An dieser Stelle mal ein Hinweis auf einen anderen Blog, der durchaus etwas heraus gestellt werden darf. Heike von Heikes Blog hat aktuell einen kleinen Butterbrotwettbewerb im Programm. Die Zusammenfassung darf gern bestaunt werden. Wer es durch die zahlreichen Varianten bin an das Ende der Seite geschafft hat, wird dort den Grund entdecken, warum ich so direkt auf Heikes Blog hinweise. 😉
Kategorie: Genusstipp
Augen zu und durch
Es ist doch immer wieder erstaunlich, was sich die discounterisierte Lebensmittelgilde so alles einfallen lässt. Bei meiner letzten Aufwartung entdeckte ich eine Kleinigkeit; und das lehrt uns, dass auch Kleinigkeiten wichtig sind. Wobei man das Kleingedruckte am besten gar nicht zur Kenntnis nimmt, sei es die Zutatenliste oder die Nährwerttabelle.
In kleinen Glasgefäßen(!), die dereinst als Konsumierbehältnisse für hochgeistige Getränke dienen werden, präsentieren sich ebenso kleine Desserts, hier namentlich in Schwarzwälder Art und als Karamell-Dessert mit Meersalz (Fleur de Sel), wobei es weitere Varianten gibt. Milchcreme auf Teig mit einer passenden Soße oben drauf und dann auch noch ansprechend präsentiert – das passt. Nur das Deckelproblem ist nicht hinreisend gelöst, wie man an der Kirschfruchtzubereitung bemerkt.
Die Etiketten, die man wie gesagt nicht zu intensiv studieren sollte, lassen sich relativ leicht lösen (Aufkleber-Prinzip), so dass man diese fast als Eigenkreationen präsentieren kann, wenn der Gast nicht auch diesen Blogbeitrag gelesen hat. 😉
Wer sich über die Geschmacksrichtung Karamell mit Fleur de Sel wundert, hat es noch nicht gegessen. Es schmeckt nicht salzig, dazu ist zu wenig davon drin, aber es schmeckt anders als normales Karamell und es gibt es auch als salted caramell Eis und als Konfekt und es ist – sorry – geil.
Ein Tönchen für’s Böhnchen vom Söhnchen
Die Bohnensaison gibt immer wieder die Chance, leckeren Bohnensalat zu genießen. Ehrlich gesagt könnte ich mich in diesen Salat legen, entsprechende Mengen vorausgesetzt. Weil er einfach nur lecker ist. Leider weiß ich nur nicht, wie er zubereitet wird.
Ich weiß nur eins: Gartenfrische Bohnen – mal gelbe, mal grüne, mal beide – werden abgekocht, vermutlich mit etwas Bohnenkraut. Im Glas befinden sich außer ihnen noch fein gewürfelte Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Essig, Öl und Wasser. Vielleicht ist auch eine Prise Zucker dran, aber da beginne ich dann zu spekulieren.
Alles hält sich nach der Zubereitung auch einige Zeit im Kühlschrank, so dass er nicht gleich frisch gegessen werden muss. Das Glas ist natürlich nicht original. Es hätte auch eine Vorratsdose oder etwas ähnliches sein können. Er ist einfach nur lecker. Aber das hatte ich wohl schon mal erwähnt.
Auf ähnliche Art und Weise macht Muttern (sie ist die Urheberin der Köstlichkeit) auch einen Salat aus gekochten Möhren, die in kleine Würfel geschnitten sind. Natürlich kenne ich auch hier die genaue Zubereitungsanleitung nicht. 🙁
Lang lebe meine Mutter.
Gedanken beim Schinkenverkosten
- sieht etwas blass aus
- aber schön zart, zergeht förmlich auf der Zunge
- irgendwie ist da ein Fehlaroma …
- nicht, dass er verdorben schmeckt; das nicht …
- aber da ist irgendein Fehlaroma …
- Achso: Das ist Sanddornschinken. Dann darf er so schmecken.
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Eine Sünde wert
Irgendwo in Frankreich – mich deucht, es wäre die Bretagne – gibt es eine Spezialität, wie sie widersprüchlicher nicht sein kann, vor allem, wenn man nur den Namen liest: gesalzenes Karamell. Es schmeckt nicht unbedingt nach dem Salz (in den edleren Sorten ist Fleur de sel drin), ist aber anders, interessanter, als das normale Karamell.
Bei einem bekannten Eishersteller und -abfüller habe ich jetzt die Sorte Salted Caramel entdeckt. Erstaunlich einfach kommt die Mischung daher, sind mir andere Sorten manchmal doch etwas überladen. Karamell, Bisquit und Sahne; Vanille, Karamell und Brownie; Schokolade, Praline und Karamell … irgendwie ist da immer eine Zutat zu viel drin. Aber das Salted Caramel … Mmmmhhh.
Feine Salzkaramellsoße und kleine Stücke aus dem gleichen Grundstoff. Das Eis schmeckt auch nicht salzig, aber es schmeckt eben besser oder zumindest anders als normales Karamell-Eis, was aber auch sehr, sehr lecker sein kann. 😉
Natürlich habe ich mir auch die Zutatenliste durchgelesen … Es ist keine Idealbesetzung, aber manchmal muss man eben Prioritäten setzen.
Leder-Fetisch kulinaresk
Wirft man den Begriff „Leder“ mit einem süffisanten Lächeln in den Raum, kommt bei den meisten gleich eine Verknüpfung mit dem Wort „Fetisch“ in den Sinn. Man sieht schlanke Frauenfesseln, umhüllt von rotem Lackleder in Highheelsform, denen sich eine lüsternde männliche Zunge potenziell Geschmack aufnehmend nähert. Aber egal, ob besagtes Leder sehr naturell ist oder in verschiedensten Pflegeprodukten mariniert wurde, kulinarisch dürfte das kein wirkliches Vergnügen sein.
Aber es gibt Leder-Alternativen, die nicht nur abgeleckt, sondern sogar abgebissen, zerrissen, gerollt und ggf. zu allerlei Kunstwerken verwendet werden können. Schuhe wird man daraus vermutlich nicht hinbekommen, ganz so stabil ist es nicht, aber vielleicht versucht es ja doch mal jemand. Eine hinreißende Wade kann man aber trotzdem damit teilumhüllen, so dass o. g. Fantasie auch noch kulinarisch und physiologisch wertvoll wird.
Aufmerksam gemacht durch den Kompottsurfer habe ich mir mal die komplette Kollektion Fruchtleder bestellt, mittlerweile ist sie angekommen und wurde teilweise auch schon verkostet. Nachdem man die Folie teils etwas mühselig vom Stück Fruchtleder entfernt hat, erwartet einen ein intensiv fruchtiger Geschmack, der in seiner Natürlichkeit wenig zu wünschen übrig lässt. Und die Vielfalt ist überragend:
- Ananas
- Apfel
- Apfel-Zitrone
- Aprikose
- Banane
- Banane-Aprikose
- Banane-Kirsch
- Banane-Zitrone
- Brombeere
- Erdbeere
- Himbeere
- Holunder
- Johannisbeere
- Kirsch-Kokos
- Mango
- Orange-Limette
- Pflaume
- Pfirsich
- Sauerkirsche
- Zitrone
- Zitrone-Minze
Die Zutatenlisten sind erfreulich übersichtlich. Neben der geschmacksgebenden Frucht aus der Liste ist immer nur Apfel als Zweitzutat mit dabei. Ausnahme ist die Sorte Apfel selber, wo sich noch etwas Zitrone drin befindet, desgleichen beim Holunder.
Wer das Bild genauer betrachtet, wird feststellen, dass schon ein paar Lederviertel fehlen; es sind keine 20 mehr. Die Sorte Zitrone-Minze war nicht so mein Ding, was aber an meiner leichten Abneigung gegen Minze geschuldet ist, für Minzfreunde ist die ausgewogene Mischung sicher sehr lecker. Die pure Zitrone überrascht mit ihrer Fruchtigkeit und der nicht übertriebenen Säure. Das Bananenfruchtleder erinnert im positiven Sinn an diverse Fruchtschnitten, ist aber sehr angenehm und nicht so übertrieben wie die aromaverseuchten Industrieprodukte. Das gleiche gilt für das Himbeerleder. Man schmeckt eben das Fehlen jeglicher künstlicher Zusatzstoffe.
Stellt sich nun noch die Frage, was man, außer es einfach so wegzuknabbern, noch damit anstellen kann.
Sünde pur – Sorry Frank
Manchmal, aber nur manchmal, ist es Zeit, schwach zu werden, und sich den wirklichen Genüssen hinzugeben. Wobei man da auch immer überlegen muss, wie man diesen bei einfachen Sachen vollkommen machen kann. Die Grundregel ist simpel: Je schnöder das Produkt, desto exzellenter muss die Qualität sein.
Für den einen ist nachfolgendes einfach nur durchwachsener Speck, Sünde pur – Sorry Frank weiterlesen
Von Aachen bis Indien
Die kleinen Freuden sind manchmal doch die schönsten. So passierte es mir heute, dass ich zwei durchaus leckere Sachen kombinierte und es noch leckerer wurde. Vor einiger Zeit hatte ich ein paar Aachener Printen erstanden. Diese Gewürzprinten haben eine leicht zähe Konsistenz, die ich gern mag.
Kombiniert wurde das Gebäck mit Chai, einem Gewürztee, der mit (braunem) Zucker und Milch/Sahne versetzt wird. Kurz gestippt werden die Printen zu einer Geschmacksexplosion im Mund. Eine kleine Empfehlung.
Noch eine leckere Verwendung
Nachdem ich geschnetzeltes Fleisch mit einer fein gewürfelten Gemüsezwiebel in einer Pfanne gesotten habe, danach die Soße mit Teilen einer rohen geriebenen Kartoffel band und mit einem halben Becher saurer Sahne verlängerte, kam ich auf die Idee, einen Teelöffel Calvadossenf dazu zu geben.
Gute Idee.
Lecker!
Camembär entlaufen*
Von weit her gelaufen ist er auf einer Scheibe frischem Steinofenbrot dann doch hängen geblieben: der Camem-Bär. Der Bruder von Käse-Maik und Schwager von Wurst-Semmel war schon etwas überfällig, aber gut gepflegt.
Der Käse ist übrigens ein 100%iger Ziegencamembert aus dem Thüringischen, was seine weiße Farbe erklärt. Laut Reifeuhr war er praktisch flüssig, hier aber noch frisch aufgeschnitten und aus dem Kühlschrank.
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*) Überschrift mit freundlicher Unterstützung durch meinen Arbeitspraktikanten.