In irgendeiner sogenannten Panel-Show war Torsten Sträter zu Gast. Während andere sich mit Wasser im Glas begnügten, bekam er ein sonderbar aussehendes Getränk. Darauf angesprochen hörte ich eigentlich nur zwei Stichworte: Espresso und Tonic. Das klingt nicht uninteressant, dachte ich mir, und versuchte, das mal nachzumischen, was seltsamerweise nicht so einfach gelang. Nach einem ersten Versuch vor längerer Zeit, bei der der Kaffee noch stundenlang auskühlte, habe ich mir diesmal beim “offiziellen” Versuch etwas anderes einfallen lassen.
Ich gab einen Eiswürfel in die Espressotasse, so sollte er schon bei der Erzeugung halbwegs sicher abkühlen. Natürlich hätte man auch zwei hineingeben können, aber ich wollte das Koffeingetränk nicht unnötig verwässern.
Während sonst hier Rezepte gern mal mit einem leeren Topf anfangen, beginnt es hier mit einem leeren Siebträger. 😉
Aber dann wurde erstmal gekurbelt (Handmühle) und das erstellte Kaffeemehl in den Siebträger gegeben.
Dann wurde alles etwas eingepresst und und die Maschine eingebaut. Die hatte sich schon vorgeheizt, so dass es auch gleich weiter gehen konnte.
Köstliches Kaffebraun ergoss sich auf den Eiswürfel. Wenn man den durch einen Klecks Vanille- oder Karamell-Eis ersetzt, entsteht auch was leckeres. Aber wir haben ein anderes Ziel.
Ist das nicht eine schöne Crema? Es geht eben nichts über Siebträgermaschinen. 😉
Des Espresso habe ich in ein Longdrinkglas (im Hintergrund versteckt übrigens die Kaffeemühle).
Das Auffüllen mit Tonic führte zu einer starken Schaumbildung, der auch noch sehr stabil war. Das ging so also nicht.
Der Schaum war übrigens auch schon lecker, so dass man gut etwas rauslöffeln und dann weiteren Tonic nachfüllen konnte. Aber so schien das nicht zu funktionieren. Ein neuer Espresso musste her.
Na, wenigstens das funktionierte tadellos. Und wenn man nicht den Tonic in den Espresso schütten kann, dann vielleicht den Espresso in den Tonic.
Schauen wir mal, was dabei rauskam. Natürlich schüttete ich vorsichtig …
… erst nur ein wenig Espresso, dann mehr …
Den Anblick fand ich gar nicht so schlecht, es sah zumindest besser aus, als ich im Fernsehen gesehen habe. Aber es war damit dann offensichtlich nicht das, was dort getrunkten wurde. Und es gab auch hier wieder sehr viel stabilen Schaum. Groß umrühren wollte ich eigentlich auch nicht (die Schichtung zwischen dem Espresso und dem Tonic erwies sich als ebenfalls recht stabil), da ich die Kohlensäure durchaus weitgehend erhalten wollte.
Die Frage, die ich noch nicht klären konnte, ist die: Wie bekommt man Tonic und Caffe bestmöglich und schaumarm gemischt. Wie der entsteht, kann ich mir vorstellen: Kaffee ist ja keine Lösung von Stoffen im Wasser, sondern auch eine Aufschwemmung. Und die feinen schwebenden Bestandteile sorgen für ein starkes Sprudeln, wenn Kohlensäure ins Spiel kommt (siehe auch Mentos in Cola, nur dass es hier die feinstrukturierte Oberfläche ist). Sollte man Filterkaffee nehmen, oder doch abgestandenen, wo sich die Schwebeteilchen abgesetzt haben? Oder sollte man aus dem Espresso erstmal einen Eiswürfel machen?
Falls irgendwer eine Idee hat, ich wäre neugierig (und natürlich habe ich via Twitter bei Torsten Sträter angefragt, aber bisher noch keine Antwort bekommen). Geschmacklich ist die Mischung aus Tonic und Espresso nämlich gar nicht so schlecht, auch wenn ich nach dem Trinken ein wenig das Gefühl eines Duracell-Häschens hatte, nur mit zwei Batterien …
Ein Gedanke zu „Hilfe, es funktioniert nicht – Espresso-Tonic-Drink á la Sträter“
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