Keine Angst, mir ist nicht die Rechtschreibung ausgegangen, es ist nur ein Wortspiel. Sozusagen eine ökonomische Zusammenziehung der Formulierung “Lamm auf einem Steg”. Und der “Steg” besteht aus den Möhren, wer hätte das gedacht?
Kommen wir aber erstmal zum Lamm. Der Supermarkt meines Vertrauens offerierte kleine handliche Stücke des Lammes Hüfte. die mich an- und fast von selbst in den Einkaufswagen sprang. Nun wurde zubereitet. Laut Packung empfehlen sich jeweils ca. 7 Minuten von beiden Seiten bei mittlerer Hitze. Da dachte ich mir: ‘Fang doch mal mit einer richtig heißen Pfanne an.’ Schnell wurde die eine Seite angebräunt.
Auch die zweite Seite bekam etwas volle Hitze, die aber schnell heruntergeregelt und auf mittlere Stärke eingepegelt wurde. Das hat den Vorteil, dass Butter, die man mit in die Pfanne gibt, nicht mehr verbrennt. Außerdem kommen ein paar längst geviertelte Möhren essangenehm in der Länge geteilt mit hinzu.
Beim Blick durch das Gewürzregal drängten sich ein paar Krümel Zucker auf, die nur über die Möhren kamen. Pfeffer und ein Gewürzsalz mit Rosmarin ergänzten die Aromen in der Pfanne.
Das Fleisch wird (fast) nach Vorschrift gegart (bleibt also bei mittlerer Hitze noch etwas über 10 Minuten in der Pfanne), die Möhren nebenher durch die entstehenden Säfte geschwenkt. Das braucht Zeit, in der man gelangweilt an der Pfanne stehen kann. Oder man baut aus den Möhren einen Steg.
Am Ende soll das Fleischstück noch ein wenig ruhen. Damit es nicht mehr direkten Kontakt mit der Pfanne hat, kommt es einfach auf den Steg, das Lammsteg war geboren.
Da ist die Pfanne aber auch schon von der heißen Platte genommen. Die Zeit des Anrichtens ist gekommen. Daz wird zuerst ein weißer Teller gepfeffert, dann das Fleisch sowie die Möhren auf diesem drappiert.
Etwas Grünzeug wäre sicher nicht schlecht. So als Farbtupferl. Es war aber keins da. Und das Fleur del Sel, dass noch über das Fleisch kam, brachte auch keine Besserung. Nur mit einem bisschen Rosa kann das Gericht noch aufwarten.
Was fehlt? Ein schönes Stück Weißbrot zum Soße aufnehmen. Etwas bekommt man davon zwar mit dem Fleisch und den Möhren aufgenommen, aber es bleibt doch noch was auf dem Teller. Wozu hat der Mensch schließlich eine Zunge …
2 Gedanken zu „Lammsteg auf Möhre“
Kommentare sind geschlossen.
Die gegarte Hüfte sieht lecker aus! Schön medium. Wie wäre es mit einem Rezepttitel „Lamm-Möhren-Steg“? Oder sogar „Lamm ste(g)ht auf Möhre“? Und Teller schleckt man nicht mit der Zunge ab, kein gutes Benehmen gelernt? 🙂 Aber da hat jeder so seine Erziehung, meine frühere Lebensgefährtin trank auch immer Braten- und sogar Salatsaucenreste direkt vom Teller, indem sie ihn einfach an den Mund führte und einfach direkt vom Teller die Reste trank. 😉
Wenn denn der Tellerinhalt noch so flüssig ist, dass er aus eigener Kraft fließen kann, dann mache ich es genauso. Allerdings nur, wenn ich allein esse. 😉 Beim Teller-Ablecken bekleckere ich mich immer, also lass ich es im Allgemeinen. Aber bevor ich die Bude auf den Kopf stelle nach einem Soßenaufditscher, versuche ich irgendwie die Soßen in mich hinein zu retten. 😉