Suppe in hohen Dosen

Leute, ich habe dieser Tage eine Dosensuppe gegessen. Macht das bloß nicht! Sie war sogar von einem bekannten Markenhersteller, allerdings unter der Handelsmarke eines Discounters. Ich hoffe für den Hersteller, dass der Discounter so lange am Rezept rumgefuscht hat, um es noch billiger zu bekommen, dass vergleichbare Produkte unter Originalmarke besser sind. Ansonsten war das einfach nur schlecht. Die zweithäufigste Zutat hatte einen Gewichtsanteil von 4%, das sagt schon mal viel aus. Die Hauptzutat war … Tusch … Tröt … Tataaa … Wassser. Ich vermute, das teuerste am Produkt war das Etikett und dessen Bedruckung. Oder die Dose. Wie stark will uns die Lebensmittelindustrie noch verscheißern. Das ist doch „Vorspiegelung falscher Tatsachen“ und der sinnvolle Nährwert ist gleich Null. Selbst als Seelenwärmer – ursprünglich einer der Gründe zum Kauf – reichte es ob der Qualität nicht. Bäh.

Soll das Joghurt sein?

„Schuster! Bleib bei deinen Leisten!“, möchte ich einer bekannten Privatmolkerei zurufen, die den Weg ins Vegane versucht. "Unfassbar lecker" vom Etikett Bauer "Zum Glück" pflanzliche JoghurtalternativeDie Idee mag ja schön sein, die Ambition auch, aber wenn auf der Verpackung schon dreimal drauf steht „unfassbar lecker“, dann kann es mit der Leckerness nicht so weit her sein und wir müssen uns das einreden. Ich habe zwei verschiedene „Geschmacksrichtungen“ käuflich erworben und bedauere den Erwerb des zweiten, nachdem ich das erste gekostet habe. „Natur“ und „Vanille“ sollten es sein, „Natur“ habe ich bisher probiert und es scheint der gelungene Versuch zu sein, Bastelkleber als Geschmacksrichtung ins Kühlregal zu exportieren. "Unfassbar lecker" vom Etikett Bauer "Zum Glück" pflanzliche JoghurtalternativeAckerbohne und Marillenkerne bieten die Basis der Joghurt-Alternative, was besonders nachhaltig sein soll, da spätestens die Kerne wohl ein Abfallprodukt bei der Marillenkonservierung sind. Ob das alles auch mit Aprikosenkernen geht, weiß ich nicht … 😉 Marille klingt natürlich edler.

Entziffern wir mal die Zutatenliste und finden als Zutat 2 und 3 Ackerbohnenprotein (4,5%) und Marillenkerne (0,5%). Spätestens ersteres ein hochverarbeitetes, isoliertes Produkt, das Ackerbohnen als Basis hat, aber letztendlich völlig denaturiert ist. Nach den Marillenkernen kommen noch 9 weitere Zutaten, zusammen formal maximal 4,5%, real sicher weniger. Alles zusammen 9,5%. Heißt: 90,5% diesen Produktes besteht aus der Zutat Nr. 1: Wasser.

"Unfassbar lecker" vom Etikett Bauer "Zum Glück" pflanzliche JoghurtalternativeDer Becherinhalt wirkt nach dem Öffnen gräulich, oben hat sich etwas Wasser abgesetzt. Nach dem Umrühren entsteht eine glatte Masse, etwas zu plörrig im Vergleich mit Joghurt, etwas zu cremig für einen Joghurtdrink. Und der dezente Grauton lässt nichts Gutes erwarten. Geschmacklich erinnert der Becherinhalt an den Geruch von Bastelkleber, dem ein wenig Säuerungsmittel dazugegeben wurde. Wobei: wirklich wenig war es von der Wirkung her nicht, damit es nicht nur nach Protein und im schlimmeren Falle nach ungesüßtem Persipan schmeckt. Was die Säuerlichkeit betrifft, habe ich schon Naturjoghurt gegessen, der milder war.

So ein Käse

Wo wir gerade beim Produkttesten sind. LidlländerNeulich fiel mir bei einem Discounter – ich weiß gar nicht mehr, bei welchem – ein Käse ins Auge, den ich testweise dann mal auch gekauft habe. Resümee vorweg: Es lohnt nicht, außer, man steht auf nichtssagenden Käsegenuss. Er schmilzt ganz schön, also zum Überbacken geht’s.

Und ich weiß immer noch nicht, wo ich den her hatte. So sehr ich mich auch versuche zu erinnern. Ich komme einfach nicht mehr drauf. 😉

Sonntagmittag

Nicht nur durch die Erfahrungen der Woche mit der Suppe geschuldet, hab ich am Sonnabend aus Beinscheiben, Suppengrün, Zwiebeln und einigen Gewürzen (Salz, Pfeffer, Lorbeer, Piment) eine Brühe gekocht und dann zum Sonntagmittag finalisiert.

Brühe aus Beinscheibe mit KritharakiEs geht doch nichts über eine gute Brühe. Einer kräftig(end)en Brühe. Als ich sie vom Balkon holte (nach einer sehr kühlen Nacht), war sie zwar nicht gefroren, aber geliert. So muss eine kräftige Brühe sein. Beim Erhitzen verflüssigte sich die Brühe natürlich, vorher hat man bei der Behandlung – also der nächtlichen Auslagerung auf den Balkon – eine schöne Möglichkeit, die Brühe bei Bedarf zu entfetten, da das ausgelassene Fett als feste, abhebbare Schicht oben drauf liegt.

Brühe aus Beinscheibe mit KritharakiWichtig ist beim Kochen der Brühe die Zugabe der Gemüse, genauer dessen Zeitpunkt. Man kann es gleichzeitig mit dem Fleisch hineintun, dann ist es aber am Ende verkocht und sollte durch frisches für den Verzehr ersetzt werden. Man kann es aber auch gleich von vornherein sehr spät zugeben. Gerade auch Möhren und Sellerie vertragen ein wenig längeres Köcheln. Nur der Lauch und die Zwiebeln haben sich völlig aufgelöst, letztere aber mit Absicht, waren sie doch auch von Anfang an mit dabei.

Brühe aus Beinscheibe mit KritharakiSo eine selbst gemachte Brühe ist doch was gutes. Und dann noch die Sonne am Sonntag, was will man mehr. Sowas is(s)t gut für’s Gemüt.

Achso: Die Kritharaki/Risoni habe ich separat gekocht und beides erst im Teller verbunden. Wenn man weiß, dass man den Topf mit der Brühe und der Einlage leer bekommt, kann man die Nudeln auch direkt beim Aufwärmen – dann natürlich Aufkochen – hinzugeben und in der Brühe al dente kochen. Für ein Wiederaufwärmen sollte man das vermeiden. Schon in der Zeit zwischen der 1. Portion und dem Nachschlag quillt Pasta in der Brühe so sehr auf, dass man hinterher eine lecker gewürzte Pasta im Topf hat, aber kaum noch Brühe. Egal, welche Nudelform man nutzt. Das ist mir mit den Risoni, aber auch schon mal mit Rigatoni passiert, die dann sehr schön würzig fast wie Canneloni daherkamen. 😉

3 Gedanken zu „Suppe in hohen Dosen“

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