Nicht immer ist dem Koch gegeben, alle Zutaten für eine bestimmte Zubereitungsform im Haus zu haben. Für klassische Curry-Gerichte – laut Dosenaufschrift – scheint zwingend Kokosmilch zur Verwendung zu kommen. Aber, wer sagt denn, dass ich ein klassisches Curry-Gericht zubereiten will, nur weil ich die Curry-Paste, die seit einiger Zeit meine Küche verziert, endlich mal verwenden möchte.
Auch diesmal kommt wieder eine bedeckelte Pfanne zum Einsatz. Vermutlich würde auch ein Topf diese Aufgabe erfüllen, aber da müsste man zumindest den ersten Schritt in zwei Schichten absolvieren: das Anbraten des Fleisches:
Dazu kam in die sehr heiße Pfanne ein passend hitzebeständiges Öl und dann das gewürfelte Fleisch. Wenn der Kollege Maillard hinreichend intensiv gewirkt hat, geht’s mit ein bisschen weniger Hitze weiter. Diesmal habe ich die Schalotten nicht vergessen.
Die werden schön durchgeschwenkt und dürfen auch ein wenig Farbe annehmen. Zur weiteren Entwicklung des Gerichtes habe ich mir für ein paar gewürfelte Wurzeln der Petersilie entschieden.
Durchschwenken ist auch hier angesagt, etwas anbraten können die Wurzelpetersilienwürfel schon. Anschließend kommt die Currypaste zum Einsatz.
Das sollen etwa 50 g sein. Oder ein Achtel des Doseninhalts. Ich fürchte, die nächsten sieben Gerichte, die ich esse und dann auch hier veröffentliche, werden Curry-Gerichte sein. 😉
Da mir das ganze doch etwas trocken erschien und noch keine ausreichende Flüssigkeitsquelle in Sicht war (Kokosmilch hatte ich ja keine im Haus), entschloss ich mich, auf eine in dem Zusammenhang bewährte Zutat zurückzugreifen:
Ein paar gewürfelte Tomaten wurden mit ins Gericht geschwenkt, dass sich alles auf’s vortrefflichste mische und auch etwas Flüssigkeit ergebe. Das geht natürlich nicht ohne Deckel, einer Spur Salz und geringer Hitze unter der Pfanne.
Das könnte dann so aussehen. Nun heißt es mal wieder abwarten und gucken. Man kann aber auch was anderes nebenher machen. Reis kochen zum Beispiel. Oder den Geschirrspüler ausräumen.
Ta taaa. Wobei ich zugeben muss, mit einer Espresso-Tasse voll Wasser nachgeholfen zu haben. Was aber auch nicht weiter stört, da alles sehr aromatisch ist. Ein wenig verkochte sich das auch noch im weiteren Verlauf.
Mal im fertigen Curry tief in die Pfanne gekrochen. 😉 Schön schlotzig, wie ich es mag. Da kann man dann ein Brot zu essen oder den weiter oben erwähnten Reis. Für diejenigen, die lieber Pasta als Reis essen noch ein Tipp: Risi oder Risoni. Manchmal werden sie auch als Kritharaki bezeichnet.
Stellt sich abschließend noch die Frage, welche Art von Fleisch verträgt das Curry und die recht vage zu planende Zubereitungszeit, ohne fest oder trocken oder fasrig oder mürbe zu werden? Es ist mager, gut durchtrainiert und war für das Schwein, das es trug, lebensnotwendig: Das Herz. Gerade auch für Anfänger auf dem Schmorgerichtegebiet ist das Schweineherz ein sehr dankbares Fleisch, weil es sehr unterschiedliche Gar- und Warmhaltezeiten wunderbar verträgt. Das gilt übrigens auch für Geflügelherzen. Bei Rinderherz habe ich noch keine Erfahrung.
3 Gedanken zu „Curry mit viel Herz zubereitet – und Sellerie, Schalotten sowie Tomaten“
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Da hast Du ja richtig mit Herz gekocht. 🙂 Sehr schönes Innereiengericht. Warum wird so ein Produkt wie Schweineherz so verfemt? Currypaste – war das etwa Thai-Curry-Paste? Soll mit Kokosnussmilch verwendet werden, weil diese im Gegensatz zu Milch nicht gerinnt. Es geht aber auch andere Flüssigkeit. Wobei ich bei der Verwendung der Espressotasse eine halbe Tasse Espresso hinzugegeben hätte. Passt auch. Und Sellerie war dies ja nicht, wie in der Überschrift genannt, sondern Petersilienwurzeln. Fotos wieder Smartphone? 😀
Gut, dass Du fragst: Auf der Dose steht Panang Curry Paste und kommt aus Thailand. Es ist aber auch nicht einfach “Rotes Curry”, das habe ich in gleicher Aufmachung auch noch da und es ist anders…
Mit dem Sellerie hast Du natürlich recht. Wie auch mit dem Smartphone. 😉
Beim Espresso fällt mir nur ein alter Witz zu ein. Der ist zwar in den Begriffen nicht so ganz genau, aber da müssen die Perfektionisten mal durch *andieNasefass*.
Der Espresso ist natürlich bekannt, wenn man ihn bestellt, weiß man, was kommt. Und wer mehr will, nimmt einen doppelten. Wer weniger möchte, kann einen kleinen Espresso bestellen, oder einen Ristretto. Und wer einen kleinen Ristretto bestellt, muss aufpassen, dass er nicht nur eine schmutzige Tasse bekommt.
PS: Gib Deinen „Ähnlichen Beiträgen“ mal ein Rezeptfoto mit. Sieht besser aus und liest sich besser. 😀