Wenn man sich eine Weile mit gutem Essen und Genüssen gefasst und dann auch noch einen Blog darüber macht, dann kommen früher oder später Anbieter von entsprechenden Produkten auf einen zu und bieten das eine oder andere an. Es gibt ja bedeutendere Kochblogs als es der Herdnerd ist, da wird man, soweit ich weiß, auch gern mal ungefragt mit Produkten überschwemmt, da sind dann auch mal Küchenmaschinen oder Eventbesuche mit dabei.
Bei so einem kleinen Blog wie diesem kommen aber auch in regelmäßigen Abständen entsprechende Angebote per E-Mail an. Diese Nachrichten haben oft zwei Punkte gemeinsam: Sie kommen von einer Agentur (und nicht direkt vom Anbieter) und sind so unpersönlich geschrieben, dass ich den Eindruck habe, dass die Absender nie in diesem Blog geblättert haben, und ich die Mails, wenn überhaupt, dann abschlägig beantworte. Aber es gibt Ausnahmen. Ich erinnere mich an einen Salzmischer, über den ich schon seit längerem schreiben will. Das Salz steht schon länger im Küchenregal, aber ich habe es selbst bezahlt und bin demzufolge kein Schmarotzer. Außerdem wurde mir mal irgendwann ein halber geräucherter Lachs aufgedrängt. Der war nicht schlecht, aber darüber werde ich nicht schreiben.
In Anspielung auf meine Betrachtungen über Colagetränke vor ca. einem Jahr wies mich die Agentur eines der erwähnten Herstellers auf ein neues Getränk aus dem Hause hin. Wie es der Zufall so wollte, hatte ich das sogar schon in einer Werbebeilage gesehen und war nicht uninteressiert. Und wenn ich dann zum Einkauf nicht im falschen Discounter gestanden hätte, wäre das Angebot zu spät gekommen. Nun kam es aber gerade recht, und so hielt ich sie irgendwann in der Hand – die Flaschen mit Brazil-Aufdruck, aber ohne Anspielung auf die WM. Eine Flasche landete im Kühlschrank, eine kam auf den Schreibtisch, um ihre inneren Werte preis zu geben.
Wie es der Zufall so wollte, hatte ich gerade auch eine Flasche eines anderen Herstellers (der mit dem eigenen, Erfrischung anzeigenden Gesichts) im Hause, die „nur“ Citrusgeschmack versprach und brachte. Der Brazil-Testkandidat ist da durchaus etwas vielschichtiger. Orange, Mandarine, Grapefruit, Limette und Zitrone haben ihren Anteil am Geschmackserlebnis. Allerdings hätte man von allem wohl doch etwas mehr hineintun können, kommt diese Limonade doch nicht ohne Aromastoffe aus.
Wenn man Citrus-Limonaden mit anderen Geschmacksrichtungen vergleicht, fällt auf, dass sie meist einen höheren Zucker- und damit Energiegehalt haben. So auch bei der Brazil-Limo. Der Kaloriengehalt liegt mit 44 kcal/100 ml leicht oberhalb der Cola-Grenze. Deswegen kann die Brause nur als Genussmittel empfohlen werden. Aber Citrus-Limonaden haben meist noch einen großen Vorteil, und der funktioniert mit der Vita Brazil auch sehr gut: Gerade auch bei der Hitze und dem erhöhten Trinkaufkommen verdünne ich die Limos gern 1:3 mit Sprudelwasser (also ein Teil Limo, drei Teile Sprudel). Das ergibt ein erfrischendes, durstlöschendes Getränk, das in seiner eigenen Geschmacksrichtung eine Bereicherung des sonstigen Angebotes darstellt.
Schlagwort: Vita Cola
Süßer Ossi
Es gibt sie wohl schon seit 1958, die Grundstoffe kommen nach wie vor aus Miltitz, mittlerweile einem Stadtteil von Leipzig. Abgefüllt wird sie in Schmalkalden. Dabei ist die heute zu besprechende Cola eher ein neuzeitliches Produkt. Verwirrung komplett? Na, dann wollen wir mal auflösen.
Das namensgebende Original gibt es seit 1958 und wurde in der DDR entwickelt. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von parallelen Produkten aus dem gleichen Hause. Die Ursprungscola kann ich ja irgendwann mal auseinander nehmen, wenn ich bei den zusätzlich aromatisierten Koffeingetränken angekommen bin, hat sie doch ein ausgesprochenes Zitrusaroma. Aber es gibt sie mittlerweile auch ohne: Vita Cola Pur.
Die etikettierte Zusammensetzung entspricht den anderen üblichen Verdächtigen: natürliches Mineralwasser, Zucker, Kohlensäure, E150d, Phosphor- und Citronensäure, Koffein und natürliche Aromen. Entsprechend ist der für eine Cola typische Geschmack. Aber diese Cola hebt sich aus der breiten Masse doch etwas heraus: Es ist die süßeste der bisher getesteten Vertreter, was sich auch aus dem bisher höchsten Kaloriengehalt (46 kcal/100 ml – üblich sind 42 kcal/100 ml) ablesen lässt.
Wer also ein wenig auf seine Energiezufuhr achten will oder sollte, dem gilt hier eine kleine Vorsicht. Wobei die große Vorsicht ganz grundsätzlich gilt, aber das dürfte ja klar sein und für alle Colagetränke gelten. Zuckerfreie Sorten werde ich übrigens nicht besprechen. Die sind doch einfach nur eklig.