Wobei “unerhört” als Empörungswort gemeint ist. Von bestimmten Wochenendaktivitäten hoffe ich mal, dass sie erhört bzw. gehört worden sind. Aber das gehört nicht hierher. Es war ein arbeitsreiches Wochenende, das wenig Platz für große Kulinarik bot. Wobei das auch wieder nicht stimmt. Ich verheddere mich da gerade gedanklich.
Nein, ich steige nicht in die Safranproduktion ein. Obwohl …
Auch wenn sie eine gewisse Ähnlichkeit mit den Krokussen haben, die man gemeinhin als Quellen für Safran anerkennt, standen die hier abgebildeten eher “nur” schick in der Gegend rum. Die rechts im Hintergrund auf dem unteren Bild unscharf zu sehenden sind übrigens die auf die obigen Bild. Beides hat mit meiner Samstagstätigkeit zu tun, aber eher nur geografisch, da besagte Beschäftigung vermutlich so ca. 50-100 m neben diesen Krokussen stattfand. Und da dies alles auch in die davorliegenden Wochentage ausstrahlte, habe ich die Idee für eine kleine kulinarische Frechheit auf die kommende Woche verschoben …
Der Sonntagmittag brachte klassisches, mit einem kleinen Touch Finesse. Aber erstmal etwas leichtes, kleines vorneweg.
Irgendwie war mir nach einem kleinen warmen Süppchen. Das ist eine klassische Doppelte Kraftbrühe, allerdings aus Wild. Mit wildem Wurzelwerk und wildem Eierstich. 😉 Sieht gut aus, schmeckt gut, tut gut. Und bereitet einen auf das kommende vor. Und das es dieser Vorbereitung bedurfte, hatte ich nicht mal geahnt.
Weil es irgendwie am Größenvergleich fehlt. Die Stampfkartoffeln waren übrigens mit einem Eiskugeldingens portioniert …
Worauf ich hinaus will: Die Roulade war riesig. Vermutlich, weil es auch die letzte war, die sie noch hatten – wie ich später mitbekam. Die “normalgroßen” sind wohl eher verkauft worden. Wenn ich die Gästinnen betrachte (so im Nachhinein), die sich auch für die Roulade interessiert hatten, und diese eine “Damenportion” bestellt hätten, hätte man diese Roulade gut teilen können und es wäre für beide eine ausreichende Portion gewesen.
Aber lecker war sie. Auch der Rotkohl, mal nicht mit Äpfeln, sondern mit Himbeeren, war auch sehr schön. Vom Kartoffelpüree und der Soße ganz zu schweigen. Wenngleich … ein wenig Jammern auf hohem Niveau muss aber doch sein. Eine langsamere Garung der Roulade hätte ihr vermutlich gut getan. Aber gut, dass hinreichend viel Soße auf dem Teller war, so war es dann doch gut. Die Roulade war übrigens klassisch gefüllt. Ob jetzt die Zwiebeln, der Speck und die Gurke bio waren, kann ich nicht sagen, das Fleisch war es nach Auskunft des Service aber. Und auch noch regional. Ich habe mal auf der (Land-)Karte nachgemessen. Zwischen diesem Teller und dem Stall liegen Luftlinie ca. 6-7 km. Das muss auch erstmal jemand nachmachen. Dazu Gemüse der Saison. Was will man mehr?! Naja, insgesamt vielleicht etwas weniger … Aber kann es Gutes zu viel geben?
11 Gedanken zu „KW10 – Unerhört, unvernünftig, aber gut“
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Bei Sauce gibt es aus meiner Sicht zwei Faktoren: Die Konsistenz und die ausgewogenheit der Menge. Sauce sollte ein wenig dickflüssig sein und nicht zu wässerig, denn das ist meist ein Zeichen dass sie gut eingekocht ist und somit viel Geschmack ohne Geschmacksverstärker bietet. Bei Schmorgerichten wie Roulade ist das glücklicherweise einfach realisierbar. 🙂 Auf der anderen Seite sollte das eigentliche Gericht auch nicht in der Menge der Sauce “ertränkt” werden. Ein paar Mal habe ich es schon erlebt dass man versucht hat die geringe Menge an anderen Komponenten durch viel Sauce kompensiert hat. Aber nichts davon trifft bei deiner Roulade hier zu. Sieht wirklich lecker aus, auch wenn sich mir der Sinn der Kirschtomaten nicht ganz erschließt – abgesehen vielleicht von Dekoration. 😉
Die Tomaten kommen direkt von der DEHOGA-Regionalvertretung. Die gibt es in jedem hiesigen Restaurant mit auf den Teller. Guck dir die Bilder aus den Restaurants an, die sind (fast) überall mit drauf. 😉
Kann es wirklich zu wenig Soße geben? Wenn sie gut ist, eigentlich nicht, solange es genug dabei gibt, um sie aufzunehmen. Zur Not einfach mit einem Löffel. 😉 Normalerweise sollte man sie aber auch nur mit dem Aufnahmen können, was auf dem Teller ist, und das hat gut geklappt. Und dabei hatte ich mir zur Sicherheit den Löffel der Vorsuppe behalten … 😉
Ich weiß nicht warum, aber ich mag keine Gerichte die in Sauce ertrinken. Es gibt ein genau richtiges Maß an Sauce, zu wenig Sauce und zu viel Sauce. Zumindest in meiner Realität… 😇
Aber das empfindet wahrscheinlich jeder anders. Wenn ich viel Flüssigkeit bei einem Essen zu mir nehmen will (abgesehen von den Getränken) dann bestell ich mir lieber eine Vorsuppe. 😁
So’n schöner Suppentopf ist doch auch lecker. Der Übergang zwischen Vorsuppe und Hauptspeise. 😉
Eine fruchtige Tomaten- oder Spargelsuppe (natürlich nicht aus der Tüte) sind auf jeden Fall eine schöne Einleitung für ein gelungenes Mahl. 😇 Aber sowohl ein Eintopf als auch ein Fleischgericht zusätzlich zu einer Vorsuppe ist dann schon eher eine Sünde in Richtung von Völlerei…
Gutes Essen: Ja, gerne. Aber man sollte es nicht übertreiben…
Übertreiben ist nie gut, aber manchmal muss es auch sein. Um Sünden bereuen zu können, muss man erstmal eins: sündigen.
Es ist wissenschaftlich bewiesen dass ein Mensch länger lebt wenn er permanent ein klein bisschen hungert und Diät hält. Aber wo bleibt dann die Lebensqualität? 🤔
Ich bin ganz ehrlich: Ich lebe lieber etwas intensiver als dass ich auf zu viel Verzichte. 🤷♂️ Wenn ich dadurch ein paar Jahre verliere, dann ist es eben so. Es gibt niemand für den ich besonders alt werden müsste. 🤪 YOLO!
Ganz meine Meinung. Langes Leben ist eindeutig überbewertet.
Genau. Party hard (durch fettreiches Essen) and die young…. 🤙🤟
Die ganzen Gesundheits-Trends wie Bio, Low Carb und Paleo (bzw. die meisten davon) sind ja eh nur durch die Lebensmittelindustrie initiiert damit sie ihre Profite erhöhen können und teuerere Produkte mit diesem Label verkaufen können.
Nichts gegen fettreiches Essen, wenn es dann die richtigen Fette sind. Und damit meine ich nicht nur die guten pflanzlichen Öle. Auch tierische Fette können wertvoll sein, wenn die Tiere vernünftig aufwachsen. Die Ureinwohner Grönlands aßen nur Fisch und Robben und sind trotzdem gut mit Vitaminen versorgt. Man muss nur dafür sorgen, dass die mit der Nahrung aufgenommene Energie wieder verbraucht wird. Dann ist doch alles gut.