mit höheren Turmbauen. Stichwort Babylon.
Alles falsch
Ein Steak richtig gut zu braten, ist eine Wissenschaft für sich. Hier im Blog wurden bereits einige Varianten dargestellt, letztendlich waren es zwei. Die beiden Varianten, die ich meine, sind einerseits die reine Pfannenvariante, wo durch geschickte Wahl der Temperatur das Steak mit einmaligem Wenden zum einen schön gebräunt und zum anderen wunderbar rosa und saftig wieder aus dem Bratutensil kommt. Die zweite Möglichkeit ist das scharfe Anbraten in der Pfanne und das Nachgaren im Ofen bei niedriger Temperatur.
Warum eigentlich nicht mal andersrum? Mit einem bisschen Vorbereitung.
Auf den Drehteller für meinen Heißluftofen liegt etwas Backpapier (zum Schmutzfang) und ein kleines Gitter. Wichtig ist schließlich, dass die heiße Luft auch unter das Fleisch kommt. Wer das Rezept mit einem normalen Ofen (mit Heißluft) nachmacht, nimmt einfach den Rost. Darauf kommt das trocken getupfte Stück Fleisch. Ganz naturell.
Während dieser Vorbereitung heizt der Ofen vor. Wenn man das Erwärmen auf 90-100°C „vorheizen“ nennen möchte. Ist das Geschehen, verschwindet das Fleischstück für eine halbe Stunde darin zum Vorgaren. Genug Zeit für den nächsten Arbeitsschritt.
Bereiten wir also jetzt den Salat vor.
Nein, das ist kein komisch gewachsener Salat, das ist einfach nur ein Spitzkohl. Schließlich ist Winter. Eigentlich wollte ich ja mit Feldsalat arbeiten, aber den gab es beim Einkaufen nicht. Vom Kohl pelle ich ein paar der äußeren Blätter ab, der Rest freut sich auf die Verarbeitung in den nächsten Tagen. Die Blätter werden entstrunkt und dann fein geschnitten.
Dazu rührt man eine Vinaigrette nach Wunsch an, hier nahm ich Olivenöl, Senf, Salz, Zucker und Balsamico-Essig. Diese wird gut in das Kraut einmassiert, was durchaus wörtlich zu nehmen ist. Deswegen ist auch die Nutzung von Olivenöl so wichtig bei dieser Soße: Das Öl ist gut für die Haut der Hände …
Während der Salat durchzieht (das kann auch ruhig etwas länger dauern, wenn man Kohl als Basis nimmt), können wir langsam an das Vorheizen der Pfanne gehen. Dazu ist es wichtig, ein Bratgeschirr zu nehmen, dass so heiß wie möglich erhitzt werden kann. Immerhin ist das Steak, wenn man es aus dem Ofen nimmt, eigentlich fertig und medium gar. Es fehlen nur noch die Bratspuren mit dem entsprechenden Geschmack.
Während die Pfanne anheizt, kann sie auch gern zum Anrösten des Brötchens genutzt werden.
Dazu sollte man natürlich ein Brötchen gewählt haben, dass nicht krümelt. Was in der Pfanne bleibt, verbrennt und gibt unangenehme Aromen.
Aber nun ist alles fertig für den letzten Schritt.
Das Fleisch ist nur etwas dunkler geworden und fässt sich an, als ob eine leichte pergamentene Haut drumrum ist. Zur Hautpflege kommt etwas hocherhitzbares Öl drumrum.
Und dann geht es in die hocherhitzte Pfanne. Das kann ruhig etwas rauchen.
Die Bratrillen kamen vom kleinen Rost. Keine 30 Sekunden braucht das Fleisch in der Pfanne. Man muss nur aufpassen, dass es nicht verbrennt.
Und nebenher bereitet man das Brötchen vor.
Schön gleichmäßig gebräunt. So muss das sein.
Auf der Unterseite befindet sich etwas Grillsoße nach Wahl. Darauf kommt das Steak.
Darauf kommt jetzt der angemachte Krautsalat.
Wer mag, gibt noch etwas Grillsoße darauf.
Zuoberst kommt dann die zweite Brötchenhälfte und es kann serviert werden.
Natürlich sei, auch wenn er sich hinterher schlechter isst, der Burger auf seine Rosigkeit getestet. Also her mit dem großen Messer.
Kein weiterer Kommentar. Nur noch Genuss. Guten Appetit.
Gewitter über Land und Meer
Grau sah es aus an diesem Novembertag, als die Reise auf Deutschlands sonnenscheinreichste Insel ging. Das Wetter verhöhnte diesen Slogan nach Kräften, es hätte nicht verwundert, wenn auch noch Schneegriesel gefallen wäre oder von irgendwoher ein Donner grollte. Kollege Volksmund ist da ja immer mit Tipps parat, auch wenn diese sich mittlerweile überholt haben bzw. auch als falsch nachgewiesen sind. Das gilt im Gewitterfall auch für den Spruch: „Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen.“ Zumindest auf den ersten Teil des Satzes sollte man manchmal doch öfter hören.
Neben vielerlei Badespaß bietet Usedom dem, der zu gehen, hören, schmecken, sehen, fühlen und spüren fähig ist, allerlei Zerstreuung, Anregung und Betätigung. So verschlug es zwei hungrige Autofahrer in den Süden der Insel. Da das Kulturprogramm wegen Geschlossenheit ausfiel, wurde der niedergehende Nieselregen schnell durcheilt, um dem Ziel der Atzung näher zu kommen. Der Einzug in ein Hotelrestaurant geschah zügig und nicht unbeobachtet, so dass der Service seine Tätigkeit aufnehmen konnte.
Bei diesem Aspekt des gastronomischen Erlebnisses können wir gern ein wenig verweilen, da hier (und nur hier) der positive Teil dieser Geschichte stattfindet. Wohldosierte Aufmerksamkeit dem Gast gegenüber war verbunden mit einem angenehmen, vielleicht etwas ange- aber auf keinen Fall verstaubten Ambiente. Der Gast hatte die Wahl, Getränke gleich oder erst nach dem Studium der Karte zu bestellen, leere Gläser und Flaschen wurden bemerkt, das Besteck entsprechend der Bestellung gerichtet. Und, um das Ende mal vorweg zu nehmen, auch das Ding mit dem Espresso und Cappuccino klappte beinahe makellos, auf jeden Fall besser als in JEDEM(!) anderen bisher besuchten Lokal. Auf die Bestellung je eines doppelten Espressos und eines Cappuccinos kamen die Getränke auf kleinen Tabletts und der Espresso war automatisch ergänzt durch ein kleines Glas Wasser und ein Zuckerdöschen. Das hätte ich mir auch für meinen Cappuccino gewünscht. Aber man hilft sich als Gast gern gegenseitig aus. Das kleine Manko: Zumindest der Espresso unter dem Milchschaumhäubchen hätte durchaus etwas aromatischer und kräftiger sein können. Aber auch das ist Geschmackssache.
Der Besuch fiel zufällig in die 9. Usedomer Wildwochen und so war die Hauskarte durch eine kleine Wildspeisekarte ergänzt. Drei Wildgerichte und eine Suppe standen zur Auswahl, und auch die normale Speisekarte führte das eine oder andere Wildgericht auf. Die Usedomer Waldpilzcremesuppe, eine (unvermeidliche) Soljanka, einen Burger Helbut und Wildschweinmedaillons mit einem Kartoffel-Birnen-Gratin, Gemüse-Julienne und Soße standen neben ein paar Getränken am Ende auf der Rechnung und vorher auf dem Tisch. Die Soljanka war mit Ausnahme der eben gemachten Aufzählung nicht weiter erwähnenswert. Die Waldpilzcremesuppe allerdings war das schleimigste und die Pilze darin das fehlaromatischste, was ich bisher erlebt habe. Man konnte den falschen Eindruck haben, dass über die Pilze vor dem Trocknen noch eine Schnecke rübergelaufen ist, die aber später mit verarbeitet wurde. Warum keine frischen Pilze verwundet wurden – habe ich nicht gehört, wir hätten gerade eine hervorragende Pilzsaison? – wird ein ewiges Geheimnis der Küche bleiben.
Während man sich an den Suppen noch beinahe die Zunge hätte verbrühen können, bestand diese Gefahr bei den Hauptgerichten nicht mehr. Vielleicht waren sie schon vor den Suppen fertig? Man weiß es nicht. Der Wildburger Helbut bestand aus einem großen blonden Sesambrötchen, dass mit gesprengtem Eisbergsalat, Tomatenfragmenten, angebratenem und dann kochend gegartem Wildfleisch und einer cremig-süßen Soße (ich dachte erst, es wäre eine Cocktail-Soße, aber es muss irgendwann mal eine Preiselbeere vorbeigelaufen sein) belegt war. Das Wildfleisch war kein Burger (also Hackfleisch) im klassischen Sinn, sondern war nur in dünne Scheiben geschnitten und „verrückt“ auf den Salat geschichtet. Das Wort „verrückt“ entstammt übrigens der Speisekarte.
Zum Helbut gab es ein Kännchen Bratensoße, einer aromatischen, aber dünnen, eher an Brühe erinnernden Flüssigkeit, die so schmeckte, als ob das im Burger befindliche Fleisch darin gegart wurde. Es könnte auch sein, dass das Fleisch so schmeckte, als ob es in dem Fond gegart wurde, aber das wäre ja fast das selbe. Während man beim Italiener gern mal Brot zum Essen dazu bekommt, um letzte Tropfen leckerer Soße damit vom Teller zu bekommen, war der Inhalt des Kännchens dazu da, über das Burgerbrötchen geschüttet zu werden. Wenn jetzt aber diese nur sehr zart angetoastete sesambestreute und aufgeblasene Mehlwatte mit Flüssigkeit in Berührung kommt, weiß jeder, was damit passiert. Statt des Handwerkerspruches „Nach fest kommt ab.“ gilt hier „Nach feucht kommt Matsch.“ Ursprünglich wollte ich auch nur das Fleisch mit der Soße überschütten, aber die Bauart des Burgers ließ es nicht zu, war doch die cremige Burgersoße nicht unterhalb des Fleisches – wie es sich gehört – sondern obendrauf.
Zart und weich, so war das Burgerbrötchen und auch das Fleisch im Burger. Die Wildschweinmedaillons auf dem anderen Teller waren es nicht. Eigentlich ist sowas ja das feinste vom Tier. Das Filet wird in dicke Scheiben geschnitten, die werden sanft plattiert und dann kurz gebraten. Würzung nicht vergessen. Was aber hier als Medaillons auf den Teller kam, war an Zäh- und Festigkeit kaum zu übertreffen. Das Haus hat übrigens gutes Besteck, was in dem Zusammenhang positiv erwähnt werden sollte. Damit hier nicht nur negatives steht. Vielleicht kommentiert auch der Esser mal, ob er am nächsten Tag Kaumuskelkater hatte. Eine schöne Trainingseinheit für markante Gesichtszüge war der Verzehr der Filetscheiben auf jeden Fall.
Auch der Rest der Tellerauflage bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Bei Wein und anderen Getränken gibt es bekanntermaßen eine empfohlene Trinktemperatur. Bei Wildfleischgerichten sollte es sowas auch geben, bei den Gerichten war sie auf jeden Fall nicht erreicht (und gerade Wild lebt von ein wenig Temperatur). Aber auch das Kartoffel-Birnen-Gratin half da nicht dem Wohlempfinden auf die Sprünge.
Im großen und ganzen kann man in diesem Fall nur froh sein, dass die Usedomer Wildwochen am Tag des Erscheinens dieses Artikels ihren letzten Tag haben. Es bleibt zu überprüfen, ob die Gerichte der normalen Speisekarte besser beim Gast ankommen als die von der Spezialkarte. Ansonsten gilt für den Gasthof „to’n Eikbom“ in Dargen auf Usedom: „Eichen sollst Du weichen …“ (Volksmund).