Zwei Pfannen für ein Bratgericht zu verwenden, kann mehrere Ursachen haben. Zum einen kann es an den Zutaten liegen, von denen man nicht weiß, wie schnell sie den richtigen Gargrad erreicht haben und sie deswegen nicht in eine Pfanne schmeißen will. Zum anderen kann es an den unterschiedlichen (Koch-)Eigenschaften der Pfannen liegen, die je nach dem gewünschten Ergebnis eingesetzt werden.
Im konkreten Fall liegt wohl eher letzteres vor, wobei eine gut ausgestattete Küche hier auch nur mit einer Pfanne auskommen würde. Ein schönes Kalbsschnitzel wird zum Zwecke der schonenden mechanischen Bearbeitung in einen stabilien Gefrierbeutel gesteckt und eine gut in der Hand liegende und durchaus auch schwere Pfanne wird ergriffen.
Mit dem flachen Pfannenboden wird jetzt durch geschicktes Draufhauen das Schnitzel plattiert und in eine gleichmäßige Starke gebracht. Meist wird es dadurch etwas breiter, was durchaus gewünscht ist.
Das machen wir dann auch mit dem zweiten Exemplar. Dann werden potenziell lose Teile abgeschnitten, das ganze etwas in Form gebracht und dann der Länge nach gedrittelt, aber so, dass oben ca. 1 cm breit zusammen bleibt. Aus den drei herunter hängenden Fleischteilen wird dann ein Zopf geformt, bei zwei Schnitzeln natürlich zwei Zöpfe.
Die abgeschnittenen Stücke kommen später mit in die Pfanne, als kleine Nascherei für den Koch. Die Zöpfe und die Abschnitte werden gesalzen und gepfeffert sowie nach Wunsch auch anderweitig gewürzt.
Auf dem Herd wird mittlerweile eine Pfanne heiß, in der ein Stückchen Butter zergeht.
Bei nicht all zu großer Hitze werden dann die Fleischstücke in der Pfanne gebraten.
Spätestens beim Umdrehen werden wir merken, dass es gut gewesen wäre, die Zöpfe unten mit etwas Küchengarn oder einem Zahnstocher zu fixieren. Das sollte das aufdröseln der Flechtkunst verhindern.
Nebenher richtet man einen Teller zum Beispiel mit Feldsalat, ein paar Tomatenspalten und einem passenden Dressing her; hier sind der Phantasie oder dem persönlichen Geschmack kaum Grenzen gesetzt.
Dem Geschehen in der Pfanne habe ich zum Schluss noch ein paar Tropfen Sojasoße beigegeben, auch, um dem Fleisch eine angenehme Farbe, aber auch etwas mehr Würze zu geben. Das ganze wird auf dem Salat angerichtet.
Die flüssigen Reste aus der Pfanne kann man noch über dem Fleisch verteilen. Guten Appetit. Mal was anderes, auch für’s Auge.