Eben genoss ich ein richtig gutes Mahl, sehr schön aromatisiert, teils beinahe cremig, teils knackig. Hoher Gemüse-, aber auch wesentlicher Eiweißanteil. Da ist mir ein guter Wurf gelungen. Mehr dazu aber später.
Erstmal gibt es noch das Mittag von Sonntag nachzureichen. Auch hier gab es – erfreulicherweise – einen recht hohen Gemüseanteil, wenngleich es unter strengen Maßstäben nicht ganz an die Richtlinien heranreichte. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, vorher immer einen kleinen Salat zu essen, aber dann wird mir die Mahlzeit meist einfach zu groß. Oder evtl. je nach Hauptgerichtgröße hinterher einen? Irgendwie muss man bei den Servicekräften doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Apropos. Kleine Anekdote am Rande: Als Vattern und ich servicegeleitet dem reservierten Tisch zustrebten, wurde – fast unmerklich – noch schnell ein Stuhl ausgetauscht. Und für alle, die sich bisher gefragt haben, warum ich überhaupt eine Ernährungsumstellung mache: Es war mein Stuhl. Irgendwo erfreulich, dass der andere kein sonderlich verstärktes oder stabileres Modell war. Es gibt Gaststätten, da hätte ich mir das durchaus gewünscht. Aber es war ein Stuhl ohne Seitenlehnen. Sehr aufmerksam. Danke. #habendiemichgeradefettgenannt?
Nein, im Ernst. Ich fand es wirklich aufmerksam. Auch das nicht vorhandene Gewese um den Akt. So saß ich bequem und nicht eingeengt und freute mich auf meinen Sonntagsfisch. Die Auswahl aus der Karte bestimmten neben den Richtlinien auch der Ausblick auf die kommenden Tage und deren kulinarischer Inhalt. Da ich rund um die und an den Feiertage/n mindestens dreimal Rosenkohl essen werde, habe ich mich gegen die entsprechend begleitete Gänsekeule und für den Lachs auf Spinat entschieden. Ein Klassiker.
Im aktuellen Fall wurde er sichtbar durch Schupfnudeln und eine unkrustige Kruste begleitet. Sehr intensiv aromatisch, sehr konzentriert und gut beiseite zu schieben. Die Schupfnudeln – offensichtlich ein Convenience-Produkt – waren aber gut zubereitet. Der Lachs saftig und der Spinat reichlich. Mit reichlich Sahne. Wenn ich mal wieder auf hohem Niveau jammern darf: Ein Blubb weniger hätte es auch getan. 😉 Insgesamt war es doch sehr lecker und ich bereite meine Wahl nicht. Und als ich die Gänsekeule sah, die an mir vorbeigetragen wurden zu anderen Gästen, wurde ich auch nicht von meiner Zufriedenheit umgestimmt. Die hatten eine reichliche Physis. Naturgegeben. Das wäre doch etwas viel geworden.
Der Erstversuch
Heute mittag gab es dann ein Gericht, dessen eine Hauptzutat ich bisher noch nicht selber zubereitet hatte. Aber die mitgekommenden Tipps zur weiteren Zubereitung machten das Gericht einfach, und, wie sich herausstellen sollte, sehr schmackhaft. In Erinnerung daran lasse ich mir nebenbei beim Schreiben noch einen leckeren Cappucchino die Kehle runterrinnen und bin selig.
Dadurch, dass diesmal nichts scharf angebraten werden musste, gönnte ich mir den Luxus und gab eingangs nur etwas Butter in die Pfanne. Diese wurde zwar nachhaltig, aber nicht besonders intensiv erhitzt.
Zur Butter gesellte sich eine geschredderte Schalotte und einige Zeit später auch noch die untere Hälfte eines Pak Choi.
Das alles wurde in der Butter gelegentlich geschwenkt und langsam garen gelassen.
Eine Tomate schnitt ich noch möglichst klein (weil ich sie nicht schälen wollte), außerdem kam auch noch Salz, Pfeffer und Knoblauch (2 Zehen) mit in die Pfanne. Und gelegentlich durchschwenken.
An dieser Stelle dann die Enthüllung. Tintenfischarme ist das von mir noch nicht verwendete Produkt. Ich schnitt sie in mundgerechte Stücke und schwenkte sie mit durch. Grundsätzlich gegart waren sie schon, so dass sie nur den Geschmack und die Verbindung mit dem umgebenden Gemüse und den Aromen eingehen musste. Das geschah – Ratet! – mittels durchschwenken.
Beinahe vergessen habe ich die oberen Hälften des Pak Choi. Den habe ich grob gezupft, wo die Teile zu groß waren. Das fällt alles noch ein wenig zusammen. Beim – Richtig! – Durchschwenken.
Eine ordentliche Kräutergabe – hier: Dill – verfeinerte alles aufs herrlichste. Butterzarte Meeresfrüchte, teils knackige Gemüse und eine ausgewogene, sehr schöne Aromatik. Was will man mehr?! Die Tomate gab ein wenig Säure und die Flüssigkeit bei, da Pak Choi einen Hauch bitterness. Salz, Pfeffer, etwas edelsüßer Paprika, Knoblauch sorgten für den guten Geschmack.
Wie hieß es doch am Ende einer Werbesendung immer so schön: „Das machen wir mal wieder.“ Und vor allem: ohne ein (Kunst-)Produkt aus dem damals beworbenen Hause.