Eigentlich wollte ich mir nur was schnelles zu Essen machen. Und da ich gleiches oder ähnliches schon hier im Blog hatte, dachte ich mir, geht es auch ohne Kamera. Aber dann kam die Erkenntnis, dass einige Zutaten nicht im Haus waren und andere sich aufdrängten. Also wird mal versucht, wie das schmeckt, die Bilder kann man ja auch wieder löschen und niemand würde je erfahren, dass da mal was schief gegangen ist …
Konrad Beikircher hat mal ein Programm unter dem Namen “Himmel un Ääd” auf CD pressen lassen. Da gehts zwar im wesentliche ums rheinische, aber “Himmel und Erde” gibt es in der einen oder anderen Form in vielen Regionen; normalerweise versteht man darunter eine eher breiige Masse aus Kartoffeln und Äpfeln bis hin zu Stampfkartoffeln und Apfelmus. Aber warum nicht auch mal Braten?
Da die Kartoffeln vor der Zubereitung noch roh waren, kamen sie etwas früher in die Pfanne und wurden unter dem Deckel und in ein wenig Rapsöl vorgegart und -gebräunt. Unterdessen schnitt ich einen sehr säuerlichen Apfel (in dem Fall einen sehr grünen Granny Smith) in Viertel, verleibte mir davon eins direkt ein und ein anderes teilte ich in kleinere Stücke. Es hätte auch ruhig ein halber Apfel sein können. Die gab ich dann mit in die Pfanne. Alles wurde noch mit Salz und Pfeffer gewürzt.
Nun werden die Kartoffeln weiter gebräunt (ohne Deckel) und auch die Apfelstücke können etwas Farbe nehmen. EIne Spur Butter schadet der Pfanne ebenfalls nicht, desgleichen eine Spur Chili oder Rosenpaprika. Sind die Kartoffeln gar, die Äpfel leicht angebräunt, wird abgeschmeckt und angerichtet.
Dazu gibt es etwas Schweinskopfsülze mit ein paar Klecksen Remoulade. Und es ist wirklich erstaunlich, wie gut das alles zusammen schmeckt. Am besten übrigens wenn man versucht, gleichzeitig von allem etwas auf die Gabel zu bekommen. Da hilft ein wenig Architektur und die Burger-Idee.
Und wenn dann durch die Hitze der Kartoffel die Sülze leicht ins Schmelzen kommt, die cremige Remoulade mit der fruchtigen Säure des Apfels sich vereinen und alles zusammen den Mund passiert, bekommen die Geschmackspapillen einen Orgasmus. Guten Appetit.
P.S.: Eigentlich hat nicht wirklich was gefehlt an dem Gericht. Aber ein paar Zwiebelwürfel, gern auch von der Schalotte, die zu den Kartoffelscheiben und den Apfelstücken mit in die Pfanne gekommen wären, hätten allem vielleicht noch eine weitere Stufe nach oben geben können. Ich hatte nur keine mehr im Hause …