*) Was man so im Urlaub als “Morgen” bezeichnet. Ich nehme es mal als Zeit nach dem Aufstehen, egal, was die Uhr dazu sagt.
Was lange währt, wird endlich gut. Und das sogar in mehrfachem Sinne. Zum einen braucht die Zubereitung des Longdrinks gute 12 Stunden; man muss aber nicht die ganze Zeit direkt dabei sein. Zum anderen ist es bereits der 3. Versuch, aber jetzt hat’s wohl geklappt. Wobei mir die Optik des letzten Versuchs eigentlich besser gefallen hat; die mit den 3 Schichten im Glas.
Fast in jedem Gebiet gibt es Leute, die sich darin besser auskennen als ich. Das ist aber auch ganz natürlich. Und von den Spezialisten kann man auch manchmal einfach nur Tipps annehmen, und so ist es auch hier passiert. Mehr oder weniger durch Zufall bin ich auf eine Webseite gestoßen (worden), die sich zum einen mit Kaffee befasst und zum anderen genau das Getränk auch schon mal gebraut hat, dass ich so mühsam nachzubauen versuche. Im Unterschied zu mir werden dort Eiswürfel im Endgetränk und als Kaffee die Cold-Brew-Version genutzt. Und das macht die Zubereitung zeitintensiv. Oder planerfordernd.
Es beginnt wie bei vielen Kaffeegetränken, nur eben am Abend zuvor. Frisch gemahlenes Kaffeemehl, recht grob, und ein Behältnis, in dem das Wasser auf den Kaffee einwirken kann.
Damit das auch funktioniert, kommt erstmal das Kaffeemehl in den Behälter – wer hätte das gedacht?!
Nachdem man kaltes(!) Wasser aufgefüllt hat, trennt sich so ein bisschen das Kaffeemehl: viel schwimmt oben, ein wenig auch unten.
Deckel drauf und einmal irgendlich durchschütteln. So kommt das Wasser gut mit dem Kaffee in Berührung. Und dann irgendwo hinstellen, wo es nicht runterfällt. Bleibt man nach dem Ansatz noch ein wenig wach, kann man später gern nochmal etwas schütteln.
Nach der Nachtruhe sieht es dann so aus. Das Kaffeemehl befindet sich im wesentlichen am Boden des Bechers. Jetzt zu schütteln wäre kontraproduktiv.
Da ich keine Filterkaffeemaschine mehr besitze, musste ich ein wenig improvisieren. Dass ich noch Kaffeefiltertüten im Hause hatte, war schon eher verwunderlich, aber sie lagen auch gaaaaanz hinten im Schrank.
Als Halter für den Kaffeefilter diente ein Trichter. Sollte ich jetzt öfter Cold Brew Kaffee zubereiten, sollte ich mir aber wohl eine andere Lösung einfallen lassen.
Den fertigen Kaffee schüttete ich durch den Filter. Aber vorsichtig. Wenn sich sowieso schon fast alles unten im Becher abgesetzt hatte, muss man damit ja nicht mehr den Filter beschäftigen.
Langsam tröpfelte es durch. Ich habe dann auch noch mit etwas Druck (Vorsicht, dass der Filter nicht reist!) nachgeholfen, sonst hätte ich immer noch nichts getrunken.
Der fertig gefilterte Cold Brew Kaffee. Einen kleinen Schluck habe ich gleich mal direkt gekostet. Ich weiß ja nicht, was ich erwartet habe, aber er schmeckt doch wie kalter Kaffee. 😉 Aber doch etwas anders als einfach nur kalt gewordener Filterkaffee … Da muss man wohl noch ein wenig mit Mahlgrad und Kaffeesorte experimentieren.
Als ersten kommen Eiswürfel ins Glas.
Darauf dann etwas von dem CBK (Cold Brew Kaffee).
Der Rest wurde mit Tonic Water aufgefüllt. Kein Schaum! Wunderbar. Und es schmeckt auch noch lecker. Aber das wusste ich ja schon vorher von meinen anderen Versuchen.
Stellt sich nun die Frage, warum das hier nicht schäumte wie ein Weltmeister. Lag es am CBK oder daran, dass er gefiltert war. Oder an der Reihenfolge des Einfüllens, die mit Eiswürfeln begann? Das muss jetzt noch herausgefunden werden. Die Herstellung von CBK ist mir dann doch für einen spontanen Trinkgenuss etwas zeitaufwendig. Ich spiele mit dem Gedanken, die Idee mit dem Espresso, der direkt auf einen Eiswürfel fließt zu verbinden mit dem anrichten wie hier. Sollte es dann doch nicht nur an den Eiswürfeln im Glas gelegen haben, muss ich wohl mal probieren, den Espresso mit grobem Kaffeemehl zu machen oder ihn hinterher zu filtern. Oder ist doch das kalte Brühen für den schaumverhindernden Effekt verantwortlich? Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen, vermute da eher das Filtern.
Übrigens: Die zweite Hälfte des CBK habe ich in einem Glas auch auf Eis gelegt, dann aber einen Schuss Sahne und ein wenig Karamell-Sirup hineingegossen und alles gut verrührt. Auch sehr lecker, auch sehr sündig.