Wenn ich mal ein Restaurant mit italienischer Küche besuche, nehme ich als Pastagericht gern Spaghetti mit Meeresfrüchten. Irgendwie mag ich das Zeuch. 😉 Vermutlich habe ich es aber auch noch nicht in richtig gut gegesden. Aber egal.
Eine Dose Fischgehäckseltes brachte mich auf die Idee, dieses doch mal mit Pasta zu verschmelzen. Etwas aufgehübscht sollte das doch eine gute Soße bilden. Fangen wir also an mit den Spaghetti an.
Klassiker 1-10-100: In 1 Liter kochendes Wasser kommen 10 g Salz und 100g Spaghetti (alles pro Person). Der Topf sollte dabei immer die doppelte Menge fassen, damit man die Pasta wirklich in sprudelnd kochendem Wasser kochen kann. Dann wird das Kochgerät für die Soße vorbereitet.
Ja, ihr seht richtig. Ich habe meinen alten Wok mal wieder aus den Tiefen der Küchenutensilienschränke herausgekramt. Er ist schon seit Anfang/Mitte der 1990er Jahre in meinem Besitz und der eigentliche Grund, warum ich eine Induktionskochplatte besitze. Nachdem ich 2006 in meine jetzige Wohnung gezogen bin und dann endlich eine Cerankochfläche mein eigen nannte, landere er vorübergehend im Schrank. Ceran und der Wok vertrugen sich nicht. Seine Unterseite ist nicht eben, er ist ja nur ein gezogenes und auf rund getrimmtes Stück Stahlblech mit Griff. Irgendwann sah ich dann mal im Fernsehen, dass man Eisenwoks auch gut mit Induktionsplatten heiß bekommt, der Rest ist Geschichte. Auch, weil man ihn imer gut pflegen muss, wenn man ihn benutzt hat, und er nicht spülmaschinenfest ist, geriet er in der letzten Zeit wieder etwas in den Hintergrund. Andererseits muss ich mich die nächsten zweieinhalb Wochen täglich mit warmen Essen versorgen, da will ich ihn öfter mal nutzen.
Und ich musste feststellen, dass ich doch etwas außer Übung bin.
Wenn man mit einem Wok arbeitet, muss alles, was da hinein soll, vorher vorbereitet, sprich meistens kleingeschnibbelt sein. Das war zwar beim Knoblauch und der Schalotte der Fall, nicht aber bei den nachfolgend geplanten Tomaten.
Da ist der Erstbesatz des Woks doch etwas heftig angebräunt. Aber nachdem ich die Hitze runtergeregel hatte, gings. Leider habe ich dann auch noch die Reihenfolge durcheinander gebracht. Eigentlich wollte ich vor den Tomaten erst etwas Tomatenmark mit anrösten … Planung ist eben alles. Ich hab’s aber hinterher mit rangegeben.
Alles wird wok-typisch gut durchgerührt und schnell gegart.
Dieses Makrelendurcheinander ist der Auslöser für diese Rezeptidee: zerkleinerte Makrelenfilets, Paprika, Gurken, Tomatenmark Abschmeck- und Binde-Zeug sind da drin.
Den Doseninhalt habe ich in den Wokinhalt gegeben und alles gut durchgerührt. Mittlerweile waren dann auch die Spaghetti al dente, so dass sie tropfnass dazu kamen.
Nochmal alles gut durchrühren und fertig.
Die Flüssigkeit ummantelt super die Pasta, es ist quasi keine freie Flüssigkeit mehr im Wok. Also schnell auf dem Teller damit und dann essen.
Ja, ich weiß, das Anrichten muss ich noch üben. Aber ich hatte – das sei entschuldigend erwähnt – Hunger. Deswegen gab’s auch kein Grünzeug oben drüber. Und über die Verwendung von Parmesan bei Fischgerichten möchte ich nicht diskutieren.
Vermutlich ist dies ein Gericht, dass jedem Studenten gut zu Gesicht gestanden hätte. Damals hatte ich aber noch keinen Wok (okay, in der Pfanne gehts auch). Und ich möchte aber auch behaupten, dass das nicht nur mit dem Makrelendurcheinander geht. Und es war ein sehr schnelles Gericht. Am längsten hat noch gedauert, bis ich den Wok wiedergefunden hatte. 😉 Aber Das Wasser aufkochen und Spaghetti-Fertigmachen war genau das Zeitmaß, dass ich auch für die Soße brauchte.
Was wir noch lernen: Letztendlich kann man aus jedem Dosenfisch in Tomatensoße ein Pastagericht machen. Und wenn der Fisch nur in Öl ist, gehts auch. Wie klein man ihn dabei haut, ist jedem selbst überlassen. Aber ein Spaghetti aglio e olio e sardina ist doch sicher auch lecker.
So, ich muss jetzt den Wok putzen und wieder einölen. Sonst rostet der mir noch weg …
2 Gedanken zu „Spaghetti frutti di mare (ostdeutsch)“
Kommentare sind geschlossen.
Na der Knobi im vierten Bild ist aber schon ziemlich dunkel, ich hoffe dass er nicht bitter geworden ist. Knoblauch kokelt gerne mal an, deswegen mache ich ihn immer möglichst spät rein.
Persönlich mag ich Fisch aus Dosen nicht so, ich weiß nicht warum, aber für ein schnelles Nudelgericht ist so ein in Tomaten und Paprika eingelegte Makrele natürlich wunderbar geeignet. Das erinnert mich aber an den DDR-Fernsehkoch Rudolf Kroboth und wie er den russischen “Strömling in Tomatensauce” in Ostdeutschland berühmt gemacht hat. 🙂
Waren im Fisch aus der Dose eigentlich Gräten drin oder nur Fischfleisch?
Es ging noch. Wobei eventuell vorhandene leichte Bitterness in der übrigen Aromatik unterging. Der Knoblauch wäre wohl auch als Knoblauch unter gegangen. 😉
Grätenfrei war der Doseninhalt auch, wie auch immer sie das gemacht haben. Aber ich glaube, bei diesen mit den zerkleinerten Fischfilets ist es ähnlich wie mit Wurst … Man möchte nicht wissen, wie es entsteht. Nur lecker soll es sein. 😉