Es ist doch erstaunlich, aber es stimmt ja so fast: Jedes leckere Gericht fängt eigentlich mit Zwiebelschälen und -kleinschneiden an. Okay, in der süßen Küche vielleicht nicht, aber in der herzhaften. Vor allem, wenn man eine würzige Soße haben möchte, hilft die Zwiebel eine ganze Weile weiter.
Dass es in diesem Fall drei Schalotten sind, spielt da nicht wirklich eine Rolle, wobei eine “richtige” Zwiebel etwas mehr Wumms ins Gericht gebracht hätte, aber der Wumms ist ja als Wort zur Zeit ein wenig verbrannt. Also die feine Schalotte.
Wenigstens beißt sie nicht so dolle in den Augen und in der Nase. Das kann aber auch am scharfen Messer und dem Schneiden und nicht Quetschen der Zwiebelwürfel gelegen haben. Nebenbei wurden auch noch ein paar kleine Spitzpaprika klein geschnitten und ein paar Cocktailtomaten geachtelt.
Im Topf ist Öl und Hitze, damit kann man am besten anbraten.
Bevor das große Rätselraten los geht: Der LEH bot Putenherzen feil, und weil ich die noch nicht hatte, hab ich sie mal ausprobiert. Man kann sie quasi wie Hähnchenherzen verwenden, manchmal sollte man sie aber halbieren oder vierteln. Vor allem, wenn man das dann beim Essen nicht machen möchte.
Zeigen sich die gewünschten Bratspuren, kommen die schon erwähnten Zwiebeln dazu.
Diese werden ein wenig mit angeschwitzt, bis dann auch der klein geschnittene Paprika …
… und die Tomatenachtel dazugegeben werden.
Salz, Pfeffer, granulierter Knoblauch, Paprika nach Belieben, Kurkuma werden mit eingerührt, die Hitze nach unten gedreht und der Topf bedeckelt.
Das lässt man dann eine Weile vor sich hin schmurgeln. Gut bedeckelt. Zwiebeln, Tomaten und Paprika sollen sich langsam auflösen, das Herzfleisch ist bzgl. des Garpunktes eher unkritisch.
Nach einer halben Stunde sieht das dann so aus. Ohne die Zugabe von Brühe oder Wasser und ähnlicher Tricks. Ich finde es immer wieder erstaunlich, was da z.T. für ein Zinnober mit getrieben wird. Neulich las ich mal von einer Kartoffelsuppe, die erst mit einem knappen Liter Brühe angesetzt, am Ende dann aber mit Mehl gebunden wurde. Warum? Gerade auch bei Kartoffelsuppe!
Man kann das auch noch ein wenig mehr einkochen lassen (bei geschlossenem Deckel). Damit kann man die Sämigkeit ein wenig steuern. Wem es doch zu plörrig geworden wurde, macht das Einkochen bei offenem Deckel. Ist ja genug Soße da.
Als Beilage habe ich einen Klecks Kartoffelstampf dazugegeben, Pasta, Reis oder Polenta hätten aber auch genauso gut gepasst. Und wenn die Soße fast ganz eingekocht ist, tuts auch ein Stück Brot …
Und so muss ein Teller aussehen, wenn’s geschmeckt hat (und kein Brot zum weiter wegputzen da ist):