Reste gibt es immer mal und wenn man sich die Küchen der Regionen so ansieht, findet man meist auch ein Gericht, das wunderbar zur Resteverwertung geeignet ist. Soljanka, Chop Suey, Hackbraten, oder auch die italienische Frittata, wenn man so will ein mit den kleingeschnittenen Resten gefülltes Omelett.
Neulich blieb mal etwas Kartoffelbrei übrig. Da kann man auch mal überlegen, was daraus wird. Man könnte – ganz edel – Herzoginnenkartoffeln draus machen, oder Kroketten (der Besitz einer Fritteuse mal vorausgesetzt). Die Stampfkartoffeln waren mit Milch, Butter und geschmorten Zwiebeln zubereitet, da wollte ich die Zweitverwertung testweise erstmal einfach halten.
In die kalten Kartoffeln wurde einfach nur ein rohes Ei eingerührt. Alles wurde ordentlich vermengt und dann in eine leicht gefettete Pfanne gegeben.
In der Pfanne habe ich es überall halbwegs gleich dick gedrückt. In gewissem Sinn haben wir es fast mit einem sehr fluffigen Rösti zu tun. So ein Zwischending zwischen Rösti und Kaiserschmarrn. Entsprechend schwierig ist das Umdrehen.
Da hilft es, sich Zeit zu lassen und den Rand des Pfanneninhaltes genau zu beobachten. Da die Masse so zart ist, dass man sie nicht anheben kann, ohne etwas abzureißen, muss man eben genau gucken.
Irgendwann nach einigen Minuten sieht man, das sich der Boden vermutlich gut gebräunt hat. Und wenn alles gut in der Pfanne (als ein Stück!) hin und her rutscht, kann es mal mit einem schönen Überschwung wenden. Oder es zumindest versuchen.
Nicht ganz geklappt, aber fast. 😉 Nun wird die andere Seite gebräunt. Und dann dreht es sich auch einfacher um.
Und schon hat man eine schöne leichte fluffige Kartoffelspeise. Vermutlich hätte man – so vorhanden – auch noch ein bisschen gekochtes Gemüse einarbeiten können. Oder ein paar Schinkenwürfel. Oder, oder, oder.
6 Gedanken zu „Ich hab’ da mal was übrig“
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Ein Rösti ist das nicht, da sind die Schweizer sehr eigen, Rösti werden nur aus geriebenen rohen oder gekochten Kartoffeln und Salz und Pfeffer zubereitet. Nicht jedoch mit Ei.
Ja, okey. Ich habe mich nicht korrekt ausgedrückt. Es erinnerte eben nur ein wenig daran, ist aber keins. Deswegen ja auch noch der Satz mit dem “Zwischending”.
Ich habe einmal einen Pfannkuchen gewendet, vorausgesetzt, es ist nicht viel Öl in der Pfanne, indem ich einen großen Teller auf den Pfannkuchen legte und die Pfanne wendete. Dann habe ich wieder Öl in die Pfanne gegeben und den Pfannkuchen mit der ungebackenen Seite wieder in die Pfanne gleiten lassen.
Für die Pfanne habe ich eigentlich einen Topfdeckel, der etwas kleiner ist als die Öffnung, aber größer als der Boden. Damit wende ich immer meine Röstis (also die, die auch wirklich so heißen dürfen). Hier habe ich es mal wieder frei Hand probiert, das Ergebnis ist offensichtlich. Das Bratstück war eben doch fluffiger als gedacht.
Mit dem Deckel arbeite ich auch so, wie du es beschreibst, allerdings ziehe ich aus geschmacklichen Gründen Butter als Bratfett bei nicht zu heiß zu bratenden Sachen vor.
Und Du hast wie immer wieder viele Möglichkeiten, wie der Kartoffelpfannkuchen noch zubereitet werden kann. Oder, oder, oder. 🙂
Da muss eben der Leser auch mal etwas Phantasie walten lassen. Ich kann nur Anregungen geben.
Man soll ja nicht immer nur stoisch irgendwelche Rezepte nachkochen.