KW2 – Es grünt so grün …

Es ist wohl Grünkohlzeit. Jedenfalls kam mein derzeitiges Lieblingsrestaurant mit einigen Grünkohlgerichten aus der Jahreswechselpause zurück und da musste ich gleich mal probieren. Ganz klassisch, aber auch recht fein zubereitet, kam es daher.
Grünkohl, Kassler, KnackwurstEine ordentliche Portion Grünkohl mit Dekotomaten, eine Knackwurst und etwas Kasseler. Ein Klecks Senf war auch noch mit dabei, der zwar wunderbar ergänzte, aber auch nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Die Knackwurst war wirklich sehr gut, da hätten mich u.U. Bezugsmöglichkeiten und ehrlich gesagt auch die Erwärmmethode interessiert. Ich fand die Wurst – so wie sie auf dem Teller war – genial. Auch das Kasseler war handwerklich gut hergestellt, saftig, würzig und wunderbar passend zur nordischen Palme. Ich habe es wirklich sehr genossen.
Und, bevor noch einer kommt, dass das Gericht so doch sicher nicht vollständig war, dem sei recht gegeben. Da stand noch ein kleiner Teller daneben:
Grünkohl, Knackwurst, Kassler, BratkartoffelnEin paar schöne Bratkartoffeln gab es nämlich auch noch. Und, ganz ehrlich: zur Befriedigung lukullischer Genüsse hätten diese Bratkartoffeln auch völlig gereicht.
So muss BratkartoffelSo müssen Bratkartoffeln! Schön mit Röstaromen, ein paar Speckwürfeln und ordentlich Geschmack. Leider habe ich neulich mal in einem Kommentar den Eindruck erweckt, die im dortigen Artikel abgebildeten Bratkartoffeln sähen gut aus. Ich muss das korrigieren. Als Pfannengericht war das, was ich dort positiv kommentierte, wirklich nicht schlecht, als Bratkartoffelgericht eigentlich eine Katastrophe, da die dortigen Erdäpfel, wie auch alles andere, sowas von keine Bratspuren aufwiesen, dass das eigentlich nicht wirklich brattypisch geschmeckt haben kann. Wer die Kartoffelscheiben (oder auch Würfel oder anders geformte Teile) in der Pfanne nur erwärmt, aber nicht brät, erhält eben keine Bratkartoffeln. Aber es scheint Leute mit Vorlieben von in der Pfanne erwärmten, aber nicht gebratenen Gerichten zu geben.
So, ich beruhige mich wieder, genieße nochmal im Rückblick diese schönen Bratkartoffeln des heutigen Mittags und wünsche mir immer wieder solche leckeren, knusprigen, aromatischen, … Erdäpfel wie hier abgebildet. Amen.

5 Gedanken zu „KW2 – Es grünt so grün …“

  1. Dass aktuell Grünkohl-Saison ist war mir gar nicht bewusst gewesen, aber du hast Recht: diese geht von September bis März. Bei mir ist es leider schon lange her(ca. 10 Jahre) dass ich mit Grünkohl gekocht habe, z.B. hier oder hier. Muss mal die Augen offen halten, ob ich irgendwo frischen Grünkohl kaufen kann, aber notfalls tut es natürlich auch die TK-Variante.
    Das von dir vorgestellte Gericht mit Kasseler und Mettenden ist natürlich der Klassiker unter den Grünkohl-Gerichten schlechthin. In Norddeutschland nennt man das glaube ich „Grünkohl mit Pinkel“, wobei Pinkel die Wurst bezeichnet. Mich stört nur auf den ersten Blick die ganze Flüssigkeit die sich da mit dem Grünkohl auf dem Teller befindet. Mir hat man mal beigebracht dass man z.B. Haferflocken in den Grünkohl streut um diese unnötige „Sauce“ zu binden. Aber Hauptsache ist natürlich dass es geschmeckt hat.
    Zum Thema Bratkartoffeln: Röstaromen sind bei Bratkartoffeln natürlich besonders wichtig. Wenn man so etwas zu Hause kocht stellt sich ja häufig zuerst die Frage: Rohe Kartoffeln oder Pellkartoffeln? Bei rohen Kartoffeln sollte man diese nach dem Schälen einige Zeit in Wasser legen, das entzieht ihnen ein wenig die Stärke und macht sie beim Braten deutlich knuspriger. Pellkartoffeln haben dagegen eher das Problem dass sie dazu neigen beim Braten etwas zu zerfallen – vor allem in Scheibenform. Die Variante die man bei deinem Grünkohl-Gericht serviert hat sieht aber eindeutig sehr gut aus.
    Danke auf jeden Fall für die Inspiration, ich glaube ich sollte auch mal wieder etwas mit Grünkohl zubereiten. Mal schauen ob ich ihn auf einer Pizza oder einem überbackenen Nudelauflauf verwenden kann…. 😋

    1. Pinkel ist aber nicht irgendeine Wurst, sondern etwas grobes fettiges mit Hafergrütze drin. Wenn die zum Reifen aufgehangen werden, fangen die an zu tropfen, was die Grundlage für ihren Namen bildet. So eine Wurst war das hier nicht. Sie ging eher in Richtung Mettende, die ja auch recht typisch als Beilage sind. Sie war gut geräuchert und eher fleischlich als fettig, aber auch nicht trocken, sondern schön prall. Das erste Anstechen versorgte mein Oberhemd mit einigen Spritzern. 😉
      Das mit Haferflocken im Grünkohl wäre mir neu, ich sehe da eher die Kartoffeln – klein gewürfelt – mit gekocht. Die nehmen die Soße auch auf. Aber ich glaube, dass derartige Maßnahmen eher zu mehr Schlotzigkeit führen würden, die ich hier nicht erwarten würde. Zumal mir das mit der Flüssigkeit bei Spinat auch regelmäßig passiert. Vielleicht ist es auch die mitzukochende Grützwurst, der derartiges aufnimmt.
      Bratkartoffeln: Wenn aus Pellkartoffeln, dann vom Vortag. Die Lagerung der gekochten Kartoffeln macht was mit der Stärke in ihnen, so dass sie nicht so leicht zerfallen. Außerdem sollte man sich beim Fischbraten ein Vorbild nehmen: erst auf einer Seite gut anbraten und nur einmal umdrehen. Ich glaube, oft werden viel zu viele Kartoffeln in die Pfanne gegeben und einfach zu viel darin rumgerührt. Bratkartoffeln sind kein Risotto. Und: Speck und Zwiebeln kommen erst zum Ende hin mit in die Pfanne.
      Aus Faulheit mache ich Bratkartoffeln auch gern aus rohen Kartoffeln, wobei ich das Wässern entbehrlich finde. Ich gare sie erst mit milder Hitze unterm Deckel vor und knuspere sie zum Ende hin dann mit etwas mehr Hitze nach. Klappt auch.

      1. Ich muss zugeben dass ich noch nie „Pinkel“ probiert habe. 🤷‍♂️ Bei uns zu Hause wurde Grünkohl mit Mettwurst und/oder Bauchfleisch und natürlich Kasseler serviert. Dazu Kartoffeln oder Kartoffelstampf, allerdings nicht im Grünkohl verarbeitet, sondern extra als Sättigungsbeilage.
        Alternativ eignet sich dieses Gemüse mit Zwiebel und Knobi angebraten aber auch wunderbar als Beilage zu z.B. Gänsebraten bzw. -keulen als Alternative zu Rotkohl.
        Bei den Bratkartoffeln ist es wie bei so vielen Speisen: Jeder hat da seine eignen Tricks und Kniffe, so lange das Ergebnis schmeckt kann es ja egal sein wie an es zubereitet hat. 😇 Aber das mit Pellkartoffeln habe ich auch schon gehört und gelesen. Probiert habe ich das noch nie, da ich seltenst Pellkartoffeln übrig habe und mir deswegen nicht extra welche kochen würde.
        Aber vielleicht sollte ich es einfach mal wieder versuchen, ist ja eigentlich schnell gemacht – meine letzten selbst gemachten Bratkartoffeln sind ja auch schon wieder fast ein Jahr her. Nur dieses Mal natürlich in Scheiben, nicht in Würfeln und mit Pellkartoffeln vom Vortag. 😊

        1. Bei uns zu Hause gab es keinen Grünkohl. Ich bin zwar auch eine Norddeutsche Pflanze, aber eben eine Nordostdeutsche und da gab es keinen Grünkohl, soweit ich mich erinnere. Auf den Feldern, wo im Nordwesten Grünkohl stand, stand im Nordosten Rosenkohl. Würde ich mal behaupten.
          Das mit den Kartoffelscheiben habe ich sowieso nie verstanden. Die machen doch nur wirklich sinn, wenn mann Auflauf macht. Bratkartoffeln gibt es doch in jeder Form. Wobei bei Scheiben ggf. die knusprige Hülle mehr ist als bei Würfeln (alte Geometrieerkenntnis: von allen Quadern gleichen Volumens hat der Würfel die geringste Oberfläche, also die gewürfelte Bratkartoffel den geringsten Knusperanteil. 😉
          Und bei denjenigen, die Bratkartoffeln wirklich gut können, lohnt es sich, am Vortag extra Kartoffeln zu kochen. Ansonsten … Naja, die einfache Variante reicht auch und macht satt. 😉

          1. Grünkohl habe ich erst als Erwachsener zu schätzen gelernt, als Kind hätte ich es bestimmt abgelehnt. 😉
            Ich denke bei der Zubereitung von Bratkartoffeln ist es – wie bei so vielen Dingen – auch eine Frage der Erfahrung. Je öfter man es macht, desto besser wird man.
            Bei Scheiben ist die Zubereitung – so zumindest meine Theorie – homogener und sie lassen sich leichter von einer Seite auf die anderen Wenden damit sie von beiden Seiten leicht knusprig werden. Wobei wir sie natürlich jede nur ein Mal wenden müssen. Bei unregelmäßig geschnittenen Kartoffelwürfeln würde das schwieriger und man hätte ggf. mehrere Flächen die man knusprig anbraten muss.
            Aber das ist natürlich alles nur Theorie, ich werde es bei Gelegenheit aber mal ausprobieren und dann natürlich in meinem Blog berichten. 😎

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