Hack, Mett, Knoblauchjoghurt und eine kleine, coole Reise

Im Dunstkreis der Diskussion um den Milch-Begriff für Kuh, Hafer oder Scheuer möchte ich auch um eine eindeutige Bezeichnung rund um gehacktes Fleisch als Brotbelag bitten. Diese Appell geht aber weniger an die Hersteller und Abfüller sondern eher an die Verzehrer. Aktueller Anlass ist eine „Frische Mettwurst“ eines bekannten Fleischverwursters, wo der Name ein Widerspruch in sich ist. Alle Produkte und Aufstriche mit Mett im Namen sind nicht frisch. Einzig, wenn man den Frische-Begriff wie die Hersteller von Sanitärreinigern nutzt, die uns erfolgreich eingeimpft haben, dass frisch und sauber nach Zitrone riechen muss. In der „Frische Mettwurst“ sind immerhin 4 (in Worten: vier) Säuren enthalten, was sich trotz Endstellung in der Zutatenliste geschmacklich auswirkt. Wenn sich nicht der in dem Produkt enthaltene Kümmel noch ein wenig in den Vordergrund gedrängt hätte, ein eher aromenarmes Essen.

Vermutlich ist diese wie auch das, was unter dem Namen „Zwiebelmettwurst“ vertrieben wird, mal als Ersatzprodukt für frischen Hackepeter entstanden. Damit teilt sie das Schicksal vieler, auch aktueller Ersatzprodukte, dass sie das jeweilige Original eher parodieren als an seine Qualität herankommen. Apropos Ironie der Geschichte. Der Verwurster betreibt auch eigene Filialen zum Vertrieb, in denen es Brötchen mit Hackepeter gibt … Schon mal  besser als jedes Mett, aber das Hackepeter meines Lieblingsfleischers ist trotzdem besser. Nur muss man das selbst beschmieren. Irgendwas ist ja immer.

Tzatziki

Endlich habe ich es geschafft. Ich mag ja die Kombination mit Kartoffeln, vor allem dann, wenn ein halbwegs echtes Gyros nicht erreichbar ist. Ich habe zwar auch mal wieder ein „Schweinegeschnetzeltes, nach Gyrosart gewürzt“ probiert, dass meist unter dem irreführenden Namen „Pfannengyros“ verkauft wird. Schade um das Tzatziki. Das war nämlich relativ genießbar. Für das, was es sonst noch so in den Kühlregalen unter diesem Namen zu kaufen gibt, genauo irreführend. Da fehlen nur noch Pommes aus Kartoffelflocken und Zwiebeln, geformt aus gestrecktem Zwiebelmus, und das Bild wäre perfekt. 

Kartoffelspalten mit TzatzikiDeswegen ganz aufs einfache reduziert: Die Kartoffelspalten sind selbst gemacht, aus der rohen, geschälten Kartoffel und vor dem Aufenthalt im Heißluftofen mit einer Mischung aus Öl, Salz, Pfeffer, Paprika und Rosmarin benetzt. Die Zutaten habe ich einfach in der Glasschüssel vermischt und dann die Spalten dazugegeben. Dann wurde alles gut mit einem Silikonpinsel durchgearbeitet und dann für 30 Minuten bei 170°C gebacken. Fertig. Das Tzatziki wurde entdeckelt und dazu gestellt. Irgendwo fand sich auch noch eine saubere Gabel. 

TzatzikiImmerhin 30% Joghurt und 30% Gurken waren im Tzatziki, Knoblauch und Olivenöl waren auch dabei. Aber auch Milchpulver und andere Streckmittel. Nicht optimal, aber von allen erblickten immer noch die beste Mischung. 

KartoffelspaltenDie Kartoffeln waren wirklich lecker … Sicher, statt des Rosmarin-Pulvers wären ein paar Nadeln direkt vom Strauch besser gewesen. Aber für’s Salz habe ich ja auch keine eigene Saline. 

Sonntagmittag

Da gab es mal wieder einen kleinen schönen Ausflug mit angenehmer Begleitung. Nun war das Wetter am Sonntag so richtig passend für einen Novembertag. Grau in grau mit grau und mehr oder weniger intensiven Nieselregen. Aber wir sind gut durch die Landschaft gekommen, habe einige Kraniche und etwas Wildbret gesehen und landeten unweit des Oderhaffs in einer gastlichen Stätte mit Veranstaltungsraum inkl. kleiner Bühne, großem Tresen und dezenter Kühle, letzteres schien Konzept zu sein, vielleicht auch signature concept. Aber ein heißer Tee brachte die durch das gut beheizte Auto nicht ermatteten Körperkräfte schnell wieder zurück. 

Geflügelleber mit Zwiebel, Apfel, Kartoffelstampf und SalatbouquetHeiteres Gerichteraten? Mein Gegenüber vermutete Reis in den Halbkugeln, aber es war Kartoffelstampf. Unter den angerösteten Zwiebeln fanden sich ein paar Stücke Apfel und Geflügelleber. Der dressingfreie Grünkram wurde vom Mais befreit und war sehr erfrischend. 

Geflügelleber mit Zwiebel, Apfel, Kartoffelstampf und SalatbouquetVon Gegenüber wurde mir noch ein Stück Filet, das als Medaillon auf der Karte stand, rüber geschoben. Dabei stellte ich ein übergreifendes Gesamtkonzept zwischen den Gerichten fest: Die sehr umsichtige Küche hat alles dafür getan, damit sich die Gäste auf keinen Fall die Zunge an irgendwas verbrennen oder verbrühen (der Tee war die Ausnahme). Ebenso wurde etwas für die Fitness getan und für die gesunde Ernährung. Die Kaumuskeln wurden gut und ausdauernd gebraucht. Wobei die Stampfkartoffeln an sich nicht schlecht waren, aber auch hier schwang eine Note des aufgewärmten, aber nicht unnötig erhitzten mit. Das Stückchen Schweinefilet erwies sich als tottot, übergart und damit alles andere als zart. Dabei wirkte es, wenn man es entlang der Faser auseinander teilte, gleichzeitig feucht und strohig. Auch eine Kunst, das so hinzubekommen. Vor lauter Ichweißnichtwieichesbezeichnensoll habe ich nicht mal mein abschließendes Käffchen getrunken. Das soll auch was heißen.

Süßspeise

Die gab es nicht nach dem Sonntagmittag sondern bereits am Sonnabend. Das komische ist, dass sie nicht wie eine Süßspeise daherkommt. Aber fast 20% Zucker im Becher, das kann nur eine Süßspeise sein, oder?

Rotkrautsalat in einem PlastebecherRotkrautsalat im Plastebecher. Wie andere Krautsalate auch gern mal versteckte Zuckerbomben und im konkreten Fall gar nicht mal so lecker. Wobei ich das vom gleichen Hersteller schon mal besser hatte. 

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